Vermisstenfall Vanessa Huber (39) aus Unterhaching

HeavyThoughts schrieb:Anhand des Handies lässt sich ja potentiell herauslesen, wie intensiv das genutzt wurde, ob man es eher sporadisch nutzt oder 24/7 das in der Hand hat. Wenn jemand, der eine starke Affinität zu seinem Handy hat, ohne dieses das Haus verlässt, ist das sehr ungewöhnlich.

Prinzipiell richtig, aber ich denke mal, wenn es eine Streitsituation gab, ist manches vielleicht nicht normal. Nehmen wir z. B. mal an, das Handy lag im Wohnzimmer auf dem Tisch, es kam zum Streit. AR verlässt das Zimmer wutentbrannt um sich an- oder umzuziehen, ihr Mann bleibt im Wohnzimmer, also müsste sie erst einmal wieder ins Zimmer kommen um das Handy zu holen. Das will sie aber vielleicht nicht, weil sie ihm kurz vorher verbal "etwas um die Ohren gehauen hat" das "saß". Und weil sie das letzte Wort behalten will, geht sie eben nicht mehr ins Wohnzimmer, weil dann womöglich ihr Mann verbal wieder "den Sieg davonträgt" wenn die Auseinandersetzung wieder aufgenommen wird.

Ist natürlich nur ein fiktives Beispiel, aber so eine Streitsituation ist doch etwas anderes als die normale "ich gehe morgens aus dem Haus zur Arbeit"-Routine.

Da bin ich bei Dir, @brigittsche - daher kann das alles sich genauso zugetragen haben. Niemand von uns weiß, was tatsächlich vorgefallen ist.

Es hängt ein Stück weit davon ab, wie regelmäßig man in diesem Laden einkauft: war man zB gezielt wegen dieser Dinge im Laden, weil zufällig gerade im Angebot. Es gibt bestimmte Märkte, die ich nur wegen Angeboten aufsuche ohne sonst etwas zu kaufen.

(Und Spontankäufe würden bei mir potentiell unter dem Deckel in der Kiste liegen...)

Ich bin sicher, dass man aus ermittlungstaktischen Gründen bestimmte Dinge nicht preis gibt.

Und @Klarmann: keiner der Supermärkte, in denen ich einkaufe, haben eine Überwachungskamera auf dem Parkplatz

@all mit dem Thema Handy

Auch das finde ich sehr interessant. In vielen der Fälle der letzten Jahre spielt die Auswertung der Mobiltelefone eine sehr große Rolle. Vorteil der technischen Auswertung ist, dass sie eindeutig ist. Man erfährt immer interessante Details.

Daher dürfte es doch auch hier für Experten überhaupt nicht schwierig sein, das Bewegungsmuster des Telefones aufzuzeigen. Eine Woche plus / minus. Aber darüber wird überhaupt nichts gesagt.

Wenn ich die Fragen höre, die der Öffentlichkeit gestellt werden, dann denke ich, ich befinde mich in den Achtzigern.

HeavyThoughts schrieb:Und @Klarmann: keiner der Supermärkte, in denen ich einkaufe, haben eine Überwachungskamera auf dem Parkplatz

Das ist sehr interessant. Darauf habe ich noch nie geachtet. Ich ging einfach davon aus, dass wir eh alle dauerüberwacht werden. ( aus Sicherheitsgründen )

Ok. Dann wird das bei Norma in Unterhaching vermutlich auch so sein.

HeavyThoughts schrieb:(Und Spontankäufe würden bei mir potentiell unter dem Deckel in der Kiste liegen...)

Ich will da auch nicht länger draufherum reiten. Mir fiel das einfach auf.

Aber auch der explizite Kauf der Box plus Kleiderbügeln und Zeitschaltuhr ist ja eine Information. Vermutlich, wie Du sagst, ein Angebot der Woche, weswegen beide hinfuhren.

VH müsste doch nach dem angeblichen fluchtartigen Verlassen der Wohnung eigentlich von irgendjemandem gesehen worden sein? Die Wohngegend ist ja keine Einöde, 17-18 Uhr ist eine Zeit, in der noch viele von der Arbeit zurückkommen. Vielleicht bringt der Aufruf bei XY ja diesbezüglich neue Hinweise.

Ich gehe jetzt grundsätzlich davon aus, dass der Ehemann den Ermittlern geschildert hat worum es in dem Streit ging.
Das können die Beamten dann ja sicherlich bewerten. Also ob sie wegen des Streits die Wohnung verlassen hat (weil es eine konkrete verbale Auseinandersetzung gab, mit Vorwürfen etc.) oder ob es sich um Kleinigkeiten handelte, wo man mal eben raus aus der Situation und an die Luft muss). Das muss man denke ich auch berücksichtigen. Und je nachdem ergibt sich ja auch dann ein anderes Bild, was vielleicht passiert sein könnte.

Eventuell lässt man bei einem Streit das Handy auch absichtlich zu Hause, wenn man spazieren geht, damit man nicht erreicht werden kann. Finde ich auch plausibel.

Klarmann schrieb:Wenn ich die Fragen höre, die der Öffentlichkeit gestellt werden, dann denke ich, ich befinde mich in den Achtzigern

Was meinst du damit? Welche Fragen würdest du dir denn wünschen?

Klarmann schrieb:Auch das finde ich sehr interessant. In vielen der Fälle der letzten Jahre spielt die Auswertung der Mobiltelefone eine sehr große Rolle. Vorteil der technischen Auswertung ist, dass sie eindeutig ist. Man erfährt immer interessante Details.

Daher dürfte es doch auch hier für Experten überhaupt nicht schwierig sein, das Bewegungsmuster des Telefones aufzuzeigen. Eine Woche plus / minus. Aber darüber wird überhaupt nichts gesagt.

Wenn das Telefon seit ihrem Verschwinden zuhause liegt, kann es aber wenig Aufschluss über Bewegungsmuster liefern.

Maifalter schrieb:Eventuell lässt man bei einem Streit das Handy auch absichtlich zu Hause, wenn man spazieren geht, damit man nicht erreicht werden kann. Finde ich auch plausibel

Ich finde das schon ungewöhnlich das Frauen die verschwinden sehr oft das Handy zu Hause liegen lassen wie auch in diesem Fall wieder. Wenn man nicht erreichbar sein will nach einem Streit, dann kann man es ja trotzdem mitnehmen aber ausschalten.
Aber vielleicht ist einem das in dem Moment wirklich nicht wichtig.

@Retsiemfoh
Also ich bin ab und an auch schon nach einem Streit aus der Wohnung, um ne Runde um den Block zu drehen. Ich sehe zu, dass ich mein Telefon dann dabei habe. Ich weiss ja nicht, wie überstürzt sie aus der Wohnung gelaufen ist. Wenn evtl. in Panik, dann denkt man da wahrscheinlich nicht dran...aber das kann ja der Ehemann sagen. Es sei denn sie ist rausgegangen, als er es nicht mitbekommen hat (duschen, fernsehen etc...)

Mir ist an den Fotos der Vermissten etwas aufgefallen.

Ich weiß nicht, ob das nur mir so geht: Ich finde, dass die Vermisste auf den veröffentlichten Fotos jeweils sehr unterschiedlich aussieht. Ich hätte die Bilder in einem anderen Zusammenhang nicht unbedingt ein- und derselben Person zugeordnet. Da ist dieses Bild vor dem Waldhintergrund, das zuerst kursierte, da sieht die Vermisste für mich ganz anders aus als auf den zuletzt veröffentlichten Bildern.

Ich wüsste, ehrlich gesagt, nicht, ob ich die Frau auf der Straße nach den Bildern erkennen würde.

Lane1988 schrieb:VH müsste doch nach dem angeblichen fluchtartigen Verlassen der Wohnung eigentlich von irgendjemandem gesehen worden sein? Die Wohngegend ist ja keine Einöde, 17-18 Uhr ist eine Zeit, in der noch viele von der Arbeit zurückkommen.

Der 5. November 2022 war zwar ein Wochentag, aber ein Samstag.
Das liegt inzwischen nun bereits 2 Monate und 14 Tage zurück.
Wer soll sich da erinnern was jemand zwischen 17 und 18 Uhr an diesem Tag bei Dunkelheit gesehen hatte? [Rhetorische Frage]




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sallomaeander schrieb:Ich weiß nicht, ob das nur mir so geht: Ich finde, dass die Vermisste auf den veröffentlichten Fotos jeweils sehr unterschiedlich aussieht.

Finde ich nicht. Es gibt nur Unterschiede zwischen sogenannten "Selfies" und normal fotografierten Fotos.
Bei den Selfies die - aus mir unbekannten Gründen - Seitenverkehrt sind, ist der Scheitel also 'scheinbar' rechts.





https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/unterhaching-ort29619/vermisste-vanessa-huber-aus-unterhaching-auf-aktenzeichen-xy-92030409.html

So auch bei dem neuen Foto, das sie sehr glücklich zeigt.
Denn es ist in ihrer Heimatstadt Berlin, höchstwahrscheinlich am Jachthafen Marina Lanke - im Hintergrund - aufgenommen.





https://www.sueddeutsche.de/muenchen/vermisstenfall-vanessa-huber-aktenzeichen-xy-polizei-muenchen-unterhaching-1.5733767

Was mich etwas wundert, sind die unterschiedlichen Infos.
Zuerst hiess es, sie wäre nach dem Einkauf bei Norma verschwunden, bzw wurde dort zuletzt gesehen. Es wurde gerätselt, ob sie den Mann vom Video kannte oder nicht bzw was sie dort getan haben könnte und was danach geschehen ist.

Dann hiess es auf einmal sie war mit ihrem Mann bei Norma, es ging nach Hause, dort gab es dann Streit und sie war weg. Die Spurenlage in der Wohnung ist diffus.

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Hat die Polizei erst später erfahren, dass sie mit ihrem Mann zusammen bei Norma war, nach Hause zurück kehrte und dann nach einem Streit verschwand? Oder hat der Mann unterschiedliche Geschichten erzählt? Evtl seine Geschichte angepasst, weil es auf einmal das Video von Norma gab? Für mich ist nicht erklärbar, wie derart unterschiedliche Storys zustande kommen.

Für potentielle Zeugen ist ja schon wichtig, ob man hier oder dort etwas gesehen haben könnte oder ob man einen Streit oder ein anderes Ereignis beobachtet hat.

@sallomaeander
Bei dem Foto im Wald mit der braunen Jacke ist sie, glaube ich, ungeschminkt. Und sie lacht halt nicht so richtig.
Gerade blonde Frauen haben ja oftmals helle Wimpern und helle Augenbrauen und sehen schnell recht blass/farblos und unscheinbar aus, wenn man nicht mit Schminke nachhilft. Ist nicht böse gemeint, sehe ich auch an mir. Beim Selfie vor dem Gewässer ist sie geschminkt, sieht auch "frischer" um die Augen aus. Aber das kann ja auch total tagesformabhängig sein, dass man so unterschiedlich aussieht.

Aberacadabera schrieb:Für mich ist nicht erklärbar, wie derart unterschiedliche Storys zustande kommen.

Gibt doch keine unterschiedlichen Storys. Beim ersten Suchaufruf wurden halt noch nicht alle Infos veröffentlicht und da wird die Polizei schon ihren Grund gehabt haben.

Maifalter schrieb:Gibt doch keine unterschiedlichen Storys. Beim ersten Suchaufruf wurden halt noch nicht alle Infos veröffentlicht und da wird die Polizei schon ihren Grund gehabt haben.

Es macht aber doch einen riesenunterschied, ob da eine Frau quasi nach dem Einkauf verschwindet, also Ort A , wobei der Eindruck vermittelt wurde, sie wäre alleine einkaufen gewesen und danach vom Boden verschluckt worden oder ob sie mit Mann einkaufen war, nach Hause fuhr und von Zuhause verschwindet , Ort B. Wofür dann überhaupt die Erwähnung von Norma. Der ganze Einkauf, egal ob alleine oder mit Mann spielt doch gar keine Rolle für irgendwas. Es ist doch vollkommen uninteressant, ob sie dort jemand gesehen hat und was danach passiert sein könnte, weil das ist doch längst geklärt.

EchoM1 schrieb:Es gibt nur Unterschiede zwischen sogenannten "Selfies" und normal fotografierten Fotos.
Bei den Selfies die - aus mir unbekannten Gründen - Seitenverkehrt sind, ist der Scheitel also 'scheinbar' rechts.

Seitenverkehrt! Wow, da bin ich nicht drauf gekommen. Klar, das schrieb schon Alexander Spoerl in seinem Fotobuch, dass seine Kunden immer besonders zufrieden waren, wenn er die Portrait-Abzüge versehentlich seitenverkehrt vergrößert hat.

Selfies sind spiegelverkehrt, weil die Fotografierenden sich ja beim Knipsen im Display wie in einem Spiegel betrachten, damit die Pose stimmt. Und damit die Leute sich so abgebildet sehen, wie sie sich aus dem Spiegel kennen.

Das hätte man für Fahndungszwecke sinnvollerweise richtig herum herausgeben müssen, da Gesichter, das will ich mit meinen Sätzen oben sagen, keineswegs symmetrisch sind.

Maifalter schrieb:Bei dem Foto im Wald mit der braunen Jacke ist sie, glaube ich, ungeschminkt. Und sie lacht halt nicht so richtig.

Stimmt, das verändert doch sehr. Ich habe mal eine Frau, die sich sonst nie schminkt, geschminkt fast nicht wiedererkannt. Und das Lachen eines Menschen hat auch einen hohen Wiedererkennungswert.