Verschwinden von Bisrat Tewelde H. und ihrem Baby

Klarmann schrieb:Ich gehe mal davon aus, dass es vor knapp zwei Jahren überall Videoüberwachungen gegeben hat. In Bussen, Bahnen, Bahnhöfen.... Hat man Bisrat beim Aussteigen aus dem Zug in Kassel irgendwo gesehen? Ich glaube nicht.

Das wurde hier schon erörtert.

Beitrag von Kokolores82 (Seite 2)
Beitrag von emz (Seite 2)

In Deutschland sollte man noch nicht davon ausgehen das es eine Videoüberwachung gibt. Mir fällt dazu zb. der Fall von Diana Bodi aus Kaiserslautern ein, die war auch mit dem Zug unterwegs und auf mehren Bahnhöfen und da gibt es auch kein einziges Video das sie zeigt.

melody46 schrieb:Ich glaub nicht mal, dass sie überhaupt in diesen Zug gestiegen ist, mit Säugling so spät.

Ganz genau so sehe ich das auch. Die Aussage des Bekannten wirkt auf mich auswendig gelernt.

Und der Partner: Na klar war der in einer anderen Stadt. Das perfekte Alibi sozusagen. Nun brauchte es nur noch einen "Handlanger", der das Drumherum erzählen musste.

Frage ist halt nur: Wenn sie in der Unterkunft zu Tode kam, wie kamen sie und das Kind raus aus dem Haus? Andererseits, wahrscheinlich war das gar nicht so schwer zu bewerkstelligen. Es ist ein altes runtergekommenes Gebäude. Ohne großartige Überwachung, denke ich.

In dem Video auf Seite 1 sieht man die Gebäude. Sie stehen zudem recht abseits. Eine so leichte Frau, eingewickelt in irgendwas, kann da sicher nachts gut rausgebracht und versteckt werden.

emz schrieb:1cast schrieb:
Aber das wird nirgends erwähnt. Der Geldbeutel wurde nicht gefunden laut dem Bericht von XY.

Auch in dem zdf-Bericht vom Anfang das Jahres werden zwar diverse Dinge erwähnt, die zurückgeblieben sind, ein Geldbeutel findet allerdings keine Erwähnung.

Ich hatte das einfach mal so dem Beitrag von @birotor entnommen.
Entweder wird hierzu eine Quelle nachgeliefert, oder wir müssen die Annahme als falsch einordnen.

Die Polizistinnen finden im Zimmer: Aufenthaltstitel, Bankkarte, Mutterpass und alle Babysachen. Das Handy hatte Lucas zuvor schon gefunden, als er mit der Leiterin des Heims im Zimmer war. Tatsächlich ist hier nur die Rede von einer Bankkarte und nicht von einem Geldbeutel.

melody46 schrieb:ieb:
Wo war der Partner in der Zeit, als der Bekannte ihr in Bus und Bahn geholfen haben will? Der Partner kommt ja erst abends irgendwann zurück und vermisst seine Frau.

Ich hatte es im XY- Beitrag so verstanden, dass Bisrats Freund mit einem Bekannten nach Frankfurt gefahren ist, um diesen Vaterschaftstest zu machen. Damit war er vermutlich nicht erfolgreich, wenn er eventuell keine schriftliche Zustimmung von Bisrat hatte.
Kassel schien ja im Film ein Ort zu sein, mit dem Bisrats Freund Lukas nichts verbinden könnte und sich deshalb wunderte.
Zum Thema Handy: viele Menschen besitzten ja zwei Handys, vielleicht war das bei Bisrat auch der Fall. Obwohl sie vermutlich nicht viel Geld besaß...

birotor schrieb:Er war mit Ali nach Frankfurt. Interessant wäre auch zu wissen, wer Ali ist und warum er in dieser schwierigen Zeit - die Beziehung stand ja wegen der Frage, wer der Vater des Babys ist - unter Druck, unbedingt nach Frankfurt reisen musste.

Das perfekte Alibi. Letztendlich wurde das Verschwinden der Frau ja auch erst am nächsten Abend gemeldet.

Papaya64 schrieb:Aber die Behauptung, es läge kein Motiv vor, ist politisch korrekt oder naiv.

Dann erklär mal bitte das Motiv.
Inclusive der Motive der andren Beteiligten, Alibigeber und Zeuge, der Bisrat noch am Bahnhof gesehen hat.

birotor schrieb:warum er in dieser schwierigen Zeit - die Beziehung stand ja wegen der Frage, wer der Vater des Babys ist - unter Druck, unbedingt nach Frankfurt reisen musste.

Hast du keine Freunde?
Es ist normal, dass man sich in schwierigen Zeiten Unterstützung oder Ablenkung bei Freunden sucht.

Klarmann schrieb:Sie hatte gerade ihr Kind bekommen und alles lief gut. Sie hatte eine Unterkunft und das Baby war versorgt. Warum sollte sie abtauchen? Auch das ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Frau macht auf den Bildern einen netten Eindruck. Ihre Papiere waren geordnet. Die Unterkunft ordentlich für ihr Baby hergerichtet. Sie hinterlässt den Eindruck einer fürsorglichen Person und Mutter. So jemand verschwindet nicht aus dem Nichts raus. Jedenfalls nicht in meiner Vorstellung.

Ich finde, diese Argumentation schlägt das Argument, dass sie als Geflüchtete wenig Bindungen vor Ort hatte und bereits als junge Frau eine Flucht bewerkstelligt hat, weswegen sie keine Angst vor einem Verlassen des vertrauten Bereichs haben könnte, um Längen. Für sie allein mögen die Argumente zählen, aber als junge Mutter würde sie mit einem Untertauchen auch die Zukunft ihres Kindes ungewiss machen.

Julie82 schrieb:Ich hatte es im XY- Beitrag so verstanden, dass Bisrats Freund mit einem Bekannten nach Frankfurt gefahren ist, um diesen Vaterschaftstest zu machen.

Nein, die Fahrt nach Frankfurt stand mit dem Test nicht in einem Zusammenhang, jedenfalls in dem Film nicht. Er sagt der Frau, dass er mit Ali nach Frankfurt fährt und dass morgen Ermias (der Nebenbuhler) kommen soll, weil er mit diesem reden muss und der einen DNA-Test machen will.
Ich hatte es erst so verstanden, dass er den Test für den nächsten Tag geplant hat. Aber tatsächlich kann es auch so gemeint sein, dass er mit Ermias reden will und ihn dabei zu dem Test auffordern will (der dann auch Tage später stattfinden könnte).

fischersfritzi schrieb:Dann erklär mal bitte das Motiv.
Inclusive der Motive der andren Beteiligten, Alibigeber und Zeuge, der Bisrat noch am Bahnhof gesehen hat.

Als Motiv kommen Eifersucht, verletzter Stolz, gekränkte Ehre in Frage. Es muss ja kein geplantes Tötungsdelikt sein, sondern kann auch bei einem eskalierten Streit passiert sein, oder ein Unfall bei einem Handgemenge im Rahmen eines Streites gewesen sein.

Klarmann schrieb:Frage ist halt nur: Wenn sie in der Unterkunft zu Tode kam, wie kamen sie und das Kind raus aus dem Haus?

Und ich frage mich ehrlich gesagt auch, was mit dem Kind passiert ist? Die Frau mag im Affekt getötet worden sein. Aber der Täter müsste dann ja bewusst auch das Kind getötet haben.

cododerdritte schrieb:Als Motiv kommen Eifersucht, verletzter Stolz, gekränkte Ehre in Frage. Es muss ja kein geplantes Tötungsdelikt sein, sondern kann auch bei einem eskalierten Streit passiert sein, oder ein Unfall bei einem Handgemenge im Rahmen eines Streites gewesen sein.

Das könnte vielleicht ein Motiv für den Partner sein. Aber ob das ausreicht, um ein Baby zu töten....
Was wäre das Motiv für die anderen Beiden?
Wer gibt denn jemandem mal ebenso ein Alibi für ein Tötungsdelikt.
Die haben sich evtl erst in der Untetkunft kennen gelernt, was soll da motivieren sich in etwas reinziehen zu lassen,was massive Konsequenzen haben kann.
Absolut nicht vorstellbar für mich.

cododerdritte schrieb:Und ich frage mich ehrlich gesagt auch, was mit dem Kind passiert ist? Die Frau mag im Affekt getötet worden sein. Aber der Täter müsste dann ja bewusst auch das Kind getötet haben.

Ich bin keine Psychologin, aber ich habe mal gelesen, dass Männer, die aus Gründen, wie beispielsweise verletzter Ehre, eher nur die Frau töten oder eben einen erweiterten Suizid begehen. Die Tötung der Kinder/des Kindes kann auch stattfinden, dann wird aber die Mutter oft am Leben gelassen, damit sie leidet.
Aber Ausnahmen solll es ja geben.

Alles was hier gemutmaßt wird sind auch Motive für sie, unterzutauchen. Z.B. keinen Vaterschaftstest machen wollen aus Angst vor dem Ergebnis und dessen Folgen.

Es wäre jedenfalls deutlich leichter für sie, mit Kind abzuhauen und spurlos zu verschwinden, als es wäre, sie mitsamt Kind unbemerkt in der Unterkunft zu töten und von da verschwinden zu lassen, so gut, dass sie bis heute nicht aufgetaucht ist. Wo soll man sie hingeschafft haben, dass sie bis heute nicht gefunden wurde? Die hatten kein Auto, und wenn in der Unterkunft Spuren eines Doppelmordes gewesen wären, hätte man die wohl gefunden.

Vielleicht hat ihr ja jemand Hilfe angeboten oder einen Job, und sie wurde in eine Falle gelockt. Dass sie in der Unterkunft zu Tode kam glaube ich nicht.

Da das Verschwinden in einem zeitlichen Zusammenhang mit dem geplanten Vaterschaftstest zu stehen scheint, denke ich, dass dieses Ereignis der Katalysator für die nachfolgenden Ereignisse sei könnte. BTH konnte vielleicht das Ergebnis im Vorhinein nicht einwandfrei voraussagen, weil sie vielleicht zum besagten Zeitraum Geschlechtsverkehr mit einer Dritten Person gehabt hatte. Somit wäre ein freiwilliges Verschwinden aus Angst vor der Reaktion ihres Partners nicht ganz aus der Welt. Der potentielle Vater aus DA hatte eigentlich überhaupt kein Motiv, er hatte von sich aus auf seine mögliche Vaterschaft hingewiesen, verbunden mit allen Vor- und Nachteilen. Der aktuelle Partner hatte zum Zeitpunkt des Verschwindens auch noch kein Motiv, da das Ergebnis ausstand.

Dass sie zum Bahnhof Wabern gefahren ist, denke ich, kann als gesichert angesehen werden. Die Ermittlerin fragt extra nach Zeugen, die BTH im Zug gesehen haben könnten. Vermutlich konnte auch der Busfahrer ausfindig gemacht werden. Im Winter spät abends Richtung Kassel zu fahren, würde ich erstmal als freiwillige Aktion empfinden. Leider wissen wir nicht wo sie ausgestiegen ist. Sie war aufgrund der zurückgelassenen Dinge erstmal auf Hilfe angewiesen. Vielleicht ist sie an den falschen "Helfer" geraten?

Zwei unabhängige Hinweise von Zeuginnen finde ich spannend, aber das war knapp drei Monate nach dem Verschwinden. Sie hätte somit drei Monate lang sich in Kassel und Umgebung aufhalten müssen, eigentlich hätte sie da von noch mehr Personen gesehen werden müssen. Zudem halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass BTH mit einer ähnlich aussehender junger Frau mit dunklen Teint und dunklen Haaren verwechselt wurde. Für uns Mitteleuropäer dürften Personenidentifikationen bei beispielsweise Afrikanern und Asiaten noch schwerer sein als ohnehin schon.

Vielleicht hatte sie doch Bargeld. Vielleicht hatte sie Angst oder wurde bedroht. Sie hat ja, wie im Beitrag erwähnt, einen Onkel in der Schweiz. Eventuell hat er ihr geholfen und ihr geraten alles zurückzulassen und zu ihm zu fahren. Nur weil die Familie angibt, sie wüsste nicht, wo sie sich aufhalte, kann das nicht, wie alles andere auch, als gesichert gelten.

fischersfritzi schrieb:birotor schrieb:
warum er in dieser schwierigen Zeit - die Beziehung stand ja wegen der Frage, wer der Vater des Babys ist - unter Druck, unbedingt nach Frankfurt reisen musste.

Hast du keine Freunde?
Es ist normal, dass man sich in schwierigen Zeiten Unterstützung oder Ablenkung bei Freunden sucht.

Erstens wissen wir gar nicht, ob dieser Ali ein Freund von Lucas war und zweitens, hätte Ali Lucas diese Unterstützung und Ablenkung nicht in Homberg geben können? Mussten sie unbedingt mehr als 320 Km reisen (Entfernung Homberg - FaM 160 Km)?

cododerdritte schrieb:Und ich frage mich ehrlich gesagt auch, was mit dem Kind passiert ist? Die Frau mag im Affekt getötet worden sein. Aber der Täter müsste dann ja bewusst auch das Kind getötet haben.

Aktuelle Beispiele für ein solches Vorgehen gibt es leider genug.

Wenn sie annahm in ernsthaften Schwierigkeiten zu sein, kann ich mir auch gut vorstellen, dass sie untergetaucht ist. Ich denke schon, dass man das nochmals durchziehen würde als junge, Handy-affine, bereits geflüchtete Frau. Vielleicht in Sorge um das eigene Leben, das vom Kind oder eines Dritten (falls ein anderer der Vater war).

Sie stand wegen des angekündigten Vaterschaftstests vielleicht unter Zeitdruck und daher der abendliche Ausflug quasi als letzte Möglichkeit sich abzusetzen. Zum Beispiel könnte sie eine Freundin kontaktiert haben, die sie noch nachts mit dem Auto weggefahren hat.

Von da aus ging es evtl. weiter in ein anderes Land oder wer weiß - sogar wieder zurück nach Eritrea? Ich glaube schon, dass sich das planen liesse auch ohne Pass und mit Baby. Bzw mit falschem Pass. Eigentlich brauchte sie ja nur den. Fingerabdrücke werden ja nur bei der eigentlichen Registrierung in DE einmal genommen worden sein. Ansonsten müsste ein falscher Pass theoretisch im Alltag ausreichen, um mehrere Jahre lang unterzutauchen.

Ich würde auf jeden Fall nicht zu viel auf Aussagen Dritter über den netten Partner oder so geben. Außenstehende können oft nicht beurteilen, was innerhalb einer Partnerschaft so vorfällt, erst recht, wenn eine andere Sprache und vielleicht auch partnerschaftliche Werte mit reinspielen. Da sind manche meiner Meinung nach ein wenig naiv.

Allein dass sie ein uneheliches Kind hatte, könnte sie und/oder ihren Partner schon in Schwierigkeiten gebracht haben.

Die Kripo Homberg geht jedoch mittlerweile von einem Tötungsdelikt aus und glaubt nicht länger an ein freiwilliges Untertauchen. Irgendwelche Theorien und Rekonstruktionen bezüglich eines solchen Tötungsdeliktes scheitern m.E. alle an Mangel an Informationen über die Beteiligten, wenn man zumindest davon ausgehen möchte, dass nicht ein Fremder à la Kurt-Werner Wichmann sie in einem Waldstück aus dem Nichts erschossen und begraben hat

Wir wissen nichts von den Beziehungen zwischen Ali und Lucas (beste Freunde oder flüchtige Bekannte?), Ermias und Lucas, Ermias und Bisrat (nur Freunde oder doch Sexpartner oder sogar Geliebte?), Lucas und "Bahnhofsgesellschaftsleister" oder Bisrat und "Bahnhofsgesellschaftsleister" (BGL).

Auffällig fand ich jedenfalls, dass BGL im Zimmer von Bisrat war und Lucas mit dem Abstellen des Kinderbetts behilflich war, während Bisrat die Babysachen auf einem Tisch ausstellte: "Great name, Mekson, and great family". Dann taucht er wieder auf bei der Bushaltestelle und bleibt bis zum letzten Moment bei ihr, bis sie in den Zug nach Kassel steigt (alles nach seinen Aussagen zumindest). Er war auf jeden Fall sehr an ihr interessiert.

fischersfritzi schrieb:Das könnte vielleicht ein Motiv für den Partner sein. Aber ob das ausreicht, um ein Baby zu töten....
Was wäre das Motiv für die anderen Beiden?
Wer gibt denn jemandem mal ebenso ein Alibi für ein Tötungsdelikt.

freundschaftsdienst.
es gab schon etliche „mitwisser“ die bei der tat und dem vertuschen selbiger mitgewirkt haben.
zb.: lolita brieger

Klarmann schrieb:Abends hat kein Büro oder Institution für solche Sachen mehr geöffnet. Zumal war das Baby dabei.

Um welche Sachen es sich gehandelt haben könnte, keine Ahnung was du meinst. Und warum ein Baby stören könnte?

Klarmann schrieb:Die Aussage des Bekannten wirkt auf mich auswendig gelernt.

Und das kannst du beurteilen, ohne sie selbst gehört zu haben? Die Polizei scheint sie für glaubhaft zu erachten, geht von einer gesicherten letzen Sichtung am Bahnhof aus.
Gegen den Bekannten wird nicht ermittelt. Unterlasse derartige Anschuldigungen.

Und der Partner: Na klar war der in einer anderen Stadt. Das perfekte Alibi sozusagen. Nun brauchte es nur noch einen "Handlanger", der das Drumherum erzählen musste.

Gegen ihn wird nicht ermittelt. Unterlasse derartige Anschuldigungen.

Frage ist halt nur: Wenn sie in der Unterkunft zu Tode kam, wie kamen sie und das Kind raus aus dem Haus? Andererseits, wahrscheinlich war das gar nicht so schwer zu bewerkstelligen. Es ist ein altes runtergekommenes Gebäude. Ohne großartige Überwachung, denke ich.

In dem Video auf Seite 1 sieht man die Gebäude. Sie stehen zudem recht abseits. Eine so leichte Frau, eingewickelt in irgendwas, kann da sicher nachts gut rausgebracht und versteckt werden.

Die Polizei hat ermittelt, dass sie nicht in der Unterkunft zu Tode kam.