Der Vermisstenfall Petra Schetters

borabora schrieb:Würde ich eher schreiben, wenn was unvorhergesehenes kommt, dann ist es mMn einleuchtender, eine Nachricht zu schreiben.

Genau das ist doch auch passiert. Sie ist (anscheinend) alleine zum Friedhof gegangen, obwohl das so nicht abgesprochen war; vielleicht, weil der Mittagsschlaf ihres Mannes länger gedauert hatte als ursprünglich von ihr angenommen.

Seefahrer schrieb:Genau das ist doch auch passiert. Sie ist (anscheinend) alleine zum Friedhof gegangen, obwohl das so nicht abgesprochen war;

Gilt das denn als gesichert?
Ich habe es so verstanden, das sie gewöhnlich alleine den Friedhof aufsuchte u. Notizen über ihren Verbleib schrieb.

Könnte man merkwürdig finden, denn wenn man was vorhat, teilt man das doch mündlich mit, besonders, wenn es zur Routine (Friedhofsbesuche) gehört, da würde es vielleicht sogar entfallen.

Ein Ehepaar ist doch gewöhnlich gut im Gespräch miteinander.

borabora schrieb:denn wenn man was vorhat, teilt man das doch mündlich mit, besonders, wenn es zur Routine (Friedhofsbesuche) gehört,

Gem. Az XY-FF wollte man nach dem Mittagsschlaf etwas gemeinsam machen; offensichtlich hatte sie sich aber zwischenzeitlich umentschieden. Da empfinde ich es als ganz normal, den Partner mittels eines Zettels entsprechend zu informieren.

Seefahrer schrieb:wollte man nach dem Mittagsschlaf etwas gemeinsam machen; offensichtlich hatte sie sich aber zwischenzeitlich umentschieden. Da empfinde ich es als ganz normal, den Partner mittels eines Zettels entsprechend zu informieren.

Ah okay.
Ich ging von etwas anderem aus.

Klar ist es dann normal, eine schriftliche Nachricht zu hinterlassen.

Das ist von "außen" immer schwierig zu beurteilen, auch, wie viel Kommunikation und wann stattfindet ist immer etwas sehr Individuelles. Es gibt Paare, die telefonieren mehrfach am Tag (siehe der XY Fall, wo der junge türksiche Mann verschwunden ist, der an dem Tag 11 mal mit seiner Freundin telefoniert hat) und andere, die die Frau vier Tage später vermisst melden.

MissMary schrieb:Gehe ich auf den Friedhof, gieße ich das Grab, zupfe noch etwas Unkraut, etc.

Wozu hat sie denn die Handtasche gebraucht? Für das Grablicht?

MissMary schrieb:Das ist von "außen" immer schwierig zu beurteilen, auch, wie viel Kommunikation und wann stattfindet ist immer etwas sehr Individuelles. Es gibt Paare, die telefonieren mehrfach am Tag (siehe der XY Fall, wo der junge türksiche Mann verschwunden ist, der an dem Tag 11 mal mit seiner Freundin telefoniert hat) und andere, die die Frau vier Tage später vermisst melden.

In der Tat. Ich lese hier oft staunend, was viele für normal empfinden an Rechtfertigungsnotwendigkeiten ggü. dem Partner, wo ich als sehr autonomer Mensch Schreikämpfe bekäme, wenn man(n) das von mir erwarten würde.

angellost schrieb:was viele für normal empfinden an Rechtfertigungsnotwendigkeiten ggü. dem Partner, wo ich als sehr autonomer Mensch Schreikämpfe bekäme, wenn man(n) das von mir erwarten würde.

Das hat mMn nichts mit Rechtfertigung zu tun, sondern gehört sich einfach so.
Bringt man "normalerweise" auch Kindern bei.

Natürlich kann das jeder so sehen, wie er mag..

Hanseatin schrieb:Wozu hat sie denn die Handtasche gebraucht?

Wohnungsschlüssel, Geldbörse, Taschentücher usw.?

Ich frage mich eher, weshalb P.S. ihrem Ehemann keine Nachricht per Handy geschickt hat.
Die Ermittlerin hat sich gewundert, weshalb es zu Hause gelegen hat, wo sie es doch sonst überall mit hinnahm.
Falls das Handy/Smartphone nicht geladen gewesen wäre und sie es deshalb nicht mitgenommen hat, denke ich mal, hätten sie das sicherlich erwähnt.

@MissWexford

Ich habe bei dem Fall auch ein ungutes Gefühl, dennoch denke ich das es mit dem Handy vielleicht nichts zutun hat. Jeder kann mal was vergessen. PS hat vielleicht gerade an diesem Tag ihr Handy vergessen

MissWexford schrieb:Ich frage mich eher, weshalb P.S. ihrem Ehemann keine Nachricht per Handy geschickt hat.

Vielleicht hat der Ehemann kein Handy. Muss ja nicht jeder eins haben.

Tritonus schrieb:Vielleicht hat der Ehemann kein Handy. Muss ja nicht jeder eins haben.

MissWexford schrieb:Ich frage mich eher, weshalb P.S. ihrem Ehemann keine Nachricht per Handy geschickt hat.
Die Ermittlerin hat sich gewundert, weshalb es zu Hause gelegen hat, wo sie es doch sonst überall mit hinnahm.
Falls das Handy/Smartphone nicht geladen gewesen wäre und sie es deshalb nicht mitgenommen hat, denke ich mal, hätten sie das sicherlich erwähnt.

Oder er guckt nicht regelmäßig drauf. Da sieht man einen Zettel schneller. Ich frage mich auch, ob das Handy wirklich so offensichtlich auf dem Tisch lag oder ob Petra S. ihr Handy in der Schnelle einfach nicht gefunden hat.

MissWexford schrieb:Falls das Handy/Smartphone nicht geladen gewesen wäre und sie es deshalb nicht mitgenommen hat, denke ich mal, hätten sie das sicherlich erwähnt.

Das wäre zumindest eine nahe liegende Vermutung. Aber ganz sicher wissen wir das nicht. Es wurde jedenfalls nicht gesagt, dass es ausgeschaltet war. Eine leere Batterie wäre natürlich der plausibelste Grund, warum eine Frau, die sonst immer ihr Handy dabei hat, es im Rahmen einer geplanten vergleichsweise kurzen Abwesenheit extra nicht mitnimmt. Dabei muss es nicht ausgeschaltet gewesen sein, es kann ja einen sehr niedrigen Batterie gehabt haben. Wenn der Mann es aber erst später bemerkt hat, kann es wieder geladen gewesen sein und es war vielleicht so gar nicht offenkundig, dass es gerade wegen des niedrigen Batteriestatus nicht mitgenommen worden ist. Wäre aber interessant die Details zu kennen.

Auch wenn ich ein freiwilliges Untertauchen nicht für die eindeutig wahrscheinlichste Variante halte, möchte ich diese nicht ausschließen. Diese Variante erscheint mir zumindest aufgrund der Gesamtumstände deutlich wahrscheinlicher als in den Fällen Helga Frings oder Birgit Rösing.

Wenn sie freiwillig untergetaucht ist und sie auf jeden Fall einen "Vorsprung" haben wollte, bevor der Mann sie sucht, wäre das mit dem Zettel und dem Handy an sich kein schlechter Plan. Vor allem wenn es ausgeschaltet wäre.

Für völlig abwegig halte ich Theorien von einem Überall am Friedhof und dass man es auf ihr Handy abgesehen hätte, weil man das schon vorher ausspioniert hatte und es dann an dem Tag aber dummerweise nicht in der Handtasche war. Wenn es im Rahmen eines solchen Überfalls zu einem Tötungsdelikt gekommen wäre, hätte man sich kaum die Mühe gemacht, die Leiche gut zu beseitigen, man hätte das Entdeckungsrisiko enorm erhöht. Üblicherweise suchen Täter dann einfach erst einmal das Weite...

borabora schrieb:Wohnungsschlüssel, Geldbörse, Taschentücher usw.?

Menschen sind natürlich unterschiedlich, ich sehe das gern mal von der praktischen Seite:

Ich gehe nur schnell, während mein Mann sein Nickerchen macht, zur Grabpflege und beabsichtige bald wieder zurückzukommen. Ich rechne damit, ein wenig Erde und Gras an Kleidung und Hände zu bekommen. Meine teure weiße Handtasche will ich keinesfalls beschmutzen.
Schlüssel, Kleingeld und zwei Taschentücher passen in die Jeans oder Jackentasche. Das Handy bleibt heute mal zuhause, und das Grablicht - vielleicht sogar schon früher gekauft - nehme ich so in die Hand.

Finde, dass die Handtasche, teuer und weiß, nicht unbedingt zu dem kurzen Friedhofsbesuch passt.
Vielleicht gehört PS jedoch zu den Menschen, die gern zeigen, was sie haben. Das schließe ich natürlich keinesfalls aus.

@MissWexford : Darf man denn keine Zettel benutzen, weil es Handys gibt? Wenn mein Mann noch schläft und ich verlasse spontan das Haus, lege ich ihm auch einen Zettel hin, statt eine Handynachricht zu schreiben.

Was das Habdy angeht: schon seltsam, dass es noch da war. Aber ich vergesse auch schon ab und zu mal mein Handy zu Hause, und jeder der mich kennt wird bestätigen, dass ich ein großer Handy-Junky bin.

Mir will nicht einfallen, worauf ein vergessenes Handy hinweisen könnte. Dass sie unfreiwillig und unter Zeitdruck das Haus verlassen hat? Aber warum sollte die dann die Hsndtasche akkurat packen und nur das Handy zurück lassen?

abraxa schrieb:Aber warum sollte die dann die Hsndtasche akkurat packen und nur das Handy zurück lassen?

Weil sie durch das Handy geortet werden kann und eventuell wollte sie das nicht.

@Hanseatin
Ich persönlich finde es zum Beispiel viel praktischer, wenn ich meine ganzen Sachen gesammelt in meiner Handtasche mitnehme. Die Tasche ist ja normalerweise eh schon immer fertig gepackt, so dass man sie nur noch greifen muss und die Wohnung verlassen kann. PS war ja auch starke Raucherin, hatte also zudem sicher noch Zigaretten und Feuer dabei. Sie hat also auch eine Hand schon alleine zum rauchen benötigt.

Und an einem schönen Maitag kann man schon mal eine Handtasche auf die Wiese stellen, falls überhaupt nötig. Selbst wenn die Tasche weiß ist ;-).

Hanseatin schrieb:Finde, dass die Handtasche, teuer und weiß, nicht unbedingt zu dem kurzen Friedhofsbesuch passt.
Vielleicht gehört PS jedoch zu den Menschen, die gern zeigen, was sie haben. Das schließe ich natürlich keinesfalls aus.

Es gibt Leute, die haben immer, wirklich immer eine Handtasche dabei. Ich z.B.
Nur mal was in Jackentaschen stecken geht nicht, da fühle ich mich total unwohl.

Und so hat jeder seine Macken, aber man sollte nie von sich auf andere schließen.
Deine Anspielung auf Menschen, die gern zeigen was sie haben, hier der Vermissten zu unterstellen und auf ihren Friedhofsbesuch zu beziehen, finde ich persönlich pietätlos!

Hanseatin schrieb:Menschen sind natürlich unterschiedlich, ich sehe das gern mal von der praktischen Seite:

Ich finde nicht, das es praktisch ist, die Hosen- oder Manteltaschen vollzustopfen, empfinde ich auch als unbequem.

Viel lieber benutze ich eine Umhängetasche, die auch Tragegriffe hat u. die habe ich auch immer dabei, selbst, wenn ich zum Friedhof gehe, erst recht, sollte ich öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Falls ich das Auto benutzen würde, kommt die Tasche während des Friedhofsbesuch im Kofferraum oder ich nehme sie mit.


So mache ich das, je nachdem, aber jeder macht es natürlich so, wie er möchte.

@borabora
Die Handtasche lieber nicht im Auto lassen: auf unserem Hauptfriedhof nutzen Diebe genau das aus und brechen am helllichten Tag regelmäßig Autos auf.