Aus dem hier verlinkten Bericht der BBC geht hervor, dass Conings beim Waffendiebstahl auf der Arbeit eine Notiz hinterließ, die darauf hindeutete, dass er eine Bedrohung für Politiker und Virologen darstellt. Dann sei er
direkt zu Van Ransts Haus gefahren. Es heißt, Conings habe
drei Stunden lang draußen gewartet, aber Van Ranst sei glücklicherweise schon zu Hause gewesen.
Woher weiß man das so genau? Während der drei Stunden kann keiner von der Bedrohungslage für Van Ranst gewusst haben, sonst wäre ja eingegriffen worden. Ergo müssen Zeugen oder die Funkzellenauswertung im Nachhinein ergeben haben, dass Conings drei Stunden lang dort vor Ort gewesen ist und dass er nach der Arbeit nirgendwo sonst hingefahren sein kann.
Nehmen wir also an, hier liegen Funkzellendaten vor: Ab dem Zeitpunkt des Untertauchens wird er das Gerät ausgeschaltet oder sich dessen entledigt haben. Bis zur Tat bzw. bis kurz nach Begehung der Tat wollte er es aber offenbar eingeschaltet lassen. Wozu? Sicherer wäre es gewesen, das Mobiltelefon bereits nach Schichtende und Waffenklau zu deaktivieren, um mehr Zeit zu gewinnen.
Musste er erreichbar bleiben? Wollte er selbst jemanden erreichen können zwecks Fluchthilfe? Hat er vor der geplanten Tat einfach noch keinen Grund gesehen, unterzutauchen, oder wollte er gar dort geortet werden, unabhängig vom Taterfolg?
Die Ermittler ziehen laut BBC in Betracht, dass Conings längst nicht mehr in Belgien ist. Ferner soll einer seiner Briefe explizit andeuten, dass Conings vor einem Aufeinandertreffen mit der Polizei eventuell schon tot sein könnte. Dies könnte unterstreichen, dass seine Suizidgedanken unabhängig von einem erfolgreichen Terrroakt bestehen:
Authorities have admitted they do not know where he is, and that there has been no living sign of him since the day he disappeared. They accept he could even be in another country now. In one note he said he was prepared for a deadly battle with police, and he may no longer be alive.
Quelle:
https://www.bbc.com/news/world-europe-57358492Die Medien und Behörden stellen es durch die Blume schon eher so dar, als suchte man in Belgien Conings Leiche. Einen lebendigen Conings vermuten sie wohl wenn überhaupt eher im Ausland, so soll es scheinen. Die Formulierung "no living sign of him" anstatt von "no single trace" oder "no clues/indications..." sowie die Suche von Hundertschaften in niedrigem Gras sind sehr symbolträchtig.
Alles Taktik, um Conings aufzuscheuchen? Oder ist man sich sicher, dass dieser sich suizidiert hat, nachdem sein Plan fehlschlug?
Wird/wurde jenseits der Grenzen Belgiens überhaupt öffentlich nach ihm gesucht und gefahndet?