Also, ich habe mir mal diese webseite hier durchgelesen:
https://truecrimesociety.com/2019/08/22/unidentified-and-mostly-harmless/Ich will jetzt nicht alles übersetzen, aber kann das mal ein wenig zusammenfassen. Am Interessantesten ist der komplette Obduktionsbericht, damit beginne ich:
Todesursache ist, soweit man von Ursache reden kann, verhungern. Der Körper ist extrem abgemagert. Ich persönlich habe so etwas einmal erlebt, ein junger Mann ist innerhalb zwei bis drei Monaten unfassbar schnell abgemagert und sprichwörtlich "wasted", wie wir im Englischen sagen. Der Grund war leider Krebs. Endstadium.
Genau das wird auch in der Regel als Ursache für so eine Abmagerung vermutet, Krebs oder ähnliche sehr schwere Erkrankungen:
https://www.healthline.com/health/cachexia#cachexia-and-cancer in 80% der heutigen Fälle ist Krebs die Ursache einer solchen körperlichen Abbaureaktion.
Nun das erstaunliche: Die Obduktion hat weder Krebs noch irgendeine andere Erkrankung festgestellt. Im Gegenteil, alle Organe usw. machen einen hervorragend gesunden Eindruck. Es gibt weder irgendwelche äusseren Verletzungen, keine Knochenbrüche, keine Geschwüre, keine Krebs-Metastasen, keine Herzkrankheit, die Nieren, Leber usw. sind alle perfekt in Ordnung und so weiter. Blendend gute Gesundheit. Nur eben extrem abgemagert.
Der Körper war zum Auffindezeitpunkt ungepflegt und schmutzig - was nicht wundert, denn in dem Zustand wird er extrem schwach gewesen sein und kaum noch zu etwas fähig.
Es wurden keinerlei Drogen im System gefunden bis auf das einfache Schmerzmittel Ibuprofen und ein Antihistamin (Diphenhydramin), das man in der Regel gegen Allergien wie Heuschnupfen etc. nimmt. Beide Medikaments sind nicht verschreibungspflichtig sondern in jedem drug store erhältlich.
Der Obduktionsbericht passt an sich zu allen anderen, relativ häufigen Sichtungen dieses Mannes: alle B2ilder zeigen einen normal kräftigen und gesund wirkenden Mann. Er ist zahlreichen Leuten begegnet, er hat in zahlreichen Unterkünften übernachtet, er hatte angemessene Kleidung usw.
Das einzige was auffällt: mit der Zeit wird der Bart immer länger, was eventuell die nicht ganz so komfortablen Waschgelegenheiten auf der Wanderung zeigt. Er hat auch einmal das Angebot, zu duschen und sich frisch zu machen abgelehnt. Das könnte ein Hinweis sein, dass er sich innerlich immer mehr von der Aussenwelt abgeschirmt hat.
Er war aber anscheinend nicht kontaktscheu. Er lässt sich auf Gespräche ein, usw. Hier sind nur zwei Dinge auffällig: er hat kein Handy, sagt er wolle bewusst nicht mit der elektronischen Welt verbunden sein. Er benutzt keine apps zur Orientierung sondern altmodisch Karten. Beim Auffinden findet man keinen Ausweis. Den Namen, den er bei der Unterkunft angibt, hält die Polizei für ein erfundenes Alias. Warum er so geheimnisvoll tut weiss man nicht.
Die Herkunft aus dem Staat New York äussert er immer wieder. Er spricht akzentfrei, so dass man das weder bestätigen noch verneinen kann. Es wirkt aber plausibel.
Er hat Papier-Notizbücher dabei in denen er ein elektronisches Programm zu bearbeiten scheint. Ein HIntergund in der IT-Branche wird daher angenommen.
Er soll wohl in einem Gespräch mal gesundheitliche Probleme angesprochen haben und ob er den Weg ganz bis ans Ende der USA in Key West noch schafft. Angesichts des Obduktionsberichts kann das aber auch nur ein temporäres Gefühl hinsichtlich der Kondition gewesen sein - es liegen keine Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung vor.
Er spricht von einem "abusive father" was keineswegs auf sexuellen Missbrauch hindeutet, sondern ein Allgemeinbegriff ist, und alles von einem schlagenden, brutalen Vater bis hin zu Verwahrlosung durch den Vater usw. bedeuten kann, freilich auch einschliesslich sexuellem Missbrauch. Hier gibt es aber keine weiterführenden Details und das dient auch nicht als Erklärung des Geschehens. Es weist lediglich daraufhin, dass er wohl keinen Kontakt zum Vater hatte oder wollte.
Es wird einmal was von einer Schwester erwähnt, in dieser Quelle wird sie in Sarasota, also in Florida lokalisiert. Eine Ex-Freundin wird auch erwähnt, aber wieder keinerlei Details.
Eines wird deutlich durch Obduktionsbericht und Auffindesituation: es liegt kein Indiz für eine Straftat oder Fremdeinwirkung vor.
Meine eigene Schlussfolgerung ist daher: es muss etwas psychisches vorgelegen haben, dass er anscheinend wirklich "absichtlich" verhungert ist. Dass er am Ende keinen Wert mehr auf körperliche Hygiene und Essen gelegt hat. Drogeninduziert ist das aber offensichtlich nicht gewesen.