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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

1.090 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mutter, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 18:22
Wäre es ein "richtiger" Suizidversuch gewesen, hätte die Polizei die rettungskräfte verständigt.
Leider in meinem Bekanntenkreis schon vorgekommen.
Wenn man dann schon so ziemlich am baumeln ist, Dann handelt die Polizei auch.
Also kann man, in diesem Fall, bei dem Vater, davon ausgehen, das es nur ein Hilferuf war.


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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 19:26
6 Kinder, das erste sehr früh und irgendwie nie richtig frei gelebt. Ich stelle mir das schwer vor. 3 Trotzkinder, 3 Schulkinder die Hausaufgaben machen müssen, lernen müssen. Das ist eine Mammutaufgabe.


Ich habe selbst 4 Kinder, einen Mann an meiner Seite der mir sehr viel hilft und Pausen ermöglicht, und trotzdem gebe ich viel von meinem Leben für meine Kinder auf.

Bei 6 Kindern ist immer etwas, Tag und Nacht und das alles ohne Partner. Das ist wahnsinnig schwer, kleine Kinder schlafen Nachts oft schlecht, die anderen müssen früh raus und in die Schule.

Und es werden überall Anforderungen gestellt, gesundes Essen, Hausaufgaben immer perfekt erledigen, der eine muss Mathe üben, der andere schreibt ein Diktat. Der Kinderarzt schimpft weil das Kind keine 20 Wörter spricht, mehr mit den kleinen reden, das andere muss seine Grobmotorik verbessern.....
Und dann noch alles im Haushalt, essen, kochen, putzen, einkaufen, dem einen sind die Schuhe zu klein, der andere braucht neue Sportsachen..... Beliebig erweiterbar.

Zwischendurch sind die Kinder krank, Fieber, Husten Schnupfen die ganze Routine durcheinander und alles wird doppelt so anstrengenden.

Ich kann absolut verstehen dass man da, als Alleinerziehende oft verzweifelt ist. Hilfe ist immer so eine Sache. Wenn etwas passiert, heißt es immer "warum hat sie nichts gesagt, wir hätten doch geholfen."
Dabei ist es leider so, dass die meisten immer "gerade was ganz wichtiges zu erledigen haben".

Es muss nicht so weit kommen dass das Jugendamt einschreiten. Es würde schon helfen wenn es mehr Betreuungsangebote geben würde, Hausaufgaben Hilfe in den Schulen, Mittagessen für die Kinder.
Sie hat mit 16 das erste Kind bekommen, ich weiß nicht wie ihre berufliche Situation war, aber falls die arbeitslos war, ist es oft schwer an Betreuungsplätze zu kommen. Da fallen dann Sätze wie "Die ist doch den ganzen Tag Zuhause, die hat doch genug Zeit"

Sie konnte wahrscheinlich nicht mehr und war gefangen in den ganzen Anforderungen die gestellt wurden. Denn ihr glaubt nicht wie oft es heißt, "dann hättest du verhüten müssen" wenn man als Mutter einer Großfamilie erwähnt wie anstrengenden es oft ist.

Jeder Mensch reagiert anders bei Überforderung. Für mich würde es nie im Leben in Frage kommen, meinen Kindern das Leben zu nehmen. Es ist ihr Leben und gehört ihnen ganz allein.

Diese Mutter hat sich leider anders entschieden, es tut mir unglaublich leid für die Kinder und den Sohn der übrig geblieben ist.


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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 19:43
@Summet
Besser hätte man es nicht ausdrücken können, wer die Situation dieser Mutter nicht versteht, hat entweder keine Kinder oder es ist schon lange her. 6 Kinder allein aufzuziehen muss der helle Wahnsinn sein. Ja, ja, ich weiß schon, hätte verhüten sollen. Aber diese Weisheit nutzt auch nichts, wenn die Kinder nun mal da sind. Schließlich war sie noch sehr jung, als die ersten Kinder kamen und wohl auch eher in schlechten sozialen Verhältnissen. Das heißt noch lange nicht, dass sie eine schlechte Mutter war, es war einfach eine Kurzschlusshandlung. Die Oma hat sicher auch ihr bestes getan, wenigstens hat sie den ältesten Jungen noch. In so einem Fall bringt Schuldzuweisung gar nichts, man sollte nur überlegen, wie man so was in Zukunft verhindern kann.


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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 20:07
Wichtig ! Bitte keine wilden Spekulationen über die Familienverhältnisse und keine pauschale Hetze gegenüber der Mutter! Bleibt bei den Fakten! Off-Topic und Userbezug wird ebenfalls nicht geduldet. Sollte es Neuigkeiten in diesem Fall geben, verzichtet bitte auf einzeilige Newsticker und postet zusammengefasste Beiträge. Danke.


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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 20:10
@DerDoctor11

Du hast deine Haltung ja nun mehrfach sehr deutlich dargelegt.
Ich glaube es hat jetzt jede/r verstanden, wo du dich positionierst.
Die Frage, die sich mir stellt, ist eher, was muss getan werden, um solche Taten künftig zu verhindern, oder zumindest ihre Auftretenswahrscheinlichkeit deutlich zu verringern.
Und da kommen wir mit markigen Sprüchen und Verweis auf die alleinige Verantwortung der Mutter nun mal nicht weiter.
Kindeswohl ist eine Gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Welche Angebote braucht es, um Überforderung früher und besser zu erkennen?
Trennungen sind immer eine Risikosituation in Familien, auch in bislang stabilen Familien.
Da braucht es vielleicht ein aufmerksameres Hinsehen des Umfeldes.
Das tragische ist, dass das, wenn es gut läuft, von Kita und Schule auch getan wird. Durch Corona sind leider viele Familien nicht gesehen worden, so dass Unterstützungsangebote ausgeblieben sind.
Ob das hier in diesem Fall die Katastrophe verhindert hätte, wissen wir natürlich nicht.


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Dill ehemaliges Mitglied

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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 20:34
Warum wird so wild mit Spekulatius herum geworfen. Warten wir einmal ab nach den Ermittlungen.
Dass Überforderung und Unzulänglichkeiten vorhanden sind ist offensichtlich. Aber warten wir auf News. Alles was wir wissen ist gesagt.


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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 20:43
Es gibt ganz offensichtlich nicht genug Angebote.
Sonst hätten wir jetzt nicht die Situation, dass niemand etwas bemerkt hat bzw niemand etwas bemerkt haben will.
Ich habe das schon geschrieben Trennungen sind Risikosituationen für Familien. Insbesondere für Familien, die schon herausgefordet sind.
Wir können davon ausgehen, dass junge Familien mit 6 Kindern von 1- 11 herausgefordert sind.
Es braucht mehr Angebote, bei denen auf die Familien zugegangen wird.
Es bringt absolut nichts, darauf zu beharren, dass es genügendAngebote gibt, wenn Familien/Eltern dort nicht ankommen. Dann muss nachgesteuert werden.


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Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

07.09.2020 um 20:56
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Da braucht es vielleicht ein aufmerksameres Hinsehen des Umfeldes.
Und das scheint auch nicht so einfach zu sein. Ich habe nochmal meinen Beitrag von gestern hervorgeholt. Schwierig scheint hierbei zu sein, dass es dazu naherstehender Personen bedarf, wie Lüdge schreibt. Die waren in dieser Familienkonstellationen vermutlich nicht gegeben.
Zitat von emzemz schrieb:https://rp-online.de/nrw/panorama/psychotherapeut-christian-luedke-ueber-motive-beim-erweiterten-suizid_aid-53159283

Von einem erweiterten Suizid spricht man beispielsweise, wenn Eltern ihre Kinder gewaltsam mit in den Tod nehmen. Bei Frauen geschieht dies oft in einer schwierigen Beziehung oder nach einer Trennung. „Diese Frauen befinden sich in einer psychischen Ausnahmesituation, sie fühlen sich von allen verraten und wollen ihre Kinder vor der bösen Welt beschützen“, sagt Christian Lüdke, ...

... Die Menschen streben nach einem liebevollen Partner, einer glücklichen Familie, aber plötzlich liegt alles in Scherben. „Dann geraten diese Menschen in einen seelischen Ausnahmezustand“, ...

So eine Entwicklung vorherzusehen, sei wahnsinnig schwer, sagt der Psychotherapeut. Zwar könne sich eine Störung über einen langen Zeitraum entwickeln, aber nur Nahestehende könnten beurteilen, ob sich die betreffende Person verändere. ...
Wie wir aus der Presskonferenz wissen, beruhte die emotionale Ausnahmesituation der Frau darauf, dass sie von ihrem Mann vor einem Jahr verlassen worden war. Nur um es klarzustellen, von einer Überlastung durch die Kinder war keine Rede. Sie wollte ihren Mann zurück. Warum er gegangen war, obwohl sie vier gemeinsame Kinder hatten, das jüngste war gerade ein Jahr, also gerade geboren, als er sie verließ, das wissen wir nicht.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es braucht mehr Angebote, bei denen auf die Familien zugegangen wird.
Du kannst aber niemanden zwingen, Hilfe anzunehmen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/solingen-trauer-tote-kinder-100.html
Nach Informationen der Stadt Solingen war die Familie finanziell unterstützt worden und habe auch Hilfe vom Jugendamt angeboten bekommen. Diese wurde aber offenbar nicht angenommen. Hinweise auf eine Gefährdung des Kindeswohls hatte es demnach nicht gegeben.



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