Wirecard-Bilanzskandal - J. Marsalek - "The wolf of mainhattan"

Kaum Hinweise auf geflüchteten Wirecard-Vorstand

Seit fast zwei Monaten ist der ehemalige Vorstand und mutmaßliche Betrüger Jan Marsalek auf der Flucht. Nun soll die Öffentlichkeit mitsuchen. Die ersten Reaktionen machen wenig Hoffnung.

... schreibt spiegel.de nach dem gestrigen Aufruf in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY.

Nun haben die Staatsanwaltschaft München I, das Polizeipräsidium München und das Bundeskriminalamt (BKA) die Bevölkerung um Unterstützung bei der Suche nach dem 40-jährigen Österreicher gebeten.

Wer ist denn da so blauäugig? Oder will uns für dumm verkaufen?

Glauben die Ermittlungsbehörden tatsächlich, Marsalek läuft mir bei Aldi Nord oder Rewe Süd über den Weg?

Wozu - wenn man ohnehin schon ahnen kann, in welche Richtung sich J. Marsalek mit den Milliarden dünne gemacht hat - eine solch lächerlich wirkende Öffentlichkeitssuche? Vielleicht sollte stattdessen der mit bestem Equipment und reichlich Personal ausgestattete BND in die Puschen kommen. Wenn es stimmt, dass J. Marsalek Kontakte zu verschiedenen Geheimdiensten hat, wovon ich ausgehe, dann scheint es wenig zielführend, ihm einen Bart anzukleben (photoshoppen) und der Allgemeinheit zu erklären: Nun sucht mal schön.

Das ist wirklich dürftig und dem Ausmaß des kriminellen Potenzials von Wirecard und seinen Akteuren wenig angemessen.

Miss_Paula schrieb:Glauben die Ermittlungsbehörden tatsächlich, Marsalek läuft mir bei Aldi Nord oder Rewe Süd über den Weg?

Das wohl nicht, vielleicht aber in exklusiven Hotels oder dergleichen.

Außerdem galt Marsalek schon vor seiner Flucht nicht als jemand, der sich viel in der Öffentlichkeit zeigte oder gar in Bus und Bahn unterwegs war. Er stieg in Luxushotels ab, flog mit Privatjets und feierte in Monte Carlo oder St. Tropez.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-verhaltenes-echo-auf-marsalek-fahndung-a-a799bd5a-b277-41ac-bbbd-04cf08b5edd9

Es dürfte ihm sehr schwerfallen, diesen Lebensstil aufzugeben. Hoffentlich wird ihm das früher oder später zum Verhängnis werden.

Die Ermittlungsbehörden dürften eher der Spur des Geldes folgen. Die 1,9 Milliarden gab es ja nicht, das war rein virtuelles Geld, aber Marsalek dürfte bei betrügerischen Firmenkäufen einen mindestens hohen zweistelligen Millionenbetrag ergaunert haben. Berichten zufolge hat er schon immer bevorzugt bar bezahlt, um keine Papierspur zu hinterlassen, aber irgendwie muss er das Cash ja in die Finger kriegen. Falls er nicht rechtzeitig vorgesorgt und einen großen Koffer Bares mit sich führt, wird ihm rasch die Liquidität ausgehen.

Ferner existiert eine bezeichnende Lücke in der Berichterstattung über ihn: Ich habe noch kein einziges Wort über eine Freundin, Geliebte o. ä. gelesen. Falls er nicht gerade ein Incel war, muss es die (oder den) jedoch geben, und ich würde wetten, dass diese Person derzeit von den Behörden voll "unter Wind genommen" wird.