Tote Frau im Krankenhaus abgegeben

Reisekartaner schrieb:Das ist ein faltbarer Rollstuhl mit Sitzkissen und einem Sofakissen an der Rückenlehne. Ja, er ist alt und würde sicher oft geflickt. Die Reifen sind von einem Mountenbike...

Wenn der Rollstuhl oft geflickt wurde und auch noch andere Räder dran montiert wurden, dann wird derjenige, der ihn umgebaut hat, sicherlich wiedererkennen.
Damit wäre die Frau identifiziert, falls derjenige der die Umbauten gemacht hat, nicht derjenige ist, der die Frau ins Krankenhaus eingeliefert hat.

emz schrieb:Wenn mir etwas "sehr seltsam" und "äußerst merkwürdig" vorkäme, dann, dass die Person an der Anmeldung bereits die Diagnose tot hätte stellen können.

Nein das denke ich nicht unbedingt.
Die Frau trug eine Maske und eine Ballonmütze.
Wie soll man das denn auf den ersten Blick erkennen?

Wie schon bemerkt wurde, sieht der Rollstuhl sehr geländegänig aus, so könnte dass vielleicht auch das dicke Kissen erklären. Vielleicht ist es extra so dick um Stösse vom unebenen Untergrund zu federn. Könnte doch sein das damit im Wald spazieren gegangen wurde.

Ansel schrieb:Der Rollstuhl mit den grünen Samtkissen und die goldene, Girlanden-artige Stickerei im oberen Bereich des Kissens, die eventuell in einer Krone endet, lassen den Rollstuhl wie einen Thron wirken

Nord54 schrieb:Vielleicht ist es extra so dick um Stösse vom unebenen Untergrund zu federn

Bei dem dicken Kissen vermute ich, dass die verstorbene Frau etwas höher sitzen wollte, weil sie relativ klein war und ihr die normale Höhe in dem Rollstuhl zu niedrig war.

Es ist auf dem Foto sicher nicht eindeutig zu erkennen. Aber für mich sieht das Gesicht der Toten nicht nach einer 80-95jährigen Frau aus. Um Augen und Mundpartie sind keine Falten zu sehen, die Haut wirkt straff und ebenmäßig, die Zähne sind vollständig und ebenmäßig, die Haare sehen lang, glatt und blond aus und nicht dünn, weißen und dauergewellt. Vielleicht kann ja das Zahnschema zur Klärung beitragen.

Ansel schrieb:Aber für mich sieht das Gesicht der Toten nicht nach einer 80-95jährigen Frau aus. Um Augen und Mundpartie sind keine Falten zu sehen, die Haut wirkt straff und ebenmäßig, die Zähne sind vollständig und ebenmäßig

Ich habe das auf den ersten Blick auch gedacht, dachte dann aber, dass im Oberkiefer keine Zähne mehr vorhanden sind.
Auf dem Foto kann man das (zumindest auf meinem Handy) alles nicht so eindeutig erkennen.
Auch die Zähne im Unterkiefer könnten theoretisch eine Prothese oder ähnliches sein.

Ich kann mir vorstellen, dass die Frau zeitnah identifiziert wird. Mindestens der Rollstuhl hat Wiedererkennungswert.

Die ist nicht jünger, die hat nur 40 Kilo. Das ist gar nichts, da hast du keine Falten mehr.
Da hat einer seine Mutter gepflegt, die meinetwegen auch keine Rente hatte, sonst hätte man Pflegedienst beauftragt.
Ehemann scheidet aus, der müsste im selben Alter oder meist älter sein, mit über 85 schafft kaum einer seine tote Frau ins Auto, in den Rollstuhl und ins KH.
Die Kleidung ist alt und das beste, was der Mann ihr anziehen konnte, gibt ja den Spruch "schöne Leiche". Der hat die nochmal zurechtgemacht.
Finde es auch anständig, dass er sie dort hingebracht hat. Können ja auch hier lebende illegale Einwanderer sein, die keinen Ärger mit Pol und Behörden haben wollen. Dazu kein Geld. Beerdigung ist unter 1000€ nicht zu haben.

Es kann auch sein, dass der Angehörige, der die Dame gepflegt hat, im Schock noch gar nicht begriffen hat, nicht wahrhaben wollte, dass sie, z. B. seine Mutter tot ist. Manche machen dann im Schock eben die Aussage, atmet nicht mehr, ab ins KH. Kann das nachvollziehen.

C4ISR schrieb:kann auch sein, dass der Angehörige, der die Dame gepflegt hat, im Schock noch gar nicht begriffen hat, nicht wahrhaben wollte, dass sie, z. B. seine Mutter tot ist.

Ich denke nicht das der Ehemann/Sohn unter Schock standen wenn ja hätte die Person sich schon längst bei der Polizei gemeldet.

Ich hätte die Frau auch nicht so alt geschätzt, und ich finde auch, dass sie trotz allem einen gepflegten Eindruck macht. Allein die Augenpartie und die Augenbrauen und das, was von den Haaren erkennbar ist, geben der Frau irgendwie eine erhabene Ausstrahlung. Und die selbstgenähte Kleidung deutet für mich nicht unbedingt auf Armut oder abgekapseltes Leben hin, sondern einzig auf ein vermutlich etwas exzentrisches Wesen. Ich kenne auch Leute, die sich alles selbst nähen, weil ihnen die normale Kleidung zu langweilig ist. Also ein künstlerisches Umfeld könnte ich mir schon vorstellen.

CaiaLia schrieb:Auch fehlt ein Fußbrett.

@CaiaLia
Heute um 18:45 hat ein User ein Foto des Rollstuhls eingestellt.

Ich sehe zwischen den Rädern einen Gurt und denke, der war für die Füße gedacht.
Da sind auch Schlaufen, oder? Bin mir nicht sicher.
Vielleicht hat der Mann dort ihre Füße reingesteckt, damit sie fixiert sind?
Ausserdem sieht man seitlich Gurtbänder.
Vielleicht um den Körper festzuschnallen?
Wenn die Gurte dazu da waren, scheint die Frau sehr krank gewesen zu sein.
Sie soll ja die letzte Zeit nur gesessen oder gelegen haben.

Ich hätte die Dame auch jünger geschätzt, aber auch ich komme aus der Pflege und habe mich schon seeeehr oft verschätzt. Manche 70 Jährige sieht aus wie 85 - ebenso gibts Mitte 90 Jährige die du auf 80 schätzt.

Aufgrund der Kachexie kann das noch mehr täuschen.

Ich denke, die Ärzte werden für das angegebene Alter schon Anhaltspunkte haben.

Nightrider64 schrieb:Das ist mir neu. Eine Krankenversicherungspflicht gibt es nicht in D.

@Nightrider64
Doch die gibt es, aber das war bestimmt nicht das Problem.
Ich vermute auch, dass sie krankenversichert war. Keine Obdachlose Person.

Ich bin mir sicher, dass die Identität ermittelt wird und dann wird auch die Geschichte dahinter aufgedeckt werden.
Ich hab ja schon geschrieben, was ich vermute.

frauZimt schrieb:Ich sehe zwischen den Rädern einen Gurt und denke,

Einen Gurt haben viele Rollstühle, damit die Beine/Füße nicht nach hinten wegrutschen und auf dem Boden schleifen können . Gerade bei Aktiv-Rollstühlen ist das eher der Fall.
Aber ohne Fußbrett "hängen" die Füße trotzdem und das wird auf Dauer demjenigen, der im Rollstuhl sitzt extrem unangenehm, bzw. wenn die Person klein genug ist, wie in diesem Fall, oder hoch genug sitzt, kann es auch passieren, dass sie dadurch einen Spitzfuß bekommt, weil der Fuß nach unten hängt.

Dass man die Füße auf den Gurt stellt, bezweifle ich, das wäre unsicher und gefährlich und dass man die Füße mit dem Gurt fixiert, siehe oben, das ist gesundheitlich auch nicht ohne.

Entweder fehlt das Brett eben, weil man es am Tag des Transports nicht anmontiert hat oder das nicht mehr möglich war oder es gibt schlicht keins, dann wird man mit dem Rollstuhl nur kurze Strecken zurückgelegt haben.

Ich frag mich aber, wie man mit diesem Rollstuhl eine tote Person befördern konnte?
Füße könnten möglicherweise festgeschnallt gewesen sein, aber was ist mit den Armen und dem restlichen Körper, dem Kopf?
War der ganze Körper festgezurrt auf dem Rollstuhl?


Das Rückenteil sieht sehr kurz aus, könnte aber auch durch das dicke Kissen diesen Eindruck machen.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Mann wirklich mitbekommen hat, daß die Frau bereits so lange tot war.


Es wäre sicher hilfreicher, Angaben zu dem Mann zu machen.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß Mann und Frau aus der näheren Umgebung stammen.

Hallo,

Alle 28 Zoll Reifen und viele 29 Zoll Reifen passen an diesen Rollstuhl. Das sind entweder Semi-Slicks oder mittig abgefahrene Stollenreifen.
Leider sind alle verfügbaren Bilder vom Rollstuhl so schlecht, das man nicht wirklich etwas genaueres erkennen kann.

Vielleicht hat der Mensch, der die Frau abgeliefert hat, einfach nur Ihre Lieblingskleidung angezogen und nicht unbedingt Ihre Alltagsbekleidung?!
Kann gut sein das die Frau so wie Sie ausschaut und bekleidet ist, niemand mal ebend so erkennt.

Wie der Vorredner schon sagte: Könnte das Kissen auch einfach nur dazu gedient haben um kurze Strecken, z.b. in den Garten zu fahren, damit die Beine nicht auf den Boden hängen und dann im Garten angekommen nimmt man das Kissen weg und die Beine stehen auf dem Boden?!

Zur Anmerkung das Ihr Mann zu alt sein müsste um Sie "Tod" anzuziehen und in den Rollstuhl zu verfrachtet, das ist Quatsch...

Meine Nachbarin ist 89, die holt in Gummistiefel die Schubkarre und Werkzeug aus dem Schuppen und dann geht im Garten die Post ab.
Der Bankräuber aus Balingen war bei seinem letzten Bankraub 80 Jahre^^ ...usw...usw...

@CaiaLia

Ich finde den Rollstuhl sehr interessant anzugucken, aber er war bestimmt nicht bequem.
Wenn ich mir vorstelle, auf diesem Kissentrum hat jemand gesessen.
Der Stuhl ist bestimmt nur für gelegentliche Fahrten und kurze Strecken gemacht worden,
um die kranke Person hin- und herzubewegen.

Um die Bedürfnisse der Frau ging es sicher nicht. Ich meine damit, ihr Eigenständigkeit zu ermöglichen, Mobilität usw.
Es ging nur darum ihren Körper zu bewegen, der zu schwer war, getragen zu werden.

Ich fürchte auch, dass die Frau schon lange nicht mehr auf der Straße war.

Was ist ein Spitzfuß? Eine Veränderung (Sehnenverkürzung) wenn der Fuß ständig herabhängt?

Was ich meinte: Es sieht so aus, als wären im unteren Gurt Schlaufen. Vermute, dass die Füße da hineingesteckt wurden.
Vielleicht gab es ja tatsächlich mal ein Brett für die Füße.

Was auch etwas eigenartig ist: Es ist bestimmt nicht so schwer einen leichten Rollstuhl zu organisieren.
Warum dieses Ding gebaut werden musste?

Vielleicht war der Man ein Sonderling, der versucht hat, alles selbst herzustellen? Nach dem Motto "Ich brauche weder Welt noch Menschen. Ich helfe mir immer selbst"

Interessant sieht der Stihl aus, aber unbequem.
Vielleicht konnte sich die Frau nicht mehr artikulieren. (Nach einem Schlaganfall?)

Vielleicht wurde die Frau mit Unterstützung einer ausländischen Pflegekraft gepflegt, die dann wegen der Corona-Krise in ihr Heimatland zurückgekehrt ist. Und nun war der Mann mit der Pflege überfordert.

frauZimt schrieb:Was ist ein Spitzfuß? Eine Veränderung (Sehnenverkürzung) wenn der Fuß ständig herabhängt?

Genau das...die Sehne verkürzt sich, dadurch erhält der Fuß einen unnatürlichen Winkel. Bei bettlägrigen Personen muss man das auch im Bett beachten und etwas einlegen, damit der Fuß gerade steht und nicht nach vorne hängt. Einen Spitzfuß kann man auch innerhalb weniger Stunden bekommen...

Ich vermute ja, aufgrund der unnatürlichen Hand- und Fingerhaltung auf dem Foto, dass die Frau bereits mal einen Schlaganfall oder ähnliches gehabt hat, so dass der Arm oder mindestens das Handgelenk gelähmt blieb und so Kontrakturen enstanden, also eben Muskelversteifeungen bzw. verkümmerte Muskeln und verkürzte Sehnen. Oder sie hatte Spastiken aufgrund anderer Erkrankungen.

Ich denke allerdings auch, dass der Rollstuhl nicht für einen Dauergebrauch ausgerichtet war. Vielleicht, um die Frau in der Wohnung zu bewegen. Oder für kurze Strecken, bspw. zum Hausarzt oder zur Bank.

Da sie allerdings als sehr untergewichtig beschrieben wird, kann so ein voluminöses Kissen schon sein, damit sie "weich sitzt". Wenn man nur noch Haut und Knochen ist (gar nicht so selten in dem beschriebenen Alter), dann kann ein normales Rollikissen schon arg wehtun.
Samt mit Bestickung ist aber ungewöhnlich, aber irgendwie passend zur selbstgeschneiderten Kleidung und zum eigentlich sehr gepflegten Aussehen der Frau.

Es wird ja auch geschrieben, dass die Frau über längere Zeit gelegen oder gesessen sein muss, daher gibt es wohl Hautveränderungen in eben diesen Bereichen, vielleicht sogar Dekubiti (also Druckstellen).

Ich hoffe sehr, dass man die Zugehörigen der Frau finden kann...

Ich habe 35 Jahre lang dort ganz in der Nähe gewohnt und war recht häufig Gast in der Notaufnahme des Westend-Klinikums. Ich vermute, dass er alleine zur Anmeldung gegangen ist und den Rollstuhl am Eingang stehen gelassen hat. Die Anmeldung ist etwas versteckt, so dass der Eingang und der Wartebereich von der Schwester in der Anmeldung nicht eingesehen werden können. Bis sie dann an der Tür war und den Rollstuhl holen konnte, hatte er genug Teit zu gehen.