Doris Hingel

monagev schrieb am 04.01.2020:Sie hatte beim Verschwinden weder Persönliche Unterlagen noch wichtige Medikamente bei sich.

Hervorhebung von mir eingefügt.

Das spricht wohl eher gegen ein freiwilliges Verschwinden.
Bleiben also ganz neutral betrachtet noch drei Möglichkeiten: Verbrechen, Suizid oder Unfall.
Da Doris Hingel nun schon seit neun Monaten verschwunden ist und man ihre Leiche nicht gefunden hat, halte ich Suizid oder Unfall eher für unwahrscheinlich - wobei ich die örtlichen Gegebenheiten nicht kenne.

Wenn man liest, dass der Lebensgefährte der Letzte ist, der Doris Hingel gesehen hat, es einen Streit zwischen den beiden gab und er des weiteren behauptet, sie habe die Wohnung zu einem Spaziergang verlassen, von dem sie dann jedoch nicht mehr zurückkehrte, drängt sich einem schon sehr deutlich ein Szenario auf, welches in einigen Fällen, die hier im Forum diskutiert werden, der Fall gewesen ist.
Nicht umsonst ist - rein statistisch gesehen - der eigene Partner/Freund/Ehemann der gefährlichste Mann für eine Frau.

Leider wird die Suchseite des Sohnes über fb betrieben, so dass wir hier nicht über Inhalte diskutierten können.

ThoFra schrieb:Wenn man liest, dass der Lebensgefährte der Letzte ist, der Doris Hingel gesehen hat, es einen Streit zwischen den beiden gab und er des weiteren behauptet, sie habe die Wohnung zu einem Spaziergang verlassen, von dem sie dann jedoch nicht mehr zurückkehrte, drängt sich einem schon sehr deutlich ein Szenario auf, welches in einigen Fällen, die hier im Forum diskutiert werden, der Fall gewesen ist.
Nicht umsonst ist - rein statistisch gesehen - der eigene Partner/Freund/Ehemann der gefährlichste Mann für eine Frau.

Wenn eine Person aus ihrem gewohnten Umfeld verschwindet, dann ist das immer wieder eine Mammutaufgabe für die Ermittler. Viele Spuren sind dann banal. Der Fall "Jennifer Scharinger" ist vermutlich auch ganz ähnlich gelagert: Jenni Scharinger vermisst - Spur führt in die Hollabrunner Wälder

https://kurier.at/chronik/wien/vermisste-jennifer-scharinger-rastlose-suche-nach-gewissheit/400516870

Ich habe diesen Beitrag damals auf Facebook auch geteilt und gehofft dass die Mutter wohlbehalten zurückkehrt. Nun sehe ich, dass dies nicht der Fall ist - leider.

Kurz davor gab es in Wien einen ähnlichen Fall, welcher jedoch aufgeklärt wurde.

Melanie Tanzer

Tanzer hat die Wohnung ohne
Schlüssel, Geld und Ausweis verlassen.
Eine Handy-Ortung zeigte, dass sie sich gegen 19 Uhr
noch im Bereich Rittingergasse aufgehalten hat.
Da dort auch der Marchfelderkanal ist, kann es sein,
dass sie einen Unfall hatte und ins Wasser gestürzt ist.

https://kurier.at/einfache-sprache/melanie-tanzer-wird-seit-dem-30-dezember-2018-gesucht/400371845

11 Tage später war es dann traurige Gewissheit: Cobra-Taucher fanden die Leiche der Abgängigen, nach der Tausende, auch mithilfe eines Facebook-Posts des Ehemannes, gesucht hatten. Sie trieb im Marchfeldkanal. Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Ob es ein Unfall oder eine Verzweiflungstat war, wird die vom Gericht in Auftrag gegebene Obduktion zeigen, das Ergebnis werden in aller Stille aber nur die Hinterbliebenen erfahren

https://m.oe24.at/oesterreich/chronik/wien/Melanie-ertrunken-So-trauert-der-Witwer/363214989

Im aktuellen Fall ist die Mutter schon sehr lange abgängig - ich persönlich gehe vom Schlimmsten aus.

Eya schrieb:Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Ob es ein Unfall oder eine Verzweiflungstat war, wird die vom Gericht in Auftrag gegebene Obduktion zeigen, das Ergebnis werden in aller Stille aber nur die Hinterbliebenen erfahren

Wie kann man das denn anhand einer Obduktion aufzeigen?

ringelnatz schrieb:Wie kann man das denn anhand einer Obduktion aufzeigen?

Das kann ich dir leider nicht sagen... da es in diesem Fall keine Neuigkeiten mehr gab, nehme ich an, dass es tatsächlich Selbstmord war bzw. die Obduktion das ergeben hat.

ringelnatz schrieb:Wie kann man das denn anhand einer Obduktion aufzeigen?

Zwischen einem klassischen Unfallgeschehen (ins Wasser gefallen) und Suizid (ins Wasser gesprungen) kann man oftmals nicht eindeutig trennen. Hilferufe ja/nein, Medikamente ja/nein, alkoholisiert ja/nein sind aber vermutlich Indizien. Wobei auch diese Punkte tlw bei beiden Szenarien denkbar wären.

monagev schrieb am 04.01.2020:Sie hatte beim Verschwinden weder Persönliche Unterlagen noch wichtige Medikamente bei sich.

Gerade der Part mit den wichtigen Medikamenten sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen. Es ist zwar nicht bekannt, um welche Erkrankungen es sich handelt, aber zumindest wurde angegeben, dass sie auf Medikamente angewiesen ist.
Eine Nichteinnahme, je nachdem, um welches Medikament es geht, kann im blödesten Fall tödlich ausgehen (siehe Insulin, Medis gegen Herzerkrankungen etc.)

CaiaLia schrieb am 12.01.2020:Gerade der Part mit den wichtigen Medikamenten sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen. Es ist zwar nicht bekannt, um welche Erkrankungen es sich handelt, aber zumindest wurde angegeben, dass sie auf Medikamente angewiesen ist.

Da stimme ich Dir vollkommen zu.
Dass sie ihre wichtigen Medikamente nicht mitgenommen hat, ist m E ein Punkt, der eindeutig gegen ein freiwilliges Verschwinden spricht, schrieb ich ja auch bereits in meinem vorherigen Posting.

In welchem Szenario würde man seine wichtigen Medikamente, auf die man angewiesen ist, zu Hause lassen?
a) bei Suizidabsicht
b) wenn man - ursprünglich - nicht vorhatte, länger wegzubleiben:
b.1.) es ist zu einem Unfall gekommen
b.2.) Doris Hingel wurde Opfer eines Verbrechens

Ich vermute leider, dass Punkt b.2.) die Erklärung für das - nicht geplante - lange Fernbleiben (seit April 2019, also knapp ein 3/4 Jahr) von Doris H. ist.
Sie hätte ihre Kinder doch sicherlich nicht über so einen langen Zeitraum im Ungewissen über ihr Schicksal gelassen, wenn sie noch leben würde.
Dass auch ihre Leiche nicht gefunden wurde, spricht m E eher gegen ein Unfallgeschehen oder Suizid.

ThoFra schrieb:In welchem Szenario würde man seine wichtigen Medikamente, auf die man angewiesen ist, zu Hause lassen?

C. Aufgrund pychischer Erkrankung und z.B. im Schizophrenieschub , Panikzustand o.ä.

Ich bin auch schon in Urlaub gefahren und habe meine wichtigen Medikamente (Schilddrüsenhormone) vergessen mitzunehmen. Soll tatsächlich passieren.

Da muss man nicht gleich einseitig in Richtung einer psychischen Erkrankung spekulieren. Dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Die mehr oder weniger offiziellen Vermisstenmeldungen erwähnen gar nichts von wichtigen Medikamenten.

emz schrieb:Da muss man nicht gleich einseitig in Richtung einer psychischen Erkrankung spekulieren

Das hat ja auch nur einer getan. Es kann genauso Insulin sein, Blutdruckmedikamente, Herzmedikamente, Antihistaminika, Asthmaspray usw.
Aber vielleicht, da die "mehr oder weniger" offiziellen Vermisstenmeldungen nichts davon erwähnen, gibt es auch gar kein zurückgelassenes Medikament oder sie braucht es nicht dringend oder oder oder....
Jedoch wurde es in einer Meldung erwähnt, deswegen besteht die minimale Möglichkeit, dass es stimmt.

Jetzt haben wir den Jahrestag verpennt. Leider gibt es offenbar nichts Neues. Der Sohn schrieb am 07.04.20:

[...]

Unfortunately, our mom's disappearance, Doris Hingel is the first time today on 7.4.2020
I would be happy if I could report something positive, but unfortunately there is still no evidence of her whereabouts.

[...]

https://www.facebook.com/pg/Vermisst-Personensuche-Doris-Hingel-105533514257053/posts/

Guten Morgen, soeben in der Kronen Zeitung !

Königsberg Enzersdorf an der Fischa >so bei Google Maps eintragen..

https://www.krone.at/2399651

ja, traurig. ich habe es auch gerade gelesen.

@kemano

Aus deinem Link:

„Wir gehen mittlerweile fix davon aus, dass es der seit zwei Jahren Abgängigen zuzuordnen ist“, erklärt ein Sprecher des Landeskriminalamts Niederösterreich.

Am Fundort – er liegt nur wenige Kilometer von ihrem ehemaligen Zuhause entfernt – befanden sich nämlich Reste von jenen Kleidungsstücken, die sie am Tag ihres Verschwindens nachweislich getragen hatte, sowie Teile ihrer Handtasche. Ersten Obduktionsergebnissen zufolge liegt kein Verdacht auf Fremdverschulden vor.

Woran und unter welchen Umständen die gebürtige Mödlingerin verstorben ist, soll nun mithilfe weiterer gerichtsmedizinischer Untersuchungen – wie etwa toxikologischer Analysen – geklärt werden. Die diesbezüglichen Resultate sollen in etwa fünf Wochen vorliegen.

https://www.krone.at/2399651

In dem Artikel steht auch das die Überreste unter Reisig gefunden wurden. Das deutet doch daraufhin, das sie zugedeckt wurde, oder?

Fritz_D1 schrieb:Das deutet doch daraufhin, das sie zugedeckt wurde, oder?

Liest sich für mich im "Krone"-Artikel auch so:

auf dem Königsberg, in einem abgelegenen Waldstück

Im Dickicht, unter Reisig, lag ein menschliches Skelett.

Allerdings:

Ersten Obduktionsergebnissen zufolge liegt kein Verdacht auf Fremdverschulden vor.

sooma schrieb:Allerdings:
Ersten Obduktionsergebnissen zufolge liegt kein Verdacht auf Fremdverschulden vor.

Wenn ich sarkastisch wäre, würde ich sagen, wie immer in solchen Fällen in Österreich.

Mein Beileid den Angehörigen.

Raissa schrieb:Wenn ich sarkastisch wäre, würde ich sagen, wie immer in solchen Fällen in Österreich.
Mein Beileid den Angehörigen.

Hmm, Sarkasmus ist zeitweise von der Realität nicht unterscheidbar. :-) Wenn ein Skelett unter Reisig "begraben" ist, wäre das an sich ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Leiche versteckt werde sollte.... Üblicherweise entsteht ein "Reisighaufen" selten auf natürliche Weise....

@seneca22
Oder sich noch zu letzten Lebzeiten selber versteckt hat. Ist auch schon vorgekommen, dass Jemand selbst einfach möglichst nicht gefunden werden wollte, kann man u.U. nicht gleich völlig ausschließen.