Fünffachmord in Tirol
12.10.2019 um 23:32traces schrieb:Das ist m.E. nicht klar.Meinst Du er hätte die Tat auch ohne dem Schluss machen von Nadine so oder so ähnlich begangen?
traces schrieb:Das ist m.E. nicht klar.Meinst Du er hätte die Tat auch ohne dem Schluss machen von Nadine so oder so ähnlich begangen?
emz schrieb:Was habe ich denn irgendwie nicht verstanden? Oder habe ich nur dich irgendwie nicht verstanden?Das darfst Du Dir aussuchen oder nimm einfach Beides.
emz schrieb:Für mich könnte das durchaus in Richtung Amoklauf gehenIch schrieb von wahrlosem Amoklauf. Kommt m.E. nicht in Frage, die Leute hat er sich schon genau ausgesucht, wie auch in Deinen Beispielen.
Mauritz schrieb:Meinst Du er hätte die Tat auch ohne dem Schluss machen von Nadine so oder so ähnlich begangen?Ich habe eine Annahme, aber keine Meinung, weil mir der Anlass (also das Kernmotiv) unbekannt ist, aus dem heraus der Täter handelte. Eine kausale Verbindung zwischen Tat und Trennung stellen die Medien permanent her. Und ich denke, dass eine Kausalität nicht zwangsläufig bestehen muss. Zwischen Trennung und Morden liegen 2 Monate. Für eine direkte Kausalität ist das reichlich viel, wenn nicht gar auch "zu" viel Zeit für eine Reaktion des Täters. Zieht man eine solche Kausalität muss man sich also auch die Frage stellen, warum er nicht schon zeitnah nach der Trennung eine Aktion setzte. Wären wir also bei der Hypothese: vielleicht hat es einen anderen Auslöser gegeben, z.B. die Auseinandersetzung in der Kneipe. Aber auch da ist fraglich (sollte es der Auslöser gewesen sein): Wurde ihm die Trennung da vielleicht erstmals völlig klar? War es ein Konkurrenzkonflikt, sie mit einem Anderen zu sehen? Ging es überhaupt um sie und die Trennung? Ging es um die Kränkung, bei der Beinahe-Schlägerei den Kürzeren gezogen zu haben? Oder ging es um etwas völlig Anderes? etc. Man kann diese Hypothesen durchmendeln und mit dem tatsächlichen Täterverhalten, das soweit bekannt wurde, abgleichen. Das führt dazu, dass ersichtlich wird, welche Varianten wahrscheinlicher als andere sind.
traces schrieb:Zwischen Trennung und Morden liegen 2 Monate. Für eine direkte Kausalität ist das reichlich viel, wenn nicht gar auch "zu" viel Zeit für eine Reaktion des Täters.Feminizide passieren nicht nur unmittelbar bei bzw wenige Tage nach einer Trennung, nicht selten vergeht durchaus noch einige Zeit, in der der spätere Täter evntl sogar noch Hoffnungen hat, dass die Frau zurückkommt bzw. der Ex erstmal schlicht nachstellt. Ich könnte direkt 20 solcher Fälle aufzählen, alle allerdings aus Italien. Dort gibt es im Fernsehen eine Sendung namens „Amore Criminale“, wo in jeder Folge ein solcher Fall von Feminizid (in aller Regel Ex-Partnerin oder Geliebte) erzählt wird. Zwei Monate nach einer Trennung ist als Zeitraum keineswegs „reichlich viel“.
Mauritz schrieb:ch befürchte genau das war sein Problem vor der Tat. Dieses Opfergefühl wurde von den anderen seiner Meinung nach nicht genug gewürdigt.Ich finde die Erklärung, wie es vielleicht gewesen sein könnte hier sehr gut beschrieben. Mir kam es auch so vor, als ob er durch die Art und Weise, wie er bei der Polizei nach den Morden aufgetaucht ist, sich eher erhaben zeigen wollte, so nach dem Motto: Schaut mal her. Mit Reue hatte das wenig zu tun. Ob es jetzt immer noch so ist, wird ja das Gutachten noch zeigen.
Da trennt sich doch tatsächlich eine junge Frau von ihm und diese, sowie ihre Familie leben unbeeindruckt weiter, während er doch so leiden muss. Die lachen weiterhin, gehen aus und erfreuen sich am Leben. Das hat er denen schlicht nicht gegönnt und noch weniger hat er das kapieren können. Anfangs gab's vielleicht noch ein paar nette Worte von dem Bruder und den Eltern der Nadine, von wegen bist ein netter Kerl, das Leben geht weiter oder was man halt so sagt und sicherlich auch so meint, aber irgendwann ist auch mal gut.
An dem Abend hätten wahrscheinlich noch 10 Menschen mehr auf dem Anwesen sein können, die hätte er wahrscheinlich auch erschossen, einfach nur weil diese in Nadines Dunstkreis ein normales oder gar glückliches Leben führten, nur er eben nicht. Er war im Prinzip nicht mehr vorhanden in den Gedanken der anderen.
Tut mir leid, aber ich sehe in dem Täter kein Opfer. Mag ja sein, dass einem eine unerfüllte Liebe aus der Bahn wirft, aber hier ging's m.E. nur um Wut und Selbstmitleid. Anscheinend hat ihm das Erschießen auch keine Probleme gemacht, ziemliche Abgründe haben sich da aufgetan.
traces schrieb:Frage: Warum könnte dieser Täter hier nicht zeitnah zur Trennung sondern mit diesem zeitlichen Abstand getötet haben?Hast du Statistiken, dass Feminizide immer zeitnah zur Trennung geschehen bzw. bis wann wäre für dich zeitnah (ich finde zwei Monate Trennung nach 5 Jahren Beziehung persönlich nicht viel, da ist man als Verlassener über den Trennungsschmerz noch lange nicht hinweg, eher über denn ersten Trennungsschock. Er wird möglicherweise nach und nach realisiert haben, dass die Trennung endgültig ist.).
traces schrieb:Frage: Wenn es ein "Feminizid" war - warum starben dann Eltern, Bruder und Freund?Er ging wahrscheinlich von einer Gegenwehr aus. Wenn es im Vorfeld ein Wortgefecht mit dem Vater gab, hat er definitiv damit gerechnet auf Gegenwehr zu stoßen beim 2. Treffen. Sein Ziel war ja N.
traces schrieb:War es ein Konkurrenzkonflikt, sie mit einem Anderen zu sehen? Ging es überhaupt um sie und die Trennung? Ging es um die Kränkung, bei der Beinahe-Schlägerei den Kürzeren gezogen zu haben?Es liegt auf jeden Fall Beides nahe, da er genau an dem Abend zur Tat schritt und er auch den “Nebenbuhler“ erschossen hat.
auchhier schrieb:Zwei Monate nach einer Trennung ist als Zeitraum keineswegs „reichlich viel“.Ja meine ich auch nicht. Ich glaube gerade in der Zeit nach einer Trennung entstehen erst diese irrealen Gefühle und abstrusen Gedanken. Während bei anderen die normale Distanzierung und das Anerkennen der Tatsache einsetzt, entwickeln diese Menschen sich völlig anders.
auchhier schrieb:Warum er die ganze Familie ermordet hat, kann nur er selbst beantworten.Ich hoffe er wird das tun, vielleicht findet es auch der Arzt heraus, wenn man ihn psychologisch begutachtet. Eventuell konnte er mit jeder Art von Kränkung im zwischenmenschlichen Betreich nicht umgehen.
sundra schrieb:Sein Ziel war ja N.Sollte man meinen, war aber nicht so. Gegenwehr fand meines Wissens nicht statt und damit zu rechnen war fast nicht möglich/nötig, da die Beteiligten unbewaffnet, tw. weiblich und im Bett waren.
sundra schrieb:Er ging wahrscheinlich von einer Gegenwehr aus.Wie passt das damit zusammen, dass sowohl Bruder als auch Mutter im Bett aufgefunden wurden?
sundra schrieb:Sein Ziel war ja N.Wie ist das damit zu vereinbaren, dass er nicht auf direktem Wege zu ihr, d.h. der Einliegerwohnung ging?
sundra schrieb:Mir kam es auch so vor, als ob er durch die Art und Weise, wie er bei der Polizei nach den Morden aufgetaucht ist, sich eher erhaben zeigen wollte, so nach dem Motto: Schaut mal her. Mit Reue hatte das wenig zu tun.Das mit der Reue sehe ich auch so, wirkt für mich eher nach einer Befreiung von was auch immer. Das hat sich mMn. auch nicht von heute auf morgen angestaut, Vielleicht hat sich im Laufe der Zeit auch seine Wahrnehmung verändert, so dass er normales Verhalten der anderen als Spott und Kränkung zu erkennen meinte.
traces schrieb:Anzudeuten, es handele sich um einen "Feminizid", dann aber nicht zu erklären, wie der Tod 4 weiterer Menschen damit im Verhältnis steht,Das werden wir vielleicht irgendwann erfahren. Oder auch nicht.
Zaradira schrieb:Zum Thema warum erst jetzt? Ich geh mal von mir aus- es ist schlimm, wenn der Partner Schluss macht. Wenn ich ihn aber mit einer "neuen" sehe hat es etwas endgültiges. Und ist damit schlimmer.Absolut und genau dieses Gefühl der Endgültigkeit hat dann womöglich alles erst ausgelöst. Zu der Endgültigkeit kam dann noch die Wut darüber und vielleicht sogar der Gedanke, dass F. ihm nicht nur seine Freundin wegnimmt sondern auch noch seine Ersatzfamilie.
DnreB schrieb:Wenn A den Status nicht grad zwischen 5.30 Uhr und 6.00 Uhr gepostet hat, hatte der gar nix zu sagen. Ausser vielleicht, dass N "für ihn gestorben" gewesen sein könnte.Falls Andreas E. selbst den Status zu verwitwet geändert hat, wäre ein mögliches Zeitfenster auch zwischen 4:00 Uhr und 5:30 Uhr, also zwischen dem ersten und dem zweiten Besuch.