Julia W. aus Salzburg in Portugal tot aufgefunden

meermin schrieb:Die später aufgefundene Hundeleine im Van und die zurückgelassenen persönlichen Gegenstände sowie der unverschlossene Zustand des Vans lassen doch eher daran denken, dass in unmittelbarer Nähe dieses Vans etwas passiert ist, das zum Verschwinden Julias führte.

Das ist auch mMn die einzige sinnvolle Erklärung. Gerade darum finde ich auch den Aufruf von Tybo so seltsam, denn der geht eindeutig in die Schiene „freiwilliges Verschwinden“.

Nach dem ersten Eindruck deutet aus meiner Sicht aber nichts darauf hin und alles stattdessen daraufhin, dass Julia plötzlich unfreiwillig von dem Ort verbracht wurde.

Wie man da so einen Aufruf verfassen kann, will mir nicht in den Sinn. Aber vielleicht ist das Verhalten von Aussteigern generell etwas abseits dessen was man normalerweise erwarten kann. Vielleicht traut man sich da auch gegenseitig andere Sachen zu, als normalerweise weil man irgendwie außerhalb der normalen gesellschaftlichen Normen lebt, wer weiß.

marlonc schrieb:Gerade darum finde ich auch den Aufruf von Tybo so seltsam, denn der geht eindeutig in die Schiene „freiwilliges Verschwinden“.

Ich finde den Aufruf vollkommen rational und zielführend: Falls Julia freiwillig verschwunden sein sollte, bewegt er sie möglicherweise dazu, sich zu melden; falls sie unfreiwillig verschleppt wurde, schadet er zumindest nicht.

marlonc schrieb:Nach dem ersten Eindruck deutet aus meiner Sicht aber nichts darauf hin und alles stattdessen daraufhin, dass Julia plötzlich unfreiwillig von dem Ort verbracht wurde.

Da bin ich völlig deiner Meinung, allerdings wissen wir zu wenig über ihre Vorgeschichte, z. B. die Depression, an der sie gelitten haben soll. So eine kleine, abgeschottete Community kann wie ein Brennglas wirken, das bestehende Probleme verstärkt. Falls Julia sich beispielsweise mit einzelnen Mitgliedern der Community nicht gut verstanden haben sollte, falls es dort Reibereien, Eifersüchteleien, Mobbing oder dergleichen gab, muss der Aufenthalt dort die Hölle für sie gewesen sein.

VanDusen schrieb:Ich finde den Aufruf vollkommen rational und zielführend:

Das finde ich z.B. überhaupt nicht, wenn man vernünftig nachdenkt ist ein freiwilliges Verschwinden fast ausgeschlossen. Ist ja nicht so, dass sie einen riesigen Haushalt auflösen musste, trotzdem hat sie es nicht geschafft die wichtigsten Gegenstände mitzunehmen. Nicht mal ihre Bankcard, Perso und Handy.

Warum fragt er nicht wer sie irgendwo gesehen hat oder anderweitig Kontakt zu ihr hatte.

VanDusen schrieb:z. B. die Depression, an der sie gelitten haben soll.

Das habe ich noch gar nicht gewusst. Kam die Aussage darüber von ihren Eltern ?

Dann läge Suizid natürlich nahe.

Vielleicht hilft dies ein wenig, sich die örtlichen Gegebenheiten bewusst zu machen:


Original anzeigen (6,5 MB)

(Der rote Kreis ist die ungefähre Grenze. Die Grünen Pfeile zeigen auf Stellen, an denen Mitglieder in Zelten/Hütten/Wohnwagen wohnen. Diese Info basiert auf durch Fotos identifizierbare bestätigten Locations und der angegebenen Größe von Vegan Hills).

Vegan Hills ist ein grosses Gelände (100 Hektar, das entspricht einem Quadrat mit 1km Kantenlänge). Das Gelände ist weitgehend unerschlossene Wildnis, ohne Wasser/Stromversorgung. Es gibt keine Häuser (ausser zwei unbewohnten Ruinen links unten), die Bewohner leben in improvisierten Wohnstätten. Es befinden sich anscheinend nur wenige Bewohner auf der gesamten Fläche (ein oder zwei Handvoll, wechselnd). Laut diesem Video waren im Sommer 2018, also vor einem Jahr, lediglich zwei Personen anwesend. In dem Video und den Kommentaren wird auch beklagt, dass es keinerlei Community ist, sondern jeder Bewohner recht abgeschieden allein für sich lebt:

Their presentation showed people working and living together, which is absolutely a lie. They have some pitiful houses, very isolated from each other because the land is large and it was presented by the German guy of the community that they never do anything together. Even the beach is not at all a beach. There is a very dirty river with a place for maximum two tents. So the description of a wonderful beach is a little bit subjective. (...) And to finish, we have to draw a distinction between a community and a poor isolated lost village without any spirit of community. I hope that my description is clear.

Ich denke, man darf sich das aufgrund der Beschreibungen und der schieren Größe des Geländes nicht so vorstellen, dass es da eine lebhafte Community gibt, die auf sich achtet und mitbekommt, was andere Mitglieder machen. Ein perfekter Ort, um zu verschwinden (oder verschwunden zu werden).

alex36m schrieb:Laut Aussage der Mutter befand sich die Hundeleine am Camper.
Als der Bel­gi­er und Marei­ke von dem Kon­zert in Bur­gau zurück­kehr­ten, stand die Tür des Cam­per Vans offen, Julia und der Hund waren ver­schwun­den. Vor Ort war aber noch die Lei­ne des Hun­des.

Woher weiß die Mutter denn, dass sich z B die Hundeleine noch im Camper befand?
Aus den (telefonischen) Infos von Tybo?
Selbst dabei war sie ja wohl nicht.

puntanorte schrieb:An eine Verschleppung direkt aus dem Van glaube ich nicht. Ist mir zu inszeniert mit der offenen Van-Tür und der Hundeleine und den Wertsachen auf dem Präsentierteller.

Oder es musste einfach schnell gehen - wenn man davon ausgeht, dass der mögliche Täter nicht wissen konnte, wann Tybo (und Mareike) zurück kommen - bzw der mögliche Täter hat nicht weiter auf die Gegenstände geachtet, da sie für ihn einfach uninteressant gewesen sind.
Als unbedingt inszeniert würde ich das nicht ansehen bzw auch nicht zwingend, dass die Wertsachen 'auf dem Präsentierteller' waren, Julia könnte sie einfach auch selbst dort abgelegt haben.

meermin schrieb:Die später aufgefundene Hundeleine im Van und die zurückgelassenen persönlichen Gegenstände sowie der unverschlossene Zustand des Vans lassen doch eher daran denken, dass in unmittelbarer Nähe dieses Vans etwas passiert ist, das zum Verschwinden Julias führte.

Halte ich auch für am ehesten denkbar.
Vll hat Julia gehört, dass sich ein Fahrzeug näherte, wollte einfach nur kurz nachsehen gehen und wurde dann vom mögl Täter überwältigt.
In einem solchen Fall hätte sie wohl weder ihre Wertsachen, noch das Handy, noch die Hundeleine mitgenommen, vermute ich.

VanDusen schrieb:Falls Julia sich beispielsweise mit einzelnen Mitgliedern der Community nicht gut verstanden haben sollte, falls es dort Reibereien, Eifersüchteleien, Mobbing oder dergleichen gab, muss der Aufenthalt dort die Hölle für sie gewesen sein.

...und sie kam - zumindest nicht sofort - nicht weg von dort, aufgrund der Probleme mit ihrem Van.

alex36m schrieb:Ein perfekter Ort, um zu verschwinden (oder verschwunden zu werden).

Sehe ich auch so, von den anderen 'Behausungen' aus hätte wahrscheinlich auch niemand etwas mitbekommen, selbst wenn es z B zu einem Kampf/Auseinandersetzung zwischen Julia und einem möglichen Täter gekommen wäre.

Laut Kommentar von Tybo G. auf Facebook (darf man das hier verlinken?) hat er sie um 17.00 verlassen, und das Telefonat zwischen Julia und ihrer Mutter war um 18.00. Er kam um 21.00 wieder - der Zeitraum des Verschwindens kann nach diesen Angaben auf max. 3 Stunden eingegrenzt werden.

Ausserdem campierten sie wohl nicht direkt auf dem Gelände von Vegan Hills, sondern auf einem "verlassenen Gartenzentrum" - ich denke mal, das ist der Komplex gleich auf der anderen Strassenseite, südwestlich von Vegan Hills.

@alex36m

Danke für die Informationen zur Location. Das Gelände hatte ich inzwischen (mit viel, viel Mühe) selbst gefunden, aber das von dir verlinkte Video gab dem Ganzen dann noch einmal eine für mich neue Wendung. Ich war da wirklich von einer Community von +/- 30 Leuten ausgegangen, in der sich die Leute quasi permanent über den Weg laufen, tagsüber zusammenarbeiten und abends gemeinsame Unternehmungen machen.

Auch der Umstand, dass man sich dort für 6000 € pro Kopf einkaufen muss, war mir neu. Aufseiten derer, die diesen Ort verlassen haben, ohne ihr Geld wiederzubekommen, könnte es deshalb eine gehörige Portion Bitterkeit gegenüber den verbliebenen Bewohnern gegeben haben. Vielleicht ist Julia in eine Art geplante Racheaktion eines ehemaligen Mitglieds hineingeraten? Falls sie tatsächlich verschleppt worden sein sollte, verorte ich den mutmaßlichen Täter jedenfalls im Nahumfeld dieser Gemeinschaft.

VanDusen schrieb:Vielleicht ist Julia in eine Art geplante Racheaktion eines ehemaligen Mitglieds hineingeraten? Falls sie tatsächlich verschleppt worden sein sollte, verorte ich den mutmaßlichen Täter jedenfalls im Nahumfeld dieser Gemeinschaft.

Aber warum sollte eine solche Aktion ausgerechnet Julia treffen, sie war doch noch gar nicht so lange dort vor Ort und ihr Van befand sich laut @alex36m auch nicht (direkt) auf dem Gelände der 'Community', kann ich mir von daher nicht so richtig vorstellen.

alex36m schrieb:Ausserdem campierten sie wohl nicht direkt auf dem Gelände von Vegan Hills, sondern auf einem "verlassenen Gartenzentrum" -

Wenn man davon ausgeht, dass der mögliche Täter (ehemals) zur Community gehörte, dann müsste diesem auch bekannt gewesen sein, dass dieses 'verlassene Gartenzentrum' nicht mehr richtig dazugehörte.

VanDusen schrieb: Falls sie tatsächlich verschleppt worden sein sollte, verorte ich den mutmaßlichen Täter jedenfalls im Nahumfeld dieser Gemeinschaft.

Ja, das denke ich auch. Ich denke nicht, das sich in dieser Gegend viele Menschen herumtreiben, die keinen Bezug zu den Aussteiger-Communities haben.

Es kann natürlich immer noch noch sein, dass sie - z.B. beim Gassigehen verunfallt ist (das müsste dann natürlich ohne Leine passiert sein) - die Gegend ist sehr wild und einsam. Eine offene Camper-Tür würde eher dagegen sprechen, aber es ist nicht eindeutig geklärt, ob die Tür wirklich offen stand oder nur nicht abgeschlossen war.

alex36m schrieb:Ausserdem campierten sie wohl nicht direkt auf dem Gelände von Vegan Hills, sondern auf einem "verlassenen Gartenzentrum" - ich denke mal, das ist der Komplex gleich auf der anderen Strassenseite, südwestlich von Vegan Hi

Es gibt dazu eine Aussage der Muter von Julia:

Julia wollte nicht mitkommen, sondern verblieb im oder beim Camper Van von Tybo. Dieser parkte an der Einfahrt zu Mareikes Wohnbereich auf Vegan Hills.

https://www.algarve-entdecker.com/2019/08/vermisst-in-portugal-eltern-der-oesterreicherin-julia-w-28-setzen-belohnung-au...

Wenn hier geschrieben wird "Mareikes Wohnbereich", dann kann damit natürlich das gesamte Areal gemeint dass zum Vegoa Projekt gehörte, es kann aber auch bedeuten, dass Mareikes Wohnbereich sich unmittelbar in dem oben erwähnten verlassenen Gartenzentrum befand.

Denkbar aber auch, dass man Mareike zuhause in ihrem Wohnbereich irgendwo auf dem Vegoa Gelände abgeholt hat und dazu mit dem Van von Tybo das Gartenzentrum verliess und ins Vegoa Gelände hineinfuhr. Der Van von Tybo war ja wohl noch funktionsfähig oder nicht? Aber auch das weiss man , wissen wir nicht.

liszii7 schrieb am 16.09.2019:Julia soll sich jedoch nach einem Urlaub im Frühjahr dieses Jahres merkwürdig verhalten haben.

Steht dazu noch irgendwo mehr? Wo dieser Urlaub stattfand und was mit "merkwürdig" gemeint war?

meermin schrieb am 18.09.2019:Hier ein link zu einer Seite auf der man sich ausführlicher mit dem Fall beschäftigt:https://www.algarve-entdecker.com/2019/07/vermisste-oesterreicherin-28-jetzt-spricht-ihr-ex-freund/Die abgelegene Gegend im Hinterland der rauen Algarve-Westküste, in der er sich aufhält, ist bei Surfern,

(Hervorhebung meinerseits)
Die Küste ist doch schon ein gutes Stück weg von dem Ort, an dem sie campierten? Falls die Strecke zu Fuß leicht zu bewältigen (und in relativ kurzer Zeit) wäre, halte ich auch ein Unfallszenario an einer Klippe nicht für ganz abwegig. Gerade dass diese Gegend für Surfer beliebt sein soll suggeriert einen dementsprechenden Wellengang. Wer mal die Erfahrung machen durfte, in einen kräftigen Wellenstrudel zu kommen, der weiß, dass das ganz schnell schief laufen kann.

Btw. statt einer Entführung scheint mir eine Vergewaltigung mit anschließendem Mord und Verstecken der Leiche schlüssiger. Gerade bei diesem Gelände wäre es doch einfacher, eine Leiche irgendwo im Unterholz zu verstecken.

Eine andere Frage, die sich eventuell bezüglich der Überlegungen hinsichtlich eines möglichen Motivs für ein angenommenes Verbrechen stellen würde, wäre die, ob Julia plante sich in das Vegoa Project einzukaufen und falls ja , wie das geschehen sollte.

Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht vorgesehen ist, dass Besucher sich ewig und unbegrenzt unter dem Status als Gast oder Helfer bzw. Praktikant auf dem Gelände aufhalten können. Und Julia war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ja bereits mindestens ein halbes Jahr dort. Sie soll sich dort sehr wohl gefühlt haben. Es stellt sich also die Frage, ob eine Mitgliedschaft für sie eine Option gewesen wäre, und an diesem Punkt geht es dann auch um Geld, das im Falle einer Mitgliedschaft gezahlt hätte werden müssen, an das Project und eventuell an einen der Bewohner, der ihr seinen Platz freigemacht hätte.

meermin schrieb:. Es stellt sich also die Frage, ob eine Mitgliedschaft für sie eine Option gewesen wäre, und an diesem Punkt geht es dann auch um Geld, das im Falle einer Mitgliedschaft gezahlt hätte werden müssen, an das Project und eventuell an einen der Bewohner, der ihr seinen Platz freigemacht hätte.

Die Frage, ob Julia evtl vorhatte, dort längerfristig zu bleiben/ sich 'einzukaufen', finde ich auch interessant im Zusammenhang mit ihrem Verschwinden.

Einerseits sagte Julias Mutter (?), dass Julia sich dort sehr wohl gefühlt hat, anderseits soll Julia aber ziemlich frustriert darüber gewesen sein, dass ihr Van nicht fahrtüchtig war.
Weil sie vorhatte, mit ihrem Van Ausflugstouren in die - nähere und fernere - Umgebung zu unternehmen, oder weil sie sich vll doch nicht (mehr) so wohlfühlte dort und evtl gerne weg wollte!?

Ob ein anderes Community - Mitglied ihr dafür ihren Platz hätte 'freimachen' müssen, finde ich fraglich, denn auf der Luftbildaufnahme, die @alex36m gepostet hat, sieht es so aus, als sei dort noch mehr als genügend Platz vorhanden.
Oder gibt es dort eine Art festgelegte Maximalanzahl möglicher Mitglieder?
Bzw entscheiden alle aktuellen Mitglieder, wer in die Community aufgenommen wird oder wird aufgenommen, wer zahlt, unabhängig davon, wer das ist!?

meermin schrieb:Wenn hier geschrieben wird "Mareikes Wohnbereich", dann kann damit natürlich das gesamte Areal gemeint dass zum Vegoa Projekt gehörte, (...).

Ja, ich denke das dies gemeint ist. Das Gartenzentrum befindet sich gleich am Eingang zu Vegan Hills. In der Facebook-Gruppe “Beautiful Barao”, wurde dies gleich nach dem Verschwinden diskutiert. Typo B. hat dort auf Nachfrage geantwortet, das sie mit dem Camper auf dem Platz des Gartencenters standen.

ThoFra schrieb:Ob ein anderes Community - Mitglied ihr dafür ihren Platz hätte 'freimachen' müssen, finde ich fraglich, denn auf der Luftbildaufnahme, die @alex36m gepostet hat, sieht es so aus, als sei dort noch mehr als genügend Platz vorhanden.
Oder gibt es dort eine Art festgelegte Maximalanzahl möglicher Mitglieder?
Bzw entscheiden alle aktuellen Mitglieder, wer in die Community aufgenommen wird oder wird aufgenommen, wer zahlt, unabhängig davon, wer das ist!?

Soweit ich weiß, gibt es da mehr als genug Land. Die Gruppe sucht schon seit einiger Zeit nach neuen Mitgliedern, was (wohl auch wegen der Kosten) nicht so einfach zu sein scheint. Es gibt wohl so etwas wie einen Gemeinschaftsrat, der über die Aufnahme neuer Mitglieder entscheidet.

meermin schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht vorgesehen ist, dass Besucher sich ewig und unbegrenzt unter dem Status als Gast oder Helfer bzw. Praktikant auf dem Gelände aufhalten können. Und Julia war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ja bereits mindestens ein halbes Jahr dort. Sie soll sich dort sehr wohl gefühlt haben. Es stellt sich also die Frage, ob eine Mitgliedschaft für sie eine Option gewesen wäre, und an diesem Punkt geht es dann auch um Geld, das im Falle einer Mitgliedschaft gezahlt hätte werden müssen, an das Project und eventuell an einen der Bewohner, der ihr seinen Platz freigemacht hätte.

Bist Du sicher, dass sie ein halbes Jahr in Vegan Hills war? Oder nur mit dem Van in der Gegend, mal hier mal dort (bis zum Unfall)?

alex36m schrieb:Soweit ich weiß, gibt es da mehr als genug Land. Die Gruppe sucht schon seit einiger Zeit nach neuen Mitgliedern, was (wohl auch wegen der Kosten) nicht so einfach zu sein scheint. Es gibt wohl so etwas wie einen Gemeinschaftsrat, der über die Aufnahme neuer Mitglieder entscheidet.

Demnach wäre es also eher nicht im Interesse der Community, Julia 'verschwinden zu lassen', sie dürften im Gegenteil eher froh gewesen sein, wenn sich Julia tatsächlich dort 'einkaufen' wollte - was wir ja nicht (sicher) wissen.

Natürlich kann man auch andersherum argumentieren:
Falls Julia doch lieber wieder von dort fortgehen wollte, könnte es darüber zu Konflikten/zum Streit gekommen sein - die Community scheint das Geld ja zu brauchen, wenn sie schon länger neue Mitglieder sucht - und nicht findet.

alex36m schrieb:Ja, ich denke das dies gemeint ist. Das Gartenzentrum befindet sich gleich am Eingang zu Vegan Hills. In der Facebook-Gruppe “Beautiful Barao”, wurde dies gleich nach dem Verschwinden diskutiert. Typo B. hat dort auf Nachfrage geantwortet, das sie mit dem Camper auf dem Platz des Gartencenters standen.

Das wiederum würde aber bedeuten, dass Julia bzw. der Ort von dem sie verschwand sich nicht in der Einöde an einem menschenleeren Ort, zu dem Unberfugten der Zutritt verboten war , da Privatgelände, befand.

Eine zeitnahe Befragung der ansässigen Bevölkerung hätte also durchaus Sinn gemacht.

alex36m schrieb:Soweit ich weiß, gibt es da mehr als genug Land. Die Gruppe sucht schon seit einiger Zeit nach neuen Mitgliedern, was (wohl auch wegen der Kosten) nicht so einfach zu sein scheint. Es gibt wohl so etwas wie einen Gemeinschaftsrat, der über die Aufnahme neuer Mitglieder entscheidet.

Ja Land gibt es genug. Die Frage ist, ob sich auch überall auf diesem Land Menschen ansiedeln dürfen. In Deutschland wäre das, zumindest als dauerhaftere Zustand, nicht erlaubt. Soweit mir bekannt ist darf nur dort gesiedelt werden, wo sich in der Vergangenheit bereits eine Wohnstätte, also ein Bauernhaus, eine Mühle oder ähnliches befand. Wie es sich in Portugal verhält weiss ich nicht, aber ich gehe davon aus, dass auch dort ein wildes Siedeln in der Natur nicht erlaubt ist , auch dann nicht wenn einem das Land gehört, zumindest dauerhafte Wohnungen dürften auch dort nicht überall nach Belieben errichtet werden. Insofern gehe ich davon aus, dass es nur eine bestimmte Anzahl von Siedlungsmöglichkeiten auf dem Vegoa Hill Gelände gab bzw. gibt.

Ob bereits Geld von Julia in dieses Projekt geflossen war wird sich anhand ihrer Bankdaten feststellen lassen.

meermin schrieb:Wie es sich in Portugal verhält weiss ich nicht, aber ich gehe davon aus, dass auch dort ein wildes Siedeln in der Natur nicht erlaubt ist , auch dann nicht wenn einem das Land gehört, zumindest dauerhafte Wohnungen dürften auch dort nicht überall nach Belieben errichtet werden

Wobei ich mich frage, was dann als 'dauerhafte Wohnung' gilt, so wie ich es verstanden habe, wohnten ja nicht nur Julia und Tybo in einem Van/Wohnmobil ---> m E keine dauerhafte Wohnung, sondern auch z B Mareike.

meermin schrieb:Ob bereits Geld von Julia in dieses Projekt geflossen war wird sich anhand ihrer Bankdaten feststellen lassen.

Die Frage ist nur, ob die Polizei ihre Bankdaten überhaupt überprüft, wenn von einem 'freiwilligen Verschwinden' Julias ausgegangen wird bzw dieses z B durch den Brief Tybos an Julia suggeriert wird.
Dürfte für die österreichische Polizei auch nicht 'mal eben so' möglich sein, in diesem Fall zu ermitteln, da sicherlich erstmal Amtshilfe - bei den (eigentlich zuständigen) portugiesischen Behörden beantragt werden muss/müsste.

ThoFra schrieb:Wobei ich mich frage, was dann als 'dauerhafte Wohnung' gilt, so wie ich es verstanden habe, wohnten ja nicht nur Julia und Tybo in einem Van/Wohnmobil ---> m E keine dauerhafte Wohnung, sondern auch z B Mareike.

Im Wohnmobil dürfte von den Mitgliedern des Vegoa Projektes nur solange gewohnt werden bis zumindest eine (notdürftige) Behausung fertigestellt ist. Wäre es anders würde das Gelände sich schnell in einen Wohnmobil Wohnpark verwandeln, Anwärter, die mit alten ausgedienten und zusammengeschusterten Vans unterwegs sind und die lieber in der freien Natur als auf einem Campingplatz mit Regeln campieren möchten gäbe es in der Gegend sicher reichlich und wenn es die Gelegenheit gäbe sich dort mit seinem Wohnmobil niederzulassen würde sich so etwas sicher schnell herumsprechen.
Daher denke ich, dass es Ziel der Vegoa Gemeinschaft ist, Mitglieder zu finden, die dort richtig wohnen, autonom mit eigener Strom- und Wasserversorgung aus der Natur und einer Wohngelegenheit auch ausserhalb der Vans.

Ich denke, dass in dem Projekt sehr viel Arbeit steckt und dass von den Mitgliedern in liebevoller Arbeit Wohnstätten´errichtet wurden, in denen sie individuell nach ihren Bedürfnissen ausgerichtet leben können. Das hat vielleicht nicht jeder der Anwärter so wahrgenommen und hier könnte auch ein Konfliktpotential liegen, wenn eventuelle falsche Erwartungen nicht erfüllt wurden, und immerhin geht es immer auch um Geld, denn die Mitgliedschaft ist nicht kostenfrei.