Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

brigittsche schrieb:Wenn man sich aus irgendwelchen Gründen einen Hass auf eine bestimmte Gruppe aufgebaut hat, ist das m. M. nicht unbedingt etwas anderes als wenn es sich um Hass auf eine bestimmte Person handelt.

Aber soweit wir wissen, gibt es keine - zum Glück - weiteren Fälle, die mit dem der Ermordung KWPs im Zusammenhang stehen bzw. die demselben Täter zugeschrieben werden. Auch so etwas wie ein (anonymes) Tatbekenntnis fehlt, oft geht es den Tätern ja gerade darum, dass die Tat bekannt wird.

Möglich wäre es schon, aber so richtig passt es, finde ich, nicht.

sören42 schrieb:Ich denke schon, dass das Filetiermesser genau zu diesem Zweck mitgeführt wurde, KWP - und niemanden sonst - zu töten.

Das kann ich mir nicht vorstellen, bei so ein Filetiermesser gibt doch die Klinge so stark nach und laut Ermittler ist die Spitze ja abgebrochen…
Falls diese Person vor hatte KWP zu töten, hätte er doch ein besser geeignetes Messer mitgenommen, jedenfalls würde ich das so machen.
Das es eine Beziehungstat war, kann ich mir trotzdem vorstellen, aber die Tat war mMn. nicht geplant..

MissWexford schrieb:Falls diese Person vor hatte KWP zu töten, hätte er doch ein besser geeignetes Messer mitgenommen, jedenfalls würde ich das so machen.

Zu welchem Zweck hätte er das Messer denn sonst mitgeführt?

MissWexford schrieb:laut Ermittler ist die Spitze ja abgebrochen

Möglicherweise hatte der Täter einfach das Wissen nicht, dass die Spitze abbrechen würde.

sören42 schrieb:Zu welchem Zweck hätte er das Messer denn sonst mitgeführt?

Ich vermute, der Täter könnte irgendetwas mit Angeln/Fischerei zu tun gehabt haben.
Es wurde ja gesagt, es war ein typisches Filitiermesser für den Fischbedarf.
 Wer nimmt denn sonst so ein Messer mit, wenn man keinen Bezug dazu hat?

sören42 schrieb:Möglicherweise hatte der Täter einfach das Wissen nicht, dass die Spitze abbrechen würde.

Stimmt wäre möglich, obwohl ich mir das nicht so recht vorstellen kann.
KWP ist nicht durch diese Messerstiche in den Kopf und in die Schulter gestorben, sondern durch Tritte und Schläge gegen den Kopf.

sören42 schrieb:Aber soweit wir wissen, gibt es keine - zum Glück - weiteren Fälle, die mit dem der Ermordung KWPs im Zusammenhang stehen bzw. die demselben Täter zugeschrieben werden. Auch so etwas wie ein (anonymes) Tatbekenntnis fehlt, oft geht es den Tätern ja gerade darum, dass die Tat bekannt wird.

Ja, das stimmt, wobei die Sache mit den fehlenden weiteren Taten ja vielleicht auch daran liegt, dass mancher Mord nicht als Mord z. B. aus Hass auf Schwule erkannt wurde. Weil das ganze Thema früher ja auch eher negativ konnotiert war und so manche Verwandten gesagt haben werden: "Nee, unser Sohn/Bruder, der war doch nicht schwul! Sowas gibt es in unserer Familie nicht! Der wollte doch nur im Park spazieren gehen...."

MissWexford schrieb:Ich vermute, der Täter könnte irgendetwas mit Angeln/Fischerei zu tun gehabt haben.
Es wurde ja gesagt, es war ein typisches Filitiermesser für den Fischbedarf.
 Wer nimmt denn sonst so ein Messer mit, wenn man keinen Bezug dazu hat?

Aber auch ein Angler oder Fischer hätte ja, wenn man es umgekehrt sieht, sicher in seinem Haushalt ein besser geeignetes Messer gehabt. Also ein größeres Fleischmesser z. B. ist doch in den meisten Haushalten vorhanden.

Ich finde, dieses Messer ist trotz allem zu sehr ein Allerweltsgegenstand als dass man daraus einen Beruf oder ein Hobby ableiten kann. Wenn es ein Schraubenzieher gewesen wäre würde man ja auch nicht sagen, dass der Täter ein KFZ-Mechatroniker sein muss.

brigittsche schrieb:Ich finde, dieses Messer ist trotz allem zu sehr ein Allerweltsgegenstand als dass man daraus einen Beruf oder ein Hobby ableiten kann. Wenn es ein Schraubenzieher gewesen wäre würde man ja auch nicht sagen, dass der Täter ein KFZ-Mechatroniker sein muss.

Das stimmt schon, so weit kann man nicht schließen.

Aber einen Schraubenzieher könnte man zufällig dabei haben, in den Tiefen des Rucksacks, ein Filetiermesser eher nicht. Der Verlust eines Schraubenziehers würde man eher nicht bemerken, den eines Filetiermessers in einem Haushalt (nach der Tat) schon. Erst recht, wenn es mit abgebrochener Spitze wieder zurückgelegt wurde.

Jeder Kriminalfall hat eine Geschichte dahinter und jedes Detail ist ein Kapitel davon. Wenn man den Rest kennt, versteht man die Details. Dieses Filetiermesser spricht meiner Meinung nach Bände.

brigittsche schrieb:Aber auch ein Angler oder Fischer hätte ja, wenn man es umgekehrt sieht, sicher in seinem Haushalt ein besser geeignetes Messer gehabt. Also ein größeres Fleischmesser z. B. ist doch in den meisten Haushalten vorhanden.

Das habe ich mir auch überlegt. 
Falls die Tat geplant war, hätte der Täter sicherlich ein besser geeignetes Tatwerkzeug (Messer) mitgenommen…

brigittsche schrieb:Ich finde, dieses Messer ist trotz allem zu sehr ein Allerweltsgegenstand als dass man daraus einen Beruf oder ein Hobby ableiten kann. Wenn es ein Schraubenzieher gewesen wäre würde man ja auch nicht sagen, dass der Täter ein KFZ-Mechatroniker sein muss.

Vllt. habe ich mich auch zu arg, von dem Fall Bianca aus Oranienburg leiten lassen, da hat der Täter Kurt L. auch ein Tatwaffe (Stechbeitel) benutzt, die mit seinem Beruf (Holzfacharbeiter) zutun hatte.

MissWexford schrieb:Falls die Tat geplant war, hätte der Täter sicherlich ein besser geeignetes Tatwerkzeug (Messer) mitgenommen

Falls die Tat nicht geplant war, wozu hatte der Täter dann das Filetiermesser dabei?

@brigittsche, @all

Verwendet man ein Filetiermesser eher bei der Zubereitung von Fleisch/Fisch oder findet dieses auch z. B. an der Fleischtheke in Lebensmittelmärkten Verwendung?

sören42 schrieb:Verwendet man ein Filetiermesser eher bei der Zubereitung von Fleisch/Fisch oder findet dieses auch z. B. an der Fleischtheke in Lebensmittelmärkten Verwendung?

Ich könnte mir vorstellen, dass an der Fleischtheke spezielle Messer bzw. Messer von einem speziellen Hersteller benutzt werden und nicht die 08/15-Messer aus der Haushaltsabteilung.

sören42 schrieb:Verwendet man ein Filetiermesser eher bei der Zubereitung von Fleisch/Fisch oder findet dieses auch z. B. an der Fleischtheke in Lebensmittelmärkten Verwendung?

Sowohl als auch. Ein Filetiermesser findet man auch in mancher privaten Küchenschublade. Bei mir z. B. ;-)

Aus der abgebrochenen Klinge kann man aber wohl nicht schließen, ob es sich um ein "Profi" Messer handelte oder ein billiges für den Haushalt. Zumal ja auch im Haushalt eines ambitionierten Hobbykochs ein teureres Messer vorhanden sein kann als in mancher Metzgerei.

sören42 schrieb:Aber einen Schraubenzieher könnte man zufällig dabei haben, in den Tiefen des Rucksacks, ein Filetiermesser eher nicht.

Ich gehe auch davon aus, dass die Tat geplant war weil ein Messer in dieser Größe sicher nicht zufällig in der Tasche war. Aber was ich meinte, war halt, dass man aus der Tatsache, dass ein Filetiermesser verwendet wurde, nicht schließen kann, dass er Täter ein Metzger sein muss, weil nur der Zugriff auf ein Filetiermesser hat.

sören42 schrieb:Der Verlust eines Schraubenziehers würde man eher nicht bemerken, den eines Filetiermessers in einem Haushalt (nach der Tat) schon. Erst recht, wenn es mit abgebrochener Spitze wieder zurückgelegt wurde.

Schon richtig, aber: Wenn der Täter alleine lebte fällt es niemandem auf (und nein, ich bin auch Single, wohne alleine und habe trotzdem ein Filetiermesser) - und wenn er nicht alleine lebte, kommt es auch noch darauf an, wann das Fehlen des Messers bemerkt wurde und ob er evtl. eine plausible Erklärung dafür hatte.

Wenn letzteres der Fall war, könnte z. B. eine Ehefrau (rein fiktives Beispiel!) sich heute möglicherweise nicht mehr daran erinnern, dass damals aus dem gemeinsamen Haushalt ein Filetiermesser verschwunden ist.

Ich habe von 1990 bis 2006 in Hagen gewohnt. Und davon ab ca 2000 auch in Wehringhausen, also nicht weit vom Fundort. Damals gab es die Umfahrung noch nicht und ich kannte die Gegend da auch gar nicht.
Ich bin nach Feierabend fast täglich mit dem Fahrrad gefahren, als Ausgleich sozusagen. Ich fuhr nahezu jedes Mal unter dieser Unterführung, die Sedanstr bis zum Ende und dann weiter Richtung Vorhalle. Das man nach der Unterführung auch eine andere Strecke fahren konnte, also Richtung Fundort, ist mir nie aufgefallen. In der besagten Unterführung sind mir nur ganz selten Menschen begegnet. Es war schon etwas unheimlich, speziell im Dunkeln, aber, wie gesagt, kaum Menschen. Um die Bahnhofsgegend, waren sehr viele Ausländer mit ihren Geschäften angesiedelt. Das es da eine Schwulenszene gab ist mir auch nie sonderlich aufgefallen.
Das es da oben an der Phillipshöhe ein Treff oder dergleichen gab, entzieht sich auch meiner Kenntnis. Auch hat sich niemand aus meinem damaligen Bekanntenkreis, die ja hauptsächlich in Hagen geboren sind in irgendeiner Weise über diesen Ort geäußert, weder negativ, noch positiv. Der Ort existierte irgendwie gar nicht. Deswegen denke ich, dass dort mit Sicherheit kein Hotspot war.

KWP ist bestimmt nicht aus Langeweile da hochgerannt und traf da zufällig auf seinen Mörder.

@nym

Ich halte es ja weiterhin für wahrscheinlich, dass Pauli über eine Kontaktanzeige oder im Internet ein Date mit einem anderen Mann arrangierte und deswegen nach Hagen fuhr. Wenn dieser Ort keine besondere Bedeutung unter Einheimischen hat, wäre das wiederum ein guter Rückzugsort für ein schnelles Sextreffen, insbesondere bei Dunkelheit. Man muss ja wenig Angst haben, entdeckt zu werden.

Die weitere Frage wäre dann das Motiv. War es ein Date, welches "außer Kontrolle" geriet? War der Täter ein Schwulenhasser, der sich via Kontaktanzeige/Internet ein Opfer suchte?

sören42 schrieb:Falls die Tat nicht geplant war, wozu hatte der Täter dann das Filetiermesser dabei?

Das habe ich dir schon weiter oben beantwortet, ich vermute der Täter könnte irgendetwas mit Angeln/Fischerei zu tun gehabt haben.
Das ist meine Theorie.

MissWexford schrieb:Ich vermute, der Täter könnte irgendetwas mit Angeln/Fischerei zu tun gehabt haben.
Es wurde ja gesagt, es war ein typisches Filitiermesser für den Fischbedarf.
 Wer nimmt denn sonst so ein Messer mit, wenn man keinen Bezug dazu hat?

MissWexford schrieb:Es wurde ja gesagt, es war ein typisches Filitiermesser für den Fischbedarf

Das ist nicht richtig.

Es wurde gesagt, es war ein Filetier- oder Fischmesser.

https://www.dailymotion.com/video/x87347e
XY Fall, ca. ab Minute 02:40

MissWexford schrieb:Wer nimmt denn sonst so ein Messer mit, wenn man keinen Bezug dazu hat?

Die Polizei geht davon aus, dass KWP und der Täter in einer wie auch immer gearteten Beziehung zueinander standen.

Daher gehe ich davon aus, dass der Täter das Messer nicht zufällig dabei hatte, sondern KWP geplant getötet wurde.

sören42 schrieb:Das ist nicht richtig.
Es wurde gesagt, es war ein Filetier- oder Fischmesser.

Danke für den Link...Wusste nicht, dass es auch ein Video bei Dailymotion zu dem Fall gibt.
Ich habe mich an die Aussage von Kriminalhauptkommisar Wolfgang Trimpe gehalten von der Kripo Hagen.
Ab Minute 00:25

Aktenzeichen XY: Polizei fahndet nach Mörder.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/xy-aktenzeichen-polizei-fahndet-nach-moerder-100.html

Letztendlich konnten wir mit Gewissheit sagen, dass es sich tatsächlich um so ein typisches Filetiermesser auch für den Fischbedarf gehandelt hat…Das hat sich dann letztendlich durch diese virtuelle Extrahierung dieser beiden Gegenstände so ergeben.

Kriminalhauptkommissare Thorsten Maggi und Wolfgang Trimpe Kripo Hagen.

MissWexford schrieb:Danke für den Link...Wusste nicht, dass es auch ein Video bei Dailymotion zu dem Fall gibt.
Ich habe mich an die Aussage von Kriminalhauptkommisar Wolfgang Trimpe gehalten von der Kripo Hagen.
Ab Minute 00:25

OK danke - im XY Filmfall wurde es anders dargestellt. Es scheint sich nach diesem Bericht dann doch eher um ein Filetiermesser für den Fischbedarf zu handeln.

Swanheart schrieb am 03.07.2019:Also ich muss da ehrlich gesagt sofort an Martin Bach denken.

Er ist 2007 genau in dieser Gegend verschwunden.

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/fall-martin-bach---rekonstruktion-eines-verschwindens-7988798.html

Das scheint dort tatsächlich in direkter Nähe zu liegen, auch wenn ich sonst keinen Zusammenhang erkennen kann.

sören42 schrieb:Das scheint dort tatsächlich in direkter Nähe zu liegen, auch wenn ich sonst keinen Zusammenhang erkennen kann.

Ja, das stimmt, ist nicht weit voneinander entfernt.

13 Jahre unentdeckt: Der Mordfall Klaus Walter Pauli | Lokalzeit MordOrte

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Neues ist in diesem Podcast glaube ich aber nicht dabei.