bikini-apoll schrieb:kann man zwar die MAC-Adresse eines iPhones mit viel Aufwand fälschen, müsste dazu aber das Gerät knacken (rooten, jailbreaken -- Denglisch saugt!), was eine tiefere Kenntnis der Materie erfordert.
Du denkst zu kompliziert, zumindest mal sehr viel komplizierter als ich gemeint hatte.
Wie gesagt, ich denke bei dieser Datenspur noch nicht an "Bosheit", sondern daran wie wahrscheinlich "Dummheit" der Hintergrund sein könnte.
bikini-apoll schrieb:Eine Möglichkeit wäre noch, wenn irgendjemand die MAC-Adresse des iPhones kannte und bei einem einfacher zu knackendem Gerät die MAC-Adresse gefälscht und damit als CMs iPhone ausgegeben hat. Aber dann sind wir wieder bei "Wozu das ganze"...
Ich meinte nicht irgendeinen oberschlauen "Datenfälscher".
Ich hab eher an einen Beschluss gedacht, der nachweist, dass diese Daten ermittlungsrelevant sind und das Apple dem netten KriPo Mitarbeiter, für den dieser Teil der Ermittlungen einfach mal sein Job ist, im "Austausch" für diesen hübschen Beschluss ein Gerät, irgendeinen "Adapter" oder ein Passwort (was weiß ich wie die das machen) erhalten hat, dass es ihm ermöglicht für die Ermittlungen in diesem Todesfall die Mac-Adresse des Opfers zu nutzen um an die Daten zu kommen die er dann daraufhin auswerten kann ob sich dort Hinweise auf das was passiert ist finden lassen.
Und hat dann DIESER Ermittler ggf einfach nicht dran gedacht, dass sich dieses "Ermittlungsdingsda" einfach mal in das hauseigene Wlan der Familie einwählt und zwar aus dem ganz einfachem Grund das es doch genau das zum Zwecke der Ermittlungen tun soll und wenn man es nicht ausschaltet, dann tut es das eben auch, wenn man nur beim hauseigenem WLan war um den Eltern noch Fragen zu stellen oder so und dann eben vergisst es auszuschalten und dabei diese Datenspur legt.
Wie gut das WLAN ist hängt ja durchaus auch ein bisschen vom Empfangsgerät ab.
Mit meinem Netbook hab ich vor dem Haus bei der Garage keinen Empfang mehr und im Garten nur zu einer recht klar begrenzten Linie.
Mein Tablet meines Mannes kommt auch ins hauseigene WLAN, wenn wir vor dem Haus im Auto sitzen und zwar gut genug um Kartenmaterial runterzuladen, mein Netbook befindet das Netz dort als "nicht in Reichweite"
Und wenn Apple nu den Ermittlern solch ein Gerät zur Verfügung gestellt hat bzw irgendwas mit dem eben genau die Daten "imitiert" werden, dann wäre es auch nicht so weit hergeholt, wenn dieses Ding, das zu Ermittlungszwecken existiert nen besseren Empfang hat, sodass der entsprechende Ermittler ggf nur am Haus vorbei ist ohne daran zu denken, das genau das Ding, dass seine Ermittlungen unterstützen sollte jetzt eine falsche Datenspur legt.
Wäre ja nicht das erste Mal, dass bei der Ermittlung versehentlich irgendwelche Daten verfälscht werden aus dem ganz banalem Grund, dass auch Ermittler von der KriPo nur Menschen sind.
AVIOLI schrieb:eine vernünftige Erklärung hierfür zu finden halte ich für unmöglich.
aber diese Daten gibt es nunmal - das lässt sich ja nicht ändern.
So klar ist der Sachverhalt für mich eben nicht.
So etwas wie Daten die "über jeden Zweifel erhaben sind" gibt es nicht, gleich gar nicht, wenn Erfassung und Interpretation durch Menschen geschieht.
Manche Daten sind zum Glück über "jeden vernünftigen Zweifel" erhaben.
Aber auch die sind nicht immun gegen Fehler.
Ich habe selbst schon unzählige Arbeitsstunden mal mehr, mal weniger erfolgreich damit zugebracht auszubaldovern wie Daten die unerwartet stark vom "Gesamtbild" abweichen oder gar absolut keinen Sinn ergeben (also wirklich unmöglich so erfasst wurden sein können) ihren Weg in eine Studie gefunden haben, in der Hoffnung das noch retten zu können und nicht sagen müssen
"Mist, alle Daten sind nicht aussagekräftig, weil hier ein Fehler vorliegt, den wir nicht finden und benennen können bzw der zu "weit vorn" im Gesamtablauf liegt und deswegen zu viele Dinge beeinflusst hat."
Wenn ich etwas über Daten, ganz gleich welcher Art gelernt habe ist es u.A.:
- wann immer man Daten erhebt und auswertet muss man große Sorgfalt walten lassen um die Daten nicht durch Erhebung und Auswertung zu verändern (das klassische "Messen ohne das Ergebnis durch die/ bei der Messung zu beeinflussen) oder den Moment zu verpassen in dem ein Fehler sich noch gut identifizieren und beheben lässt
- selbst wenn Daten absolut richtig und plausibel sind, dann kann ein kleiner Denkfehler zu einer völlig falschen Interpretation führen und sobald man die Daten entsprechen dieses Fehlers falsch interpretiert und das "Ergebnis" übertragen hat entfernt man sich mit jedem weiterem Arbeitsschritt von der Wahrscheinlichkeit das noch finden und korrigieren zu können und spätestens wenn jemand Anderes übernimmt und mit den vorliegenden Daten weiter arbeitet ist die Katastrophe komplett.
Du nennst ja selbst einen Fall indem der Algenbewuchs der Leiche so falsch eingeschätzt wurde, dass man auf einen Zeitpunkt kam zu dem das Opfer noch gelebt hat.
Das sind auch keine groben Schätzungen mehr (zumindest nicht wenn Sorgfalt am Werk war), sondern Ausmessen, protokollieren und dann folgen Berechnungen und da hat der zuständige Biologe offenbar irgend einen gravierenden Fehler gemacht.
Entweder hat er sich schlicht und ergreifend verrechnet.
Oder auch nur ein einziger Faktor, der das Wachstum der Alge begünstigt hat (ungewöhnlich mildes Wetter, Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung, ph-Wert und Sauerstoffgehalt des Wassers, Rückgang der Tierarten die das Wachstum sonst durch Fraß erheblich hemmen, ...)
wurde falsch beurteilt/übertragen (oder komplett vergessen) und führte dann zu diesem Rechenfehler und am Ende vom Lied standen:
Falsche Daten.
Und das eben bei Etwas, wo (zumindest bei gründlicher Ermittlung) nicht einfach jemand rät wie lange die Alge auf dem Leichnam gewachsen ist, sondern sich im Labor nachstellen lässt wie die Alge sich unter welchen Bedingungen verhält und daraus ergeben sich dann Grundlagen zur Berechnung der Leichenliegezeit.
Ich habe nun von Algen nicht wirklich Ahnung, aber z.B. Insekten sind schon lange ein sehr zuverlässiger Faktor zur Bestimmung der Leichenliegezeit und das Ergebnis ist extrem aussagekräftig (wenn es nun auch niemals Tag und Stunde genau nennen, sondern "nur" den möglichen Zeitraum begrenzen kann):
wenn keine Fehler gemacht werden (z.B. eine der Madenarten nicht zeitnah in eingelegt oder hochauflösend fotografiert wird, sondern zwischen Auffinden bzw Sicherung der Spuren und der Auswertung noch Zeit hatte weiterzufressen, zu "verdauen" und somit auch weiterzuwachsen ohne das genau vermerkt wurde, wann die zur Liegezeitbestimmung "ausgewählten" Maden eingelegt oder fotografiert wurden.
Schon sind sonst super verlässliche Daten entweder nichts oder fast nichts mehr wert, das ist der Bestfall in dem der Fehler immerhin auffällt.
Im weniger günstigem Fall in fließen falsche Daten zur Leichenliegezeit in die Ermittlung ein.
Gab ja auch schon Fälle in denen Suchhunde die Spur einer vermissten Person aufgenommen hatten und nach Fund der Leiche klar wurde, dass die Person dort gar nicht gewesen sein kann und alle damit verbundenen Ermittlungen folglich zu falschen Ergebnissen führen mussten.
Also so lange kein Experte (ggf von Apple selbst) sich für die Aussage verbürgt, dass diese Daten weder anders entstanden noch anders erklärt werden können als durch die Präsenz von Christians Iphone;
solange sind das einfach Daten, die nicht in den Gesamtkontext passen und sowas ist wie bereits erwähnt viel häufiger als man denkt (häufiger als es schön wäre sowieso).
Vor Allem muss sowohl die KriPo als auch die Eltern des Verstorbenen selbst ja eigentlich gute Gründe haben diese Daten nicht so extrem ernst zu nehmen.
Das zeigt sich an dem Umgang damit.
Natürlich kann auch die KriPo Fehler machen, aber das hier wäre kein "Fehler" mehr sondern bereits ziemlich unschön fahrlässig und dazu hätte sich doch längst entweder der KriPo-Sprecher, der Anwalt der Eltern und/oder die Eltern selbst geäußert, dass wäre nämlich eine verdammt ernsthafte Form der Schlamperei.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann lebte er bei seinen Eltern, das "hauseigene WLAN" ist also das in seinem Elternhaus?
Wenn diese Daten "echt" sind und die Aussage der Eltern bezüglich der Reichweite des WLANs zutreffend, dann wäre also zweimal jemand in ihrem Haus gewesen ohne das er eingeladen war oder sie auch nur von der Anwesenheit wussten und dieser "jemand" wäre dann nicht irgendwer sondern zumindest möglicher Weise der Mörder ihres Sohnes.
Und
weder die Eltern, noch deren Anwalt sind irgendwie .. na sagen wir mal:
beunruhigt, (wahlweise auch stinksauer), dass sie davon erst so ganz zufällig bei der Akteneinsicht erfahren?
Niemandem ist dieser Umstand ernst genug um anzumerken, dass das mal echt nicht hätte passieren dürfen?
Wie gesagt, "Dummheit" ist nicht überraschend und Fehler sind menschlich, aber "war dumm" und "hoppla" haben Grenzen die hier mal sowas von überschritten wären.
Spräche mehr für die Zuverlässigkeit dieser Daten als dagegen, dann dürfte man doch wirklich erwarten, dass die Eltern darüber informiert würden, dass ggf der Täter, mindestens aber irgendwer der dazu nicht befugt war ihr verdammtes Haus betreten hat und das nicht nur einmal.
Dicht gefolgt von dem Vermerk, dass ab sofort eine Streife vor diesem Haus auf- und abfährt, das Haus überwacht (und sei es per Kamera) oder wenn die Lage als ernst genug eingestuft wird die Eltern wo anders untergebracht würden bzw zur Sicherheit der Eltern jemand abgestellt worden wäre.
Halt irgendeine Reaktion darauf, dass jemand der nicht da sein sollte mehrfach das Haus betreten haben müsste um diese Datenspur zu legen und dieser jemand tatverdächtig in einem möglichen Tötungsdelikt ist.
Die Spekulation darüber, ob bei der Brückenhöhe und Wassertiefe nicht doch mehr Verletzungen da sein müssten schafft es bis in die Zeitung aber niemandem fällt auf mit welchem Rückschluss diese Datenspur verbunden wäre und dass es als problematisch bezeichnet werden darf, wenn man so etwas zufällig bei der Akteneinsicht erfährt und diesbezüglich keinerlei Maßnahmen eingeleitet wurden?
AVIOLI schrieb:und wenn es ein Verbrechen war , dann war es halt kein 0815 Mensch der nach Schema F vorgegangen ist.
Trotzdem muss er das Opfer getötet haben ohne Spuren auf dieses Fremdverschulden zu hinterlassen.
Wie üblich grenzen nicht nur die Spuren die man findet sondern auch die, die durch ihre Abwesenheit glänzen, die möglichen Szenarien ein und grade bei einem jungen, sonst fitten Mann ist das Fehlen solcher Spuren zwar kein Beweis dafür, dass keine Fremdeinwirkung im Spiel war, aber eben doch ein Hinweis der zumindest entweder das "wer" oder "wie" nicht unerheblich einschränkt.
p-ros schrieb:Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir es hier mit (organisiertem) Drogenhandel zu tun hat. CM hatte hohe Schulden und konnte nur einen Tel zurück zahlen und weil die Schulden (um einiges) höher waren, musste er halt dran glauben. Klingt jetzt sehr nach Krimi, ist aber möglich.
Jup, das klingt wirklich
sehrnach Krimi.
Der Verstorbene hatte zwar scheinbar seinen Ausbildungsfond ausgegeben (ich weiß nicht ob es auch möglich ist, dass er das Geld nur irgendwie anders angelegt haben könnte) aber erhielt doch von seinen Eltern weiterhin monatlich "Taschengeld" und galt als eher sparsam.
Sollte er zusätzlich zu diesen Ausgaben (die auch gar nichts oder nur bedingt mit Drogen zu tun haben müssen) wirklich noch Schulden gehabt haben (gibt es dazu eine Quelle? sein Drogendealer wird ja eher keinen SchuFa Eintrag in die Wege geleitet haben)
Für organisierte, also irgendwie auch professionelle Täter ergibt es doch gar keinen Sinn jemanden umzubringen der ihnen nicht nur Geld schuldet, sondern auch noch zumindest zu gewissen monatlichen "Raten" im Stande ist.
Von Toten kriegt man erfahrungsgemäß kein Geld (wenn man nicht im Testament steht bzw Begünstigter einer Lebensversicherung ist und Beides ist hier, denk ich mal, auszuschließen).
Wenn in Christians Umfeld mehrere "Schuldner" waren und diese organisierten Verbrecher mit Christians Tod ganz im Hollywoodstil eine Nachricht gesendet haben, dass sie doch besser mal zahlen sollten, dann wäre doch anzunehmen, dass die sich jetzt mal bei der Polizei melden würden.
Sofern wir nicht von einer Verschwörung sprechen, die den agierenden Polizeiapparat miteinbindet und spätestens dann sind wir doch schon sehr im Bereich "Krimi" bzw fast schon "Thriller".
Nicht falsch verstehen, das da irgendwer im Streit um Geld oder Drogen versehentlich oder mit Absicht dafür gesorgt hat das Christian zu Tode kommt schließe ich nicht aus (warum auch, die KriPo tut das ja auch noch nicht).
Aber besonders "organisiert" war das dann eher nicht.
Außerdem lässt es eine Frage immer noch offen:
Menschen gehen nicht einfach so kaputt und junge Männer gleich gar nicht.
Wer soll ihn also wie getötet haben ohne dabei Spuren auf diese Fremdeinwirkung zu hinterlassen?
Es mag zwar Substanzen geben, die ausreichen um jemanden in einen Zustand zu versetzen in dem er ertrinkt bzw an Unterkühlung stirbt.
Aber auch bei den Substanzen die nicht sonderlich lange im System bleiben ergibt sich die Problematik, dass der Stoffwechsel der ganz erheblich an der Eliminierung dieser Substanzen und ihrer Abbauprodukte beteiligt ist nach dem Tode genau gar nichts mehr verstoffwechselt.
Es kommen also nicht einmal alle Substanzen in Frage, die nur kurz wirken, sondern nur solche, die entweder auch aus einem totem Organismus schnell genug verschwinden oder nach denen nicht bzw nicht standardmäßig gesucht wird.
Wer im Umfeld des Verstorbenen hat Zugriff auf solche Substanzen und das nötige Wissen (bzw den nötigen Browserverlauf) ?
Diese Einschränkungen bei der möglichen Tötung aufgrund "nicht vorhandener Spuren" erschweren zwar die Beweisführung, aber was eine brauchbare Tathergangshypothese angeht grenzen sie das Feld der möglichen Abläufe doch potentiell sogar ein.
Einfach, weil sie entweder darauf hindeuten, dass ein Einzeltäter eher unwahrscheinlich ist, wenn man z.B. davon ausgehen würde, dass der Verstorbene ohne Gewalteinwirkung die ausreichend heftig bzw punktuell war erstickt oder ertränkt wurde.
Dann und in dem Fall, dass die Leiche erst nach Neujahr ins Wasser kam wird es für einen Einzeltäter so ganz ohne Hilfe mehr als nur ein bisschen schwierig.
Auch die Liste mit möglichen Substanzen die einem Einzeltäter eine derartige Immobilisierung des Opfers ermöglicht hätte, aber weder selbst noch in der Form von Abbau- bzw Zerfalls-/Zersetzungsprodukten nachgewiesen werden konnte dürfte so lang nicht sein und müsste
ein Umfeld aus dem der Täter kommt oder zu dem er Kontakte hat doch zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eingrenzen?
Wir mögen noch weit weg sein von der "Hollywoodkriminaltechnik", aber sind doch auch nicht mehr in dem Zeitalter in dem Fingerabdrücke praktisch der einzig echt gute Beweis waren.
Außerdem gibt es doch keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass die Ermittler die Akte so gern mit dem Fazit "Suizid" zumachen möchten, dass es ihnen geschlossen egal ist, dass das heißen könnte mit zumindest der gewissen Wahrscheinlichkeit zu leben, dass da ein "Mörder" frei herumläuft.
Erfahrungsgemäß leben die Menschen an denen Ermittler hängen zumindest teilweise im gleichen Einzugsgebiet und die meisten Menschen haben in dem Bereich dann lieber keine "freilaufenden Killer", gleich gar nicht, wenn sie auch nur den Hauch einer Chance sehen denjenigen von der Freiland- in die Käfighaltung zu verlegen und das auch noch während ihrer Arbeitszeit in der sie genau dafür auch beschäftigt und bezahlt werden.