Der Fall ist schon ziemlich mysteriös, am meisten verwundert mich der Ablageort der Leiche.
Es gibt so große Wälder rund um Roth, warum entsorgt jemand eine Leiche im Stadtgebiet? Sie wird dort schnell entdeckt, auch bei der Ablage gab es ein Entdeckungsrisiko. Außerdem herrscht glaube ich am Westring Halteverbot, der Weg in den Rednitzgrund runter ist zudem für normale Fahrzeuge gesperrt. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand die Leiche mit einem Auto dort hintransportiert hat, derjenige hätte sich einen anderen Ablageort ausgesucht.
Aber wie kam sie dann dort hin? Tatsächlich mithilfe des Koffers, und zwar so, wie
@EinElch skizziert hat? Aber auf offener Straße? Das glaube ich auch nicht wirklich.
Andererseits passte die Leiche wohl nicht IN den Koffer. Klar, der Koffer ist aufgeplatzt, warum? Aber das Opfer müsste schon SEHR kleingewachsen gewesen sein, wenn es da reingepasst hat. Das müsste man halt wissen. Aber ich denke, entweder die Polizei findet die Identität des Opfers in den nächsten Tagen heraus oder sie gibt doch eine genauere Personenbeschreibung an die Öffentichkeit. Aber anscheinend nimmt auch die Polizei an, dass der Koffer eine Rolle spielte, wenn sie ausdrücklich fragt, ob jemand merkwürdige Aktivitäten mit diesem Koffer beobachtet hat.
Die dritte Möglichkeit ist, dass das Opfer an Ort und Stelle ermordet wurde. Aber warum hätten sich Täter wie Opfer nachts an dieser öden Stelle herumtreiben sollen? Zwei Angetrunkene auf dem Heimweg, es kam auf dem Westring zum Streit? Nach der Tat schleifte der Täter die Leiche einige Meter den Weg zum Wiesengrund runter? Auch denkbar. Aber spielt dann der Koffer überhaupt eine Rolle?
Zur Entkleidung: Wahrscheinlich der - sinnlose - Versuch, Blut- und DNA-Spuren des Täters zu beseitigen.
Merkwürdig ist auch, dass bislang niemand als vermisst gemeldet worden ist. Das Opfer ist also höchstwahrscheinlich alleinstehend.
Meine momentane Theorie lautet so: Ein Fahrzeug war nicht im Spiel. Der oder die Täter haben die Leiche tatsächlich mit dem Koffer transportiert. Was an Körperteilen überstand, wurde wahrscheinlich mit einem Tuch oder dergleichen während des Transports abgedeckt. Dass der Koffer zum Transport etwas ganz Schwerem benutzt wurde, sieht man ja schon an der Verbiegung des Griffs.
Die Tötung geschah wahrscheinlich in einem Privathaus, da sich bislang keine Zeugen gemeldet haben. Möglicherweise eine harte Auseinandersetzung, auch der Täter musste Federn lassen, an der Kleidung des Opfers klebte dessen Blut, deshalb wurde er vor dem Abtransport erst entkleidet. Natürlich ein nutzloser Versuch, Spuren zu beseitigen, der Täter scheint nicht die hellste Kerze im Leuchter zu sein.
Wo geschah das Ganze: Der Täter wollte sicherlich nicht kilometerweit mit der verdächtigen Ladung und dem untaugen Transportgerät unterwegs sein. Er gab sich ja auch sichtlich keine besondere Mühe, die Leiche zu verstecken. Das nächstbeste Wäldchen dürfte gut genug gewesen sein. Deshalb denke ich, dass der Tatort im südlichen Roth liegt, sicherlich auf der östlichen Seite der Rednitz. Ich nehme nicht an, dass der Täter mit seiner bedenklichen Fracht den Rednitzgrund überqueren wollte, zumal auf der Westseite auch ein geeignetes Gebüsch gewesen wäre. Andererseits findet sich auf der Ostseite, am Kellerweg, auch ein Wäldchen. Das war anscheinend auch weiter vom Tatort weg als der Fundort, sonst hätte der Täter dieses Wäldchen angesteuert. Ich meine, dass man den Tatort auf diese Weise ganz gut eingrenzen kann.