Heike Lehmann seit 1982 verschwunden - Schuhe u. Handtasche gefunden

Retsiemfoh schrieb:Ob die Schuhe, BH usw. nicht mehr da sind spielt dann doch keine Rolle mehr mMn.

Na und ob. Das sind doch Spurenträger.

Bandini schrieb:Ansonsten gibt es doch immer die Gefahr, dass jemand diese findet. Denn das hätte ja auch wenige Monate oder Jahre später passieren können. Wenn man davon ausgeht, dass der Täter sie unter dem Betonboden verschwinden ließ, dann ist diese Nachlässigkeit doch komisch

So wie ich es verstanden habe, wurden Schuhe, BH und Handtasche von Heike ja überhaupt nur durch den Zufall, dass der Teich, in dem die Gegenstände "entsorgt" wurden, ausgetrocknet war (Jahre nach der [vermuteten] Tat bzw. Heikes Verschwinden) aufgefunden.
Dass dieser Teich zig Jahre später mal austrocknen würde und dadurch die Gegenstände von Heike wieder "auftauchen" würden, konnte der Täter zum Zeitpunkt, als er die Sachen dort versenkte, ja höchstwahrscheinlich nicht vorausahnen.
Von daher würde ich das versenken der Gegenstände im Teich nicht unbedingt als "Nachlässigkeit" einstufen.

Zeralda schrieb:Na und ob. Das sind doch Spurenträger.

Aber bevor die Möglichkeit zur Auswertung von DNA-Spuren bestand, dürfte der Wert dieser Gegenstände für die Ermittlungen eher beschränkt gewesen sein.
Ob sich z B an den Schuhen von Heike Täterspuren befunden haben, würde ich eher anzweifeln.
An der Handtasche wahrscheinlich auch eher nicht, sofern es sich nicht gerade um einen Raubmord gehandelt hat.
Am ehesten wahrscheinlich noch am BH - wären daran allerdings Spuren des Freundes gefunden worden, hätte dieser das auch durch (sexuellen) Kontakt mit Heike vor der Tat erklären können, wäre wohl schwer gewesen, ihm das Gegenteil zu beweisen.

@ThoFra
Da wäre ich unsicher. Die Lamdschaft unterliegt ständigen Veränderungen, das wissen Landwirte. Da werde Straßen gebaut, Neubaugebiete gebaut, es gibt Flurbereinigung, Äcker werden verkauft und vererbt/geteilt, Ackerflächen werden ausgeweitet, Strommasten und heute Windräder gebaut. Ein Teich ist dagegen Verschwendung, das kann leicht vom Sohn, Käufer oder wem auch immer hinterfragt werden. Und im Vergöeich zum relativ perfekten Verschwinden unter Beton ist das doch eher stümperhaft.

Bandini schrieb:Ein Teich ist dagegen Verschwendung, das kann leicht vom Sohn, Käufer oder wem auch immer hinterfragt werden.

Ich glaube nicht, dass das ein Problem wäre, denn dann wird es einfach zugeschüttet und das wäre doch sogar im Sinne des Täters. Ein größeres Problem ist, dass wirtschaftlich genutzte Teiche regelmäßig gereinigt werden müssen, also Wasser ablassen und Schlamm herausholen- das ist dann wirklich gefährlich, weil die Sachen dann gefunden werden.

Ob ein Teich "Verschwendung" ist, hängt auch immer davon ab, was es für einer ist!
Das kann auch ein wichtiges Überlaufbecken sein, oder ein Löschteich, je nach Infrastruktur.
Auf Getreidefeldern können auch mal teure Maschinen Feuer fangen etc.
Da ist nicht an jeder Ecke ein Hydrant und ein Feuerwehrauto der Orts FFW ist auch ruckzuck leer.

Für mich sind die im Teich gefunden Sachen interessant, was den Ablauf der Tat betrifft. Ich meine Handtasche und Schuhe könnte sie in einem Auto oder Haus liegengelassen haben. Wenn das der Tatort war. Den BH eher nicht. Zumindest wären dann die restlichen Kleidungsstücke auch dabei gewesen. Wieso sollte nur der BH entsorgt werden? Schade, dass man nichts näheres weiß, in welchem Zustand die Kleidung war, ob die nochmal untersucht werden könnte. Und wo der Teich lag, konnte ich auch nicht lesen. Der Teich wurde ja ausgepumpt, das heißt, wäre noch etwas zu finden gewesen, hätte man es wohl gefunden. Das Versenken der Teile klingt für mich nach Panikaktion ohne viel Nachzudenken.

FritzPhantom schrieb:Das Versenken der Teile klingt für mich nach Panikaktion ohne viel Nachzudenken.

Für mich klingt es vor allem nicht wirklich nach einem Jungbauern.
(Da finde ich irgendwie: bisschen Diesel drauf, irgendwo draußen schnell anstecken, dann etwas Erde drüber, so das erste Erwartete)

Zeralda schrieb:Für mich klingt es vor allem nicht wirklich nach einem Jungbauern.
(Da finde ich irgendwie: bisschen Diesel drauf, irgendwo draußen schnell anstecken, dann etwas Erde drüber, so das erste Erwartete)

Und warum??

brigittsche schrieb:Ein größeres Problem ist, dass wirtschaftlich genutzte Teiche regelmäßig gereinigt werden müssen, also Wasser ablassen und Schlamm herausholen- das ist dann wirklich gefährlich, weil die Sachen dann gefunden werden.

Das scheint bei dem Teich, in dem Heikes Sachen gefunden worden sind, jedoch nicht der Fall (gewesen) zu sein, sonst hätte man die Gegenstände wohl schon viel früher entdeckt?!

Zeralda schrieb:Für mich klingt es vor allem nicht wirklich nach einem Jungbauern.

Nach was für einer Art Täter klingt es denn für Dich?

Zeralda schrieb:Für mich klingt es vor allem nicht wirklich nach einem Jungbauern.

Der hätte wahrscheinlich nicht extra zum Teich fahren müssen. Aber man müsste mehr über den Teich wissen. Wie zugänglich war er? Führte eine Strasse direkt dran vorbei oder konnte man ihn nicht gleich sehen? Mußte man ortskundig sein, um ihn zu finden? Lag er in der Nähe von Heikes Wohnung bzw. Des Hofes des Freundes?
Ich denke nicht, dass man für so kleinteilige Sachen einen großen Umweg machen müsste, um die zu entsorgen. Auf dem Land gibt es doch viele Orte, wo man so etwas verschwinden lassen könnte.

FritzPhantom schrieb:Der hätte wahrscheinlich nicht extra zum Teich fahren müssen. Aber man müsste mehr über den Teich wissen. Wie zugänglich war er? Führte eine Strasse direkt dran vorbei oder konnte man ihn nicht gleich sehen? Mußte man ortskundig sein, um ihn zu finden? Lag er in der Nähe von Heikes Wohnung bzw. Des Hofes des Freundes?
Ich denke nicht, dass man für so kleinteilige Sachen einen großen Umweg machen müsste, um die zu entsorgen. Auf dem Land gibt es doch viele Orte, wo man so etwas verschwinden lassen könnte

Es hätte viele Möglichkeiten gegeben diese Sachen anderweitig zu entsorgen. Aber warum sollte es kein Teich sein um den sich niemand kümmert. Derjenige wusste wahrscheinlich nicht das er nicht so tief ist, und im Sommer mal austrocknen könnte. Dumm gelaufen, auch das dann noch ein Bauer diese Sachen findet und schlussfolgert das eine Straftat dahinterstecken könnte.
Ansonsten würden mich die Fragen die @FritzPhantom stellt auch interessieren.

Retsiemfoh schrieb:Dumm gelaufen, auch das dann noch ein Bauer diese Sachen findet und schlussfolgert das eine Straftat dahinterstecken könnte.

Ja, gäbe es nicht solche Zufälle, wären viele Kriminalfälle ungelöst. Aber trotzdem haben die Sachen den Mörder nicht überführen können. Sie waren wohl lang genug im Wasser. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass dieser Fall noch gelöst wird, wenn sich nochmal jemand richtig dahinterklemmt.

ThoFra schrieb:Nach was für einer Art Täter klingt es denn für Dich?

Keine Ahnung. Aber zu der Zeit....Und ein Bauer, der hätte das wohl am schnellsten verbrannt und zugescharrt und das wäre nachts irgendwo hinterm Stall oder auf dem Acker auch bei so Kleinkram ja keine lange Aktion gewesen.
Zumal Textilien etc. dann so richtig so wirklich weg sind. Sogar, wenn die Asche wer mühsam ausbuddelt, kann das ja sonst was gewesen sein. Und Landwirte zu der Zeit, die hatten alle ein oder mehrere Brennplätze noch, das war ja lange sogar noch legal früher.

@Zeralda

Da hast Du schon grundsätzlich Recht, in der Landwirtschaft gäbe es (bzw. hätte es gegeben)
die ein oder andere "bessere" Möglichkeit, die Gegenstände "verschwinden" zu lassen.

Fakt ist aber ja dennoch, dass Schuhe, Handtasche und BH von Heike in diesem (später) ausgetrockneten Teich gefunden worden sind.
Vll gab es einen "besonderen Bezug" von Heike und / oder dem Täter zu genau jenem Teich?
Leider habe ich bisher kein Foto des Teichs gesehen, sodass man sich von der Örtlichkeit und dem näheren Umfeld dort ein besseres Bild machen könnte.

Steht eigentlich fest, das sie diese Gegenstände am Tattag bei sich trug? Denn das der Jungbauer all diese Dinge auch unabhängig von der Tat besessen haben könnte, sollte klar sein.

@Bandini

Die Fragestellung ist interessant.

Gehe allerdings schon davon aus, dass
a) Heike diese Gegenstände bei sich hatte, als sie verschwand und
b) frage ich mich: falls diese Gegenstände von ihr nicht mit ihrem Verschwinden / einer möglichen Tat zu ihrem Nachteil in Verbindung stehen sollten, warum hätte dann der Jungbauer (oder sonstjemand) diese Gegenstände in dem Teich versenken sollen?
Wie Du schon richtig schriebst, hätte der Jungbauer ja durchaus "unverdächtig begründen" können, dass er das Gegenstände besaß (zumindest sofern Heike sie nicht am Verschwindeabend bei sich trug) a la :"Die Sachen hat Heike irgendwann mal bei mir in der Wohnung / in meinem Auto etc. Pp liegen lassen

@ThoFra
Na ja, er war ein verdächtiger, da könnte er schon gedacht haben, dass er die Sachen lieber entsorgt statt z. B. den BH zu erklären. Eventuell BHs und Schuhe haben Frauen ja meist mehrere (Paare), Handtaschen eher nicht (so mein Gefühl als Mann). Die wäre am schwersten zu erklären. Nehmen wir mal an, er brachte sie nach Hause, beide waren nicht mehr ganz nüchtern und sie vergisst die Handtasche im Auto, die anderen Sachen lagen bei ihm daheim. Da wäre eine Erklärung schon nicht so leicht gewesen

ThoFra schrieb:Leider habe ich bisher kein Foto des Teichs gesehen, sodass man sich von der Örtlichkeit und dem näheren Umfeld dort ein besseres Bild machen könnte.

In den Links findest du einen shz-Artikel mit einem Foto, der Polizisten bei der Absuche des ausgetrockneten Teichs zeigt.

@Kielius

Meinst Du dieses Foto?


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Quelle: https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/knochensuche-im-morast-durchbruch-im-fall-heike-lehmann-id21363077.html

Bandini schrieb:Handtaschen eher nicht (so mein Gefühl als Mann). Die wäre am schwersten zu erklären.

Das entspricht nicht wirklich meinen Erfahrungen.
Ich glaube, ich kenne keine einzige Frau, die lediglich nur eine einzige Handtasche besitzt ;).

ThoFra schrieb:Ich glaube, ich kenne keine einzige Frau, die lediglich nur eine einzige Handtasche besitzt ;).

Da stimme ich dir zu! Ausserdem habe ich gelesen, dass HL von einer Tanzveranstaltung kam. Da schleppt man vllt auch nicht die Alltagstasche mit, sondern nur ein kleines Täschchen mit dem Nötigsten. Gilt evtl auch für die Schuhe, die gefunden wurden. "Tanzschuhe"? Absatzschuhe hätte ich im Auto meines Freundes ausgezogen bzw bequeme Schuhe dort hinterlegt. Aber wer weiss, wie das die jungen Leute handhabten und ob HL die gefundenen Sachen zum Tanz getragen hat.