Tod von Bianca Hensel, der Besitzerin des Buchwald-Hofes
11.10.2018 um 19:46Minnimaus123 schrieb am 06.10.2018:Wie nun bekannt wurde, hatte die Bekannte die Frau offenbar erhängt in ihrer Wohnung auf dem Reitstallgelände vorgefunden. Zunächst soll die Polizei von einem Suizid ausgegangen sein. Doch sollen bei der Obduktion eindeutige Spuren von Gewaltanwendung festgestellt worden sein.Ich bleibe immer noch an der Auffindesituation hängen... Betrachtet man sich das Vorgehen mal in Gänze: Es ist ein Wochentag, um eine Uhrzeit, zu der für gewöhnlich die Arbeit wahrscheinlich nicht nur auf diesem Hof sondern auch auf den Höfen der Nachbarschaft begann bzw. im Gange gewesen sein dürfte. Der Hof befindet sich zwar in relativer Alleinlage, dennoch hat er Nachbarschaft, die an der gleichen Zufahrtsstraße liegt. Der bzw. die Täter ging/ gingen hier eine Vielzahl von Risiken ein und zwar in Bezug auf:
- Anfahrts- und Fluchtweg
- Ort des Abstellen des Fahrzeugs
- Dauer, die das Fahrzeug bis zur Tatvollendung letztlich ggf. sichtbar für Andere geparkt gewesen sein muss
Ein Pferdehof lässt per sé darauf schließen, dass man mit erhöhtem Publikumsverkehr zu rechnen hätte, d.h. das Risiko bei der Tatvorbereitung, Tatdurchführung und Flucht gesehen zu werden, ist hoch - insbesondere wenn man davon ausginge, dass der / die Täter die Örtlichkeit nicht näher gekannt hätten. Parkt man das Fahrzeug, mit dem man gekommen ist, versteckt (z.B. Seitenfeldweg), muss man zu Fuß zum Hof und wieder weg, was dieses Risiko nochmal erhöht. Da es eine Zeugenwahrnehmung zum Fahrzeug gab, könnte man davon ausgehen, dass es eben nicht versteckt geparkt wurde - was jedoch wiederum ein hohes Risiko ergibt, das Fahrzeug und dessen Halter mglw. identifizieren zu können. Dem/ den Täter/n scheint das jedoch nicht unbedingt wichtig gewesen zu sein, denn dieses Risiko scheinen sie in Kauf genommen zu haben. Ebenso wie das Risiko, als Person gesehen zu werden. Die Frage wäre: Wann und warum geht man ein solches Risiko, identifiziert werden zu können, ein?
Weitere Risiken, die hier eingegangen wurden, betreffen die Tathandlungen selbst, denn die dürften Zeit gekostet haben, insbesondere wenn man ein nachfolgendes Erhängen vollzieht. Man befindet sich also auf einem Pferdehof, auf dem die Arbeiten gerade beginnen, mehr Leute kommen dürften und sich ggf. bereits wundern, wo die Besitzerin bleibt. Einen leblosen Körper zu erhängen kostet Zeit und ist anstrengend, insbesondere vorausgesetzt, der/ die Täter hätten den Wohnbereich nicht gekannt und hätten improvisieren müssen (es braucht ein Strangwerkzeug, es braucht eine Stelle, an der ein Erhängen möglich/ geeignet ist und wenn nicht grad ein Flaschenzug zur Hand ist, dann ggf. mehr als nur Einen, der den Körper drappiert). Mit jeder Minute steigt das Entdeckungsrisiko bzw. das Risiko, bei der Tat gestört zu werden. Und gleichzeitig verlängert sich der Zeitraum, in dem das abgestellte Fahrzeug bemerkt und gesehen werden kann. Woher will ein Täter wissen, dass nicht jeden Moment 10 Leute vor der Tür stehen könnten, die beunruhigt sind, weil die Besitzerin noch nicht aufgetaucht ist? Woher kann ein Täter die Sicherheit nehmen, in der Wohnung nicht jeden Moment auf einen möglichen weiteren Bewohner oder Schlüsselinhaber zu treffen, der ungeplant hereinkommt?
Und wieso erhöht man das Risiko des Zeitfaktors noch, indem man eine solche komplizierte Zusatzhandlung setzt wie ein Erhängen? Ginge es lediglich um ein Töten/ Verletzen des Opfers, dann ist diese Handlung unnötig. Sie dennoch durchzuführen müsste also einen höheren Wert gehabt haben, als sie zu unterlassen - und einen höheren Wert, als die zusätzlichen Risiken, die man damit eingeht.