Spinelli schrieb:Meint ihr der Streit wegen dem angeblichen Verkauf könnte einfach ein dummes Missverständnis gewesen sein...?
Das glaube ich nicht. Insbesondere nicht, wenn es wenig später zu einer solchen Gewalttat kommt. Für mich sieht die Situation mit der Frage nach einem Verkauf des Hofes nach einer Test-Situation aus, nämlich um auszukundschaften, ob man die richtige Person anvisiert hat und gleichzeitig um zu überprüfen, wann und wo sie sich in ihrem Haus aufhalten wird. Zudem kann dabei ausgekundschaftet werden, wieviele Menschen bereits auf dem Hof anwesend sind und ob man ungesehen den Tatort wieder verlassen könnte. Gut möglich, dass beide Täter bereits auf dem Weg zu ihrem Haus waren, als das Opfer bereits mit ihrem Hund zum Gassigehen rausging. Wenn sie ihr also ungeplant auf dem Weg vorm Haus begegneten, ist klar, dass sie sie ansprechen MUSSTEN. Danach haben sie sich verkrümelt um abzuwarten, wann sie vom Spaziergang wieder ins Haus geht. Diese Situation werden sie genutzt haben, um sie bei geöffneter Tür nochmals anzusprechen. Wahrscheinlich ist das Opfer sofort recht ungehalten geworden, da sie ihnen zuvor bereits sagte, dass der Hof nicht zum Verkauf stehe. Einer drängt sie rein, der Andere steht Schmiere. Fertig.
Dass es zu einem "lautstarken" Streit kam, kann auch noch eine andere Ursache haben:
Ist das Opfer völlig arglos und wird von Fremden wegen einer Annonce angesprochen, die es gar nicht gibt - es also von einem Missverständnis ausgeht, dann ist es eigentlich ungewöhnlich, sich laut zu streiten. Es sind Fremde und wenn es ein Missverständnis ist, gibt es keinen Grund, laut zu werden - für beide Seiten nicht. Wird das Opfer schnell ungehalten und laut, dann liegt nahe, dass ihr in dem Moment klar war, um WELCHEN Konflikt es wirklich geht, d.h. dass ihr bereits zuvor schon bekannt war, um was es geht und dieser "Besuch" lediglich eine weitere "Drohung" einer Reihe vergangener Drohungen darstellt, so dass ihr der Geduldsfaden reißt.
Werden auch die Fremden schnell laut, zeigt das relativ deutlich, dass das Thema Hofverkauf lediglich ein Vorwand war, um sich dem Opfer zu nähern.
Sollte dem Opfer Grund und Hof selbst gehört haben, dann ist das Motiv eines Mordes, weil man den Hof haben möchte, unlogisch, denn sie wird testamentarische oder notarische Vorsorge getroffen haben, was damit im Falle ihres Todes passiert. Ein Mörder mit einem solchen Motiv kann sich nicht sicher sein, ob er nach ihrem Tod tatsächlich auch die Möglichkeit hat, diesen Hof zu erwerben - es sei denn, der eigentliche Auftraggeber WEIß, was im Falle ihres Todes mit dem Hof geplant war und WER in den Besitz dieses Hofes gelangen würde.
Sollte das Opfer den Hof lediglich gepachtet haben, müsste der Besitzer des Grundes näher unter die Lupe genommen werden, inwieweit ER ein Interesse am Tod des Opfers haben könnte.
Wie gesagt, ich würde eher von Konkurrenzproblemen ausgehen, wobei nicht nur wirtschaftliche, sondern womöglich auch eine persönliche Konkurrenz eine Rolle spielen könnte.