E_M schrieb:So sehe ich es auch und vermute, dass hier jemand einen günstigen „Schnapp“ vermutet hat und dann über den unerwarteten „Widerstand“ erstaunt und dann erbost war...
Nun ja... wie
@Dawn richtigerweise erwähnt, wären jedoch die Erbverhältnisse interessant. Denn wenn jemand an diesem lukrativen "Schnapp" interessiert ist und zwar so sehr, dass er das Opfer sogar gewaltsam einschüchtert bis zum Tod - wie kann dieser jemand denn sicherstellen, nachfolgend in den Besitz dieses Hofes zu kommen?
Gut, du gehst davon aus, dass der/ die Täter ihren Tod womöglich nicht beabsichtigten und daher womöglich hinterher sagen: shit happens. Dann eben kein Hof. Eine Affekttat würde ich jedoch mal als weniger wahrscheinlich ansehen, denn stumpfe Gewalt auf den Kopf lässt zunächst mal die Frage aufkommen, woher der/ die Täter das Werkzeug dafür herhatten. Gelegenheitsinstrument oder bereits mitgebracht? Schläge ins Gesicht - okay, kann im Affekt durchaus sehr wahrscheinlich sein. Beide Gewaltarten in ein und derselben Affektsituation anzutreffen, dazu noch mit einem anschließenden Aufknüpfen... halte ich eher für unwahrscheinlich. Gehen wir davon aus, dass die beiden Männer, die gesehen wurden, mit der Tat zu tun haben (was ja sehr wahrscheinlich ist), dann könnte man schon geneigt sein, in dem Handeln Planungsgrade zu erkennen.
Würde man nun also Planung unterstellen, die den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen hat, und es beim Tatmotiv um den Hof ging, dann müsste man auch davon ausgehen, dass der/ die Täter auch gewusst haben könnte, was mit dem Hof nach ihrem Tod passieren würde bzw. dass es dann dennoch eine Chance gäbe, dieses Hofes habhaft zu werden. Wenn ich mich recht entsinne, hatte Hensel 2 Kinder. Solchen Grundbesitz sichert man für gewöhnlich notariell und testamentarisch ab. War das hier ggf. nicht der Fall? Und: könne es sein, dass der/die Täter dies wussten? Wenn ja: woher?
Nimmt man hingegen eine Affekttat an und dass es dem/den Täter/n gar nicht um den Hof ging, dann bliebe nur noch ein Motiv im persönlichen Bereich. Wobei sich dann die Frage stellen würde, weswegen fremde Menschen zum Hof kommen unter dem Vorwand, ihn kaufen zu wollen. Zumal die von Zeugen geschilderte Szene ja vermuten lässt, dass sich Opfer und Mann, von dem sie angesprochen wurde, nicht kannten. Wenn es also ein Motiv im Persönlichen geben sollte, stellt sich einerseits die Frage, weswegen dann ein Fremder auf das Opfer zugeht, statt der Mensch, mit dem sie in Konflikt steht und zweitens wie es zu einer Affekttat kommen kann, wenn nicht er es ist, mit dem das Opfer EIGENTLICH diesen Konflikt hat.