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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

66 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jena, Saale, Zerstückelt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
otternase Diskussionsleiter
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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

13.04.2019 um 23:41
https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Stueckelmord-in-Jena-Beschuldigter-aeussert-Mordfantasien-an-Pflegepersonal-191446135

Stückelmord in Jena: Beschuldigter äußert Mordfantasien an Pflegepersonal

ein weiterer Verhandlungstag, behandelt wurden Aussagen des Täters gegenüber Psychiaterin und Pflegern:

Die Gutachterin behauptet eine Schuldunfähigkeit
Die Gutachterin diagnostizierte bei dem vietnamesischen Physikstudenten eine paranoide Schizophrenie. Das habe sie bei den Untersuchungsterminen mit dem Beschuldigten festgestellt.

...

Nach dem Stückelmord in Jena hat die forensische Psychiaterin Helmburg Göpfert-Stöbe am Landgericht Gera bestätigt, dass der Beschuldigte unter einer akuten Psychose gehandelt hat. Er sei nicht steuerungsfähig gewesen und habe aus ihrer Sicht den chinesischen Studenten im Zustand der Schuldunfähigkeit mit einem Hammer erschlagen.
für die deutlichen Widersprüche zwischen den Angaben des Mörders gegenüber der Gutachterin und den durch den Digitalforensiker herausgefundenen Fakten gibt die Gutachterin folgende Erklärung ab:
Dass der Beschuldigte ihr gegenüber andere Angaben machte, als sich bei der Datenanalyse durch die Jenaer Kriminalpolizei zeigte, ergebe sich daraus, dass der Student von den Symptomen der Krankheit absorbiert sei und deshalb keine 1:1-Erinnerung mitteilen könne.
die Gutachterin empfiehlt eine Unterbringung, sieht den Täter auch weiter als Gefahr:
Aufgrund der aufgehobenen Steuerungsfähigkeit zum Tatzeitpunkt empfiehlt sie dem Gericht die Anwendung von Paragraf 20, worauf ein Freispruch wegen Schuldunfähigkeit die Folge sei. Jedoch sieht sie ein hohes Risiko für weitere schwere Gewalttaten, die eine weitere Behandlung in der geschlossenen Psychiatrie notwendig machen. Gefahr, durch den Beschuldigten Opfer eines Tötungsverbrechens zu werden, sieht sie für alle Menschen, die in das psychotische Erleben des Beschuldigten eingebunden seien. Im September habe der Student geäußert, dass seine Tötungsfantasien auch das Pflegepersonal im Fachkrankenhaus Stadtroda betreffen.
über die entscheidende Frage, ob der Täter eine Erkrankung simuliert, um eine Verurteilung wegen Mordes aus Habgier zu umgehen, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten:
„Es kann jeder sagen, dass ihn Stimmen zur Tat angestiftet haben“, kritisiert Nebenklage-Vertreter Christian Stünkel . „Die Symptome sind von Laien nicht einfach zu simulieren. Lange Zeit unter klinischer Beobachtung wäre ein solches Simulieren nicht durchzuhalten“, sagt Göpfert-Stöbe und verweist darauf, dass mehrere Fachleute die gleiche Diagnose gestellt haben.
Soweit alles durchaus interessant.

Dann aber kommt ein Punkt, an dem die Gutachterin aus meiner Sicht völlig versagt hat! Der Täter hatte wiederholt selbst geäussert, die Filmserie Hannibal Lecter gesehen zu haben, seine Freundin hatte ebenfalls ausgesagt, dass er an dieser Serie großes Interesse hatte, der Digitalforensiker hatte ebenfalls das Interesse des Täters an dieser Serie aus dessen Internetnutzung ableiten können. Es besteht also gar kein Zweifel, dass diesse Sendung für den Täter Bedeutung hat. Nun stellte sich jedoch heraus, dass die Gutachterin diese Serie nicht kennt und es auch nicht für nötig befunden hat, diesen Aspekt zu betrachten. So blieb es ihr verborgen, dass einiges, was der Täter ihr gegenüber sagte, Filmzitate waren!
Nebenklage-Vertreter Sebastian Vinzens fragt die Gutachterin, ob sie die Hannibal- Lecter -Serie gesehen habe. Diese verneint. „Schade, sonst hätte sie erkannt, dass sich der Beschuldigte ihr gegenüber im Stil der Serienfigur Will Graham äußerte“, sagt der Jenaer Rechts­anwalt. Die Filmfigur Hannibal Lecter , ein kannibalistischer Serienmörder, benutzt den Polizisten, für ihn Menschen umzubringen. Der vietnamesische Student hatte alle Serienstaffeln in den Wochen vor der Tat in Jena gesehen.
Aus meiner Sicht ist damit das gesamte Gutachten total wertlos, wenn die Gutachterin solche groben handwerklichen Fehler macht!


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

16.04.2019 um 12:44
der Verdacht, dass der Täter eine psychische Erkrankung nur vortäuscht, wird immer deutlicher:

https://www.focus.de/politik/gerichte-in-deutschland/prozess-um-stueckel-mord-von-jena-liebesbriefe-aus-der-psychiatrie-stueckel-moerder-traeumt-von-urlaub-unter-palmen_id_10594746.html

Liebesbriefe aus der Psychiatrie: Stückel-Mörder träumt von Urlaub unter Palmen
Im Fall des Stückel-Mordes von Jena erhärtet sich der Verdacht, dass der mutmaßliche Täter eine schwere seelische Störung nur vorgetäuscht haben könnte, um eine lebenslange Haftstrafe zu umgehen.

Das legen mehrere von der Polizei abgefangene Briefe nahe, die der angeklagte Physikstudent Nhat T. in der Psychiatrie verfasst hat und die FOCUS Online exklusiv vorliegen. Die Schreiben an seine Freundin zeigen, dass der 24-Jährige seine baldige Entlassung aus der Klinik anstrebt und bereits konkrete Pläne für die Zeit in Freiheit schmiedet.
...
So schrieb er seiner Freundin Anfang 2019, er sei kurz nach der Tat „mit paranoider Schizophrenie diagnostiziert“ worden. Doch das stimme rund fünf Monate nach dem Mord nicht mehr: „Jetzt bin ich wieder gut.“
...
Dass er intensiv an seiner Freilassung arbeitet, wird in einem weiteren Brief deutlich. Darin teilte er seiner Freundin mit, dass er in der Klinik einer Arbeit nachgehe. Er müsse „Bauteile von Waschbecken in Tüten packen“. Dann der entscheidende Satz: „Das ist langweilig, aber wenn man schnell raus sein möchte, muss man es gut machen.“

Zugleich äußerte Nhat T. konkrete Pläne für seine Zeit in Freiheit. Von dem Taschengeld im Krankenhaus habe er bereits „300 Euro gespart“. Das Geld werde er „für Urlaub nutzen“, am liebsten „auf der Insel Phu Quoc“. Es handelt sich um die größte Insel Vietnams mit Traumstränden und Palmen.

In einem anderen Brief ließ er seine Freundin wissen, dass er mit ihr dauerhaft „nach Vietnam zurückkehren“ wolle. Dort könnten sie „Deutschunterricht geben“ und „Geld verdienen“.
...
Ganz offensichtlich geht der Angeklagte fest davon aus, bald freizukommen – trotz seines bestialischen Verbrechens. Seine Zeilen werfen Fragen auf, die das Gericht schon bald wird beantworten müssen:

Hat der Vietnamese die „böse Stimme“ (von der er bis zur Tat niemandem erzählte) möglicherweise nur erfunden, um als unzurechnungsfähig und psychisch krank zu gelten? Wollte er auf diese Weise verhindern, lebenslang in Haft zu kommen? Legte er es von Anfang an darauf an, in eine Klinik eingewiesen zu werden, aus der er nach „erfolgreicher Behandlung“ zeitnah entlassen wird?
...
Der Verdacht, dass Nhat T. seine Krankheit simuliert haben könnte, ergibt sich nicht nur aus den aktuellen Briefen, sondern auch aus seinem Verhalten vor und nach der Tat.

Anhand seiner Smartphone- und Computerdaten konnten die Ermittler nachweisen, dass sich der Vietnamese eingehend mit den Themen Mord, Verschleierung von Morden und Strafmaß für Morde befasst hat.

So suchte er bei Google nach den Formulierungen:

Warum ist Mord eine Straftat?
Strafe für Mord in Deutschland
Lebenslange Freiheitsstrafe Deutschland
Wie sieht ein Gefängnis aus?
Ausländer im Gefängnis
Studieren im Gefängnis
Außerdem interessierte er sich für die Aufklärung von Tötungsdelikten:

Wie kann ein Verbrechen untersucht werden?
Protokoll einer Mordermittlung
Ermittlung/Untersuchung/Nachforschung einer vermissten Person
Darum bleiben in Deutschland jedes Jahr mehr als 1000 Morde unentdeckt
Zugleich recherchierte er im Internet zu den Gebieten:

Psychische Erkrankungen erkennen
Sich selbst forensische Wissenschaften beibringen
Wie kann man Fingerabdrücke verschwinden lassen?
Welche Länder haben die beste forensische Wissenschaft?
Verbrecher mit hoher Bildung

...

In der Gesamtschau sprechen diese Anfragen wohl kaum für einen schwer gestörten, schuldunfähigen Täter, der angeblich von einer „bösen Stimme“ gesteuert wurde. Vielmehr legen sie die Vermutung nahe, dass der Mörder einen ausgeklügelten Plan verfolgte und eiskalt umsetzte.
Für mich ergeben sich daraus allgemeinere Fragen:
laut Wikipedia wird Schuldunfähigkeit bei ca. 0,3% aller Straftäter, verminderte Schuldfähigkeit bei 2-3% der Straftäter festgestellt. Wie oft wird vom Täter oder von der Verteidigung eine Schuldunfähigkeit behauptet? Zu welchem Anteil wird also eine Schuldunfähigkeit behauptet, aber nicht erwiesen?
Und wenn Schuldunfähigkeit festgestellt wurde, was sind die Folgen für den Verurteilten, dh. wie oft geht es dann in Maßregelvollzug und wie lange dauert der üblicherweise an?

Laut Wikipedia: Maßregelvollzug nimmt die Zahl der Personen im Massregelvollzug deutlich zu. Wie kann man das erklären? Wird häufiger eine Schuldunfähigkeit vor Gericht behauptet? Wird häufiger eine Schuldunfähigkeit festgestellt? Wird häufiger Massregelvollzug angeordnet? Wird Massregelvollzug länger als früher genutzt?


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

05.05.2019 um 23:15
Es hat sich zwischenzeitlich einiges getan:

die Gutachterin, die zuvor jegliche Hinweise auf das Interesse des Angeklagten an der Serie "Hanibal" ignorierte und daher sogar wortgetreue Filmzitate des Angeklagten nicht als solche erkannte, wurde vom Gericht inzwischen zum "binge watching" beauftragt. Kam dann aber mit der Behauptung zurück, das habe alles nix miteinander zu tun...

Die Nebenklage beantragte daraufhin, dass das Gericht selbst die Serie schauen sollte, um auf mögliche Zusammenhänge zu prüfen und geeignete Fragen an die Gutachterin stellen zu können, sogar die Verteidigung schloss sich diesem Antrag an!

Das Gericht hat diesen Antrag trotzdem abgelehnt...

Quellen:
https://www.mz-web.de/thueringen/mord-an-chinesen-in-jena-darum-will-gericht-killerserie--hannibal--nicht-schauen-32458966?dmcid=f_yho_Home
https://www.thueringen24.de/jena/article217075055/Mord-in-Jena-Psychiaterin-guckt-Killerserie-auf-Netflix-ihr-Gutachten-widerspricht-der-Theorie-der-Nebenklage.html
https://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Jenaer-Stueckelmord-Strafkammer-will-Hannibal-Lecter-Serie-nicht-anschauen-1646032258

meine persönliche Einschätzung: die Gutachterin Helmburg Göpfert-Stöbe hat meiner Ansicht nach einen schwerwiegenden handwerklichen Fehler begangen, als sie Hinweise vom Angeklagten selbst in seinen ersten Aussagen und von seiner Freundin als Zeugin ebenso wie vom Digitalforensiker ignorierte, die alle auf eine Bedeutung dieser Serie für die Tat hindeuteten.
Statt die vom Gericht eingeräumte Chance zu nutzen und den Fehler einzugestehen und ihr Gutachten entsprechend zu überarbeiten, besteht sie darauf, dass das alles "nix miteinander zu tun hat", unwichtig sei.
Das Gericht hat aus gut verständlichen Gründen keine Lust, die Arbeit der Gutachterin selbst zu übernehmen und noch weniger Lust auf rund 40 Stunden binge watching.
Die logische Konsequenz aus dem müsste korrekterweise sein, die Gutachterin aus dem Verfahren zu entlassen und ein neues Gutachten von einem anderen Gutachter zu beauftragen. Das wäre zwar mit Zeitverlust einhergehend, scheint mir aber die einzig verbleibende Möglichkeit, das Verfahren sinnvoll zu retten. Mir ist unverständlich, warum dies nicht geschieht!

@eldec Danke für Deine freundlichen Worte


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

05.05.2019 um 23:28
@otternase
Uff, das ist ja echt 'ne Hausnummer. Hat sie die Serie nun tatsächlich komplett gesehen? Oder sagt sie nur, sie habe sie sich angesehen? Wenn sie nach dem Ansehen der Serie immernoch behauptet, dass die Tat nichts damit zu tun hat.. Dann weiß ich auch nicht.
Da kommen für mich nur folgende Punkte in Frage:
1. Sie würde zugeben, einen Fehler begangen zu haben, indem sie zustimmt, die Serie hat den TV beeinflusst. Deshalb 'tut sie so', als sei dies nicht der Fall.
2. Sie sieht tatsächlich keinen Zusammenhang.
3. Sie hat die Serie nicht gesehen (kein Interesse, Angst vor Eingeständnis eines Fehlers?) und behauptet somit einfach, es bestehe kein Zusammenhang.

Anders kann ich mir das Ganze nicht erklären. Ich hoffe jedenfalls, dass entweder eine neue Gutachterin beauftragt wird.. Auf jeden Fall sollte die Serie nicht aus dem Fokus verschwinden. Ich kenne die Serie selbst nicht, kann mir aber gut vorstellen, worum es ungefähr geht.. Vor allem, wenn man den Film/das Buch Hannibal kennt.


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

06.05.2019 um 08:39
@Marike
Die Gutachterin begründet Ihre Ansicht, das habe ‚nix miteinander zu tun‘ damit, dass Hannibal Lecter in der Serie die Leichen ‚inszeniert‘, quasi vorbereitet zum Auffinden, und entsprechend auch will, dass die Leichen gefunden werden. Wohingegen der Täter hier die Leichenteile versteckt hat, also offenbar wollte, dass sie nicht gefunden werden.

Meine Ansicht dazu:
1) dass ein Täter sich nicht sklavisch an dem Vorbild orientiert, bedeutet keineswegs, dass er davon nicht wesentlich beeinflusst wurde. Eine Abweichung zu finden, ist daher meiner Ansicht nach zwar relevant, aber keine Begründung, grundsätzlich einen Zusammenhang zu verneinen
2) dies gilt umso mehr für Nachtatverhalten. Im Fernsehen ist alles einfach und schaut routiniert aus, aber mit der Wirklichkeit konfrontiert schauen die Dinge dann doch wieder anders aus. Dass ein Täter nach der Tat daher vom vorgefassten Plan abweicht, sich nicht logisch oder nicht wie erwartet verhält, wäre nun keine Besonderheit oder Überraschung.
3) erste Leichenteile wurden nach wenigen Tagen gefunden, weitere in den nachfolgenden Wochen. Andere Täter haben schon mal Leichen besser versteckt (man denke zum Beispiel an die Leiche von Peggy Knobloch). Ich schliesse daher keinesfalls aus, dass hier der Täter doch nach Vorbild agierte, dies aufgrund seiner begrenzten Möglichkeiten jedoch dilettantisch ausfiel.

Kurzum, das Argument der Gutachterin überzeugt mich nicht.


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

10.05.2019 um 09:03
wie bereits angekündigt, hat die Nebenklage im Auftrag der Familie des Opfers nun Befangenheitsantrag gegen das Gericht gestellt:
Im Prozess um den Stückelmord von Jena wird sich das Urteil weiter verzögern. In dieser Woche hat der Jenaer Rechtsanwalt Christian Stünkel einen Ablehnungsantrag gegen die erste Strafkammer eingereicht. Sein Mandant, der Vater des getöteten Chinesen, sorgt sich wegen einer möglichen Befangenheit.

Hintergrund ist ein abgewiesener Antrag vom vergangenen Verhandlungstag. Das Gericht hatte eine forensische Psychiaterin gehört, die kurzfristig die Fernsehserie Hannibal auf übereinstimmende Aussagen des Angeklagten überprüft hatte. Jener hatte die Serie vor der Tat konsumiert. Nebenklage-Vertreter Stünkel beantragte daraufhin, dass die Serie in den Prozess einzuführen sei, um anschließend der Gutachterin Fragen stellen zu können. Hilfsweise sollte das Gericht die Verhandlung für drei Wochen unterbrechen, damit genügend Zeit bleibt, um die 39 Folgen zu je 45 Minuten anzuschauen. Die Strafkammer unter Vorsitz von Uwe Tonndorf lehnte das ab.
...
Er bezeichnet den Beschluss der Kammer, die Gutachterin als Augenscheinsgehilfin einzustufen, als grotesk und verweist auf Fachkommentare zur Straf­prozessordnung, wonach ein Sachverständiger kein Augenscheinsgehilfe sein könne.
ich kann das gut verstehen. Die Gutachterin hat in beiden Befragungen eine extrem fragwürdige Arbeit abgeliefert. Festgestellte Fehler hat sie nicht korrigiert. Das Gericht muss auf irgendeine Weise daraus Konsequenzen ziehen. Dass das Gericht dies bislang abgelehnt hat, wirft in der Tat große Fragen hinsichtlich der Eignung, auch hinsichtlich möglicher Befangenheit auf.

Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Stueckelmord-in-Jena-Familie-des-Opfers-stellt-Befangenheitsantrag-80228673


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

10.05.2019 um 11:00
Hallo Otternase,

vielen Dank für das auf dem Laufenden halten.
Meine Freundin hat in Jena studiert, deshalb war ich oft dort.

Ich bin ganz Deiner Meinung, dass die Gutachterin hier stur zu sein scheint und sehe auch ganz klar den Zusammenhang zu Hannibal.

Die immer häufiger werdende (verminderte) Schuldfähigkeit kommt meiner Meinung nach mit den immer mehr werdenden psychischen Erkrankungen in Deutschland.

Zum Fall kann ich nur hoffen, dass erkannt werden kann ob der Täter die Erkrankung nur spielt um dann die richtige Strafe / das richtige Strafmaß feststellen zu können und umzusetzen.


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

10.05.2019 um 11:35
Zitat von otternaseotternase schrieb am 05.05.2019:Das Gericht hat aus gut verständlichen Gründen keine Lust, die Arbeit der Gutachterin selbst zu übernehmen und noch weniger Lust auf rund 40 Stunden binge watching.
Die logische Konsequenz aus dem müsste korrekterweise sein, die Gutachterin aus dem Verfahren zu entlassen und ein neues Gutachten von einem anderen Gutachter zu beauftragen.
dann soll der Nebenklägeranwalt doch die mit der Tat möglicherweise in Zusammenhang stehenden Filmzitate dem Gericht zur Überprüfung volegen.

oder wurde das schon gemacht?


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

10.05.2019 um 11:51
@lawine
einige Zitate wurden bereits in der Presse genannt.

Wenn die Nebenklage diese Aufgabe nun übernehmen müsste, dann müsste man der Nebenklage auch Zeit dafür einräumen, dh. der minimale Beschluss müsste dann lauten, dass die nächsten Termine um ein paar Wochen verschoben werden, um diese Arbeit, die eigentlich die Gutachterin hätte übernehmen müssen, zu erfüllen. Dann jedoch wäre die Nebenklage in einer Art "Informationsvorteil", es müssten dann im Prinzip auch die anderen Parteien ebenfalls sich auf diesen Kenntnisstand begeben, um darüber sinnvoll sprechen zu können und dies einschätzen zu können und nicht allein auf die dann ja parteiische Beurteilung der Nebenklage angewiesen zu sein.

Meiner Ansicht nach wäre der weitaus bessere Weg, das Gutachten der Gutachterin zu verwerfen und einen neuen Gutachter zu beauftragen.


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

10.05.2019 um 11:58
Zitat von otternaseotternase schrieb:Meiner Ansicht nach wäre der weitaus bessere Weg, das Gutachten der Gutachterin zu verwerfen und einen neuen Gutachter zu beauftragen.
das sehe ich (bei einem zugegeben geringen Kenntnisstand in diesem Fall) nicht als notwendig an.

Die Richter sind frei in der Beweiswürdigung. Ein Gutachten ist ein Indiz bei der Wahrheitsfindung (hier: Tatmotiv; Zurcehcnungsfähigkeit, Steuerungsfähigkeit)
deswegen wäre es sehr viel vorteilhafter, die Nebenklage trägt eine Zitatsammlung vor, die dem Richter ermöglicht, sich quasi GEGEN die Expertise der Gutachterin zu positionieren.

kann die Nebenklage schlüssig darlegen, dass der Tatverdächtige keiner "wahnhaften Stimme" sondern einer Obsession, gestützt auf Filme und Fimlzitate, folgte, sehe ich das als erfolgsversprechend an.


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10.05.2019 um 12:18
@lawine
dann aber müsste man dem Antrag der Nebenklage folgen, "die Verhandlung für drei Wochen unterbrechen, damit genügend Zeit bleibt, um die 39 Folgen zu je 45 Minuten anzuschauen" Das aber hat das Gericht abgelehnt!

Es wäre Aufgabe der Gutachterin gewesen, diesen Aspekt zu untersuchen und fundiert zu behandeln. Dass sie das im ersten Anlauf versäumt hat, war schon ein großer handwerklicher Fehler von ihr. Dass sie das auch dann nicht getan hat, als sie speziell damit beauftragt wurde, sollte schon Grund genug sein, ihr gesamtes Gutachten als nicht zu verwerfen.
Ohne Begutachtung jedoch kann das Gericht kein sinnvolles Urteil fällen. Daher scheint mir kein Weg daran vorbeizuführen, ein neues Gutachten bei einem neuen Gutachter zu beauftragen.


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

10.05.2019 um 12:26
Zitat von lawinelawine schrieb:Obsession, gestützt auf Filme und Fimlzitate, folgte
dass der Angeklagte eine Obsession mit dieser Serie hatte, hat bereits der Digitalforensiker mehr als deutlich anhand der Internetaktivitäten des Angeklagten in den Monaten vor der Tat dargelegt, ebenso hat dies so die Zeugin, die ehemalige Freundin des Angeklagten so ausgesagt, daran kann kein Zweifel mehr bestehen. Die ungeklärte Frage ist, ob dies für die Tat und das Nachtatverhalten eine Rolle gespielt. Die Gutachterin hat diese Frage zunächst gar nicht untersucht. Hat sich im zweiten Anlauf dann darauf festgelegt, dass es im Nachtatverhalten einen signifikanten Unterschied zu den Darstellungen in der Serie gibt, was ein sehr schwaches Argument ist.


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10.05.2019 um 12:40
Zitat von otternaseotternase schrieb:dann aber müsste man dem Antrag der Nebenklage folgen, "die Verhandlung für drei Wochen unterbrechen, damit genügend Zeit bleibt, um die 39 Folgen zu je 45 Minuten anzuschauen" Das aber hat das Gericht abgelehnt!
das GEricht (also die Richter) müssen sich die Serie auch nicht anschauen.

Der Nebenklägeranwalt wäre gut beraten, seine Sicht substantiert (also mit Zitaten belegt) in der Verhandlung vorzutragen.

um es grob zu sagen:
Richter müssen weder die Serie ansehen noch einen Mord begehen, um sich ein Urteil bilden zu können


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10.05.2019 um 12:44
@lawine
nein, aber wenn die Nebenklage statt der Gutachterin sich damit beschäftigen soll, muss das Gericht dafür Zeit einräumen und die nächsten Termine eben um einen angemessenen Zeitraum verschieben
Zitat von lawinelawine schrieb:Richter müssen weder die Serie ansehen [...], um sich ein Urteil bilden zu können
sehe ich genauso. Das wäre Aufgabe der Gutachterin gewesen, sich die Serie, deren Bedeutung durch das Gutachten des Digitalforensikers und der Zeugin bewiesen ist, anzuschauen und zu begutachten, ob dort ein Zusammenhang besteht, insbesondere auf Parallelen zu achten. Das hat sie zunächst gar nicht und danach unzureichend getan. Folge muss eben sein, dass entweder ein neuer Gutachter (sinnvoll) oder die Prozessbeteiligten (weniger sinnvoll) dies nachholen müssen. Und dafür braucht es halt Zeit.


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24.05.2019 um 22:13
es tut sich mal wieder etwas:

https://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Stueckelmord-in-Jena-Bedenkliche-Parallelen-167380899

der Befangenheitsantrag gegen die Strafkammer durch die Nebenklage wurde abgelehnt
aber das Gericht hat fünf weitere Termine angesetzt, in denen die Gutachterin weiter befragt werden soll:
Die erste Strafkammer des Landgerichtes Gera hat vorsorglich fünf weitere Verhandlungstage bis Anfang August angesetzt, da eine psychiatrische Sachverständige ein weiteres Mal als Gutachterin gefragt ist.
entscheidender Punkt ist weiterhin festzustellen, ob der Angeklagte eine Persönlichkeitsstörung nur vortäuscht nach dem Vorbild der TV Serie:
So wird ein Protagonist der Serie eines Mordes beschuldigt. Im Rahmen des Prozesses bespricht der Angeklagte die Verteidigungsstrategie und wählt dabei den Weg, eine Bewusstseinsstörung zum Tatzeitpunkt und einen damit verbundenen Erinnerungs­ausfall anzubringen. Dabei gibt es unter anderem die Aussage: „Die innere Stimme kann ihnen die Möglichkeit geben, ihr Verhalten zu kontrollieren und Verantwortung für die Verbrechen übernehmen.“ Später kommt auch eine Persönlichkeitsstörung zur Sprache.

Auch der im Geraer Prozess Beschuldigte sagt, dass er sich nicht an die Tat erinnern könne. Gegenüber der Gutachterin schilderte er, dass ihm eine Stimme die Befehle zu den Handlungen gegeben habe. „Das ist sehr auffällig, genau wie die sehr sorgfältige Tatplanung“, sagt Stünkel und hat einen Fragen­katalog an die Gutachterin formuliert. Unter anderem will er wissen, wie sie die Parallelen bewertet.
Die Strafkammer selbst will weiterhin nicht die Serie selbst schauen, um sich ein eigenes Bild zu machen:
Die erste Strafkammer lehnt es weiterhin ab, alle 39 Teile der Hannibal-Serie anzuschauen. Sie händigte den Prozessbeteiligten eine Wikipedia-Zusammenfassung aus, um sich mit der Materie vertraut zu machen.
Meiner Ansicht nach ist es ein Fehler, keinen neuen Gutachter hinzuzuziehen. Die Gutachterin hat sich meiner Ansicht nach spätestens selbst disqualifiziert, nachdem sie auf mögliche Zusammenhänge ausdrücklich hingewiesen keine gründliche Neubewertung vornahm, sondern mit recht dünnen Argumenten einen Zusammenhang verneinte.


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15.06.2019 um 16:29
erneute Befragung der Gutachterin, sie bleibt stur bei dem, was sie zuvor gesagt hatte:
Im Prozess um den Mord an einem chinesischen Studenten in Jena hat das Landgericht Gera am Donnerstag erneut die forensische Psychiaterin Helmburg Göpfert-Stöbe gehört. Sie gab darüber Auskunft, ob der beschuldigte Vietnamese womöglich nur eine psychiatrische Erkrankung simuliert, weil er sich davon eine mildere Strafe verspricht.

Hintergrund des erneuten Termins waren Fragen des Nebenklagevertreters Christian Stünkel , der Bezüge zur Fernsehserie Hannibal hinterfragte. Jene hatte der Beschuldigte in den Wochen vor seiner Tat konsumiert. In drei Folgen geht es um einen Prozess gegen einen Mörder, der vorab mit seinen Verteidigern die Strategie bespricht, um als schuldunfähig eingestuft zu werden.

Doch die Gutachterin sieht keine Anzeichen, dass der Beschuldigte die Krankheit nur simuliert. Sie bleibt bei ihrer Einschätzung, dass er an einer Schizophrenie erkrankt ist. „Inhalte aus der Serie sind in die Psychose eingeflossen, aber seine Angaben bauen nicht auf die Serie auf“, sagte Göpfert-Stöbe. Verteidiger Stünkel bat um Zeit bis zum nächsten Termin, um eine Erklärung zu den Aussagen der Gutachterin abzugeben.
Quelle: https://jena.otz.de/web/jena/startseite/detail/-/specific/Prozess-um-Stueckelmord-in-Jena-Beschuldigter-simuliert-laut-Gutachterin-nicht-1547722526

meine persönliche Meinung: der Gutachterin fehlt einfach der Mut, sie ist nicht manns (fraus) genug, einen begangenen Fehler zuzugeben. Es würde ihr viel besser anstehen, wenn sie einfach ihren Irrtum zugeben würde, statt darauf zu bestehen. Allerdings könnte auch das Gericht sie erlösen und einen neuen Gutachter bestellen, was vermutlich sowieso die beste Lösung wäre!


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29.06.2019 um 07:59
Das Sicherungsverfahren ist abgeschlossen:

https://www.otz.de/regionen/jena/stueckelmord-von-jena-taeter-kommt-dauerhaft-in-psychiatrie-id226320115.html

Es ist nur eine kurze Meldung:
Das Landgericht Gera hat am Freitag das Sicherungsverfahren um einen Stückelmord in Jena beendet. Der 24-jährige Beschuldigte wird dauerhaft in die forensische Psychiatrie eingewiesen, weil er laut Gericht eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Eine Entlassung ist erst möglich, wenn die Behandlung erfolgreich war.
Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, ich halte es nicht für unwahrscheinlich (und würde es persönlich begrüßen), dass die Nebenklage Rechtsmittel einlegt, um doch noch ein reguläres Strafverfahren zu erreichen.

Dass das Gericht einer ganz offensichtlich fehlerhaft arbeitenden Gutachterin gefolgt ist, ohne zumindest eine Zweitmeinung einzuholen, wirft kein gutes Licht auch auf das Gericht...


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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

06.07.2019 um 16:54
meine zuvor geäusserte Vermutung, dass die Nebenklage Rechtsmittel einlegen werde, hat sich bestätigt (für diese Vorhersage bedurfte es aber auch nicht gerade hellseherischer Fähigkeiten):

https://www.otz.de/regionen/jena/jena-revision-im-stueckler-mordfall-id226399025.html

Jena: Revision im Stückler-Mordfall
Beide Nebenkläger haben Revision gegen das Urteil im Jenaer Stückler-Mordprozess eingelegt, wie Nebenklage-Vertreter Christian Stünkel sagt. Der Angeklagte verzichtet darauf.
[...]
Die Schwurgerichtskammer folgte einem Gutachten, wonach der Vietnamese im Zustand der Schuldunfähigkeit handelte. Die Nebenklage glaubt indes, dass der Mann trotz seiner Schizophrenie zumindest vermindert schuldfähig war. Der Bundesgerichtshof verhandelt nun den Fall.



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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

27.10.2019 um 13:21
im Focus ist ein Artikel erschienen, der interessante Aussagen des Rechtsanwalts der Nebenklage, der Vertreter der Eltern des Opfers, enthält:

https://www.focus.de/politik/gerichte-in-deutschland/hannibal-lecter-als-vorbild-sdssda_id_11273394.html
Ich bin seit 17 Jahren Fachanwalt für Strafrecht, habe Bankräuber, Drogendealer und Mörder verteidigt. Aber dieses Verbrechen sprengt alle Dimensionen.
...
Schnell wurde deutlich: Wir hatten es mit einem spektakulären Krimi zu tun. Mit einem Fall, der so gruselig ist, dass man unweigerlich an „Das Schweigen der Lämmer“ und seinen Protagonisten denkt, den kannibalistischen Serienkiller Hannibal Lecter.
...
Wie sehr er dem Filmbösewicht nacheiferte, wurde mir beim Ansehen der TV-Serie „Hanni­bal" klar, die der Täter genau studiert hatte. Ich habe mir die 39 Episoden angesehen – die Parallelen zum Tatgeschehen in Jena waren unübersehbar.

Im realen Fall lockte Nhat T. sein Opfer in einen Hinterhalt, erschlug es und zerteilte den Toten mit einem Messer. Die Leichenteile versteckte er im Stadtgebiet von Jena. Rechtsmediziner stellten später fest, dass der Mörder dem Opfer am Brustkorb große Fetzen der Haut abgezogen hatte. Die Leber fehlte. Bis heute besteht der Verdacht, der Täter könnte sie – wie sein Vorbild Hannibal Lecter – verspeist haben.
...
Ich selbst bezweifle eine vollständige Schuldunfähigkeit. In den Akten finden sich viele Hinweise, dass der Täter bestimmte Krankheitsmerkmale möglicherweise nur vorgetäuscht hat, um sein wahres Motiv – Habgier – zu vertuschen und einer Verurteilung wegen Mordes zu entgehen.

Die Polizei hat das Verbrechen lückenlos rekonstruiert. Anhand seiner im Smartphone gespeicherten Standort-Daten konnten die Ermittler genau sehen, wo sich der Mörder vor, während und nach der Tat aufgehalten hat. Zugleich erlaubten die Google-Suchanfragen des Mannes Einblicke in dessen Gedankenwelt. Er bereitete sich akribisch auf die Tat vor, führte sie gezielt aus und versuchte, seine Spuren zu verwischen.
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Wie auch immer die Revision ausgehen wird: Der „Stückelmord“ gehört zu den härtesten Fällen meines Berufslebens. Nie werde ich den Schmerz der Eltern vergessen, die ihr Kind zum Studieren nach Deutschland geschick­t hatten - und dann in einer Urne nach Hause zurückholen mussten.



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Jenaer Stückelmord (Chinesischer Student getötet)

30.10.2019 um 11:01
@otternase

Danke für das posten der Updates/interessanten Artikel.
Habe mir den ganzen Theard durchgelesen und finde die Tat wirklich grausam.
Zitat von otternaseotternase schrieb am 27.02.2019:da müsse man für immer ins Gefängnis, und das mache ihm große Angst. In der Klinik fühle er sich gut aufgehoben.
Zitat von otternaseotternase schrieb am 27.02.2019:Eigentlich gehe es ihm schon viel besser, sagte er der Psychiaterin bei einem Gespräch einen Monat nach dem Mord. Als er in die Klinik eingeliefert wurde, habe er die „Stimme“ noch gehört.

Neuerdings höre er sie nicht mehr.
Zitat von otternaseotternase schrieb am 28.03.2019:um sich nach verhältnismäßig kurzer Zeit dann sich als "geheilt" zu präsentieren und darauf spekuliert, dadurch um eine lange Haftstrafe rumzukommen.
Das wirkt auf mich so, als hätte sich der Täter sehr genau auf seine Tat und auch insbesondere auf sein Nachtat-Verhalten vorbereitet.
Offenbar erfand er diese 'böse Stimme' ausschließlich zu dem Zweck, auf 'schuldunfähig' plädieren zu können, indem er eine psychische Erkrankung vortäuscht, damit er anstatt in eine JVA in eine psychiatrische Klinik kommt, was ihm - bisher - ja auch gelungen ist.

Das Versäumnis der Gutachterin, sich die Serie mal anzuschauen, finde ich nicht nachvollziehbar, genauso wenig ihre Einschätzung, dass die Serie nichts mit der Tat zu tun habe - dass der Täter die Filmfigur Hannibal Lecter als 'Vorbild' ansah, wird doch schon durch sein Internet - Verhalten sehr naheliegend.

Bin mal gespannt, wie die Revision in diesem Fall ausgeht, Du wirst uns sicherlich (weiterhin) auf dem Laufenden halten @otternase?


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