Lady16 schrieb:Ich hatte doch geschrieben, dass ich nicht weiß, wann die Wohnwagen da standen. Es war kalt und letztes Jahr, mehr weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sich da gerne getroffen wird, ob das privater oder gewerblicher sex ist weiß ich auch nicht 😉 es wird deshalb öfter kontrolliert, damit das eben nicht passiert, da ja eine Ordnungswidrigkeit.
Danke für deine ganze Mühe! Das ist echt super, sozusagen gleich zwei Insider zu haben.
Lady16 schrieb:Landschaftlich ist es da schon schön, vor allem wenn man städtisch wohnt. Da gibt es Felder und eben den See, den man nach etwas Fußmarsch erreicht. Wenn man auch visuell ein wenig Freiraum braucht, dann ist es da schon angenehm. Aber eher zum spazieren und nicht, um im Dunkeln im Auto zu sitzen. Er stand ja auch so meine ich, dass er ankommende und abfahrende Autos sehen konnte. Vielleicht doch eine Freizeitbeschäftigung?
Wenn man mal andersherum überlegt - zwischenmenschliche Beziehungen (bis auf den einen Freund) waren ja nicht seine Stärke. Es gab ja auch schon XY Opfer, die an einer solchen Konstellation verzweifelt sind und sich in sehr gefährliche Situationen begeben haben, um der Einsamkeit zu entkommen.
Das ist hier ja nicht der Fall. Er gibt keine Kontaktanzeigen auf. Er tritt keinem Verein bei. Er hat keine nennenswerten Hobbys (zumindest keine dargestellten. Er nervt seine Arbeitskollegen nicht. Im Gegensatz - er ist bei Arbeit und bei der Wohnung von Menschen umgeben und wird so dargestellt, als ob er von diesen Konstellationen Freiräume braucht, die nicht an dauerhaft sein müssen (sonst hätte er einfach eine Wohnung gemietet) und die Umgebung muss nicht schön sein. Hier unterscheidet er sich von vielen anderen Menschen. Hätte er einen Schrebergarten gehabt und wäre dort erschossen worden - niemand hätte das seltsam gefunden.
Die Wahl dieser Chillzonen kann durchaus pragmatisch gewesen sein - das Büro war ohnehin da und geheizt. Vielleicht war es dieser Parkplatz, weil Mutti auf dem Weg zum Einkaufen an dem anderen vorbeifährt. Vielleicht war er da einfach wie ein Rentern oder Voyeur, der einfach das Leben beobachtet. Vielleicht war er auch an Autos interessiert ... vielleicht stand er nur zufällig so da, weil es ihm egal war.
swinedog schrieb:So wie du es schilderst, und anhand des Eindrucks der Umgebung, kann das meiner Meinung nach schon eine Art Rückzugsort für ihn gewesen sein. Er hat sich halt Freiräume gesucht, die er daheim nicht fand. Ja, er hatte sein Kinderzimmer, aber da war er eben auch ständig für die Eltern verfügbar. Erinnert mich irgendwie an einen Bekannten von mir, den ich häufig in der Tiefgarage des Wohnhauses antraf. Er flüchtete sich regelmäßig vor seiner Frau ins Auto und saß da in der Dunkelheit und hörte Musik. Nicht dass ich sagen will, dass die Eltern Sascha vergrault haben... ;) Aber das war auch so ein Rückzugsort für ihn.
Es gibt sehr viele solcher Leute und auch mehr sozial akzeptierte Rückzugsräume, z.B. Campingplätze, Schrebergärten, Singlewohnungen, Hotelzimmer ....
Sherlock_Fuchs schrieb:hmm er dürfte aber doch über genug Geld verfügt haben, um sich zumindest eine eigene Wohnung zu mieten? Wäre auch sicher interessant, für was er sein Geld ausgegeben hat.
Vielleicht wollte er das aber gar nicht, sondern wollte einfach einen Freiraum für einige Stunden am Tag. So ein Hotel Mama ist ja auch sehr praktisch (Wäsche, Mahlzeiten, Fürsorge, ....)
Minnimaus123 schrieb:Was mich bei der ganzen Rückzug/ Nickerchen Geschichte stört ist, dass er sich zuerst nach der Arbeit noch eine Stunde im leeren Büro aufgehalten hat, um sein Nickerchen zu machen und dann direkt im Anschluss auf dem Parkplatz, wieder ein Nickerchen gemacht hat.
An der Stelle überlege ich auch, ob das Zufall war, Pragmatismus oder wirklich ein "Date" egal welcher Art. Da es November war, könnte es auch so gewesen sein, dass er wusste, dass sein Auto in zwei Stunden zu sehr auskühlen würde und er daher die Zeit zwischen zwei Orten gesplittet hat.
Vielleicht kam er an dem Tag immer später heim und wollte Rückfragen sparen. Oder er kam halt immer zum Abendessen und war mal im Büro, mal beim Metzger, mal einkaufen, mal auf dem Parkplatz und an dem Tag waren es eben diese beiden Sachen. Zwei Stunden auf dem Parkplatz wären von der Temperatur nicht gegangen. Vielleicht hat im Büro was gestört (ich habe ja schon geschrieben, dass ich mich oft sonntags in die Schule zurückzog. Leider gab es gelegentlich Kollegen, mit der gleichen Idee, oder das Internet ging nicht, oder ....)
oceanghost schrieb:Würde man die gelegentlichen Abstecher zum Parkplatz und die vielen Nickerchen nicht beachten, wäre der Fall nicht so mysteriös wie er uns erscheint. Vielleicht weiß die Polizei in der Tat mehr darüber was er dort gemacht hat, es aber nichts zur Klärung beiträgt und deshalb wurden Nickerchen daraus...
Wobei die Parkposition des Autos eigentlich nicht darauf hindeutet, dass so viel mehr war - Einheimische hätten sein Auto sofort erkannt - man konnte auch nichts machen, ohne entdeckt zu werden.
LaVallee schrieb:Was ich auch ein bisschen merkwürdig finde, was meint ihr:
Es wird am 01.02. eine Belohnung ausgelobt, 6500 Euro, davon 5000 Euro von privater Seite. Jetzt kommt es aber: diese 5000 Euro waren zeitlich begrenzt für Hinweise bis zum 31.07. Am 01.08. stirbt Sascha K.
Ist die Belohnung nicht bis zum 31.07.19 ausgesetzt? So habe ich es verstanden. Sonst wäre es ja schon vorbei. Ich denke, dass es kein spontaner Tod war. Vermutlich war nach acht Monaten die Prognose so ungünstig, dass man sich gegen weitere lebensverlängernde Maßnahmen entschieden hat. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man dann eben zeitgleich eine Belohnung für ein Jahr ausgelobt hat - vielleicht auch in der Hoffnung, dass jemand motiviert wird, nun zeitnah sein Wissen preiszugeben und nicht noch zwei Jahrzehnte zu warten.
Katinka1971 schrieb:Da man die Identität nicht preis gibt, gibt es auch keinen Grund irgendwelche Aktivitäten zu verschweigen.
Die Identität ist durch die Bild Zeitung ja ziemlich klar ... und - im Dorf bzw. der Gegend weiß man dann eh Bescheid. Ob jemand in Buxtehude weiß ... das ist egal, aber man hat ja auch im eigenen Dorf einen gewissen Ruf (das könnte die Überlegung sein). Wobei ich glaube, hätte er das Rotlichtmilieu genutzt und das wäre bekannt gewesen, hätte man es erwähnt, einfach, weil es auch Ermittlungsansätze bietet.
GordonGekko schrieb:Dieser ganze Fall ist sowieso komisch, ein User hier hat ja auch geschrieben, dass er gestern auf dem Parkplatz war und in dem Verkehrsschild wohl immernoch die Einschusslöcher sind, ich frage mich ob man die Projektile wohl finden könnte, nach KK sah es mir im FF nicht aus.
Bei den Einschusslöchern habe ich mir überlegt, ob das nicht die erste subtile Warnung in einem Gebietskrieg war (Drogen, Prostitution) und man ihn einfach für einen der gegnerischen Seite hielt. Das hatte ich allerdings schon mal geschrieben und es kam der sehr berechtigte Einwand, dass man dann durch einen Mord ja die Aufmerksamkeit erst Recht auf sich zieht.