Rätselhafter Mordfall in Bedburg

Landschaftlich ist es da schon schön, vor allem wenn man städtisch wohnt. Da gibt es Felder und eben den See, den man nach etwas Fußmarsch erreicht. Wenn man auch visuell ein wenig Freiraum braucht, dann ist es da schon angenehm. Aber eher zum spazieren und nicht, um im Dunkeln im Auto zu sitzen. Er stand ja auch so meine ich, dass er ankommende und abfahrende Autos sehen konnte. Vielleicht doch eine Freizeitbeschäftigung? Aber wer soll da schon hinfahren, selbst jetzt am Wochenende bei noch gutem Wetter war nichts los.

Danke für die Bilder @Lady16

So wie du es schilderst, und anhand des Eindrucks der Umgebung, kann das meiner Meinung nach schon eine Art Rückzugsort für ihn gewesen sein. Er hat sich halt Freiräume gesucht, die er daheim nicht fand. Ja, er hatte sein Kinderzimmer, aber da war er eben auch ständig für die Eltern verfügbar. Erinnert mich irgendwie an einen Bekannten von mir, den ich häufig in der Tiefgarage des Wohnhauses antraf. Er flüchtete sich regelmäßig vor seiner Frau ins Auto und saß da in der Dunkelheit und hörte Musik. Nicht dass ich sagen will, dass die Eltern Sascha vergrault haben... ;) Aber das war auch so ein Rückzugsort für ihn.

hmm er dürfte aber doch über genug Geld verfügt haben, um sich zumindest eine eigene Wohnung zu mieten?

Wäre auch sicher interessant, für was er sein Geld ausgegeben hat.

Wenn man weder Miete noch sonst all zu viel zahlen muss, sammelt sich doch einiges an.

@swinedog
Ja, es ist bis auf die Straße ruhig da. Aber abends wird auch die ruhiger. Und ja, wenn man einen Rückzugsort braucht, bietet sich sowas schon an. Vielleicht wollte er den Parkplatz zwischen Kenten und Bergheim nicht, weil er von seinen Arbeitskollegen nicht gesehen werden wollte, weil die dann gefragt und dies komisch befunden hätten.

swinedog schrieb:Ja, er hatte sein Kinderzimmer, aber da war er eben auch ständig für die Eltern verfügbar. Erinnert mich irgendwie an einen Bekannten von mir, den ich häufig in der Tiefgarage des Wohnhauses antraf. Er flüchtete sich regelmäßig vor seiner Frau ins Auto und saß da in der Dunkelheit und hörte Musik.

Ich oute mich mal - kenne ich von mir auch. Ich arbeite an einer Brennpunktschule (sehr stressig) und in der Zeit, als die drei Kinder klein waren, bin ich oft sonntagmorgens zum Kopieren an die Schule gefahren und habe mich danach noch mit einem Kaffee eine Stunde im entlegensten Computerraum abgesetzt (wo sicher kein anderer kopierender Lehrer hinkam) und habe die Stille genossen. Ich war immer mega-enttäuscht, wenn schon jemand da war. Es war damals einfach zu viel Nähe.

Der Ort ist sehr ungewöhnlich, das Zurückziehen selbst nicht - wie viele Leute haben einen Hobbykeller, eine Modelleisenbahn im Keller, eine Werkstatt, eine Joggingrunde, ...

@Lady16

Ich könnte mir auch vorstellen dass er diesen Parkplatz gewählt hat um nicht evtl.von Kollegen oder anderen Bekannten gesehen zu werden.
Andersherum finde ich sein Verhalten sich dort eine Auszeit zu nehmen gar nicht so ungewöhnlich.
Vielleicht gefiel ihm dort die Umgebung,oder er hatte mal ein schönes Erlebnis dort.
Manchmal zieht es einen deshalb immer wieder dahin.
Dort konnte er ungestört Musik hören,seinen Gedanken nachhängen und schlafen.
Zuhause hatte er vielleicht diese Freiräume nicht oder fühlte sich nicht frei.

@flora61
Ich hatte auch schon einige schöne Erlebnisse, aber dazu sitze ich nicht im Dunkeln im Auto und schlafe oder höre Musik. Ich fahre gerne Auto, aber so im Dunkeln auf einem Parkplatz? Aber wie gesagt, jeder hat so seine Eigenarten.

Was mich bei der ganzen Rückzug/ Nickerchen  Geschichte stört ist, dass er sich zuerst nach der Arbeit noch eine Stunde im leeren Büro aufgehalten hat,  um sein Nickerchen zu machen und dann direkt im Anschluss auf dem Parkplatz, wieder ein Nickerchen gemacht hat.

Also zieht er sich erst auf der Arbeit zurück, um sich anschließend wieder zurückzuziehen.

Das finde ich dann schon merkwürdig und spekuliere auch, ob er nicht doch etwas anderes auf dem Parkplatz wollte.

@ Minnimaus Mögliche Erklärung : Er hatte noch Zeit und war zu früh dran, blieb deswegen noch im Containerbüro. Was letztendlich bedeuten würde das er am
Parkplatz "einen Termin" hatte. Man kennt es doch so ähnlich bei sich selbst. Man hat zeitlich noch Luft, möchte jedoch noch nicht zum eigentlichen Treffpunkt und überbrückt die Zeit mit etwas anderem oder verbleibt noch am Ursprungsort bis man sich aufmacht.

@Tristan2010
Das klingt ziemlich plausibel. Dann dürfte er sich aber regelmäßig dort getroffen haben, weil tun spontaner Handykontakt doch zu einer Person führen sollte.

@Lady16
Lustig, ich war heute auch auf dem Parkplatz. Ein leeres Auto stand dort und ein Auto, in dem ein Mann alleine saß. Für mich sah das nach nem total normalen Parkplatz aus. Nix ungewöhnliches.

Wenn ich dort ein Nickerchen machen wollte, hätte ich mich nie so an die Stelle gestellt, wo der Wagen von Sascha K. stand. Ich würde eher sagen, dass man von dort sieht wer auf den Parkplatz kommt und man wird doch angeleuchtet durch die Autos im Kreisverkehr. In dem Verkehrsschild sind jedenfalls noch immer 6 Einschußlöcher.

Tristan2010 schrieb: das er am
Parkplatz "einen Termin" hatte

Ich denke, wenn er einen "Termin" gehabt hätte, hätte die Polizei anhand seiner Handydaten bzw seines Telefons etwas herausgefunden.

Würde man die gelegentlichen Abstecher zum Parkplatz und die vielen Nickerchen nicht beachten, wäre der Fall nicht so mysteriös wie er uns erscheint. Vielleicht weiß die Polizei in der Tat mehr darüber was er dort gemacht hat, es aber nichts zur Klärung beiträgt und deshalb wurden Nickerchen daraus...

Lady16 schrieb:es kam ein Jogger und ein Auto. 2 Autos standen schon da.

Hast Du sehen können, ob jemand in den Autos gewesen ist? Ich frage mich, was bringt Leute dazu, auf diesem Parkplatz zu parken. Oder anders gesagt: wenn sie ihre Fahrzeuge wirklich verlassen, wohin gehen sie dann und wozu? Oder ist das ein Parkplatz, wo es nicht ungewöhnlich ist, dass man im Auto sitzen bleibt. Solche gibt es ja durchaus, meistes zu einem sehr einschlägigen Zweck.

Tristan2010 schrieb:Mögliche Erklärung : Er hatte noch Zeit und war zu früh dran, blieb deswegen noch im Containerbüro. Was letztendlich bedeuten würde das er am
Parkplatz "einen Termin" hatte. Man kennt es doch so ähnlich bei sich selbst. Man hat zeitlich noch Luft, möchte jedoch noch nicht zum eigentlichen Treffpunkt und überbrückt die Zeit mit etwas anderem oder verbleibt noch am Ursprungsort bis man sich aufmacht.

Das erscheint auch mir die bisher plausibelste Theorie zu sein. Ich glaube nicht daran, dass er direkt nach der Zeit des Ungestörtseins im Büro an seinem eigentlichen Wohnort vorbeifährt, nur um auf diesem eigentlich recht unwirtlichen Parkplatz herumzustehen und zu dösen. Ich gehe entweder von einer Verabredung aus oder dass er zumindest dort jemanden oder etwas erwartet hat, auch ohne offiziell verabredet zu sein.

Rick_Blaine schrieb:Ich gehe entweder von einer Verabredung aus oder dass er zumindest dort jemanden oder etwas erwartet hat, auch ohne offiziell verabredet zu sein

Genau das denke ich auch...

Was ich auch ein bisschen merkwürdig finde, was meint ihr:
Es wird am 01.02. eine Belohnung ausgelobt, 6500 Euro, davon 5000 Euro von privater Seite. Jetzt kommt es aber: diese 5000 Euro waren zeitlich begrenzt für Hinweise bis zum 31.07. Am 01.08. stirbt Sascha K.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, aber die zeitliche Begrenzung finde ich irgendwie komisch und dann stirbt genau 6 Monate später, einen Tag nach Frist der Mensch... Was meint ihr?

@oceanghost
Dachte ich mir auch und hatte ich auch geschrieben. Die Stelle ist unruhig.

@Rick_Blaine
Wie auf jedem Parkplatz kann man im vorbeifahren sehen, ob jemand im Auto sitzt.
Ich schaute gestern nicht in jedes Auto, nur im vorbeifahren bei dem einen schaut man automatisch, auch weil ich Fotos machte und nicht wollte, dass sich jemand fotografiert fühlt. Ich würde behaupten, dass alle Autos leer waren. Ich war die einzige, die dort saß und überlegte.

LaVallee schrieb:Es wird am 01.02. eine Belohnung ausgelobt, 6500 Euro, davon 5000 Euro von privater Seite. Jetzt kommt es aber: diese 5000 Euro waren zeitlich begrenzt für Hinweise bis zum 31.07. Am 01.08. stirbt Sascha K.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, aber die zeitliche Begrenzung finde ich irgendwie komisch und dann stirbt genau 6 Monate später, einen Tag nach Frist der Mensch... Was meint ihr?

Warum wird eine Belohnung zeitlich begrenzt ?

Mein erster Gedanke war, mögliche Mitwisser unter Druck zu setzen. Falls es Mitwisser sind die nicht viel Geld haben oder dringend Geld benötigen (z.b. Drogenabhängige), dass man diese Zielgruppe damit unter Druck setzt. Nach dem Motto jetzt oder nie.

Es kann aber auch ganz banale Gründe haben, dass das Geld bis dahin zur Verfügung stand und jetzt wurde es für die Beerdigungskosten verwendet.

@LaVallee
Ich dachte ohne jetzt diese Fristen zur Auslobung zu kennen da dran, dass die Geräte abgestellt wurden, da es aussichtslos erschien, dass das Opfer wieder aus dem Koma aufwacht.
Aber das wirkt unter dem Aspekt der Fristen etwas makaber.

Ich habe mir auch Gedanken zur Darstellung des FF gemacht. Vielleicht gibt es einen etwas größeren, aber begrenzten Kreis an Personen, die als Täter in Frage kommen. Da es eine Gruppe oder ein "Milieu" ist mit dem die Angehörigen des Opfers nicht in Verbindung gebracht werden wollen bzw um den Nachruf des Opfers zu schützen, wurde es vage genug für den Zuschauer, aber konkret genug für den Personenkreis und Mitwisser dargestellt, um sich angesprochen zu fühlen. Daher konnte auch darauf verzichtet werden den Namen und ein Foto des Opfers zu publizieren.
Vielleicht gibt es sogar Nachweise aus Chats, nur es sind mehrere Personen gleichzeitig bekannt, die in Frage kommen und sich gegenseitig decken.

Der FF sollte dann in erster Linie den Druck auf den Täter und die anderen in Frage kommenden Personen erhöhen. Die zentrale Info war dann: Wir ermitteln in Sachen Mord, aber können uns auch vorstellen, dass es sich um fahrlässige Tötung handelt oder gar ein Unfallgeschehen plausibel erklärt werden kann. Also besser für Beteiligte sich zu melden, als weiter zu schweigen und so den Verdacht des Mordes zu erhärten.

Da ich nicht glaube, dass xy ihn lediglich als ständigen Nickerchenmacher darstellen will (nach der Arbeit eine Stunde im Büro schlafen und dann ein paar Kilometer vor der Haustür gleich nochmal auf dem Parkplatz pennen), scheint mir der Parkplatzbesuch zumindest ab und zu auch einem anderen Zweck gedient zu haben, von dem er den Eltern nichts erzählen wollte. Das muss nix schlimmes gewesen sein, aber vielleicht ist er zufällig am falschen Tag zur falschen Zeit auf wen falschen getroffen. Da wird ja anscheinend öfter geschossen.

LaVallee schrieb:Was ich auch ein bisschen merkwürdig finde, was meint ihr:
Es wird am 01.02. eine Belohnung ausgelobt, 6500 Euro, davon 5000 Euro von privater Seite. Jetzt kommt es aber: diese 5000 Euro waren zeitlich begrenzt für Hinweise bis zum 31.07. Am 01.08. stirbt Sascha K.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, aber die zeitliche Begrenzung finde ich irgendwie komisch und dann stirbt genau 6 Monate später, einen Tag nach Frist der Mensch... Was meint ihr?

Die Belohnung ist nach dem Filmbeitrag zeitlich begrenzt bis 31.07 nächsten Jahres.

Da man die Identität nicht preis gibt, gibt es auch keinen Grund irgendwelche Aktivitäten zu verschweigen.

Er ist - aus welchen Gründen auch immer - oft müde gewesen und hat ja auch woanders geschlafen, als auf dem Parkplatz.

Dort ist er, wie es hieß, ja auch zum Musikhören hin (wie im Büro nach der Arbeitszeit), aber im Auto halt auch oft eingeschlafen.


Ich finde das, wie einige andere hier, nicht ungewöhnlich sich diese Auszeiten zu nehmen. Es hiess ja auch nirgends, dass beides - Büro und Parkplatz - an einem Tag waren.



Für mich war das ein Hinweis darauf, dass er auch an anderen Stellen schlafend gesehen worden sein konnte.

Katinka1971 schrieb:Ich finde das, wie einige andere hier, nicht ungewöhnlich sich diese Auszeiten zu nehmen. Es hiess ja auch nirgends, dass beides - Büro und Parkplatz - an einem Tag waren.

Doch bei XY.

Genau am Tag seines Verschwindens, stempelt er auf der Arbeit aus und geht zurück in sein Büro um ein Nickerchen zu machen. Um 17.08 Uhr verläst er das Betriebsgelände um zum Parkplatz zu fahren.

So wird es in dem XY Beitrag gesagt. Dieser ist noch in der ZDF Mediathek verfügbar.