lolo2803 schrieb:Letztendlich steht ja dahinter die Frage, ob MR Ihren Mörder kannte, wenn auch nur flüchtig. Wir haben Belege weder dafür oder dagegen. Wenn man mit Wahrscheinlichlkeiten operieren willl, dann ist eine Beziehungstat wahrscheinlicher, aber das hilft auch nicht.
Allgemeine Statistik ist eine Religion für sich.
Ich würde vermuten, wenn sich Menschen in Parks oder Grünstreifen niederlassen an sonnigen Frühlingstagen nachmittags, dann passiert es in weniger als 1 : 1.000.000 Fälle, dass sie dabei ermordet werden. Melanie R ist genau das widerfahren, wider aller Wahrscheinlichkeit ist sie tot.
Also sagt's im Einzelfall nicht viel, was die Statistik zu suggerieren scheint.
Was gegen eine Beziehungstat spricht:
Die Polizei hat das genetische Profil des Mörders.
Die Polizei hat Nachbarn befragt, Freunde befragt, Arbeitskollegen befragt, Passanten in der Umgebung befragt.
Sie hat die ganzen elektronischen Daten des Opfers eingeholt und analysiert - um zu gucken, wer aus dem Nah-Umfeld
kommt als Täter in Frage. Wer hat sich für sie interessiert, für wen hat sie sich interessiert, mit wem hat sie sich zuletzt getroffen,
wer war vielleicht schon mal mit ihr zusammen, wer trägt solche Mützen, wer hat evtl eine wie auch immer geartete kriminelle Vorgeschichte.
Bei all denjenigen, die ansatzweise in Frage kommen - ohne verdächtig zu sein, dürften sie DNA genommen haben ("freiwillig").
Aber das hat keinen Treffer erzeugt, sonst hätten wir es bereits gelesen.
Der Mauerstreifen wo "es" geschah ist für einen Täter auf Pirsch nach leichten Opfern eigentlich "gut" geeignet,
Er hat viele kleine isolierte Abschnitte. Also kleine Flecken wo einen niemand sieht. Auch wenn man weiß, dass 20m weiter der nächste sitzt oder 5m ein Weg durchgeht. Oder 10m weiter die S-Bahn fährt. Man fühlt sich unter Menschen obwohl es keinen direkten Sichtkontakt gibt. Man fühlt sich dadurch auch sicher.
Der Täter kann diese Mikroräume einschätzen. Er weiß, dass jemand der in so einem versteckten Winkel ist, effektiv total isoliert ist, auch wenn 10m der nächste Fuss- oder Radweg ist. Er weiß, dass es keine Zeugen geben wird, wenn er schnell vorgeht und das Opfer nicht schreien kann. Der Ort hat genau die richtige Mischung von ausreichend Auswahl potentieller Opfer - sprich er muss nicht ewig warten und er kann auch seine Vorlieben einbringen bei der Opferwahl - und hinreichende Isoliertheit der potentiellen Opfer. Solche Orte, wo das austariert ist, sprechen für Zufallstäter. Die schlagen meist an so Grünflächen/Übergangszonen zwischen zwei Stadtteilen zu.