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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

106 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Bielefeld, Oliver Kaßburg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

02.06.2018 um 11:23
Zitat von zulu67zulu67 schrieb:Ist es nicht möglich, dass ein Psychiater diese Persönlichkeitsstörung bei ihm festgestellt hat und seine Frau das einfach nicht öffentlich machen will?
Letztlich hat sie es ja öffentlich gemacht, in dem sie die dissoziative PS aufgebracht hat, bzw. gemeint hat, dass diese für das jetzige Verschwinden mit ausschlaggebend sein könnte.
Wir sehen ja, zu welchen Diskussionen die Äußerung der Ehefrau führt, bzw. geführt hat.
Hätte sie von vornherein gesagt, dass es eine psychologisch oder psychiatrisch fundierte Diagnose (die ich auch oft in Frage stelle) gibt, dann bräuchte man darüber gar nicht weiter zu reden, sondern nimmt es als Tatsache an.

Bisher gibt es ja diese Äußerung nur im Rahmen von der Situation nach dem geschmissenen Studium, bzw. des Verschwindens ob einer vermuteten Amnesie, aber ohne den Zusatz, dass da eine Diagnose im Hintergrund stehen würde.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

02.06.2018 um 13:09
Zitat von zulu67zulu67 schrieb:Ist es nicht möglich, dass ein Psychiater diese Persönlichkeitsstörung bei ihm festgestellt hat und seine Frau das einfach nicht öffentlich machen will?
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Letztlich hat sie es ja öffentlich gemacht, in dem sie die dissoziative PS aufgebracht hat, bzw. gemeint hat, dass diese für das jetzige Verschwinden mit ausschlaggebend sein könnte.
Aber hätte dann die Polizei die Vermisstenmeldung nicht von vornherein ganz anders formuliert?

In den regionalen Meldungen lese ich dann immer sowas wie
"ist dringend auf Medikamente angewiesen und es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass er/sie sich in einer Notlage befindet" oder auch "befindet sich in einem psychischen Ausnahmezustand und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass er/sie sich ein Leid angetan hat"...
An solchen Formulierungen lässt sich dann aber auch ablesen, dass die Polizei eher von einem möglichen Unglück und nicht von einem freiwilligen Abtauchen in ein neues Leben ausgeht.
(Anfang Mai wurde hier im Saarland ein ca. 54jähriger Mann vermisst, der zu einer Radtour aufgebrochen war. Aufgrund seines Gesundheitszustandes befürchtete man schon gleich ein mögliches Unglück, er wurde dann leider auch gut zwei Wochen später tot aufgefunden..)


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

02.06.2018 um 19:20
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:In den regionalen Meldungen lese ich dann immer sowas wie
"ist dringend auf Medikamente angewiesen und es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass er/sie sich in einer Notlage befindet" oder auch "befindet sich in einem psychischen Ausnahmezustand und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass er/sie sich ein Leid angetan hat"...
An solchen Formulierungen lässt sich dann aber auch ablesen, dass die Polizei eher von einem möglichen Unglück und nicht von einem freiwilligen Abtauchen in ein neues Leben ausgeht.
Das wäre eben auch meine Vermutung. Wenn hier wirklich eine Diagnose per Arzt vorliegen würde, dann würde das nicht nur von der Ehefrau öffentlich gemacht werden, sondern eben (und vermutlich erst recht) von den Medien.

Finde es ist hier wirklich ganz schwierig zu eruieren, ob überhaupt eine PS vorlag oder ob es nur eine Vermutung seitens der Ehefrau sein könnte, die sich möglicherweise ein wenig "eingelesen" hat.
Heutzutage ist man sehr schnell bei der Hand; ein paar Symptome/Auffälligkeiten bei google eingegeben, schon hat man eine Diagnose. Ob diese dann auch wirklich stimmt...nun...dann kommt wieder der berühmte "Aidskrebs".

Es wäre eigentlich wirklich mal wissenswert, wie es zu dieser "Diagnose" oder mindestens zu der Aussage kommt, dass OK an einer dissoziativen PS leiden würde, bzw. eine Amnesie haben könnte.

Hat die Aussage eigentlich etwas im Bezug auf die Suche verändert?


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

03.06.2018 um 21:04
@CaiaLia
Ich denke schon, dass OK mal bei einem Psychiater vorstellig war. Wie soll die Frau sonst an so einen medizinischen Fachbegriff kommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Internet bei dem Suchwort: "Mann fährt 12 Stunden ziellos durch die Gegend" eine solche Diagnose "ausspuckt".

Leider ist es heutzutage noch oft der Fall das sich Menschen mit psychischen Erkrankungen schämen. Möglich wäre auch, dass OK heimlich einen Psychiater aufgesucht hat und die Frau entsprechende Hinweise erst nach dem Verschwinden gefunden hat.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

04.06.2018 um 06:09
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Es wäre eigentlich wirklich mal wissenswert, wie es zu dieser "Diagnose" oder mindestens zu der Aussage kommt, dass OK an einer dissoziativen PS leiden würde, bzw. eine Amnesie haben könnte.
Zitat von zulu67zulu67 schrieb:Ich denke schon, dass OK mal bei einem Psychiater vorstellig war. Wie soll die Frau sonst an so einen medizinischen Fachbegriff kommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Internet bei dem Suchwort: "Mann fährt 12 Stunden ziellos durch die Gegend" eine solche Diagnose "ausspuckt".
...und ich habe gerade die Wikipedia bemueht, um nachzulesen, was eine "Dissoziative Persoenlichkeitsstoerung" ueberhaupt ist.

Dabei durfte ich dann feststellen, dass es den Begriff SO gar nicht gibt.

Es gibt die "Dissoziale Persoenlichkeitsstoerung" - und es gibt die "Dissoziation" (und darunter faellt zB auch die - oder der? - "Dissoziative bzw. psychogene Fugue", worunter "das unerwartete Weggehen von der gewohnten Umgebung (Zuhause, Arbeitsplatz) verstanden" wird).

Wikipedia: Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Wikipedia: Dissoziation (Psychologie)

Und als schwerste Form der "Dissoziation" gibt es noch die "Dissoziative Identitaetsstoerung" bzw. "Multiple Persoenlichkeitsstoerung".

Wikipedia: Dissoziative Identitätsstörung

Dieser SPIEGEL online-Artikel http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/dissoziative-identitaetsstoerung-dis-das-gespaltene-ich-a-1064733.html erklaert die "Dissoziative Identitaetsstoerung" mMn fuer Laien ganz gut verstaendlich...
Und fuer diejenigen, die es durch das Aerzteblatt erklaert haben wollen, gibt es noch diesen Artikel hier: https://www.aerzteblatt.de/archiv/53608/Die-dissoziative-Identitaetsstoerung-haeufig-fehldiagnostiziert

Wenn ich das alles aber so auf mich wirken lasse, dann liegt fuer - egal welche der Diagnosen- ein schweres (Kindheits-)Trauma zugrunde und fuer diejenigen, die an solch einer psychischen Stoerung leiden, ist vermutlich ein "normaler" Beziehungsaufbau und ein Leben, wie OK es gefuehrt hat, nicht moeglich. Irgendwo _muesste_ es da doch gehakt haben.

Fuer mich laesst das eigentlich eher den Schluss zu, dass die Ehefrau auch ein bisschen gegoogelt und in so einer "Diagnose" eine fuer sie ertraegliche Erklaerung fuer das Verschwinden gefunden hat...
Letztendlich erklaert der Spiegel-Artikel salopp, dass jeder von uns mal "neben sich steht", wozu ich auch die 12-Stunden-Zugfahrt zaehlen wuerde , und dass das eigentlich schon eine Dissoziation ist - ohne krankhaft zu sein.

Vor einigen Jahren hatte ich kurzzeitig eine Beziehung zu einem Mann, den ich eigentlich schon seit meiner Kindheit kannte, etwa ab dem 20ten Lebensjahr aber fuer weitere rund zwanzig Jahre aus den Augen verloren hatte.
Nachdem wir uns wieder angenaehert hatten, erzaehlte er mir, er sei depressiv und suizidal und deshalb und wegen Panikattacken in psychiatrischer Behandlung. Dies nehme er aber nicht ernst und mache die Therapie nur, damit eine enge Freundin Ruhe gebe.
Es gab aber genuegend charmante und liebens-werte Facetten seiner Persoenlichkeit, so dass ich mich in ihn verliebte.
Sobald wir aber in einer engen Beziehung waren, legte er ein in meinen Augen voellig irrationales Verhalten an den Tag und begann, mich oft schlecht zu behandeln. Die Liebesbeziehung endete nach noch nicht mal acht Wochen.
Rein freundschaftlich hatten wir noch fuer fast zwei Jahre Kontakt, aber bereits das war sehr schwer, weil sein Verhalten auch da oft ungerecht war. Irgendwann brach ich den Kontakt zu ihm ab (der zu seiner oben erwaehnten Freundin besteht jedoch noch).
Damals habe ich fuer mich - kuechenpsychologisch - diagnostiziert, dass er an einer Borderline Persoenlichkeitsstoerung leidet oder viele Anteile einer solchen in sich traegt. Es war mir egal, ob dem so war oder nicht, aber es machte das, was damals innerhalb weniger Tage und Wochen geschah, fuer mich ertraeglich.

Ich weiss, dass es Angehoerige von Borderline-Betroffenen gibt (und das laesst sich sicher auch auf andere psych. Stoerungen uebertragen), die unter dem Verhalten der Erkrankten sehr leiden, teilweise selbst krank werden - und alles jahrelang trotzdem mitmachen ohne sich zu trennen.
"Normal" sind solche Beziehungen aber ganz sicher nicht, und ich bin fast davon ueberzeugt, dass erkrankte Personen es eigentlich nicht schaffen, ueber Jahre eine funktionierende Beziehung einzugehen und auch ueber Jahre den Eindruck eines funktionierenden Lebens aufrecht zu erhalten.
In meinem Beispiel bekommt der Mann sein Leben in einem bestimmten Rahmen durchaus auf die Reihe, konstante, dauerhaften Bindungen, v. a. Liebesbeziehungen funktionieren aber nicht und er hat ganz wenige Freundschaften, die auch nur funktionieren, weil die eine Person ein ausgesprochen dickes Fell und ein intaktes soziales Umfeld hat und "er" da nicht im Mittelpunkt steht, und es in der anderen (Maennerfreundschaft) eine grosse raeumliche Distanz gibt und man nicht staendig aufeinander hockt.

Nee, dass es hier, bei OK, auch so gewesen ist, faellt mir schwer zu glauben, dann haette es irgendwo zumindest in einem Nebensatz oder zwischen den Zeilen einen Hinweis darauf geben muessen.. *find*


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

04.06.2018 um 10:16
Zitat von zulu67zulu67 schrieb:Ich denke schon, dass OK mal bei einem Psychiater vorstellig war. Wie soll die Frau sonst an so einen medizinischen Fachbegriff kommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Internet bei dem Suchwort: "Mann fährt 12 Stunden ziellos durch die Gegend" eine solche Diagnose "ausspuckt".

Leider ist es heutzutage noch oft der Fall das sich Menschen mit psychischen Erkrankungen schämen. Möglich wäre auch, dass OK heimlich einen Psychiater aufgesucht hat und die Frau entsprechende Hinweise erst nach dem Verschwinden gefunden hat.
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Dabei durfte ich dann feststellen, dass es den Begriff SO gar nicht gibt.

Es gibt die "Dissoziale Persoenlichkeitsstoerung" - und es gibt die "Dissoziation" (und darunter faellt zB auch die - oder der? - "Dissoziative bzw. psychogene Fugue", worunter "das unerwartete Weggehen von der gewohnten Umgebung (Zuhause, Arbeitsplatz) verstanden" wird).
Also ich muss gestehen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass wenn man Zugfahrt, Zeitlücke usw. googelt man da schon auf "Dissoziationen" kommt. In meinen Augen, versucht die Ehefrau das Verhalten irgendwie "rational" zu erklären. Es ist leichter es auf eine Krankheit zu schieben, als zu sagen, dass er abgehauen oder evtl bereits tot ist. (siehe kognitive Dissonanz)

Ich denke eigentlich auch, dass, wenn es etwas gesichertes wäre, es irgendwie anders kommuniziert worden wäre seitens der Polizei und auch von der Ehefrau. Wie gesagt für mich liest es sich, als wäre es für sie die "angenehmste" Erklärung für das, was passiert ist.
Wie gut oder schlecht die Beziehung und sein Sozialverhalten war, wage ich mich jetzt nicht aus den Aussagen ablesen zu können, aber ich denke schon, dass eine Diagnose offiziell anders kommuniziert worden wäre.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

04.06.2018 um 14:37
Zitat von FlashsterFlashster schrieb:Also ich muss gestehen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass wenn man Zugfahrt, Zeitlücke usw. googelt man da schon auf "Dissoziationen" kommt. In meinen Augen, versucht die Ehefrau das Verhalten irgendwie "rational" zu erklären. Es ist leichter es auf eine Krankheit zu schieben, als zu sagen, dass er abgehauen oder evtl bereits tot ist. (siehe kognitive Dissonanz)
Sicher. Wobei zumindest der Spiegel-Artikel den Begriff "Dissoziation" so erklärt, dass das etwas ist, was auch im Alltag jedem widerfahren kann, ohne krankhaft zu sein.
Wie: man liest ein gutes Buch oder hört intensiv Musik - und vergisst einfach alles um sich herum, blendet es aus. Das wäre auch ein Beispiel dafür...
Wenn man das zugrunde legt, wäre die Zugfahrt eben auch ein Beispiel für eine Dissoziation, aber keine krankhafte.

Hätte es irgendwelche diagnostizierten (oder meinetwegen auch nicht-diagnostizierten) Auffälligkeiten gegeben, die seinen Alltag und seine Beziehungen beeinträchtigt hätten, dann wäre das mMn eben auch irgendwie erwähnt worden.
Meinetwegen als Hinweis, dass es innerhalb der Familie zu Spannungen gekommen war, dass die Ehe belastet war, dass seine Firma in einer Schieflage war - weil das ja alles auch ein Grund für ein geplantes Verschwinden gewesen sein könnte, in Verbindung mit dem Gedanken "immer wenn es brenzlig wird, zieht er den Schwanz ein und haut ab!"..

Aber eigentlich war ja (offiziell - laut Aussage der Ermittler und seines Umfelds!) alles in Butter und es gab keine Auffälligkeiten.
Halt keine, von denen jemand etwas ahnte (wie es im Kopf von OK aussah, können selbst die engsten Verwandten nur mutmaßen). Das lässt halt zumindest noch Raum für den Gedanken, dass sein Verschwinden eben gar nicht so freiwillig war...


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

04.06.2018 um 15:52
Möglich wäre auch, dass die Ehefrau von OK, das nicht so direkt sagen wollte.
Deshalb ihre Aussage, ihr Mann wurde nie psychiatrisch untersucht...
Eventuell hatte sie Bedenken, falls er das lesen würde ihm das vllt. peinlich sein könnte. Sie geht ja davon aus, dass er noch am Leben ist...
Zitat von zulu67zulu67 schrieb:Leider ist es heutzutage noch oft der Fall das sich Menschen mit psychischen Erkrankungen schämen. Möglich wäre auch, dass OK heimlich einen Psychiater aufgesucht hat und die Frau entsprechende Hinweise erst nach dem Verschwinden gefunden hat.
Das sehe ich genauso..


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

05.06.2018 um 11:39
Zitat von zulu67zulu67 schrieb:Ich denke schon, dass OK mal bei einem Psychiater vorstellig war. Wie soll die Frau sonst an so einen medizinischen Fachbegriff kommen?
Das ist einfach :)
Was glaubst du, mit welchen Begriffen meine Patienten um sich werfen. Onkel Google hilft hier, gerne auch mal die Apotheken-Umschau.
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Dabei durfte ich dann feststellen, dass es den Begriff SO gar nicht gibt.
Du hast hier absolut Recht. Dissoziative Persönlichkeitsstörung wird aber so als Begriff auch von Psychologen und Psychiatern verwendet, ohne diese Unterscheidungsformen zwischen dissozialer PS, dissoziative/multiple IS...zumindest ist das bei unseren Krankenhaus-Konsil-Ärzten so.
Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit unserem Konsil-Psychiater, der ja bei uns eher "oft" zu Besuch ist, weil unsere Patienten allerhand psychiatrische Erkrankungen mitbringen. Da ging es auch um solche Störungen.


Das Problem hier ist: Die Frau hat eine mögliche Diagnose aufgebracht, allerdings lässt sich offen, ob diese Diagnose der Arzt gestellt hat, oder ob es nur eine Annahme ihrerseits ist, die sie eben durch Wikipedia & Co. erlangt hat.
Das wäre, meines Erachtens, aber wichtig zu wissen. Und wenn es eine fundierte Diagnose gegeben hätte, wäre das in den Medien sicherlich auch so kommuniziert worden. Es gibt aber, eben bis auf die Aussage der Ehefrau dazu, keinerlei weitere Hinweise.
Gerade bei solchen Fällen, muss jede Scham abgelegt werden...wobei es hier dann sowieso widersprüchlich wäre, auf der einen Seite das Thema aufzubringen, aber einen möglicherweise stattgefundenen Arztbesuch zu verschweigen.


Ja, es gibt leider heute wirklich noch viele, die sich ob ihrer Erkrankungen schämen. Und das wird sich in der nächsten Zeit noch verschärfen. Wir in Bayern erwarten das neue Psychiatriegesetz, das sicher genauso schnell durchgewunken werden wird, sie das PAG.
Und dann sind alle, die psychiatrisch erkrankt sind, wieder gelistet, wie damals in den 1930ern; ich im übrigen auch.
Hier überlegt man es sich dann zweimal, ob man zum Psychiater oder zum Psychologen geht, wenn man durch ein neues Gesetz, als psychiatrischer Patient von vornherein als Gefährder eingestuft wird, was dem Staat das Recht gibt, einen festzunehmen, zwangseinzuweisen, zu zwangsbehandeln etc.

Das spielt jetzt in den Fall aber wenig hinein.
Gibt es eine Diagnose, ist sie immens wichtig für die Suche nach OK. Aber hier sollte wirklich dann feststehen, ob es eine ärztliche Stellungnahme dazu gibt, denn diese Persönlichkeits- oder Identitätsstörung gibt es in verschiedenen Ausführungen, Schweregraden etc.
Ein "Es kann sein, dass..." ist gerade bei so einem Vermisstenfall deutlich zu wenig.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

05.06.2018 um 13:34
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Das Problem hier ist: Die Frau hat eine mögliche Diagnose aufgebracht, allerdings lässt sich offen, ob diese Diagnose der Arzt gestellt hat, oder ob es nur eine Annahme ihrerseits ist, die sie eben durch Wikipedia & Co. erlangt hat.
Das wäre, meines Erachtens, aber wichtig zu wissen.
Damit hast Du natürlich recht, aber was hätte es gebracht, wenn man explizit gewusst hätte, dass OK an einer psychiatrischen Erkrankung litt.
Hätten sie dann aufwändiger nach ihm gesucht, oder was wäre dann anders gelaufen...
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wir in Bayern erwarten das neue Psychiatriegesetz, das sicher genauso schnell durchgewunken werden wird, sie das PAG.
Und dann sind alle, die psychiatrisch erkrankt sind, wieder gelistet, wie damals in den 1930ern; ich im übrigen auch.
Hier überlegt man es sich dann zweimal, ob man zum Psychiater oder zum Psychologen geht, wenn man durch ein neues Gesetz, als psychiatrischer Patient von vornherein als Gefährder eingestuft wird, was dem Staat das Recht gibt, einen festzunehmen, zwangseinzuweisen, zu zwangsbehandeln etc.
Erbaulich ist das nicht gerade, das finde ich sehr übertrieben „Gefährder“..
Mir fällt bei solchen Aussagen immer das Buch von Manfred Lütz ein..“ Irre! Wir behandeln die Falschen - unser Problem sind die Normalen.“


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

05.06.2018 um 23:16
Zitat von IndinaIndina schrieb:Damit hast Du natürlich recht, aber was hätte es gebracht, wenn man explizit gewusst hätte, dass OK an einer psychiatrischen Erkrankung litt. Hätten sie dann aufwändiger nach ihm gesucht, oder was wäre dann anders gelaufen...
Ich bin mir nicht sicher - das hatte ich an anderer Stelle bereits geschrieben - ob die Polizei das SO, en detail, veröffentlicht hätte. Wohl eher hätte man das ein bisschen verklausuliert und nicht so offensichtlich formuliert... Aber eine fundierte Diagnose hätte ja auch wieder ganz andere Ermittlungsansätze zugelassen und vielleicht hätte es die Öffentlichkeit auch anders sensibilisiert...


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

06.06.2018 um 10:35
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Ich bin mir nicht sicher - das hatte ich an anderer Stelle bereits geschrieben - ob die Polizei das SO, en detail, veröffentlicht hätte. Wohl eher hätte man das ein bisschen verklausuliert und nicht so offensichtlich formuliert...
Ja, sie hätten es wahrscheinlich umschrieben klar, aber die Suche bleibt doch gleich, ist jedenfalls meine Meinung..
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Aber eine fundierte Diagnose hätte ja auch wieder ganz andere Ermittlungsansätze zugelassen
Das weiß ich nicht, könnte sein.
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:und vielleicht hätte es die Öffentlichkeit auch anders sensibilisiert...
Auf mich hätte das vermutlich keinen Einfluss gehabt, denke auch nicht das die Öffentlichkeit mehr sensibilisiert gewesen wäre...
Ich hätte mich jedenfalls nicht anders verhalten, wenn ich ihm begegnet wäre, man meldet einfach seine Beobachtungen...
Für mich macht das keinen Unterschied, ob psychisch erkrankt oder nicht..


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

07.06.2018 um 10:05
@Indina

Hmmm, meinst du nicht, dass man schon etwas gezielter hin schaut, wenn man weiß, da ist eine Person verschwunden, die medizinischer Hilfe bedarf oder sich in einem persönlichen Ausnahmezustand befindet?

Wobei ich Vermisstenanzeigen eh immer überfliege, weil ich das Gefühl habe, der oder diejenige ist nicht in meinem Lebensumfeld zu finden?!


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

07.06.2018 um 10:11
Habe den Fall gestern entdeckt und alles gelesen.
Zwei Sachen sind mir aufgefallen.

Kennt sich jemand vor Ort aus wo seine letzte Kundin gewohnt hat zu der er gefahren ist?
Wie ist dort die Parkplatzsituation?
Eigentlich würde man doch direkt davor parken und nicht einige Straßen entfernt oder?

Als selbstständiger Malermeister würde man doch sein Handy nicht im Auto lassen während der Arbeit?
Es könnten jederzeit neue Kunden anrufen oder andere sagen ab usw. Alle Handwerker die ich kenne oder im Haus hatte hatten ihr Handy immer dabei und es hat oft geklingelt.

Ich gehe von einem freiwilligen Verschwinden aus dem Leben aus. Ob es ein Verschwinden für immer war oder nur ein Ausbrechen aus dem jetzigen Leben das lässt sich schwer beurteilen.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

07.06.2018 um 13:52
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Hmmm, meinst du nicht, dass man schon etwas gezielter hin schaut, wenn man weiß, da ist eine Person verschwunden, die medizinischer Hilfe bedarf oder sich in einem persönlichen Ausnahmezustand befindet?
Stimmt, das könnte natürlich sein, Du hast schon recht..


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

08.06.2018 um 17:02
Zitat von zlatka1788zlatka1788 schrieb:Als selbstständiger Malermeister würde man doch sein Handy nicht im Auto lassen während der Arbeit?
Es könnten jederzeit neue Kunden anrufen oder andere sagen ab usw. Alle Handwerker die ich kenne oder im Haus hatte hatten ihr Handy immer dabei und es hat oft geklingelt.
Da gebe ich dir recht. Das ist seltsam.
Zitat von zlatka1788zlatka1788 schrieb:Ich gehe von einem freiwilligen Verschwinden aus dem Leben aus. Ob es ein Verschwinden für immer war oder nur ein Ausbrechen aus dem jetzigen Leben das lässt sich schwer beurteilen.
Das sehe ich auch so. Ich persönlich glaube noch nicht mal unbedingt an einen Suizid. Aber das ist bloß meine persönliche Meinung.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

09.06.2018 um 12:14
Es gab ja schon einige Vermisstenmeldungen, in denen deutlich dazu geschrieben wurde, unter welchen Erkrankungen derjenige, der verschwunden ist, leidet; egal, ob es sich jetzt um körperliche oder psychische Erkrankungen leidet.

Wenn Medikamente benötigt würden, wird das auch erwähnt und man kann damit bspw. Ärzte und Apotheker sensibilisieren, falls ein "Kunde"/Patient auftaucht, der genau diese Medikamente haben möchte, ob es sich hier nicht um den Verschwundenen handelt.
Auch, finde ich, ist es wichtig, gerade bei psychischen Erkrankungen, es zu erwähnen. Es geht ja auch darum, dass derjenige, dann ggf. in einer bestimmten Form reagieren könnte, wenn er von jemandem erkannt wird.

Fakt ist: OK hatte irgendwas vor. Das Handy verlieb im Auto, ein Teil der Arbeitsutensilien nahm er mit...merkwürdig.

Etwas zur Situation in der Lakemannstraße, wo die Kundin wohnte. Es gibt dort eine Parkbucht. Allerdings gibt es jetzt verschiedene Infos zum Parken. Ich meine gelesen zu haben, er hätte in der Jöllenbeckerstraße geparkt, andere Artikel schreiben direkt von der Lakemannstraße.

Hier jedenfalls mal ein Bild der Lakemannstraße.

lakemannstrasse


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

09.06.2018 um 17:19
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Fakt ist: OK hatte irgendwas vor. Das Handy verlieb im Auto, ein Teil der Arbeitsutensilien nahm er mit...merkwürdig.
Das ist was, was ich auch sehr merkwürdig finde.
Das er das Handy nicht mitnahm, kann evtl. sein, dass er nicht geortet werden wollte, wie ihr hier auch schon vermutet habt. Für mich sieht das schon nach einem geplanten verschwinden aus. ABER wieso er einen Teil der Arbeitsutensilien mitnahm, erschließt sich mir überhaupt nicht.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

13.06.2018 um 13:59
Hier nochmal wo das Auto stand.

http://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/20971677_Raetsel-um-den-verschwundenen-Maler-Oliver-Kassburg.html

"An dieser Parkbucht in der Lakemannstraße hat Oliver Kaßburg am Morgen des 10. Mai sein Auto abgestellt. 50 Meter weiter bei seiner Kundin kam er aber nie an. Kaßburgs Familie klingelte an allen Türen in der Straße. Niemand hat ihn gesehen."

Und von der Lakemannstraße bis zur nächsten Straßenbahnhaltestelle ist es nicht sehr weit, ca. 3 Minuten.


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Vermisstenfall Oliver Kaßburg (Bielefeld, 10. Mai 2016)

13.06.2018 um 15:04
Das ihn dort niemand gesehen hat, kann ich mir kaum vorstellen, wenn er denn wirklich zu der Haltestelle gegangen sein sollte. Jedoch muss ich für meinen Teil sagen, dass ich morgens oft Leute in Arbeitskleidung sehe (ich nehme an, dass er welche trug), die würde ich aber nicht wiedererkennen. Gerade zwischen 5.30 und 8 Uhr, fahren oder gehen die meisten, denke ich zur Arbeit. Da achte ich persönlich wirklich nicht so viel auf die Leute.
Mag bei einigen natürlich anders sein.


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