Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

theforeigner schrieb:Die Szene, als Elke und ihre Freundin das Haus betraten, wurde ziemlich bedrohlich und unheimlich dargestellt.

Ja, da sind sie in die Vollen geangen.
Über dem Sofa, auf dem Elke mit dem Jungen knutschte, hing ein Poster mit einer nackten Frau, die von einem dunkle Wesen überwältigt wird.

Das war etwas dicke von der Requisite.

frauZimt schrieb:Über dem Sofa, auf dem Elke mit dem Jungen knutschte, hing ein Poster mit einer nackten Frau, die von einem dunkle Wesen überwältigt wird.

Danke das du das erwähnt hast, habe ich gar nicht bemerkt.

Komischerweise wurde der von der Bild Zeitung erwähnte DNA-Fund an der Kette gar nicht erwähnt.
Die Theorie der Staatsanwältin war ja, dass ihr die Kette vor dem wegschaffen ihrer Leiche weggenommen wurde.
Verübelt es mir nicht, aber alleine schon wie dieser Satz formuliert wurde, lässt einen nachdenken.
Es wäre wirklich wünschenswert wenn man den Leichnam von Elke noch irgendwie bergen könnte, was aber bei so einer von Moor und Gewässern umgebenen Gegend, nach 48 Jahren, sehr unwahrscheinlich ist.

theforeigner schrieb:Komischerweise wurde der von der Bild Zeitung erwähnte DNA-Fund an der Kette gar nicht erwähnt.

Stimmt: Ich wusste, dass bei der Kette etwas gefeht hat.

frauZimt schrieb:Heute wird der Fall in XY dargestellt

Danke, für den Hinweis zu der Sendung.

frauZimt schrieb:gestern um 23:04
theforeigner schrieb:
Die Szene, als Elke und ihre Freundin das Haus betraten, wurde ziemlich bedrohlich und unheimlich dargestellt.

Ja, da sind sie in die Vollen geangen.
Über dem Sofa, auf dem Elke mit dem Jungen knutschte, hing ein Poster mit einer nackten Frau, die von einem dunkle Wesen überwältigt wird.

Das war etwas dicke von der Requisite.

Die haben da aber ordentlich gekifft und gesoffen.

Das Poster über dem Sofa, stellt keine nackte Frau da, sondern eine Frau im weißen Kleid mit sehr weitem Dekolleté, der den halben Busen freigibt. Dieses Poster wie auch die anderen in der Wohnung zeigen Abbildungen zu Horrorfilmen.

Das passt wohl zu der damaligen Weltanschauung der Generation, sich von den Eltern abzugrenzen.

Ich bin mal gespannt, ob sie da noch evtl. Zeugen melden.

MissMary schrieb:Hier war der Tanzkurs noch sehr wichtig - Schule war hier nach Geschlechtern getrennt, daher gab es weniger Berühungspunkte. Oft wurden die älteren Brüder von Freundinnen geheiratet oder eben der Tanzkurspartner.

Na, hier im Ort waren die Schulen bereits in den 50ern nicht mehr nach Geschlechtern getrennt (wobei in früheren Zeiten auch die Religionszugehörigkeit eine wichtige Rolle spielte. Es wurde nach katholisch und evangelisch strikt getrennt, und einen Partner aus dem "feindlichen Lager" zu wählen ging gar nicht. Aber auch das war in den 50ern bereits Schnee von gestern)...
Und selbst die Tanzkurse waren hier in den 60ern schon keine solche Institution mehr. Ich bin mir nicht mal sicher, ob meine Mutter einen gemacht hat. Sie hat einen Jungen aus dem Nachbarort" geheiratet, aber kein Spielkamerad, kein Tanzpartner, und mit ihrem älteren Bruder hatte er auch nichts zu tun.

Und in meiner Generation (Jg. '73 +/-) war es dann schon so, dass vor allem die Hauptschüler/Realschüler die Tanzkurse besuchten, das war ab Mitte bis Ende der 80er. Aber als Heiratsmarkt hatte die Tanzschule da schon längst ausgedient...

theforeigner schrieb:Komischerweise wurde der von der Bild Zeitung erwähnte DNA-Fund an der Kette gar nicht erwähnt.

Aber wenn man bedenkt, dass damals mit Beweisstücken nicht gerade zimperlich umgegangen wurde (DNA-Tests waren noch unbekannte Zukunftsmusik, daher wurden Beweismittel nicht mit Samthandschuhen angefasst oder eingetütet und jeder Schluri durfte mal dran herum tatschen, man erinnere sich an Ede und wie er immer unbehandschuht im Studio an Mordwaffen herum gefummelt hat...), dann ist die Chance, darüber noch einen Treffer zu landen, vermutlich äußerst gering... ☹

theforeigner schrieb:Komischerweise wurde der von der Bild Zeitung erwähnte DNA-Fund an der Kette gar nicht erwähnt.

Und manches andere auch nicht....., die "angebliche" Schwangerschaft z.B., bzw. Elke's Reden darüber in ihrem Praktikum und mit Freundinnen. Oder: Warum war Elke eigentlich so drauf in dem jungen Alter? ( Übernachten bei "Freund" mit anderen "Jungs", die da auch noch waren, Trampen als "normale" Fortbewegungsart....) Ihre Freundinnen schienen ja nicht unbedingt die gleiche "Art"wie sie zu haben. Sie war schon "anders", "speziell" für ihr Alter.
In dem Beitrag konnte ich absolut keine "Beziehung" zu ihr aufbauen, imaginär. War total "schwammig". Aber das, OT, ist leider in letzter Zeit oft so ( imho) bei xy- Fällen, dramaturgisch dafür aber super dar gestellt.

@IamSherlocked
Ich gebe dir recht, in dem Filmbeitrag erfährt man nicht so wirklich etwas darüber, was Elke für ein Mensch damals war.
Was dann auch den Effekt hat, dass man wie du schreibst, keine "Beziehung" imaginär zu ihr aufbauen kann. Elke ist aber auch schon 48 Jahre verschwunden, was eine Umsetzung in dieser Hinsicht schwierig macht. Ihre Eltern werden wahrscheinlich bereits verstorben sein, sodass diese in dem Zusammenhang leider nichts mehr beisteuern konnten.
Falls es aber jemanden interessiert, was für ein Mensch Elke war, dem empfehle ich den Zeit-Artikel, der 12 Seiten lang ist und in diesem kommen auch die Eltern von Elke zu Sprache.
Dramaturgisch war der Fall, wie du schreibst, wirklich super. Irgendwie auch bedrückend.

Was anderes:
An dem 14.12.1969 war es laut Film -20 Grad kalt.
Falls ihr Leichnam bereits an diesem Tag versteckt wurde, so muss man zwingend davon ausgehen, dass ihr Leichnam in einem Gewässer versenkt worden ist.
Es wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, bei der Kälte und dem gefrorenen Boden eine Grube auszuheben.

Da die Kette in der Disco erst 2 Wochen später gefunden wurde, könnte es auch sein, dass ihr Leichnam erst nach 2 Wochen versteckt wurde.
Der Täter oder die möglichen Täter könnten die Tat verdrängt haben und das Wegschaffen der Leiche rausgezögert haben.
Vielleicht ist es in diesen 2 Wochen wieder wärmer geworden, weshalb eine Ablage im Erdreich wieder in den Bereich des Möglichen rückt.

Ich versuche mal an Wetterdaten von Dezember 1969 in Nienburg zu kommen.
Das Elke irgendwo nur abgelegt wurde, schließe ich aus.
Man hätte dann in den immerhin fast 50 Jahren irgendetwas von ihrem Leichnam gefunden.
Einzelne Knochen oder Kleidungsstücke wären mit Sicherheit irgendwann wieder aufgetaucht.

Wüstensonne schrieb:Das Poster über dem Sofa, stellt keine nackte Frau da, sondern eine Frau im weißen Kleid mit sehr weitem Dekolleté, der den halben Busen freigibt.

Wüstensonne schrieb:Das Poster über dem Sofa, stellt keine nackte Frau da, sondern eine Frau im weißen Kleid mit sehr weitem Dekolleté, der den halben Busen freigibt. Dieses Poster wie auch die anderen in der Wohnung zeigen Abbildungen zu Horrorfilmen.
Das passt wohl zu der damaligen Weltanschauung der Generation, sich von den Eltern abzugrenzen.

Nackte Frau - nackter Busen - das spielt ja keine Rolle. Die Frau ist ein Opfer.
Dass das Plakat historisch richtig ist, bezweifle ich nicht.

Ganz großes Lob ürigens an die Requisite für das liebevoll authentisch eingerichtete Wohnzimmer. Die nähende Mutter, der Handarbeitskorb, die "Schnittchen" (erwähnt und im Bild) und die Heintje Platte.
Auch das war nicht nur Filmdeko, sondern sollte zeigen, dass Elke aus diese Enge raus wollte.

Mir ist dieses Poster über dem Sofa, auf dem Elke knutschte zu plakativ. Wenn es irgedwo an der Wand gehangen hätte, gut.

Aber ein Fim, rund um eine ermordetes junges Mädchen- und dann dieses Bild, wie ein Damoklesschwert, direkt über ihr...

Dass das Poster historisch falsch war, behaupte ich nicht.

Nur zur Klärung:

Es handelt sich im ein Filmplakat aus "Das Blut von Dracula" - einem Film aus der Mitte der 60er Jahre.
Original anzeigen (0,3 MB)

@Rothkäppchen

danke für die Recherche.
Stimmt, die Dracula-Fime waren damals in

@frauZimt
Gerne.
Ich persönlich assoziiere hiermit mehrere Dinge:
eine gewisse Revolution (was die Art und neue Freizügigkeit der Filme betrifft), Erotik, (eben) Freizügigkeit, Bigierde, Gefahr, Opfer.

Ob sich die Filmemacher tatsächlich so viel dabei gedacht haben, ist die andere Frage.
Es passt jedenfalls besser in die versiffte Bude als das Plakat eines Immenhof-Filmes...

Ich komm nicht ganz auf das Medallion klar.
Wenn der Täter die Leiche entsorgt hat, so dass sie nach fast 50 Jahren noch nicht gefunden wurde, dürfte das mit einem Amulett ein Kinderspiel gewesen sein.
Warum sollte er das Risiko eingehen, es ca 2 Wochen später in der Disko abzulegen?
Entweder ist es ein Hinweis darauf, dass er es behalten hat, als persönliche Erinnerung an Elke (möglicherweise war ja auch zuvor ein Foto drin, wurde zumindest gesagt) und war so leichtsinnig, es mitzunehmen und hat es verloren, oder sie hatte es doch vorher schon verloren. Im Filmbeitrag wurde nur das Medallion ohne Kette gezeigt.

Ich hab mich auch auf über die fehlende Anmerkung zu ihrer angeblichen/möglichen Schwangerschaft gewundert.
Möglicherweise war das aber Absicht, um die Zuschauer nicht gleich dahingehend zu beeinflussen, dass man gleich den Freund verdächtigt und von vielleicht anderen wesentlichen Dingen abgelenkt wird.

Rotkäppchen schrieb:Ob sich die Filmemacher tatsächlich so viel dabei gedacht haben, ist die andere Frage.
Es passt jedenfalls besser in die versiffte Bude als das Plakat eines Immenhof-Filmes...

Ich finde, dieses Bild ist, in Anbetracht der spätere Ereignisse, zu sehr "Faust auf´s Auge"
Das ist wie die unheilschwangere Musik in Filmen, kurz bevor etwas Schlimmes passiert.
Das Opfer läuft direkt in sein Verderben.

In diesem Sinne wurde dem Zuschauer damit suggeriert (was er schon längst weiss), die hier, die auf dem Sofa, die wird vergewaltigt und ermordet.

Ein Immenhofplakat wäre mir nicht lieber. Es gäbe viele andere Bilder, die ich historisch und zu den Bewohnern passend gefunden hätte.

Durch dieses Plakat und die Gesamtsituation )die kiffenden Kumpel, der forshce Freund, die Freundin, die da nur schnell raus wollte) hatte ich das Gefühl, es ist in dieser Wohnung zu einem Verbrechen an Elke Kerl gekommen.
Und dieses Gefühl wurde eben durch dieses Bild über dem Sofa mit ausgelöst.

Grundsätzlich:
Die Requisite hat in diesem Film einen ausgezeichneten Job gemacht. Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt.
Mir ist nur das Vampirfilm-Plakat too much.

@frauZimt
Mir war es ehrlich gesagt trotz großen Fernsehers nichtmals aufgefallen. Ich hab mich eher gefragt, ob die Situation mit den kiffenden Jungs authentisch war. Ist paar Wochen her, dass ich über den Fall gelesen habe und weiß nicht mehr, ob dazu was gesagt wurde.

theforeigner schrieb:Das Elke irgendwo nur abgelegt wurde, schließe ich aus.
Man hätte dann in den immerhin fast 50 Jahren irgendetwas von ihrem Leichnam gefunden.
Einzelne Knochen oder Kleidungsstücke wären mit Sicherheit irgendwann wieder aufgetaucht.

Es ist Tatsache, dass viele Opfer nie gefunden werden oder wurden.

Man kann auf unterschiedliche Art einen Körper verschwinden lassen. Ist auch eine Frage des Aufwands. Das muss nicht unbedingt Vergraben sein. Wobei Vergraben an einem unbekannten und unscheinbaren Ort natürlich sicher ist.

frauZimt schrieb:Durch dieses Plakat und die Gesamtsituation )die kiffenden Kumpel, der forshce Freund, die Freundin, die da nur schnell raus wollte) hatte ich das Gefühl, es ist in dieser Wohnung zu einem Verbrechen an Elke Kerl gekommen.

Es müsste ja damals schon zu einer Fahndung gekommen sein. Wenn man heute weiß, in welcher Wohnung sich Elke aufhielt, dann wusste man das damals auch. Dann müssten dort Untersuchungen stattgefunden haben.

theforeigner schrieb:Komischerweise wurde der von der Bild Zeitung erwähnte DNA-Fund an der Kette gar nicht erwähnt.

Meine Frage: Wenn das überhaupt DNA von früher ist, wie kann man davon ausgehen, dass das nicht die DNA von Elke ist? Abgleich kann ja nicht mehr stattfinden.

Rotkäppchen schrieb:@frauZimt
Mir war es ehrlich gesagt trotz großen Fernsehers nichtmals aufgefallen.

Bildgestaltung ist mein Beruf, daher fällt mir so etwas auf.

Aber auch wenn du es nicht bewusst wahrgenommen haben solltest, unbewusst schon.
Und das hat die für die Mädchen bedrohliche Athmosphäre verstärkt.
("Vergewatigungsplakat", kiffende Jungs, enge Wohnung (Falle), Freund, der immer zudringlicher wird, Freundin, die flüchten will. "Jetzt abhauen, bevor es zu spät ist.)

Ich denke inzwischen, dass in dieser Filmszene ein subtiler Hinweis auf den vermutet späteren Täter gegeben werden sollte. Ohne Namen zu nennen.
Wenn es so ist, ist die Gesamteinrichtung inkl. Plakat gelungen.

Cass schrieb:Meine Frage: Wenn das überhaupt DNA von früher ist, wie kann man davon ausgehen, dass das nicht die DNA von Elke ist? Abgleich kann ja nicht mehr stattfinden.

Über Verwandte z.B.?

Ich vermute inzwischen, dass es vielleicht anders ist.

Man will mit der DNA-Behauptung den Täter irritieren.
Ich finde etwas eigenartig, dass nach 48 Jahren nicht gesagt wird, "der Täter ist inzw. wahrscheinlich verstorben".

Man sucht den Täter, sucht Zeugen.
Das lässt doch vermuten, dass eine bestimmte Person verdächtigt wird. Und dass diese Person noch am Leben ist.

@frauZimt
Der Täter könnte nach 48 Jahren natürlich verstorben sein. Wenn er damals 25 war, wäre heute 73. So alt meine putzmunteren Eltern...