MR________X schrieb:Was mich aber fernab des Falls interessiert ist die Frage was ist hier anders als bei anderen Vermissten ?
Gute Frage, die ich mir auch schon gestellt habe.
Für mich persönlich ist hier nichts anders.
MR________X schrieb:Oder der Fall des Oberhausener der in Düsseldorf im Rhein ertrank. Der Mann hieß Stefan K. Nur wenige interessierten sich dafür. Der thread von Stefan K. brachte es nur auf ein paar Seiten - geschweige denn zu einem emotionalen Anteilnehmen wie es bei liam offensichtlich ist.
Da hast du recht. Ich habe auch seinen Fall ständig verfolgt.
Allerdings mag deine Andeutung bezüglich des Medienhypes stimmen.
Bei Stefan K. gab es schnell keine weiteren Infos mehr. Es gab auch hier kaum Interessenten, die auf Beiträge reagierten.
Die Suche wurde recht bald eingestellt, Angehörige und Freunde suchten alleine weiter.
Ich denke schon, dass der Ansatz, auf dem das Interesse begründet ist, bei dem Futter zu suchen ist, das die Medien bieten.
Das Interesse hier zeigt sich doch in den Diskussionen in den einzelnen Threads.
Gibt es keine oder kaum Informationen, ist der Interessentenkreis klein.
Liams Angehörige setzen viel in Bewegung und bekommen viel Unterstützung. Hierdurch erfährt man einiges und glaubt ein Stück weit, den jungen Mann zu kennen.
In meiner Gegend wurde Ende letzten Jahres wochenlang eine Frau vermisst. Es hieß gleich, sie sei auf Medikamente angewiesen. Ihr Sohn setzte alles in Bewegung, verteilte Flugblätter, hängte Plakate auf. Über den Fall wusste über die nähere Region hinaus kaum jemand Bescheid. War halt nicht so spektakulär.
Jeder rechnete damit, dass sie sich eh was angetan hatte, aufgrund der Erwähnung der Medikamente.
Es hieß dann aber wiederrum, man habe sie an den unmöglichsten Orten gesehen und sie sei noch munter mit der Bahn gefahren. Darüber gab es mehrere Zeugenaussagen.
Plötzlich erfuhr man gar nichts mehr. Ich habe dann über Bekannte erfahren, dass sie wohl schon längst tot war und man sie schließlich fand. Wo und wie sie starb, darüber erfuhr ich nichts. Die Öffentlichkeit schon gar nicht.
Traurig, jeder Mensch, der verschwindet ist es doch genauso wert wie jeder andere, dass man hofft, ihn lebend zu finden (ich lasse jetzt mal irgendwelche Verbrecher außen vor) und dass man nach ihm sucht.
Übrigens, zum Thema oben:
Stefan K war von Düsseldorf durch den Rhein bis in die Niederlande getrieben worden. Hatte ich auch schon mal hier erwähnt. Es passt nur gerade nochmals gut in die Diskussion. Es dauerte Wochen, bis man ihn fand.
Man kann einfach nur hoffen, dass man einen vermissten Menschen überhaupt findet.