drgroper schrieb:Wenn ein gemeinsames Sorgerecht bestanden hätte, dann hätte die Mutter das gemeinsame Kind nicht so einfach in den Westen mitnehmen können. Deswegen meine Frage, ob sie es überhaupt gedurft hätte. In der BRD wäre das seit ca. 2007(?) nicht mehr so einfach möglich gewesen.
Ich würde mal zwischen "erlaubt" und "möglich" unterscheiden.
Bei gemeinsamer Sorge ist das nicht erlaubt, aber natürlich möglich, denn es gab ja keine Grenze mehr.
Natürlich kann sich ein Elternteil einfach mit dem Kind auf den Weg machen.
Wir wissen nicht, ob die beiden damals gemeinsame elterliche Sorge hatten.
Wir wissen aber, dass es damals etliche Eltern(teile) gab, die ihre Kinder eimfach zurück liessen.
Die gesamte historische Situation wird bei der Abwägung der Ermittlungsrichtung eine Rolle gespielt haben.
Es gab damals eine enorme Mobilität Richtung "Westen", eine Aufbruchsstimmung, die es eben durchaus möglich erscheinen liess, zu vermuten, dass IH sich ohne Kind in den Westen aufgemacht haben könnte.
Es wurde aber doch auch in verschiedene Richtungen ermittelt. U.a. auch gegen den Expartner.
drgroper schrieb:antwortet der Kindsvater auf die Frage der Kripo, wann er vom Verschwinden der Kindsmutter erfahren habe: "Durch den Anruf vom Kindergarten. Thomas [gemeint ist ja wohl der gemeinsame Sohn] hat am Donnerstag bei mir übernachtet, und ich habe ihn Freitag morgen in den Kindergarten gebracht, und Ines wollte ihn am Nachmittag wieder abholen." Kripo: "Also an ihrem Geburtstag". Kindsvater: "Ja. Hat sie aber nicht. Ines hat kein Telefon, und da hat der Kindergarten mich angerufen."
Die Unstimmigkeit ist mir auch aufgefallen.
Wer hat denn den Jungen an dem Abend des Verschwindetages abgeholt?
Das muss ja der Vater gewesen sein
Interessant wäre, zu wissen, ob das bereits im Vorfeld mit der Kita besprochen war, dass an dem Tag der Vater abholt.
brigittsche schrieb:Wenn wir aber darüber diskutieren, warum damals nur wenig und wie ermittelt wurde, müssen wir und aber berücksichtigen, wie sich die Situation damals darstellte und was man damals dachte.
Aus meiner Sicht ist das, wie geschrieben, der historischen Situation geschuldet.
Und auch nicht unbedingt der ( mein) Diskussionsschwerpunkt, ob damals zuwenig oder in die falsche Richtung ermittelt wurde.
Ich denke, es ist relativ klar, dass man heute anders ermitteln würde.