Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

@Shiloh
Mir ist schon klar, dass uns nicht jede neue Erkenntnis mitgeteilt wird und wir auch nur einen Bruchteil davon erfahren werden, was die Ermittler wissen. Ich finde es nur so schwierig, Zeugen "anzusprechen", wenn die öffentlichen Darstellungen variieren!

Wer zB bezeugen könnte, dass er einen Dacia samt Fahrer um die Mittags- bis Spätnachmittagszeit "in den Wäldern um Hermsdorf" gesehen hat, wird sich zweimal überlegen, ob er eine Zeugenaussage macht, wenn öffentlich dargestellt wurde, dass mittags etwas auf Arbeit in Hermsdorf abgeklärt wurde und nachmittags planmässig der Sohn aus dem Hermsdorfer Kindergarten abgeholt wurde, mit Dacia bzw vom Daciafahrer.
Ebenso, wenn ein Zeuge den Dacia (fahrer) in Dresden gesehen hätte zu einer Zeit, in der schon eine andere Situation öffentlich beschrieben wurde ("Donnerstag abends nochmals bei Ines Eltern nachgefragt, freitags einen Anruf von der Kita erhalten).

Mir fehlt da irgendwie ein Update, welche Darstellung durch Zeugen (Kinderkrippenerzieherin, Mutter) bestätigt werden konnte. Oder seid ihr der Meinung, man sollte seine Überlegungen immer nur auf den neuesten Beitrag beziehen? Würde mich über eure Meinung dazu freuen.

Kuno426 schrieb:Ich habe den Eindruck, dass nochmal ordentlich Schwung in die Ermittlungen gebracht wurde und auch ganz schön Druck aufgebaut wird.

Das ist korrekt, wenn man nochmals in die Kurzfassung vom MDR reinhört

https://www.mdr.de/video/mdr-videos/d/video-760080.html

Der Staatsanwalt spricht von einem Tötungsdelikt, fehlt nur noch der Unbekannte DRITTE !

Vielleicht kann Jemand unter den hier Mitlesenden "Wessis" sich noch an den 04.01.1990 erinnern?

In Westberlin und Bayern waren gerade Die Weihnachtsferien. Hermsdorf (Hermsdorfer Kreuz, A9/A4) liegt genau an der Stransitstrecke.

http://www.hermsdorf-regional.de/polizei/autobahnpolizei.html (Archiv-Version vom 13.04.2024)

Normalerweise durfte die Autobahn (Stransitstrecke) nicht verlassen werden. Kam es doch jedoch zu Stau wegen Unfall / Bauarbeiten / hohen Verkehrsaufkommen wurden die Fahrzeuge am Hermsdorfer Kreuz abgeleitet und sind somit durch den Ort Hermsdorf abgeleitet wurden. Die (West-) Autos fuhren dann Hermsdorf-Süd ab, durch den Ort zur AS Bad Klosterlausnitz.

Genau auf/an dieser Umleitungsstrecke befand sich das Wohnhaus und die Arbeitsstätte des Ex, der Bahnhof und der Fußweg zu Ines Heider ihrer Wohnung.

Ist es möglich, dass an diesem 04.01.1990 gegen Mittag eine Kolonne Westautos durch Hermsdorf fuhr? An der Bahnhofsbrücke stand unsere hübsche Ines Heider und wurde evtl. dort aus einem Auto angesprochen wo vielleicht die nächste Tankstelle zu finden ist?

Kann sich Jemand unserer Mitleser aus Berlin oder Bayern erinnern, an diesem Tag über die Autobahn bzw. durch Hermsdorf gefahren zu sein und hat irgendwelche Beobachtungen gemacht?

HolzaugeSHK schrieb:Normalerweise durfte die Autobahn (Stransitstrecke) nicht verlassen werden.

Als Wessi kann ich dir sagen, dass das ab Dezember 1989 nicht mehr galt, zumindest hat es niemand kontrolliert. Auch am Grenzübergang wurde man nur durchgewunken, falls der Posten überhaupt besetzt war.

Seit dem 24.12.1989 war Visum und ohne Zwangsumtausch auch offiziell für Bundesbürger abgeschafft.

Genau, so war das. Was die vorherige Frage anging, ja, es gilt der letzte Stand und unabhängig davon sollen sich alle Zeugen melden, auch wenn die Beobachtung noch so unbedeutend erscheint.

@HolzaugeSHK
Es ist nicht "unsere" Ines Heider und für eine Sichtung in der Umgebung des Bahnhofs gibt es keine ( weder Bewohner , noch Westdeutsche) Zeugen.

Wenn die Schwester aus der BRD da zu Besuch war, kann ein anderer "Westbesuch" genauso auch bei wem anderen in den umliegenden Ortschaften zu Besuch gewesen sein, oder er war Durchreisender. Vertreter oder irgendsowas.

Eine Zeugin gab es ja, die das mit dem "Westauto" aussagte.

Ich bin eigentlich auch immer eher vom augenscheinlich TV ausgegangen, noch mehr nach AZ XY, aber man kann doch nicht kategorisch ausschließen, dass sie in ein Westauto stieg, nur, weil es keine anderen Zeugen als diese eine gibt. Bzw. man dieser nicht glaubt, oder sie den Dacia für einen Citroën oder so hielt.
Außerdem könnte daher ein Mittäter kommen.

HolzaugeSHK schrieb:Genau auf/an dieser Umleitungsstrecke befand sich das Wohnhaus und die Arbeitsstätte des Ex, der Bahnhof und der Fußweg zu Ines Heider ihrer Wohnung.

Ist es möglich, dass an diesem 04.01.1990 gegen Mittag eine Kolonne Westautos durch Hermsdorf fuhr? An der Bahnhofsbrücke stand unsere hübsche Ines Heider und wurde evtl. dort aus einem Auto angesprochen wo vielleicht die nächste Tankstelle zu finden ist?

Ich halte es für möglich, wie gesagt.
Nur, eine ganze "Kolonne" würde ich ausschließen.

Kuno426 schrieb:Dass der Dacia "kurze Zeit nach Ines Verschwinden" veräussert wurde,

Ich stehe gerade auf dem Schlauch. Kann mir Jemand dazu was sagen?

Im letzten Beitrag im MDR wurde nicht mehr nach dem Verbleib des Dacias gefragt. Auch gab es ja dazu nie eine Nennung des Kennzeichens, war es denn nicht bei der Versicherung angemeldet?

Ich nehme jetzt mal an, dass diese Spur sich mittlerweile erledigt hat und ein Verdächtiger damit entlastet werden konnte!

Wenn Ines schon immer in ihrem Bekanntenkreis gesagt hat, dass sie in die Bundesrepublik will, wurde dies doch bestimmt schon irgendwo mal aktenkundig gemacht.

Wurde denn von der Familie jemals versucht die von Ines Heider angelegte Stasiakte einzusehen? Sie hatte 100%ig eine Akte, hatten doch einige ihrer Geschwister einen Ausreiseantrag gestellt, somit stand man ja dann auch unter Beobachtung!

Ich habe folgendes recherchiert:

Die Angehörigen bis zum dritten Grad können, sofern keine nahen Angehörigen vorhanden sind, Akteneinsicht beantragen, wenn es ausschließlich um

Fragen der Rehabilitierung,
den Schutz des Persönlichkeitsrechts, insbesondere zur Klärung einer Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheitsdienst,
die Aufklärung des Schicksals der vermissten oder verstorbenen Person geht.

Quelle:
https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/akteneinsicht/privatpersonen/#c427


Vielleicht findet man dort einige Anhaltspunkte aus der Zeit vor ihrem Verschwinden die im Zusammenhang stehen könnten?

Natürlich ist es möglich, dass die Unterlagen noch schnell in Gera vernichtet wurden, am 05./ 06.01.1990 wurde die Stasizentrale dann von Bürgern besetzt! Was für ein zeitlicher Zufall?


https://www.otz.de/leben/letzte-bastion-der-stasi-vor-20-jahren-in-gera-besetzt-id217132387.html

(Leider nicht alles zu lesen)


Und was ist mit der Kripo, hat sie auch Zugriff bei Verdacht auf diese evtl. vorhandene Akte?

Ich spanne den Bogen jetzt noch weiter ... was war am 04.01.1990 eventuell hier ganz dringend dienstlich abzuklären?

Bis 1990 Sitz des Gruppenposten Hermsdorf, dort stationiert waren: Schutzpolizei, ABV, Verkehrspolizei, Meldestelle Hermsdorf,
Betriebsschutz und Betriebsschutz Kriminalpolizei der KWH, Objektdienststelle MfS und Abt. I der KWH.

Quelle: http://www.hermsdorf-regional.de/

So schlau werden die Ermittler schon gewesen sein, vor 1990 ist man da ohnehin zweigleisig gefahren. Wenn nach dem Auto nicht weiter gefragt wird wird es nicht mehr wichtig gewesen sein.

LottaEmma schrieb:anwesend
So schlau werden die Ermittler schon gewesen sein

... warum dauert es dann bereits 33 Jahre und es gibt immer noch kein Ergebnis?

Weil es für eine Verurteilung Beweise braucht, nicht nur Hinweise und Vermutungen.

Aktuell am 06.10 2023 im MDR

Trotz Spürhunden: Kein Durchbruch im Fall von seit 33 Jahren vermisster Thüringerin

Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/saale-holzland/vermisst-indes-heider-ermittelungen-kriminalfall-kripo-live-100.html

Nachdem die alten Akten nochmals ausgewertet wurden, gehen die Beamten nun aber von einem Verbrechen aus. Die Kriminalpolizei Jena ermittelt seit diesem Sommer wieder zu diesem Vermisstenfall und sucht Zeugen

Aber vielleicht besteht doch noch Hoffnung, so lange noch Hinweise eingehen?

Nach der Sendung "Kripo-Live" am 1. Oktober waren laut Oberstaatsanwalt Horst Sauerbaum zahlreiche Hinweise eingegangen. Sie werden derzeit ausgewertet.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/saale-holzland/vermisst-indes-heider-ermittelungen-kriminalfall-kripo-live-100.html

HolzaugeSHK schrieb:... warum dauert es dann bereits 33 Jahre und es gibt immer noch kein Ergebnis?

Weil vielleicht keine Stasi-Akte (mehr) vorhanden ist oder nichts drinsteht, was die Ermittlungen weiterbringt? Und selbst der beste Ermittler kann sich keine Spuren aus den Rippen schneiden, die einfach nicht vorhanden sind....

Richtig. Und es heißt ja nicht, dass es ohne Ergebnis war, nur weil die Öffentlichkeit sicher auch nicht alles erfahren hat...

Kuno426 schrieb am 17.09.2023:Kuno426 schrieb am 20.08.2023:
Wie lange sie gemeinsam Zeit verbrachten von der Abfahrt bei Ihren Eltern bis zur Ankunft in ihrer Wohnung (Zeugin im Treppenhaus), konnte ich nirgends lesen. Sie könnten ja gleich vom Elternhaus noch zu seiner Wohnung gefahren sein, um den Rest zu holen. Und dann zu ihr. Zu den Abläufen haben wir ja nur seine Aussage!
Ich habe mich selbst zitiert ;-) um nochmal auf die zeitlichen Ungenauigkeiten hinzuweisen. Dass "ein zweites Wäschepaket" in Ines Whg gefunden wurde, sagt noch nichts über den Tagesablauf aus.
Wird irgendwo eine Uhrzeit genannt, wo beide beim Verlssen von Ines Haus von der Zeugin gesehen wurden?

Ja, 12:15 laut XY. Der Ex will sie ja gegen 12:45 im Bahnhofbereich herausgelassen haben, weil er noch etwa Dringendes auf Arbeit zu erledigt gehabt habe, und danach zu ihr gefahren sein und ihr das zweite Wäschepaket übergeben haben. XY folgt seiner Darstellung nicht mehr.

Heute vor 34 Jahren verschwand Ines Heider auf ungeklärte Art und Weise und die Polizei hat auf die Frage "Wo ist sie?" bis heute keine Antwort.

Im Sommer 2023 wurde der Fall öffentlichkeitswirksam neu aufgerollt...

Die Kriminalpolizei Jena ermittelt seit diesem Sommer wieder zu diesem Vermisstenfall und sucht Zeugen. Im Juli wurde der Fall auch in der bekannten Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ... Ungelöst" vorgestellt. (...)

Nach der Sendung "Kripo-Live" am 1. Oktober waren laut Oberstaatsanwalt Horst Sauerbaum zahlreiche Hinweise eingegangen. Sie werden derzeit ausgewertet. Bereits im Sommer gab es nach Informationen von MDR THÜRINGEN eine Hausdurchsuchung in Hermsdorf.

Trotz Spürhunden: Kein Durchbruch im Fall von seit 33 Jahren vermisster Thüringerin (mdr)

... und die Ermittler gehen nach erneutem Aktenstudium davon aus, dass Ines Heider einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein dürfte.

Da trotz umfangreichen Suchmaßnahmen die sterblichen Überreste nicht gefunden werden konnten und auch sonst in den Ermittlungen kein Durchbruch erfolgt zu sein scheint, ist es ungewiss, ob Ines Heiders Schicksal noch geklärt werden kann.

Die damals 27 Jahre alte Frau war - einen Tag vor ihrem Geburtstag - zum Frühstück bei ihren Eltern, als ihr ehemaliger Lebensgefährte und Vater des gemeinsamen Sohnes auftauchte. Mit dem Ex-Partner fuhr die junge Frau in ihre Wohnung. Er soll sie danach am Hermsdorfer Bahnhof abgesetzt haben - seitdem ist Ines Heider spurlos verschwunden.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/saale-holzland/vermisst-ines-heider-ermittlungen-kriminalfall-kripo-live-100.html

Ich habe markiert, was mir widersprüchlich erscheint.
Variante 1: Vom Ex wurde ausgesagt, beide hätten Ines Wohnung gemeinsam verlassen (was eine Nachbarin bezeugte), wären zu ihm gefahren, hätten ein zweites Wäschepaket zusammengepackt und waren auf dem Weg zu Ines Wohnung. Dabei fiel ihm ein dienstlicher Termin ein, sodass er Ines in der Nähe des Bahnhofs abgesetzt hat. Das zweite Wäschepaket hat er ihr später persönlich in ihrer Wohnung übergeben!
Variante 2: Ines wurde auf einer beliebigen (Hin- oder Rückfahrt) am Bahnhof abgesetzt - und verschwand spurlos.
Wie soll dann das zweite Wäschepaket in ihre Wohnung gelangt sein?
Warum hätte der Ex behaupten sollen, er hätte es ihr persönlich übergeben (und nicht nur vor die Tür gestellt)?

dragoniseuse schrieb am 20.11.2023:Der Ex will sie ja gegen 12:45 im Bahnhofbereich herausgelassen haben, weil er noch etwa Dringendes auf Arbeit zu erledigt gehabt habe, und danach zu ihr gefahren sein und ihr das zweite Wäschepaket übergeben haben. XY folgt seiner Darstellung nicht mehr.

Hätte er Ines auf der Rückfahrt zu ihren Eltern am Bahnhof abgesetzt, hätte man doch Zeugen für ihren Weg zu den Eltern suchen müssen?

Wenn xy seiner Darstellung nicht mehr folgt, wo verliert sich dann Ines Weg? Am Bahnhof - ernsthaft? Wie kam das zweite Wäschepaket in ihre Wohnung?

Heute liest und spricht Hans Thiers, Kriminalrat a.D. im Fall Ines Heider, aus seinem neuesten Buch.

Sicher eine sehr gute Gelegenheit in diesem Cold Case noch einige Fragen an den damaligen Ermittler loszuwerden!

Wer Interesse hat, es sind noch Karten an der Abendkasse zu erhalten.


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