Bei Schwurgerichtsurteilen ist die Revision üblich.
Bereits nach der Urteilsverkündung erklärten die Verteidiger von Stephanie P. gegenüber Journalisten, dass sie ihrer Mandatin einen solchen Schritt empfehlen werden. Sie hatten Freispruch für die 23-Jährige gefordert.
Begründet werden muss die Revision laut Weitner „innerhalb eines Monats nach Zustellung der schriftlichen Urteilsgründe“.
In den meisten Fällen sind Revisionen nicht erfolgreich: Laut einer Studie der Uni Bielefeld aus dem Jahr 1998 werden 85 Prozent der angefochtenen Urteile vom BGH uneingeschränkt bestätigt. Selbst von den verbleibenden 15 Prozent werden rund zwei Drittel der Entscheidungen nur zum Teil aufgehoben, etwa in Sachen Strafzumessung. Neuere Fachliteratur spricht sogar von einer Erfolgsquote von lediglich drei Prozent.
So wie es im Artikel steht, werden die Anwälte von Stephanie ihr empfehlen in Revision zu gehen. Ob sie das tut und ob sie und ihre Anwälte damit Erfolg haben, bleibt abzuwarten. Es ist also noch nicht zu Ende.Verstehe zwar auch nicht ganz was sie noch erreichen wollen, die Argumente die zur Verurteilung führten waren doch klar. Und was nicht indizienfest bewiesen werden konnte, wurde wie ich es verstanden habe nicht ins Urteil einbezogen. Auch Verfahrensfehler habe ich nicht erkannt, bin aber nur Laie. Einen Freispruch wie gefordert wird es wohl kaum geben.
Natürlich tun sie das. Aber ich schätze die Erfolgsaussichten als sehr gering ein, zudem ist es ja auch eine Frage des Geldes, sofern die Anwälte nicht „pro Bono“ arbeiten.Minnimaus123 schrieb:So wie es im Artikel steht, werden die Anwälte von Stephanie ihr empfehlen in Revision zu gehen.
Falls Revision eingelegt wird, wie lange dauert dann dieses Verfahren? Ist erst danach das Urteil rechtskräftig?Wie lange das Verfahren der Revision dauert kann ich auch nicht beantworten. Aber zur Rechtskräftigkeit des Urteils habe ich etwas gefunden:
Erst mal abwarten, bis das Urteil geschrieben ist. Dann muss sich erst noch ein Revisionsgrund finden. Das Revisionsgericht ist keine Tatsacheninstanz. Das dauert länger.
Darüber zu urteilen, das dürfte schlichtwegs nicht möglich sein, ohne das Urteil gelesen zu haben.
Da gehe mal nicht davon aus.
Darauf wirst du im Urteil keine Antwort finden.
Jaaaa, das ist tatsächölich sehr interessant. Fünfmal hab ich es angeschaut und wieder und wieder gestoppt. Ich kann es nicht glauben: Er grinst nicht nur....er lacht! Ich kapier es nicht! Das ist kein Verlegenheitslächeln. Das ist krank!Frank375 schrieb:habe noch ein interessantes Video gefunden.
Weil eine Klage auf Erbunwürdigkeit ausschließlich von den Angehörigen beim Zivilgericht eingereicht werden kann. Der Staat kann nicht auf Erunwürdigkeit klagen, sondern nur das Erbe einziehen. Das war im Böhringer-Fall nicht anders. Damit die Verwandten an das Erbe kommen, muss eine solche Klage eingereicht werden, um zu verhindern, dass der Staat das Erbe einzieht. Das haben die Böhringer-Verwandten ja auch getan
Letztendlich war für ihn das Urteil doch schon vorher völlig klar. Wahrscheinlich lacht er, weil eben der Prozess nun vorbei ist und ggf weil er um die Sicherheitsverwahrung rumgekommen ist. Man könnte aber auch spekulieren darüber, ob ihm das Urteil seiner Ehefrau eben auch Freunde und ein Gerechtigkeitsgefühl bereitet.
@hoptimistin
Ja, sofern die Rechtsmittelfrist noch nicht abgelaufen ist und hier tatsächlich Revision eingelegt wird, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Wie lange ein Revisionsverfahren dauert, lässt sich kaum vorhersehen. Manchmal wird die Revision wieder zurückgenommen, dann hat es sich gleich erledigt. Wenn die Revision verworfen wird, geht es auch schneller. Ansonsten kann es dauern, insbesondere, wenn das Urteil in der Revision aufgehoben wird und die Sache ans Landgericht zurückverwiesen wird.
