@Karakachanka (1) Wie ich bereits in vorangegangenen Beiträgen schrieb, sagt erstens niemand etwas von einer geplanten Tat (!) und zweitens sind (unbeabsichtigte) Umstände (wie z.B. Zeugensichtungen) im Fall eines Unfallgeschehens, das womöglich vertuscht werden möchte, etwas, mit dem nachträglich umgegangen werden muss. Vielleicht ist das der Grund, weswegen er die Angabe zum Landungsort nachträglich revidierte. Alle Zeugen auf See haben Wall schließlich quicklebendig gesehen, aber er dürfte nicht damit gerechnet haben, dass es andere "Zeugen" (Kameras) gibt, die ihm zum Verhängnis werden könnten. Das dürfte er erst später in Betracht gezogen haben, als z.B. die Medien über die Kameraauswertung berichteten.
Ich denke, man sollte nicht in die Falle der Faktenumkehr tappen. Neben der Tatsache, dass Menschen mitunter irrational handeln, ist ein Handeln von der Priorität der Notwendigkeit bestimmt. Wenn dieser Mensch Panik haben sollte, weil seine Begleiterin im Boot verunfallte, womöglich, weil ich fahrlässig gehandelt habe, und ich will unter keinen Umständen, dass davon jemand erfährt, dann liegt in meiner Priorität zuallererst, mein "Problem" loszuwerden - und nicht, dass es zig Leute gab, die mich gesehen haben. Denn: Was haben die schon gesehen? Sie sahen, dass es ihr gut ging, sie sahen uns schippern, aber mehr auch nicht. Um restliche Fragen kann man sich dann später kümmern. Keinen anderen Grund haben für gewöhnlich Aussagen, die nachträglich mehrfach abgeändert oder revidiert werden. Sie werden schlicht den neuen Anforderungen angepasst.
(2) Was denn für ein Schäferstündchen? Dafür gibt es keinen Anhalt, außer der Tatsache, dass sie eine Frau und er ein Mann ist. Einen sexuellen Hintergrund legt das Geschehene daher nicht zwingend nahe. Daher fehlt dieser Punkt in meiner Aufzählung.
(3) ...zumindest gibt es Anhaltspunkte dafür, dass er gewisse Vorstellungen (s) eines Größenselbst hatte, die er vehement verteidigte, insbesondere dann, wenn ihm jemand das Gegenteil beweisen wollte. Da war er plötzlich nicht mehr allzu stressresistent. Sicher, das macht ihn noch lange nicht zu einem Totschläger, allerdings zeigt sich sowohl in seinen technischen Ambitionen als auch in seinem sozialen sowie verkehrstechnischen Verhalten die Tendenz zu Grenzüberschreitungen - ohne Rücksicht darauf, was Andere davon halten oder ob Andere dadurch Schaden nehmen könnten. Und das ist ein Persönlichkeitszug, den ich in dieser Angelegenheit zumindest als bemerkenswert erachte.