Jeanette Stehr aus Taucha seit dem 24.04.17 vermisst
30.10.2017 um 02:48BladeSQ schrieb am 26.10.2017: (...) Leider wird in meinem Fall außer Acht gelassen, dass meine Frau an einer schweren Depression litt und damit in meinen Augen sehr wohl Gefahr für Leib und Leben besteht. Aber da die Ärzte bestätigt haben, dass meine Frau keine suizidalen Absichten hätte wurde auch dementsprechend locker ermittelt. Und ein Mensch mit dem Krankheitsbild trifft halt auch Entscheidungen, die er als gesunder Mensch nicht treffen würde. (...)Auch wenn die Ärzte scheinbar keine akute Suizidgefährdung erkannt haben wollen, wundert mich die Vorgehensweise ebenfalls. Ich persönlich würde anstelle der Ermittler nichts unversucht lassen, die Person mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln schnellstmöglich zu finden. Denn völlig ausschließen kann man es meiner persönlichen Meinung nach nicht, zumal sie ja bereits einen Versuch in der Vergangenheit unternommen hat. Leider wurde das offensichtlich anders gehandhabt. Solange sie nicht gefunden ist, sollten wir aber auf jeden Fall optimistisch nach vorn schauen.
Ohne Ausweis/Reisepass, ohne Bargeld und Telefon waren und sind ihre Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt, auch wenn man z.B. durch Schwarzfahren mit dem ÖPNV kleinere/mittlere Distanzen natürlich auch ohne Ausweis und Geld überbrücken kann. Auch Trampen ist eine Möglichkeit, wobei das nicht jedermanns Sache ist. Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass sie keinerlei permanente Unterstützung durch andere (ggf. unbekannte) Personen hatte bzw. hat, müsste sie eigentlich mit der Zeit zur Befriedigung der Grundbedürfnisse (essen, schlafen, waschen usw.) um Hilfe ersucht haben. Das es scheinbar bislang jedoch keinerlei Hinweise dazu gibt, ist schon merkwürdig. Ich hoffe, die Polizei hat alle Fälle von nicht identifizierten Patienten in Krankenhäusern dahingehend überprüft. Es könnte ja auch sein, dass sie z.B. irgendwo aufgegriffen wurde und -aus welchen Gründen auch immer- bislang unidentifiziert in einer Einrichtung / einem Krankenhaus o.ä. untergebracht ist. Möglicherweise hat sie auch einen falschen Namen angegeben, um nicht sofort gefunden zu werden oder weil sie verwirrt ist. Vlt. ist der Fall nicht sehr wahrscheinlich, aber immerhin auch eine Möglichkeit.
BladeSQ schrieb am 26.10.2017:(...) Was in dem Gespräch vorgefallen ist wissen wir nicht. Laut Aussage des Arztes war es ein völlig normales Arztgespräch. Er hatte ihr gesagt dass die Medikation nochmal geändert werden sollte weil sie seiner Ansicht nach schon auf dem Weg der Besserung gewesen wäre und die Medikamente ein Stück zurückgefahren werden sollten. (...) Laut Aussage des Arztes war meine Frau auch völlig normal bei dem Gespräch. Das konnte meine Frau allerdings auch sehr gut, sich nichts anmerken zu lassen. Die Bettnachbarin hat uns erzählt, dass sie nach dem Gespräch nur am weinen war und sich gar nicht beruhigen liess.Dieses ominöse Arztgespräch erscheint mir etwas rätselhaft. Wenn der Arzt keine für die Patientin beunruhigenden, "negativen" Neuigkeiten hatte, gab es ja eigentlich keinen Grund zur Verzweiflung und/oder Panik. Das sie nach dem Gespräch -lt. Bettnachbarin- total aufgelöst war, müsste jedoch einen Grund gehabt haben, sofern dieses Verhalten nicht dem Krankheitsbild zugerechnet werden kann. Das sie sich nicht beruhigen ließ impleziert, dass sie mit besagter Bettnachbarin darüber gesprochen hat. Gab es da irgendeine Aussage, warum sie das Arztgespräch so in Verzweiflung versetzte ? Hatte sie im Vorfeld ggf. auf eine bestimmte Aussage des Arztes oder ein bestimmtes Ergebnis gehofft, welche/welches dann jedoch nicht eintrat ? Wenn dem so ist, könnte sie versucht haben, einen bestimmten Arzt oder eine andere Klinik zu erreichen, von der sie sich mehr/bessere Unterstützung/Hilfe/Verständnis erhoffte ? Hat sie dahingehend vlt. im Vorfeld bestimmte Artikel recherchiert, Fachlektüre gelesen und/oder darüber gesprochen ? Könnte sie also einfach in einer Art Kurzschlussreaktion beschlossen haben, spontan woanders die gewünschte Hilfe zu erbitten und dann einfach dahin aufgebrochen sein ?
BladeSQ schrieb am 26.10.2017:Das mit der Belastung für die Familie kann gut möglich sein. Für mich stellt sich allerdings die Frage wie ich das ohne Geld und Papiere alles bewerkstelligen will.
BladeSQ schrieb am 26.10.2017:Wir sind schon jahrelang immer an der Ostsee gewesen Den Ort haben wir schon über Facebook angeschrieben und auch der Polizei mit angegeben. Allerdings ist sie dort wohl nicht gesehen worden.Ich halte diesen Ansatz auch für eine grundsätzlich gute Idee. Oft liegen auch die positivsten Erinnerungen an eine unbelastete und glückliche Zeit im Bereich der eigenen Jugend, da diese Zeit eher als unbekümmerter und positiver erinnert wird. Gab es vlt. Orte, an denen sie sich in besagter Zeit oft aufgehalten hat ? Oder mit dem sie einen Zustand besonderen Glücks verbunden hat ? Dieser Ort dürfte dann aber nicht allzuweit entfernt sein. Denn -das sehe ich auch so- ohne Geld und Ausweispapiere ist eine Reise in ein weit entfernteres Land ziemlich schwierig bzw. sogar unmöglich. Außerdem war die Gesuchte ja nicht unzurechnungsfähig. Ich unterstelle ihr deshalb die begründete Annahme, dass sie diesen Ort spontan auch ohne Papiere und Geld erreichen konnte.
Dem Beitrag bei "Kripo Live" und der ursprünglichen Vermisstenmeldung entnehme ich, dass die Gesuchte keine für kalte Temperaturen geeignete Kleidung bei sich hatte. Hatte sie denn entsprechend warme Kleidung auf dem Zimmer ? Wählte sie möglicherweise ganz bewusst die "dünnere" Kleidung, weil sie damit rechnete, ihr mögliches Ziel in kurzer Zeit ggf. sogar am gleichen Tag und ohne Übernachtung erreichen zu können ? Dafür spricht auch, dass sie keinerlei Handgepäck und Geld mitführte.
Eine andere Frage ist noch: Hat sie etwas persönliches auf dem Zimmer zurückgelassen, dass sie sonst immer dabei hatte ? Das könnte ein persönlicher Glücksbringer, Schmuck (z.B. Ring(e)/Kette(n)) oder auch Fotos der Familie sein. In dem Fall würde ich persönlich nämlich eher nicht davon ausgehen, dass sie für länger "verschwinden" wollte. Wobei ich hier aber auch nur spekuliere und mich natürlich auch täuschen kann. Das in aller Deutlichkeit. Auch jede Form von Aufzeichnungen z.B. Notizen, Tagebuch, Terminkalender sind mögliche Hinweisgeber. Ich gehe jedoch mal davon aus, dass alles Schriftliche von ihr schon nach Hinweisen untersucht wurde.
Ich hoffe inständig, dass sie lebend gefunden wird und sich ihr Verschwinden aufklären kann. Ich wünsche deshalb ihrer Famillie, allen Freunden und Bekannten viel Kraft und alles erdenklich Gute.