PoorSoul schrieb:Hier war es so, dass er keine Selbsttötung an sich vornehmen konnte, sondern nur auf sein Umfeld losgegangen ist.
Warum konnte er das nicht? Warum ruft er seine Mutter in Damaskus an und kündigt seinen Selbstmord an, wenn er es nicht kann? Warum bringt er seine weit entfernt lebende Mutter in allergrößte Not?
PoorSoul schrieb:Und dann der Mord an zwei Unschuldigen, eins davon Zufallsopfer.
Das macht niemand mit gesundem Menschenverstand.
Jemandem mit gesundem Menschenverstand wäre klar, dass nicht jeder studieren muss, dass man auch prima oder sogar besser leben kann, wenn man nicht studiert, und es wäre ihm auch klar, dass man als Nicht-Muttersprachler doppelt und dreifach büffeln muss, wenn man im Ausland und noch dazu mit einer anderen Schrift studiert. Wer von uns könnte sich vorstellen, nach einem Intensivsprachkurs in Damaskus zu studieren?
Wenn man das zweite Mal durch eine Prüfung gerasselt ist, muss man einen Plan B haben. Dann macht man eben eine Ausbildung im Handwerk und vielleicht irgendwann seinen Meister, oder im kaufmännischen Bereich.
Fehlender gesunder Menschenverstand hat aber nichts mit einer Psychose zu tun. Es gibt genug Chaoten. Jeder kennt sie aus seinem eigenen Umfeld. Irgendwie schaffen sie das mit ihrem Chaotentum zu leben.
Es gibt Menschen, die gehen schnurstracks ihren Weg, andere erleben Rückschläge und rappeln sich wieder auf.
Eine 1,50 Meter große zierliche Frau einfach abzustechen und zu behaupten, dass er sich verfolgt gefühlt hat... Wie groß ist er? Ein Meter zehn? Hatte sie ein Messer dabei? Konnte sie sich wehren?
Und der arme Yahua, der sich aufgrund der Intervention der Mutter engagiert hat, wurde in Notwehr erstochen? Auch er hatte keine Waffe.
Für mich sind das Schutzbehauptungen. Den politischen Aspekt, dass Menschen vollkommen falsche Hoffnungen gemacht wurden, will ich ausklammern, denn nach drei Jahren in einem fremden Land sollte man eigentlich verstanden haben, wie Leben in diesem Land geht.
Wenn Du jetzt mal bei jedem Opfer ca. 40 Familienmitglieder rechnest + Freundeskreis + Kollegen, dann trauern jetzt hunderte von Menschen. Verarbeiten kann man das nicht. Die Taten werden immer Teil des Lebens der Angehörigen sein.