Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

Habe heute einen Bericht über den Football Spieler aus Amerika gelesen, er wurde wegen Mordes zu lebenslanger haft verurteilt und erhielt sich zwei Jahre später im Gefängnis. Nun kam nach Jahren raus, er hatte ein Loch im Gehirn, das ihn aggressiv und unberechenbar machte. Mich erinnerte es sofort an M. Das beschriebene Verhalten passte zu ihm.

@schmetterfee
Habe mich da mal eingelesen. Bei dem Football Spieler wurde eine chronisch-traumatische-Enzeophalopathie CTE festgestellt. http://www.bild.de/sport/american-football/nfl/loch-im-gehirn-von-aaron-hernandez-53815594.bild.html
Das geschieht bei Sportlern, die jahrelang regelmäßigen Schlägen auf dem Kopf ausgesetzt waren (Boxer, American Football, Rugby).
http://www.spiegel.de/sport/sonst/gehirnerschuetterungen-cte-und-gewalt-in-der-nfl-a-1006378.html

Der US-amerikanische Neurochirurg und Experte für Gehirnerschütterungen, Brian Hunt, hat anhand jahrzehntelanger Beobachtungen eine eigene Theorie entwickelt. Er sagt: "Gehirnerschütterungen können die Entwicklung des Gehirns von Kindern und Jugendlichen beeinflussen und zu Fehlfunktionen führen.

....

Der Frontallappen ist der evolutionär jüngste Teil des Gehirns und zugleich der, der am weitesten vom Hirnstamm entfernt ist. Er sei aufgrund seiner exponierten Lage besonders anfällig für Erschütterungen und Traumata, erklärt Hunt. Das Problem: Er ist auch der Bereich, mit dem der Mensch sein Verhalten lernt, dazu gehört die Kontrolle von Emotionen. "Bei vielen Männern ist der Frontallappen erst mit etwa 28 Jahren voll entwickelt. Wird das Gehirn in der Kindheit und Jugend durch den Sport zu sehr in Mitleidenschaft gezogen, können sich kognitive Fähigkeiten unter Umständen nicht richtig ausbilden", sagt Hunt.

Im Alltag falle das oft nicht auf, die Fehlfunktion trete erst in Extremsituationen oder aber unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen auf. "Ein nicht gesundes Gehirn ist sehr anfällig für äußere Einflüsse, doch oft merken die Betroffenen und ihr Umfeld solange nicht, dass etwas nicht stimmt, bis etwas passiert", sagt Hunt. Bis die Veränderungen im Verhalten sichtbar werden - bis der Mensch ein anderer ist.

Die ersten Störungen treten nach 10 - 20 Jahren auf. Das würde bei einem 19jährigen bedeuten, dass er bereits im Grundschulalter regelmäßigen Schlägen oder Erschütterungen des Kopfes ausgesetzt gewesen sein muss.

Davon ist derzeit im Falle M.H. nichts bekannt. Aber es zeigt ja schon, dass die Richtung der Gutachterin richtig ist, wenn sie das Gehirn genauer anschauen möchte.

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Ich frage mich derzeit, warum M.H. seinem Freund bereits Tage vorher ankündigte, was er vorhatte. Wollte er Beachtung, Zuwendung? Oder wollte er, dass er gestoppt wird? War das ein Hilferuf, oder genau das Gegenteil?

AveMaria schrieb:Ich frage mich derzeit, warum M.H. seinem Freund bereits Tage vorher ankündigte, was er vorhatte. Wollte er Beachtung, Zuwendung? Oder wollte er, dass er gestoppt wird? War das ein Hilferuf, oder genau das Gegenteil?

Es gibt eine weitere Möglichkeit:

Er wollte, dass der Freund vor ihm Angst bekommt.
A) Angst, vor Einem, der solche Pläne hat

oder B) den Freund beunruhigen, ihm subtil mitteilen: Vielleicht greife ich dich an.


Hatte MH denn "Freunde" nach allgemeinem Verständnis?

Vielleicht war es aber auch einfach der hang nach Aufmerksamkeit, sich angeben und profilieren!
Das wäre meine Vermutung.

@schmetterfee
Das steht außer Frage.
Davon gibt es viele Menschen.
Aber sie töten nicht unbedingt.
Hier geht es mehr um Machtgefühle, Berühmtheit und alles andere muss sich natürlich noch zeigen.

sunshinelight schrieb:@schmetterfee
Das steht außer Frage.
Davon gibt es viele Menschen.
Aber sie töten nicht unbedingt.
Hier geht es mehr um Machtgefühle, Berühmtheit und alles andere muss sich natürlich noch zeigen.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Bedürfnis "berühmt" zu werden, nicht auch hinter so einer Tat stecken könnte.

Im realen Leben verspottet und ausgelacht werden - als Loser gelten
Sich selbst nichts zutrauen, sich für einen Versager halten
Es einmal "der Welt zeigen"

Macht über Andere ausüben, sich rächen, großes Aufsehen erregen,

Der Polizeiapparat setzt sich wegen mir in Bewegung, ich werde gesucht, man fürchtet sich vor mir

frauZimt schrieb:Im realen Leben verspottet und ausgelacht werden - als Loser gelten
Sich selbst nichts zutrauen, sich für einen Versager halten

War das denn so? Er sagte doch er wurde gemobbt und mobbte kräftig zurück, oder nicht? Ob er sich selbst als Versager sah? Da bin ich noch im Zweifel. WIR sehen JETZT den mickrigen Typen, der auf dicke Hose machte. Ob er sich selbst so sah? Keine Ahnung.

Frau.N.Zimmer schrieb:War das denn so? Er sagte doch er wurde gemobbt und mobbte kräftig zurück, oder nicht? Ob er sich selbst als Versager sah? Da bin ich noch im Zweifel. WIR sehen JETZT den mickrigen Typen, der auf dicke Hose machte. Ob er sich selbst so sah? Keine Ahnung

So sehe ich das auch, ich glaube nicht das er sich klein fühlte, ich glaube er fühlte sich eher verloren und das er dir Morde Tage vorher,, ankündigt,, ist für mich ein Schreiben nach Aufmerksamkeit, Angeberei eben und vielleicht dachte er auch ein wenig das ihn jemand aufhält. Nachdem er es geschrieben hatte war er unter zug Zwang, damit er auch als der große für den er sich dargestellt hat, bleibt.

Ich habe einen Bekannten, dieser schreibt mich alle jubeljahre mal an, das er nicht mehr leben will, hat auch schon zwei Selbstmord Versuche hinter sich, die aber eher halbherzig waren, für mich ist es jedes mal der hang nach Aufmerksamkeit, sich in den Mittelpunkt stellen. Denn umbringen will er sich eigentlich nicht.

Worauf ich hinaus will ist, M. will sich profilieren,als großer darstellen und Anerkennung für das was er schrieb.

Habe vor längerer Zeit einen Bericht im Fernsehen gesehen, dort ging es um einen serienmörder aus den USA, dieser wollte sich wegen einer Absage und aufgestauter Wut Selbst umbringen, dies hat er aber nicht geschafft, also schnappte er sich eine Pistole fuhr mit seinem Motorrad durch die straßen und ermordete 3 Menschen, die Experten die diesen Fall analysierten, sagten es war ein erweiterter unvollständiger Selbstmord. Es erinnerte mich sehr an den Fall M.

@schmetterfee

Keine Ahnung ob der sich jemals umbringen wollte.... Ich glaube eher nicht. Nach dem Mord an Jaden als er sah was er da angerichtet hat, wäre doch ein guter Zeitpunkt gewesen.

Der alte Spruch: " Der geht über Leichen" trifft hier, für ein bisschen sich wie der King fühlen, zu. Wenn er sich umgebracht hätte? Dann hätte er den irren " Ruhm" gar nicht genießen können.
Vllt. bringt er sich um wenn es still um ihn wird? Warten wir es ab. Jetzt ist er ja noch voll im Aufmerksamkeitsrausch und genießt.... Also, so sehe ich das.

Marcel hatte extreme Wut auf sich selber , die er wohl in seine Taten dann kompensiert hatte. ....
Die Absage der Bundeswehr traf ihn sehr hart, ....
Desweiteren wurde er von Grundschulaalter wegen seiner Größe (war sehr lange sehr klein) gemobbt und er wurde immer als Brillenschlange bezeichnet.

Diese Zeilen schrieb @Muttervonm.h.

Frau.N.Zimmer schrieb:War das denn so? Er sagte doch er wurde gemobbt und mobbte kräftig zurück, oder nicht? Ob er sich selbst als Versager sah? Da bin ich noch im Zweifel. WIR sehen JETZT den mickrigen Typen, der auf dicke Hose machte. Ob er sich selbst so sah? Keine Ahnung.

Ich denke daher schon, dass es so war. Seine Taten spiegeln ja eigentlich absolut alles wieder:
- seine Wut auf sich selbst, auf die körperlichen Merkmale, die er nicht ändern konnte,
- auf seine charakterlichen Probleme, die es ihm deutlich erschwerten, soziale Beziehungen zu gestalten
- auf die Anderen, von denen er sich angegriffen fühlte oder auch wirklich angegriffen wurde
- auf den Staat, der ihm keine Zukunftsperspektive gab, weil die Zugangsvoraussetzungen zu hoch waren

und daraufhin schließt sich der Kreis wieder und fängt bei der Wut auf sich selbst an...

Gerade die zuletzt veröffentlichten Nachrichten an den Kumpel zeugen ja auch von einer tiefen Verachtung gegenüber allem was schwach ist und sich nicht wehren kann. Und plötzlich war er alt und stark genug, es zu bekämpfen. Und seine 4chan Verbindungen sorgten zudem dafür, dass auch er nun im Rampenlicht stand. Sein Äußeres hat sich nicht verändert, aber da drinnen hat sich was verändert, und das hat einen mächtigen Weg gefunden, nicht mehr als Versager dazustehen. Zumindest aus seiner Sicht.

AveMaria schrieb:Ich denke daher schon, dass es so war.

Man kann das zwar denken, wissen kann man es nicht. Immerhin sagt er Gegenteiliges.

AveMaria schrieb:und daraufhin schließt sich der Kreis wieder und fängt bei der Wut auf sich selbst an...

Auch das wissen wir nicht. Vllt. fand er sich ja ganz toll so?

Ich für mein Teil warte mal ab, was da vor Gericht noch zur Sprache kommt. Klar, spekulieren kann man viel aber es führt zu nichts.

@Frau.N.Zimmer
Ich spekuliere gar nicht, ich beteilige mich hier nur an der Diskussion und antworte auf eure Beiträge. ;)

Denke, dass die Motive nie wirklich belegt sein werden. Da mischen sich ja Bewusstsein und Unterbewusstsein, sprich, dass was jemand von sich gibt, kann auch nur Schutzbehauptung sein, oder eben auch wahr. Wissen tut es nur derjenige selbst, wenn überhaupt.
Entscheidend wird alleine sein, wie das Gericht und die Gutachter all die Aussagen und Informationen insgesamt bewerten, und was sich daraus dann für ein Urteil ergibt.

AveMaria schrieb:Denke, dass die Motive nie wirklich belegt sein werden. Da mischen sich ja Bewusstsein und Unterbewusstsein, sprich, dass was jemand von sich gibt, kann auch nur Schutzbehauptung sein, oder eben auch wahr. Wissen tut es nur derjenige selbst, wenn überhaupt.
Entscheidend wird alleine sein, wie das Gericht und die Gutachter all die Aussagen und Informationen insgesamt bewerten, und was sich daraus dann für ein Urteil ergibt.

Ja, dem stimme ich zu, ich bin auch in Wartehaltung, wie der Fall von den mitwirkenden Menschen beurteilt wird.
Was in jemandem wirklich vorgeht, kann man nie wissen, sagen kann man viel. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte anderen in den Kopf gucken, meistens aber lieber nicht. :-D

Weiß jemand, was morgen, 16.11, im Prozess Thema ist ?

Ist morgen nicht der letzte Tag der Verhandlung?

@EviP86
Das frag ich mich auch. 

Ich hab irgendwo gelesen,  dass sich alles verschiebt und es wohl noch einen Termin am 23 oder 27.11. geben soll. 

Leider weiß ich nicht mehr wo ich das gelesen habe und kann deswegen nichts  verlinken. 

Eigentlich sollte ja morgen der letzte Termin sein + Urteilsverkündug. Also, wenn alles nach Plan läuft... Wenn. 

Wieso kann eig keiner was dazu sagen?  Irgendjemand muss das doch genauer wissen ^^

Zumal doch auch sicher einige beim letzten Termin dabei sein wollen... Vermute ich. 
Genau wie beim ersten Tag wird wohl auch beim letzten der Andrang größer sein, schätze ich. 

Bin mal gespannt. Morgen soll ja der Tag aller Tage sein.
Und um Marcel wird es dann ruhig werden. Zumindest medial.
Er wird wohl weniger die Ruhe genießen, die sich um ihn legt.

Wird nicht noch das Gutachten zwecks mrt erwartet? Ich habe auch gelesen das es Ende November noch einen Gerichtstermin gibt.

@LL

Der Prozess wurde verlängert. Das Gutachten steht noch aus, ebenso die Untersuchungen von MH. Ich schätze mal, daß das Urteil im Januar gesprochen wird.

Während des laufenden Prozesses will er sich nun noch einmal komplett untersuchen lassen. Es soll ein MRT seines Gehirns angefertigt werden. Außerdem soll eine Blutuntersuchung gemacht werden. Möglicherweise dauert der Prozess alleine deswegen drei bis vier Wochen länger als geplant. Ein Urteil wäre damit vielleicht erst im nächsten Jahr möglich.

http://www.ruhrnachrichten.de/Nachrichten/Herner-Doppelmord-Jetzt-bastel-ich-die-Mordwaffen-958672.html (Archiv-Version vom 14.11.2017)

@Photographer73
Dankeschön