Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft
11.09.2017 um 22:32Ich habe nochmal über die Unterschiede zwischen ausgrenzen und mobben nachgedacht, bzw. wie man das definieren kann. Hier meine Gedanken dazu:
Ausgrenzen:
Aktiv jemanden nicht in eine Gruppe aufnehmen, ihn bei Unterhaltungen und Aktivitäten nicht dabei haben wollen, weil der Ausgegrenzte in der Regel Eingenschaften hat, die in einer Gruppe alle oder Einzelne stören. Beim Sport z.B. kenne ich es aus Schulzeiten so, dass unsportliche Mitschüler bis zum Schluss stehen blieben, wenn Mannschaften gewählt wurden - sehr demütigend, aber oft nur begrenzt auf eben diesen Sportbereich. Dann z.B. weil jemand Eigenschaften hat, mit denen andere nicht umgehen können, das können Verhaltens, körperliche, optische oder olfaktorische Eigenschaften sein. Viele Menschen z.B. reagieren auf unangenehmen Körpergeruch empfindlich und meiden denjenigen. Das ist überhaupt nicht ungewöhnlich. Aber auch rein optische Defizite reichen oft aus, um ausgegrenzt zu werden, man will halt nicht auffallen mit jemandem, der einen offensichtlichen Makel hat, zu viel spricht, zu laut lacht, sich nicht zu kleiden weiß oder, oder.... Dieses Ausgrenzen ist meiner Erfahrung nach eigentlich nicht bösartig, sondern in den Eigenschaften des Ausgegrenzten zu suchen, die er vielleicht nicht oder nur bedingt ändern kann. Es geschieht einfach, weil Andersartigkeit eben nicht jedermanns Sache ist, und sich Gleiches gern zu Gleichem gesellt.
Mobben
Aktiv jemanden ausgrenzen, und zudem u.U. auch verbal oder körperlich attackieren, und zwar AUCH, ohne dass der Gemobbte erfährt, warum niemand etwas mit ihm zu tun haben möchte - er wird ausgegrenzt, basta. Manchmal mit Begründung oder gehässigen, oft erlogenen, abfälligen Bemerkungen, mit dem Ziel, dass derjenige total verunsichert wird, was in der Regel einen extremen Angriff auf das Selbstwertgefühl darstellt und den Gemobbten extrem verunsichert. Dadurch verhält er sich immer gehemmter und zieht sich zurück, wird in der Tat zum Sonderling, weil die Verunsicherung so immens ist. Das Mobben in dieser Form würde ich als zutiefst bösartig bezeichen, mit dem Ziel jemanden fertig machen zu wollen, weil er sich gerade anbietet, weil eine Gruppe Macht ausüben will, oder einfach aus Neid, um z.B. einen Konkurrenten abzuhänge. Das Mobben hat also letztendlich zum Ziel, dass der Mobber sein Selbstwertgefühl steigert, indem er jemand anderes erniedrigt. Das ist ein bewusster böser Akt.
Manchmal ist es vielleicht so, dass aus dem anfänglichen Ausgrenzen aufgrund persönlicher Eigenschaften ein Mobbing entsteht, weil sich die Person einfach anbietet, nachdem sie schon nicht mehr dazu gehört, und weil die Andersartigkeit vielleicht auch dazu provoziert, gerade bei Jugendlichen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei M.H. so gewesen ist. Zumindest lassen die Informationen, die zu seiner Biografie bislang veröffentlicht wurden, diesen Rückschluss zu. Ob sie der Wahrheit entsprechen, oder nur viel aufgebauscht wurde, wissen wir derzeit ja nicht. Letzendlich sucht jeder, auch derjenige, der keinen Bock mehr auf Gruppen hat, seinen Platz im Leben. Was ist, wenn dieser angestrebte Platz nun auch noch platzt wie eine Seifenblase - eine erneute Ausgrenzung sozusagen mitten auf der Zielgeraden. Das ist glaube ich, wie ein roter Knopf, der einmal zu viel gedrückt wird.
Mich würde noch interessieren, was genau M.H. so an der Bundeswehr faszinierte, warum er dort unbedingt hin wollte, ob er sich dazu mal geäußert hat. Habe irgendwie ein mulmiges Gefühl, wenn ich mir vorstelle, er wäre tatsächlich eingezogen worden.
Ausgrenzen:
Aktiv jemanden nicht in eine Gruppe aufnehmen, ihn bei Unterhaltungen und Aktivitäten nicht dabei haben wollen, weil der Ausgegrenzte in der Regel Eingenschaften hat, die in einer Gruppe alle oder Einzelne stören. Beim Sport z.B. kenne ich es aus Schulzeiten so, dass unsportliche Mitschüler bis zum Schluss stehen blieben, wenn Mannschaften gewählt wurden - sehr demütigend, aber oft nur begrenzt auf eben diesen Sportbereich. Dann z.B. weil jemand Eigenschaften hat, mit denen andere nicht umgehen können, das können Verhaltens, körperliche, optische oder olfaktorische Eigenschaften sein. Viele Menschen z.B. reagieren auf unangenehmen Körpergeruch empfindlich und meiden denjenigen. Das ist überhaupt nicht ungewöhnlich. Aber auch rein optische Defizite reichen oft aus, um ausgegrenzt zu werden, man will halt nicht auffallen mit jemandem, der einen offensichtlichen Makel hat, zu viel spricht, zu laut lacht, sich nicht zu kleiden weiß oder, oder.... Dieses Ausgrenzen ist meiner Erfahrung nach eigentlich nicht bösartig, sondern in den Eigenschaften des Ausgegrenzten zu suchen, die er vielleicht nicht oder nur bedingt ändern kann. Es geschieht einfach, weil Andersartigkeit eben nicht jedermanns Sache ist, und sich Gleiches gern zu Gleichem gesellt.
Mobben
Aktiv jemanden ausgrenzen, und zudem u.U. auch verbal oder körperlich attackieren, und zwar AUCH, ohne dass der Gemobbte erfährt, warum niemand etwas mit ihm zu tun haben möchte - er wird ausgegrenzt, basta. Manchmal mit Begründung oder gehässigen, oft erlogenen, abfälligen Bemerkungen, mit dem Ziel, dass derjenige total verunsichert wird, was in der Regel einen extremen Angriff auf das Selbstwertgefühl darstellt und den Gemobbten extrem verunsichert. Dadurch verhält er sich immer gehemmter und zieht sich zurück, wird in der Tat zum Sonderling, weil die Verunsicherung so immens ist. Das Mobben in dieser Form würde ich als zutiefst bösartig bezeichen, mit dem Ziel jemanden fertig machen zu wollen, weil er sich gerade anbietet, weil eine Gruppe Macht ausüben will, oder einfach aus Neid, um z.B. einen Konkurrenten abzuhänge. Das Mobben hat also letztendlich zum Ziel, dass der Mobber sein Selbstwertgefühl steigert, indem er jemand anderes erniedrigt. Das ist ein bewusster böser Akt.
Manchmal ist es vielleicht so, dass aus dem anfänglichen Ausgrenzen aufgrund persönlicher Eigenschaften ein Mobbing entsteht, weil sich die Person einfach anbietet, nachdem sie schon nicht mehr dazu gehört, und weil die Andersartigkeit vielleicht auch dazu provoziert, gerade bei Jugendlichen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei M.H. so gewesen ist. Zumindest lassen die Informationen, die zu seiner Biografie bislang veröffentlicht wurden, diesen Rückschluss zu. Ob sie der Wahrheit entsprechen, oder nur viel aufgebauscht wurde, wissen wir derzeit ja nicht. Letzendlich sucht jeder, auch derjenige, der keinen Bock mehr auf Gruppen hat, seinen Platz im Leben. Was ist, wenn dieser angestrebte Platz nun auch noch platzt wie eine Seifenblase - eine erneute Ausgrenzung sozusagen mitten auf der Zielgeraden. Das ist glaube ich, wie ein roter Knopf, der einmal zu viel gedrückt wird.
Mich würde noch interessieren, was genau M.H. so an der Bundeswehr faszinierte, warum er dort unbedingt hin wollte, ob er sich dazu mal geäußert hat. Habe irgendwie ein mulmiges Gefühl, wenn ich mir vorstelle, er wäre tatsächlich eingezogen worden.