@AveMaria vielen Dank! Du bringst es auf den Punkt. Ich gehöre nämlich auch zu den Elternteilen, die nach Auffassung von wilnsdorf zu faul sind, sich mit ihrem Kind zu beschäftigen (was ärgert mich diese Aussage!) Ganz im Gegenteil: Mein Kind wird von mir dazu animiert, sich mit anderen Kindern zu treffen, raus in die Natur zu gehen etc. Leider klappt das nicht immer im gewünschten Umfang. Fakt ist aber, dass es aufgrund des ADHS sehr schwierig ist, Freundschaften aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Gerade als Elternteil eines ADHS-Kindes ist man nochmal mehr gefordert.
Es ist, wie AveMaria sagte, tatsächlich folgendermaßen: Soll mein Sohnemann (fast 13 Jahre) seine Hausaufgaben machen, sitzt er oftmals am Tisch und lässt sein Lineal fliegen, schmeisst mit seinem Radiergummi um sich, springt immer und immer wieder vom Stuhl auf und hopst durch die Gegend. Konzentration auf Sachen, die ihn nicht interessieren gleich Null (z.B. Mathe). Soll er dagegen Englisch lernen, ist er voll bei der Sache, eben weil es ihn interessiert. Gleiches gilt, wenn er am PC Minecraft spielt oder Bücher liest. Bei Dingen, die für ihn interessant sind, ist er kaum noch ansprechbar.
Struktur bei einem ADHSler einzuführen, ist so, als wolle man als Otto-Normal-Mensch zum Mond fliegen. Egal, wie oft man gewisse Rituale einzuführen versucht: Am nächsten Tag ist alles vergessen. Man fühlt sich wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier".
Man mag es sich nicht vorstellen, aber mit einem ADHS-Kind zu leben, treibt einen manchmal (oder auch öfter) an den Rand des Wahnsinns.