bellady schrieb:Wenn er ihr z.B. aber vormachte, dass er arbeiten geht, ein gutes Einkommen hat, aus dem er für die Kosten aufkam, indem er jeden Tag zur gewohnten Zeit die Wohnung verlies, aber nicht arbeiten ging, alles aus dem Kredit bezahlte ?
1) einige Jahre vorher (noch bevor sie Kinder hatten) waren in der Tat beide arbeitslos gewesen, hatte ihre Miete nicht gezahlt und sind aus ihrer Mietwohnung geflogen. Das war auch einer der Fälle, wo sie einen Eintrag im Strafregister sich "verdient" hatte, wenn ich das richtig verstehe, hatte sie bei der Wohnungsräumung einen Gerichtsvollzieher angegriffen?
Vielleicht finde ich die Quelle dazu nochmal, aber es ist im Prinzip völlig egal, weil:
2) weil zu dem Zeitpunkt, über den wir jetzt sprechen, DB eben schon lange nicht mehr arbeitslos war, sondern über ein Einkommen verfügte, aus welchem die Familie sich ernährte.
Das Einkommen war wohl geringer bzw. unstetiger (wenn ich es richtig verstehe, machte er Auftragsarbeiten, dh. er hatte kein gesichertes Einkommen?) als für einen Kredit erforderlich, weshalb er eben diese Fälschungen vornahm (meine Vermutung), aber es war nicht so, dass er kein Einkommen hatte
3) "alles aus dem Kredit bezahlen" konnte er schon deshalb nicht, weil es laut Zeitungsbericht ausschliesslich um eine mortgage, also einen Immobilienkredit geht. Das so erschlichene Geld steckte also in der Wohnung der Familie, für anderes konnte er es also nicht verwendet haben
4) aufgeflogen ist der Betrug ja erst nach seiner Festnahme. Ich gehe davon aus, dass die Bank dies zum Anlass nahm, die Unterlagen nochmals zu prüfen, um für den Fall, dass sie verschwunden bleibt und er verurteilt wird wegen Mord, den Verlust zu minimieren, zu schauen, wie man die Wohnung so gut verkaufen kann, dass die Restschuld damit abgedeckt werden kann. Und bei dieser Überprüfung sind dann die Unstimmigkeiten aufgefallen...
Ich denke, wäre nichts passiert und hätte er wie in den Jahren zuvor die Kreditraten regelmäßig bedient, wäre der Betrug nie aufgeflogen...
Zusammengefasst meine Vermutung: DB hat die Bank über seine finanzielle Leistungsfähigkeit getäuscht, um einen Kredit zu erlangen, er hat aber nicht mit der Absicht gehandelt, diesen Kredit nicht zurückzuzahlen. Eingehungsbetrug ist das trotzdem, aber eben nicht mit dem Ziel oder der Absicht, den Kreditgeber zu schädigen.
bellady schrieb:Du meinst, sie wusste von dem durch Fälschungen erschlichenen Kredit, könnte deshalb ohne Kinder untergetaucht sein ?
sie wusste definitiv von dem Kredit, schliesslich hat sie ja in der damit finanzierten Wohnung gelebt
ob sie wusste, dass der Kredit durch Betrug erlangt wurde, kann ich nicht beurteilen
sie wusste auch ziemlich sicher von den (hohen) Rückzahlungsverpflichtungen des Kredits.
Sie hat sich ja gegenüber sich ja sinngemäß eingelassen, dass sie sich in Irland "wie gefangen" fühlte. Hat aber nicht gesagt, wovon sie sich gefangen fühlte. Von ihrem Mann? Von ihrer Familie, den Kindern?
Denkbar, dass sie sich von dem Kredit "gefangen" fühlte!
Und insoweit halte ich eine Kurzschlussreaktion, aus alledem ausbrechen zu wollen, untertauchen zu wollen, alles, was sie "gefangen hielt", so auch die Schulden, hinter sich lassen zu wollen, auszusteigen, für durchaus möglich... Sie wäre nicht die erste