Doppelmord im Weiler Höfen/Königsdorf (Oberbayern)

Oft sind die Fenster kunstvoll geschmiedet, vielleicht auch nur aus optischen und weniger aus sicherheitstechnischen Gründen angebracht.

Vermutet wird, dass die Situation "außer Kontrolle" geriet.
Wenn es doch mehrere Einbrecher waren, sollte es für die Täter wirklich ein Problem gewesen sein, drei ältere Menschen unter Kontrolle zu bekommen?
Angeblich sollen die Täter von den Anwesenden überrascht gewesen sein.
Die Besucher waren doch schon einige Tage in Höfen. Solche Täter spähen doch ein Haus vorher aus, bevor sie einsteigen, oder?
Und dann diese übermäßige Gewalt!
Ich finde diese Theorie seltsam...

Dass die Situation außer Kontrolle geriet, ist ja nur eine Spekuation.
Es könnte auch genauso gut sein, die Einbrecher haben einschlägige Erfahrungen, sind so skrupellos und auf alles gefasst. Immerhin sind sie ja einige Zeit im Haus geblieben, um dieses zu durchsuchen, laut einem Presseartikel. Die Nerven muss man ja auch erstmal haben, für mich ist das ziemlich abgebrüht.
Wäre ihnen wichtig gewesen, niemanden anzutreffen, hätten sie das Haus eine Zeitlang tatsächlich beobachten müssen, das wäre dann bestimmt aufgefallen. 

Weiß man inzwischen, ob die Überlebende schon vernommen werden konnte?

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/mord-in-koenigsdorf-bundeskriminalamt-schickt-spezialisten-1.3404655

Nein, es sieht wohl auch so aus, als würde das noch lange dauern. Die arme Frau 😔
 " Der Gesundheitszustand der überlebenden 76-jährigen Hausbesitzerin sei weiterhin stabil, sagt der Polizeisprecher. Doch ihr Zustand sei "weit davon entfernt, dass wir sie vernehmen können". Die körperlichen Misshandlungen sowie die im schlimmsten Fall drei Tage Liegezeit am Tatort hätten für das Opfer eine massive physische wie psychische Belastung dargestellt."

@dragomir
Niemand in der Gegend bezeichnet den Nachbarort als "Nachbarstadt" und ein "Bauernhaus" ist es auch nicht. Du kommst nicht aus der Gegend. Abgesehen davon, welche Stadt meinst Du denn?

@MauraIsles: Wenn die Täter abgebrüht gewesen wären, hätten sie nur soviel Gewalt, wie nötig gegen die Opfer angewandt.
Es gibt ja den gewissen Unterschied zwischen Diebstahl/Einbruch und Doppelmord.
Wären die Misshandlungen als Druckmittel gebraucht worden, um an Wertgegenstände zu gelangen, so wären bestimmt auch die EC-Geheimnummern der Opfer genannt worden. Die Täter hätten irgendwie Geld abgehoben. Denke,dazu sind noch keine Informationen bekannt.

@Werner_Mauss: Könnte aber auch ganz anders gewesen sein. Die
 Soko wird sicherlich alle Theorien durchdacht und überprüft haben.

@hubertus, da haben Sie natürlich Recht. Es wird sicherlich noch ein bis zwei Wochen dauern, bis wir hier ein (Zwischen)Ergebnis haben.

@Huberttus
Aha, das kling ja nun nicht wirklich logisch. Wenn ich irgendwo einbreche, um mich zu bereichern, dann gehe ich doch nicht behutsam mit möglichen Störern um. Wenn ich nicht so abgebrüht bin, das ohne zu zögern durchzuziehen, hau ich ab, sobald ich merke, dass da jemand ist.

Man weiß zudem ja gar nicht, in welchem Zustand die Opfer waren, und ob das, was in der Presse als Misshandlung bezeichnet ist, nicht nur das Ergebnis von mit Gewalt möglichst schnell und effektiv die Bewohner auszuschalten ist.
Das haben die Täter gemacht, weil sie sich sicher sind, dass sie nicht geschnappt werden. Weil man keine Verbindung von ihnen zu den Opfern herstellen kann.
Meine Theorie.

@MauraIsles

- Ein Ermittler der Polizei spricht von einer Gewaltorgie. (In vielen Presseartikeln nachzulesen)
-  Das derzeitige Vergehen lautet auf zweifachen Mord und versuchten Mord und nicht auf Totschlag.
  Dafür gibt es sicherlich deutliche Kriterien.
- Die allermeisten Einbrecher vermeiden Personenkontakt; sind scheu.
- Die SOKO Höfen ermittelt in alle Richtungen, schließt eine Beziehungstat also bis dato nicht aus.
- Professionelle Einbrecher vermeiden normalerweise Kapitalverbrechen wie Mord. Die Verhältnismäßigkeit zwischen Risiko und   Beute ist nicht gegeben.
- mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man eine Verbindung zwischen Opfern und Tätern herstellen.

@Flusspanther
Wie würden Sie Geretsried oder Bad Tölz bezeichnen?

Huberttus schrieb:- mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man eine Verbindung zwischen Opfern und Tätern herstellen.

Vielleicht haben die Besucher in ihrem Umfeld erzählt,wen sie besuchen fahren , weil sie sterben mussten , dass da jemand Bekannter bei den Tätern dabei war  ?

@bellady:
ein sehr guter Denkansatz!

Nach der Tat ist "die Verbindung" meist mit der Täter-DNA nachweisbar.

Gewaltorgie hört sich jetzt aber sehr blumig an. Wurde da ein Polizeisprecher zitiert oder ist das eine Journalistenausschmückung? Das könnte suggeriereb, dass es nicht um Beute, sondern nur um Rache geht. Aber da das Haus durchsucht wurde nach der Tat, passt das jetzt nicht so ganz für mich.

Mord macht sich nicht  an der Tat selbst, sondern unter anderem an den Beweggründen fest. Man kann im Streit jemanden schlimm zurichten und bekommt nur Totschlag angelastet. Wenn man das aber geplant, heimtückisch, unter Ausnutzung körperlicher Unterlegenheit tut, zudem, um sich zu bereichern, dann ist das Mord. 

Wir werden sehen, im Endeffekt wissen wir zuwenig wirklich. Und es ist wie immer sehr schwer, Presseinterpretetionen von den wirklichen Fakten zu unterscheiden.
Hoffentlich haben die Ermittler bald die Täter! 

Huberttus schrieb:- Professionelle Einbrecher vermeiden normalerweise Kapitalverbrechen wie Mord.

Normalerweise mag das wohl so sein, aus XY und anderen Fahndungs Sendungen kennt man aber diese Fälle "warum" muss die Beraubte Person  noch halb getötet oder direkt ermordet werden !
Da gibt es wahrscheinlich keine Antwort auf so viel Kriminelle Energie und abgrundtiefe Bösartigkeit, man weiß aber nun noch gar nicht was hier los war.

@MauraIsles

Es wäre nicht der erste geplante Mord oder die Beziehungstat, die als Raubmord getarnt wurde.
Wissen wir das?

In Hinblick auf die Opfer und ihr Schicksal möchte ich den Begriff  Gewaltorgie (er stammt ja nicht von mir!) nicht
als "blumig" bezeichnen; ob es nun um Rache geht oder um die Beute.

Informationen aus der Presse kann man vielfach interpretieren. Das ist nichts Neues.
(Internetseite der Polizei hat verlässliche Informationen)

Möglich ist alles, auf jeden Fall werden Beziehungstaten in der Regel schneller aufgeklärt, als welche durch Fremde. Die Nadel im Heuhaufen wäre natürlich der Worst-Case ☹️

http://www.polizei.bayern.de/oberbayern/fahndung/personen/index.html/256952 (Archiv-Version vom 17.03.2017)


Von "Gewaltorgie" ist hier jedenfalls nichts zu lesen.

Werner_Mauss schrieb (Beitrag gelöscht):Dass Besuch im Haus war, hat sicherlich keiner so richtig erwartet, denn ginge es gezielt um die Besucher, hätte man die in ihren jeweiligen Heimatstädten ausgeraubt o.ä.

Werner_Mauss schrieb (Beitrag gelöscht):In dieser Region Deutschlands, wo gerade im Raum Tölz / Tegernsee sehr viele reiche Pensionisten in sog. Alleinlage leben, fahren, bedingt durch die räumliche Nähe zum Balkan, diverse Gruppen, ähnlich der "Frosch-Bande" rum, und suchen sich ihre Opfer bzw. ihre Objekte mit Bedacht aus,

Das halte ich für gute Überlegungen, eine solche Tätergruppe hatte eventuell bereits ausgekundschaftet das die Hausherrin allein ist, der Besuch kann die Täter überrascht und alles zum Entgleisen gebracht haben.