Im übrigen ist Kim Schmitz völlig überbewertet, was seine "Hacker"-Qualitäten angeht. Besonders sein narzistisch geprägter Drang nach Selbstdarstellung geht konträr zum verdeckt arbeitenden Cyber-Kriminellen der modernen Zeit, der ebenso wie Kim kein tiefes IT-Wissen benötigt, sondern einfach nur Darknet-Shops bedienen können und seine Spuren verschleiern muss. Zur anderen Art der Cyberkriminellen, die mit wirklichem IT-Wissendas aufbauen, was die Unwissenden später kaufen/mieten, zähle ich Kim nicht. Auf jedenfall hat er den Anschluss verpasst, sonst wäre er jetzt Milliardär, nicht im Focus der Ermittlungsbehörden und unbekannt. Aber Dickerchen möchte ja bekannt sein.
Ein sehr guter Artikel über ihn ist hier zu lesen:
https://www.digitalwelt.org/themen/subkulturen/kimble-story-kim-schmitzDaraus:
Alles nur ein großer Fake
Zunächst als gewöhnlicher Trader und Systemoperator einer illegalen BBS (Bulletin Board System) namens „House of Coolness“, später dann als Telefonbetrüger und Kreditkartenfälscher unterwegs, schaffte es Kimble auf seiner Laufbahn gegen seine eigene Szene zu arbeiten, kurzweilig für drei Monate in Haft zu sitzen, später für viel Geld als Berater für die einen der größten Telekommunikationsgesellschaften in Deutschland scheinbar untätig zu sein, um dann seine eigens gegründete Firma gegen Hackerattacken angeblich für eine zweistellige Millionensumme weiterzuverkaufen.
Geld, Geld, Geld ...
Der Tausch mit Raubkopien boomte schon von der ersten Stunde der Szene an, wo auch Kimble kräftig mitmischte. Angeblich soll er dann sogar für den Rechtsanwalt und Szene-Jäger Freiherr von Gravenreuth gearbeitet haben – vielleicht sogar sein erstes selbstverdientes Taschengeld durch den Verrat seiner eigenen Szene an die Vertreter der Industrie.
Buhmann zur Recht:
Doch dass gerade die Zeit der Telefonmanipulation Kimble zum heutigen Millionär gemacht hat, ist eine interessante Geschichte um den abstrusen Selfmade-Mann. Kimble ist in diesem Fall ein Einzelfall, das hat der Buhmann der Hackerszene nicht nur seinem ausgeprägten Ego zu verdanken. Auf seiner Website sind mindestens 300 Bilder von ihm abgebildet
Geld, Geld Geld ...
Nebst seines Imperiums mit gestohlenen Calling Cards baute Kimble seine eigene Partyline, eine kommerzielle Telefon-Konferenzverbindung, auf, um am Insiderwissen der Szenemitglieder ganz nah dran zu sein. Doch gerade das Geschäft mit der eigenen BBS (Bulletin Board System) und den Raubkopien schien Kimble zunächst zu seinem eigenen Schicksalsschlag zu werden. Denn Kimble selbst wurde von einem sogenannten Buster, der angeblich für den Münchener Rechtsanwalt von Gravenreuth gearbeitet haben soll, verraten.
Der angebliche Hacker KIM:
Doch damit war Kimble nicht am Ende seiner Kräfte angelangt. Im Jahre 1996 schaffte er zum ersten mal angeblich den berühmten GSM-Hack – das Duplizieren einer Handykarte, um auf Kosten eines anderen zu telefonieren. Das Problem dabei: Die Methode wurde vom Chaos Computer Club bereits vorher entdeckt und publiziert