Doppelmord Mundo in Fischbach (Kelkheim)

@Cassandra71

Da beschreibe ich den Wiederspruch

schluesselbund schrieb:Auch sein Verhalten soll beigetragen haben ihn als Schuldig zu sehen. Er zeigt keine Trauer also ist er der Täter. So nach dem Moto schau dir den mal an. Zweifelsfrei der Täter. Da wird ihm ein plumpiges Verhalten nach gesagt. Währen der Polizeikontrolle solle er ganz ruhig und sich nicht auffallen verhalten haben. Irgend wie wieder spricht sich das Ganze. Letztlich ist er noch ein abgebrühter Psychopath. Und so wieso nicht sympathisch. Passt genau zu einem Mörder. Hoffentlich urteilen Gericht nicht nach einem solchem Massstab.

Wenn du damit nichts anfangen kannst, und du ihr alles als normal betrachtest selbst noch das ruhig bleien, dann sei dem so.

Ich sehe da in der Tat keinen Widerspruch...im Gegenteil.

@Cassandra71

Da wird Mundo ein Verhalten von plumpig bis dummen Psychopathen nachgesagt oder dargestellt, aber bei der Polizeikontrolle da war er der Chef seiner Sinne. Wenn da kein Wiederspruch steht, versteh ich etwas falsch. Was ich nicht glaube.

die kontrolle bezog sich ja nicht auf den innenraum des wagens.
der polizist wollte, eigentlich als privatmensch, einfach mal reinschauen, weil er ein fan dieser art autos war.
warum soll M.M. dabei nervös werden ? er hatte die leichen ja gut abgedeckt und selbst wenn der polizist etwas gesehen hätte unter dem bett, ist doch klar, der mann wohnt halb in dem auto, also logisch, dass auch der stauraum unter dem bett genutzt wird.

@schluesselbund

schluesselbund schrieb:Da wird Mundo ein Verhalten von plumpig bis dummen Psychopathen nachgesagt oder dargestellt, aber bei der Polizeikontrolle da war er der Chef seiner Sinne.

Sein Verhalten bei der Kontrolle spricht mMn eher dafür, daß er sich keiner Schuld bewußt war, hier geht es ja nicht um einen Profi, sondern um einen normalen Privatmenschen, den solch eine Tat sicher nicht kalt gelassen hat und je mehr er versucht hätte unauffällig zu sein, umso nervöser wäre er den Beamten vorgekommen.
@wagner
Grade weil sich der Beamte sehr für das Innere des Wagens und die Umbauten interessiert hat, hätte MM doch befürchten müssen, daß er da einmal fragt, ob er einen Schrank aufmachen darf, oder eben schauen, wie das mit dem Bett gelöst worden war.................auf jeden Fall war der Beamte ( wenn alles so stimmt) seeehr nah dran und da wären die meisten in Schweiß ausgebrochen.

Ich möchte nochmal auf die Umstände des Erschießens und den Autopsie-Bericht zurückkommen: Falls das mit dem Hinknien stimmt, dann würden die Teppiche auch etwas mehr Sinn machen: Die Opfer mussten sich auf jeweils einen Teppich knien, wurden erschossen und fielen auf den jeweiligen Teppich. Die Leichen ließen sich so leicht mit Hilfe der Teppiche verpacken und die Tat konnte recht spurenarm durchgeführt werden (zumindest in meiner Vorstellung).

Ein anderer Punkt, der mir aufgefallen ist, sind die zwei Schussverletzungen des blinden Bruders: Schüsse in Kopf und Wangen. Ich weiß nicht, wie leicht es ist, anhand einer Autopsie eine Blindheit festzustellen. Möglicherweise war der zweite Schuss gedacht, den Kopf des Opfer noch zusätzlich zu "zerstören", um es einer Autopsie zu erschweren, die Blindheit zu erkennen - die ja eine Identifizierung erleichtert hätte.

Wenn meine Überlegungen stimmen, dann wurden die Morde sehr durchdacht ausgeführt. Ein ungeübter Täter müsste dazu vielleicht recherchieren, oder sowas mal mitbekommen haben. Vielleicht gibt es eine filmische Vorlage, so dass auch ein Erst-Täter darauf hätte kommen können.

Was ich überhaupt nicht verstehe, bei anderen Fällen wo Leichen weiter verbracht werden wird immer darauf bestanden, dass dies eine besonders hohe Belastung wäre. Siehe Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau. Nur als Beispiel. Bei Mundo solle es das nicht gegeben haben. Verstehe ich nicht.

Mal angenommen MM hätte die beiden erschossen und sie dann 1-2 Tage später " gefunden" ?
Mal abgesehen davon, daß ihm sicher bewußt war, daß die Kripo ihn genau befragen würde, hätte er doch bei ein bißchen Vorsorge nur Vorteile gehabt ? Keine Einbruchspuren am Haus lassen zumindest nicht auf ihn alleine den Verdacht fallen, Täter werden mit den unterschiedlichsten Geschichten in Häuser gelassen.

seli schrieb:Mal abgesehen davon, daß ihm sicher bewußt war, daß die Kripo ihn genau befragen würde, hätte er doch bei ein bißchen Vorsorge nur Vorteile gehabt ?

In den engeren Kreis der Verdächtigen (bzw. zu Überprüfenden) wäre er so oder so gekommen...schließlich ist er derjenige, der am meisten vom Tod seines Vaters und Bruders profitiert.

Der Todeszeitpunkt wäre genauer eingrenzbar gewesen, für exakt diesen Zeitrahmen hätte er ein Alibi gebraucht. Er hätte nicht über Monate über das Geld verfügen und Gegenstände veräußern können. Das sind jetzt nur mal zwei Nachteile, die mir spontan einfallen...es gibt sicher noch mehr.

Welche Vorteile sollen das also deiner Meinung nach sein?

@seli

seli schrieb:Grade weil sich der Beamte sehr für das Innere des Wagens und die Umbauten interessiert hat, hätte MM doch befürchten müssen, daß er da einmal fragt, ob er einen Schrank aufmachen darf, oder eben schauen, wie das mit dem Bett gelöst worden war.................auf jeden Fall war der Beamte ( wenn alles so stimmt) seeehr nah dran und da wären die meisten in Schweiß ausgebrochen.

ich glaub, jemand der soviele kilometer mit zwei leichen im auto fährt, den bringt so schnell nichts aus der ruhe.

@Cassandra71

Cassandra71 schrieb:Der Todeszeitpunkt wäre genauer eingrenzbar gewesen, für exakt diesen Zeitrahmen hätte er ein Alibi gebraucht. Er hätte nicht über Monate über das Geld verfügen und Gegenstände veräußern können. Das sind jetzt nur mal zwei Nachteile, die mir spontan einfallen...es gibt sicher noch mehr.

Welche Vorteile sollen das also deiner Meinung nach sein?

Deshalb schrieb ich ja von Vorsichtsmaßnahmen, er hätte sich ein Alibi verschaffen können, wie manch andere vor und nach ihm in anderen Fällen.
Der gravierendste Vorteil wäre mMn gewesen, daß es 2 Todesscheine gegeben hätte und er so ganz ohne sich verdächtig zu machen über das gesamte Erbe hätte verfügen können.
Wenn nun die Leichen nicht gefunden worden wären, hätte er 10 Jahre warten müssen, um sie für tot erklären zu lassen.

@wagner

wagner schrieb:ich glaub, jemand der soviele kilometer mit zwei leichen im auto fährt, den bringt so schnell nichts aus der ruhe.

Genau weil er so ruhig blieb, und in nichts aus der Ruhe brachte ist davon auszugehen, dass Mundo gar eine Leichen an Bort hatte.

@QueenLouie
Hat heute Morgen ja ganz besonders reingehauen was die Charakterbewertung von M. Mundo
betrifft Streuner- Familienangehörige interessieren ihn einen Kehricht u.s.w. kennst Du
M. Mundo so gut das Du dermaßen gegen ihn austeilst ?
@Tomtim der ihn offenbar kennt beschreibt ihn als undiplomatisch und Elefant im Porzellanladen
so das man manchmal schon fast über ihn lachen konnte, so kommt er mir nach der
Doku auch vor, so ganz Naiv hofft er das irgendwie ein WAV. zu Stande kommt er hoffte
sicher auch auf den Profiler so wie er diesem Gegenübertrat ohne aus seiner Sicht zu
erkennen das das ein Löwe war der möglicherweise nur gekommen ist um ihm
den Rest zu geben was nach Ansicht einiger ja wohl auch gelang.

@Cosmo69

Ich denke Mundo hat einen "schlechten" Anwalt aus gewählt.

... das auch 😟

schluesselbund schrieb:Ich denke Mundo hat einen "schlechten" Anwalt aus gewählt.

Die Medien würden vermutlich schreiben: es hätte in so einem Fall keinen "guten" Anwalt geben können.

Der Angeklagte hatte schon während des Prozesses, der sich erstaunlich lange hinzog, einen gewissen Anwalts-Verschleiß. Hier eine längere Passage aus einem Artikel nach der Urteilsverkündung, der auch nochmal deutlich macht, dass die Berichterstattung nicht sonderlich neutral war. Und der Richter war wohl auch nicht ohne:

47 Verhandlungstage lang hatte der Richter sich alles angehört, was M. zu sagen hatte. „Hanebüchene Erklärungen“, so Drescher [der Richter] beinahe beeindruckt, „an Dreistigkeit kaum zu überbieten“. In der Tat hatte M. ganz eigene Erklärungen anzubieten. [...] Für den Mord machte er andere verantwortlich. Irgendwann brachte er gar den NSU als mögliche Täter ins Spiel. Doch zu dem Zeitpunkt hatte seine Verteidigung die Grenze zur Hanswurstiade bereits weit überschritten.

Mitten im Prozess wechselte M. aus unerfindlichen Gründen seinen völlig zurechnungsfähigen Anwalt durch einen Berliner Kollegen aus, dessen größte Glanzleistung wohl war, das Plädoyer der Staatsanwältin durch ein halbes Dutzend Pinkelpausen zu unterbrechen. Er stellte zudem, wie Drescher das nannte, „verschiedene Wildschwein-Theorien“ auf, die beweisen sollten, dass sein Mandant nicht der Mörder sein könne, weil die Leichen sonst von französischen Wildschweinen gefressen worden wären. Dieser Beweis gelang aber nicht.

In seinem letzten Wort bat schließlich M. um eine Schweigeminute für seine ermordete Familie – und stellte die Pappkonterfeis seiner Angehörigen auf den Tisch der Anklagebank. Die Strafprozessordnung sehe das zwar nicht vor, sagte Drescher damals, aber er könne dem Angeklagte ja schlecht das Stillsein verbieten.

http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurt-mordprozess-traenen-am-ende-des-trauerspiels,1472798,22616470.html

@seli

seli schrieb:Deshalb schrieb ich ja von Vorsichtsmaßnahmen, er hätte sich ein Alibi verschaffen können, wie manch andere vor und nach ihm in anderen Fällen.
Der gravierendste Vorteil wäre mMn gewesen, daß es 2 Todesscheine gegeben hätte und er so ganz ohne sich verdächtig zu machen über das gesamte Erbe hätte verfügen können.
Wenn nun die Leichen nicht gefunden worden wären, hätte er 10 Jahre warten müssen, um sie für tot erklären zu lassen.

Das finde ich auch sehr seltsam, ein Mord, ein paar Tage drauf sie gefunden, man hätte ihn sicherlich in Verdacht gehabt, wie das ja immer bei solchen Morden ist. Aber nachweisbar, sehr schwierig, wenn man nichts bei ihm oder im Haus gefunden hätte.
Alles auszudehnen, die Leichen so weit weg zu bringen, hat etwas unlogisches...
Harbort hat am Schluss schon die richtige Frage gestellt (Doku..), was hätte jemand davon die Leichen dort abzulegen. Er fragte allerdings in Bezug auf Fremdtäter.
Die Frage wäre gewesen, was hätte Mundo dazu veranlasst es so kompliziert zu machen, da es viel naheliegendere Tatvorgänge gegeben hätte.

ich glaube immer noch, dass der eigentliche plan nicht war, die leichen in fankreich zu entsorgen, sondern sie, an dem vermuteten aufenthaltsort, ohne tüten und teppiche, in die pampa zu schmeissen.
sie wären dort gefunden worden, M.M. hätte seine vermutung über den betrügerischen makler loswerden können und alles wär paletti gewesen.

@wagner

wagner schrieb:ich glaube immer noch, dass der eigentliche plan nicht war, die leichen in fankreich zu entsorgen, sondern sie, an dem vermuteten aufenthaltsort, ohne tüten und teppiche, in die pampa zu schmeissen.
sie wären dort gefunden worden, M.M. hätte seine vermutung über den betrügerischen makler loswerden können und alles wär paletti gewesen.

Was hat ihn davon abgehalten?

ich nehme an die kontrolle durch die französische polizei.
nur weil er in diesem moment nicht nervös erschien, heisst es ja nicht, dass er es nicht war, ergo, lieber die leichen loswerden, bevor der nächste polizist wirklich wissen will was unter dem bett verstaut ist.