Welcher Kriminalfall beschäftigt euch besonders?

Ich lese seit ein paar Tagen In der US Presse einen Fall, der große Aufmerksamkeit erfährt. Es geht um das spurlose verschwinden der Christina Powell aus San Antonio. Verschwunden am Morgen nach dem Feiertag 4. Juli, auf dem Weg zur Arbeit.
Eine kurze Zusammenfassung hier incl einer polizeilichen Suchmeldung und einem Video von ihr beim verlassen des Hauses auf dem Weg zur Arbeit.

https://www.foxnews.com/us/missing-texas-mom-christina-powell-what-we-know-about-san-antonio-paralegal

Das ist tatsächlich so mysteriös und bisher gibt es keinerlei Spuren von ihr.
Sie lebt mit ihrem 12 jährigem und war an diesem Morgen etwas zu spät dran. Nachdem sie ihren neuen Arbeitgeber angerufen hat wegen der Verspätung, ist sie dort nie angekommen.
Der 4.7 war für sie eher ein trauriger Tag, da vor einem Jahr der Vater ihres jüngeren Kindes ( 3 Jahre) das Kind in seine Obhut nahm.,
Man hat festgestellt, dass sie ihr handy, ihre Medikamente und ihre Apple Watch zu Hause gelassen hat. Ihrer Mutter sagte sie noch morgens am Telefon, dass sie los müsse und in Eile wäre.

Mich beschäftigt aktuell der Fall eines hier im Ort vermissten 13jährigen Mädchens, das seit zwei Tagen vermisst wird. Das mag in diesem Alter keine besonders lange Zeitspanne sein und hoffentlich stellt sich heraus, dass es sich hier um gar keinen Kriminalfall handelt. Meine Schwester ist damals im gleichen Alter auch für eine Woche ausgebüxt und wurde schließlich von der Polizei in einer 100 km Stadt aufgegriffen.

Ein Detail lässt mich allerdings nachdenklich werden. In der veröffentlichten Aussehensbeschreibung steht ganz konkret "trägt keine Schuhe". So verlässt doch keine Jugendliche das Haus, die von daheim abhauen möchte. Die Schuhe lässt man im Sommer in der Stadt doch eigentlich nur aus, wenn man sich in einem überschaubaren Radius bewegen möchte.

Zudem am selben Tag und im selben Ortsteil bereits ein 8jähriges Mädchen von einem laut Beschreibung Mann um die 50 belästigt bzw. festgehalten worden. Dass dieses Kind sich befreien konnte, liegt wohl allein daran, dass es sich losreißen konnte, als plötzlich eine junge Frau mit Hund zur Situation hinzu kam.

Sterntänzerin schrieb:In der veröffentlichten Aussehensbeschreibung steht ganz konkret "trägt keine Schuhe". So verlässt doch keine Jugendliche das Haus,

@Sterntänzerin
Da es zu dem Fall hier keinen Thread gibt geb ich mal kurz einen Gedanken dazu zum besten: Wenn gesagt wird das Mädchen sei ohne Schuhe verschwunden, dann bedeutet das, daß man zuhause alle ihre Schuhe gefunden hat. Oder zumindest alle die, die der Familie bekannt sind. In dem Alter kauft man sich auch schonmal "heimlich" die ersten eigenen Klamotten. "Heimlich" damit die Eltern nicht fragen wo das Geld herkommt oder weil sie nicht wollen das das Kind das Geld für so furchtbare Schuhe ausgibt
Es muss also nicht bedeuten, daß das Mädchen barfuß unterwegs ist.

@Dr.Edelfrosch

Es hat wohl noch einen oder mehrere Zeugen gegeben, die das Mädchen auf der Straße ohne Schuhe gesehen haben. Daher rührt diese ganz konkrete Beschreibung. Danach ist sie verschwunden.

Andererseits habe ich bei weiterer Suche einen Artikel gefunden, aus dem hervor geht, dass im Februar ein Mädchen gleichen Alters und Namens - der Name ist für eine Person diesen Alters auffällig altmodisch, ich kenne eigentlich nur Frauen 50+, die so heißen - bereits mal für vier Tage verschwunden war und dann wieder aufgetaucht ist. Leider ohne nähere Erläuterungen. Gemäß dem Fall, dass es sich um die gleiche Person handelt (aus dem alten Artikel wurden die Bilder entfernt), würde das dann wiederum doch dafür sprechen, dass das Mädchen auch dieses Mal von daheim abgehauen ist.

Sterntänzerin schrieb:"trägt keine Schuhe"

Finde das gar nicht sooo ungewöhnlich. Ne 13 jährige, die sich alsbald etwa ganz besonders sihetu, läuft halt barfuß herum. Soll absolut überhaupt nicht abwertend klingen, aber besonders in diesem alter gibt es Mädchen / Jungen, die irgendeine auffallen wollen. Entweder durch besondere tolle Kleidung, Musik Geschmack oder halt durch das nicht tragen von Schuhen im Sommer

@lovestar
Aber nicht, wenn man weglaufen will. Wenn das Mädchen also nicht wirklich irgendwo heimlich Schuhe gebunkert hat, von denen ihre Eltern nichts wissen sollten (z.B. bei einer Freundin), dann wird sie nicht freiwillig verschwunden sein, jedenfalls nicht freiwillig für länger.

Der Fall Christina Powell (Seite hier oben) klingt interessant.

Ich schreibe hier erst seit kurzem und muss noch herausfinden, wie ich zitiere.

Sterntänzerin schrieb am 15.07.2022:Mich beschäftigt aktuell der Fall eines hier im Ort vermissten 13jährigen Mädchens, das seit zwei Tagen vermisst wird. Das mag in diesem Alter keine besonders lange Zeitspanne sein und hoffentlich stellt sich heraus, dass es sich hier um gar keinen Kriminalfall handelt.

Das Mädchen ist wieder da. https://www.ludwigshafen24.de/ludwigshafen/vermisst-maedchen-zurueck-polizei-fahndung-suche-angelika-mundenheim-foto-91665201.html

@WeiseFrau
Inzwischen ist sie ( Christina Powell) seit 2 Wochen wie vom Erdboden verschluckt. Sie ist mit ihrem Nissan losgefahren an dem Morgen. Keine Spur von ihr.
Gerade hatte sie einen neuen Job in einer Kanzlei begonnen. Man war super zufrieden mit ihr.
Aber trotz allem gilt sie bisher nur als vermisst ohne Anhaltspunkte auf eine Straftat. Sie muss Medikamente nehmen. Die aber hat sie zu Hause gelassen, nebst Handy usw. Welche junge Frau lässt ihr handy zu Hause ?
Dass nicht wenigstens das Auto gefunden wird, wundert mich auch.

https://amp.star-telegram.com/news/state/texas/article263606343.html

Bei mir gibt es so viele... gerade die Mädchen, die spurlos verschwunden sind.
besonders Rebecca Reusch, das lässt mich gar nicht los. Oder Ute Flemming (?) und Bianka Blömecke.
... ich hoffe immer, das der Täter irgendwann ermittelt wird wie bei Lolita Brieger.
Frauke Liebs, Sonja Engelbrecht... auch ganz schlimm.
... was ist da nur passiert?
Und die Weimar-Mädchen. Seit der Spur zum Schwager schüttelt es mich immer...

calligraphie schrieb:Dass nicht wenigstens das Auto gefunden wird, wundert mich auch.

hier im forum gibt es einige fälle wo ein auto jahre lang nicht gefunden wird.

trellomfer schrieb:ich hoffe immer, das der Täter irgendwann ermittelt wird wie bei Lolita Brieger.

ich hoffe nicht ganz genau. thema verjährung.

@calligraphie
Ja, den Artikel habe ich gelesen.
Magst Du dafür einen Thread erstellen?

Die USA sind so groß, da ist es irgendwie einfacher zu verschwinden als in Europa glaube ich.

@WeiseFrau
Ich denke, es bietet sich in dem Fall nicht an, einen Thread zu erstellen. Evtl.erst , wenn es erste neue offizielle Erkenntnisse dazu gibt. Man würde nur spekulieren. Es gibt ja eigentlich hier hier nur zwei mögliche Auflösungen, freiwillig oder unfreiwillig. Und beide könnten unschön sein.

Mich interessieren weiterhin viele ältere Fälle, Cold Cases sozusagen. Überwiegend Anhalterinnen-Fälle. Da insbesondere die aus dem Weser-Elbe-Gebiet (Todesdreieck. So viele Mädchen werden immer noch vermisst oder man fand ihren Mörder nicht. Ich hoffe, dass sie regelmäßig wieder Medienaufmerksamkeit erfahren (wie zuletzt vergangene Woche Anja Beggers in der Zeit) und sich cold case - Einheiten ernsthaft und gründlich damit auseinandersetzen.

Es gibt darüber hinaus so viele Morde und Vermisstenfälle drum rum (um diese Serie), die man ebenso mit in diese Serie einbeziehen könnte. Man weiß es aber leider nicht, ob sie dazu passen oder nicht.

Ebenso interessieren mich die Münsterland-Mordserie und die Heidelberg-Mordserie (Karlsruheserie). Auch da gibts drum rum noch einige Fälle, die man fraglich einbeziehen könnte.

Es interessieren mich ua auch die Mordserien von Thomas Holst und Thomas Rath. Wurden wirklich alle Fälle der Serien erfasst oder gab es parallel dazu weitere Serientäter in der gleichen Gegend? Es gibt jedenfalls viele Opfer, deren Fälle nicht geklärt sind.

Dann interessieren mich die Göhrde-Morde sehr und die Verdachtsfälle des Kurt Werner Wichmann. Was haben Kurti und ein potentieller Mittäter wirklich alles auf dem Kerbholz. Hat er/haben sie bundesweit einige Fälle zu verantworten und konnte man sie genau deswegen und wegen wechselnder modi operandi und Opfertypen nicht zuordnen? Dass KWW wechselnde Vorgehensweisen und Opfertypen hatte, steht fest.

Darüber hinaus gibt es eben auch einige Fälle wie Anja Aichele, Nelli Graf, usw, die mich interessieren. Weiterhin interessieren mich auch Fälle wie Frauke Liebs, Tina Würth oder Tanja Mühlinghaus. Und die Fälle an vermissten oder ermordeten Kindern vorwiegend in Berlin und im Main-/Ruhr-Gebiet interessieren mich auch.

Ich interessiere mich für alle Kriminalfälle, neue Fälle und besonders auch Cold Cases. Es gibt eine Menge Fälle, wo man sich fragt, was ist da passiert? Die Frage nach dem warum stellt sich mir auch immer! Besonders mysteriös finde ich das Verschwinden von Lars Mittank oder das Verschwinden von Familie Schulz aus Drage. Besonders tragisch finde ich den Mord an Nicole Stindt, ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Mordfall noch gelöst würde, ebenfalls der Mord an Frauke Liebs. Was geschah mit Rebecca Reusch und was hat es mit dem YOG`TZE auf sich.
Weiterhin interessieren mich die ganzen alten Fälle, die in den XY Sendungen behandelt wurden, die Anhaltermorde, die Münsterlandmorde und auch das Schicksal von vermissten Kindern und Jugendlichen, Pierre Pahlke und Inga als Beispiel genannt.
Unbekannte Tote sollten ihre Identität wieder erlangen und die Frage, warum werden sie nicht vermisst und zeitnah identifiziert. Und eben das Schicksal von Langzeitvermissten, Bianca Blömeke oder Gabriele Speth als Beispiel!

calligraphie schrieb am 19.07.2022:Inzwischen ist sie ( Christina Powell) seit 2 Wochen wie vom Erdboden verschluckt. Sie ist mit ihrem Nissan losgefahren an dem Morgen. Keine Spur von ihr.
Gerade hatte sie einen neuen Job in einer Kanzlei begonnen. Man war super zufrieden mit ihr.
Aber trotz allem gilt sie bisher nur als vermisst ohne Anhaltspunkte auf eine Straftat. Sie muss Medikamente nehmen. Die aber hat sie zu Hause gelassen, nebst Handy usw. Welche junge Frau lässt ihr handy zu Hause ?
Dass nicht wenigstens das Auto gefunden wird, wundert mich auch.

Man hat sie gefunden, leider verstorben.
Einem security guard fiel das Auto auf, nachdem es eine Woche an demselben Platz im Bereich einer sog. strip mall, in der Nähe eines Steakhauses stand. Die mall ist etwa 10 min von ihrem Zuhause entfernt. Als er nach 7 Tagen den PKW überprüfen wollte, fand er die verwesende Leiche auf dem Beifahrersitz. Ich verlinke hier den FOX Artikel, ursprünglich gelesen hatte ich es in DM, aber das wird hier ja nicht gerne als link gesehen.
Die Autopsie läuft, auf den ersten Blick konnte man wohl die Todesursache nicht feststellen. Man wird jetzt überprüfen, ob der PKW schon vor dem 23.7. dort stand (das war wohl der erste Tag, an dem es dem security guard auffiel). Der Standplatz ist nicht direkt an der Mall, sondern am Rande - also nicht unbedingt dort, wo ständig Leute vorbei laufen. Zudem das Auto wohl verdunkelte Scheiben hatte. Dem security guard fiel der Geruch auf.
Was mit "auf dem Beifahrersitz" gemeint ist, ist so auch nicht klar. Sass sie dort oder war sie dort hinüber gekippt?
Irgendwie klingt es schon seltsam - sie ist viel zu spät für den Job, den sie gerade angefangen hat - rennt eilig aus dem Haus, lässt Handy und Medikamente zurück - taucht dann auf einem Parkplatz am Rand einer mall auf, kein Cafe oder so etwas in der Nähe (wobei der "gemeine" Amerikaner wahrscheinlicher den drive in nehmen würde)

https://www.foxnews.com/us/texas-mom-christina-lee-powells-autopsy-conducted-monday-pending-further-studies-mes-office

An so Tagen wie heute: ich habe mal frei und bisschen mehr Zeit, Oder eben, es bewegt sich was (wie im Fall Simone Strobel), da ziehen mich manche Fälle wieder in den Bann. Es sind immer wieder die gleichen Fälle: Deborah Sassen, Katrin Konert, Pierre Pahlke, Lars Mittank, Joachim Bruckauf. Wenn ich nachdenke, fallen mir immer mehr Fälle ein, die, worüber man tage-, wochenlang gelesen hatte.
Ich versuche gar keine neuen Fälle mehr an mich ranzulassen, weil es einen nur grüblerisch und traurig macht.
Es hilft den Angehörigen überhaupt nicht, wenn man immer und immer wieder fragt, was ist da nur passiert,oder hier jahrelang diskutiert, schreibt.

Aber es ist so unfair, immer wieder unfassbar. Ich wünsche den Familien, dass sie trotzdem glückliche Phasen erleben können, dass sie Kraft finden, was aus ihrem Leben zu machen und nicht zerbrechen. Und ich wünsche mir, dass sich die Fälle endlich aufklären und sich mal irgendwas bewegt!

Wobei man natürlich vorsichtig sein sollte, die Familien haben oft noch ein Fünkchen Hoffnung, auch wenn die Logik was anderes sagt.
Für manche Angehörige ist es vielleicht sogar einfacher, sich an ein Stückchen Hoffnung zu klammern, als Jemanden zu beerdigen. Wobei ich glaube, irgendwann kommt bei fast Allen der Punkt, an dem die Gewissheit besser ist.
Für mich als Außenstehende, hat es etwas sehr Erleichterndes, wenn Jemand endlich gefunden wird.

Wobei trotzdem oft was bleibt.
Im Fall von Tanja Gräff ging es der Mutter dann auch so. Ihre Tochter wurde gefunden. Aber die Umstände des Todes blieben mysteriös. Und es bleibt das Gefühl von: da muss was gewesen sein. Ein Mädchen, wie Tanja, fliegt da nicht so einfach von einem Felsen. Das ist doch Quatsch...

Bei Sonja Engelbrecht hat man endlich den Körper gefunden. Aber so weit weg. Das muss auch sehr schlimm für die Familie sein, sich jetzt mit ihren eigenen Gedanken auseinandersetzen zu müssen. :-(

Jeder, der nicht solche schlimmen Schicksalsschläge erleben muss, kann sich wirklich glücklich schätzen.

Bei mir ist es momentan Harald Oelschläger. Ich verstehe einfach nicht, dass Menschen spurlos verschwinden können. Das sowas möglich ist. Und ich finde dass es lange gedauert hat, bis die Familie ihn vermisst hat.