Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

@nodoc

Das hab ich gestern oder vorgestern auf RTL Mittgsmagazin gesehen. Da War aber nur die rede von der jungen Frau. Der Mann ist wohl ne ganze weile langsam neben ihr her gefahren und soll permanent auf sie eingeredet haben sie solle einsteigen.

Der weiße BMW war ja auch schon Thema hier , seine Identität ist der Polizei bekannt , hieß es immer. Und nun wird um Hinweise zur Person gebeten ? Oder wollte man ihn so rauslocken und es gibt derzeit garkeine Erkenntnisse über ihn?

@gunni


Nun, der gleiche Fahrer soll schon am 03.09.2016 in Oberrotweil ein Kind belästigt haben. Wenn der was mit dem Fall Carolin G. zu tun hat, könnte das bedeuten, dass er eben nicht nur an hübschen jungen Frauen interessiert ist.

@FF

FF schrieb:Es gibt auch in den USA große Kritik an den Tests, die Herkunft, Haarfarbe u.s.w. bestimmen wollen.

Haarfarbe, Augenfarbe und ethnische Abstammung lassen sich ganz gut feststellen (z. B. Trefferquote bei Rothaarigen über 90%).
Aber man kann logischerweise nichts über die Haarlänge oder einen Bart sagen.

die Bild bietet mit dem letzten Artikel erneut etwas zum Spekulieren. Warum das Blatt erneut erwähnt die Joggerin wäre an einem verlassenen Gasthof vorbeigekommen? Steigert vielleicht die Auflage. Dann müssten die Schreiber ja die genaue Laufstrecke kennen, die bisher vermutlich nicht mal die Polizei ermittelt hat. Die Angabe des Auffindeortes mit hundert Meter von der Verbindungsstrasse entfernt habe ich von offizieller Seite nie gehört und kommt mir zu weit vor (oder habe ich da etwas verpasst?).

Der sehr gut ausgearbeitete Kartenausschnitt von Valentinus zeigt den möglichen Auffindeort mE etwas zu weit von der Verbindungsstrasse entfernt.

Die Bilder vom SWR Fernsehen geben einen guten Eindruck, wie es dort zu Beginn des Waldes aussieht.

Zur Laufstrecke wie sie etwas weiter vorne hier im Forum von Schorfheide eingezeichnet hat: Der Startpunkt ist bei ihr im Zentrum von Endingen am alten Rathaus angegeben. Gewohnt hat die Getötete im nordwestlichen Bereich von Endingen. Ziemlich am Stadtrand der Kernstadt Endingen nicht weit von der L113. Also noch nördlich der S-Bahnlinie. Zur Stadthalle Endingen, wo sie nach 15 Uhr definitiv gesehen wurde sind es vielleicht 1,5 KM oder noch mehr. Wird sie also schon vor 15 Uhr zu Hause aufgebrochen sein. Vielleicht auch nicht auf direktem diagonalen Weg dorthin gejoggt sein, sondern einen Zick-Zack Kurs genommen haben.

Die aufgezeichnete Laufstrecke ab dem Bahlinger Weg durch Rebberge und Wiesen bei dem Wetter wäre dann ein Crosslauf gewesen. Rauf und runter. Und vor Bahlingen wäre sie auf ein Wohngebiet und die Nähe der dortigen Kreisstrasse gelangt. Gut einsehbar. Der Südkurier schrieb unter Berufung auf die Polizei dass sie aber nur geteerte Wege gejoggt sei. Und das ist die eingezeichnete Route auf weiten Strecken nicht. Und dann wäre der aufgegebene Gasthof für die Bildzeitungsstory aus dem Spiel!

Ich denke dass sie zum Zeitpunkt, als sie zuletzt gesehen wurde, doch schon einige Zeit unterwegs war und nicht mehr so weit gelaufen wäre.

Dass der Tatort und Auffindeort nicht identisch sind ist sehr wahrscheinlich. Und sie ihren Mörder daher irgendwo in der näheren Umgebung von Endingen getroffen hat.

das mit dem weißen BMW: Den Fahrer hat die Polizei ermittelt. Allem Anschein nach aus Frankreich. (frz Autokennzeichen, franz Akzent) Vielleicht deswegen bei XY auch die Telefonnummer für das Ausland. Es wohnen viele deutsche Grenzgänger im benachbarten Frankreich.

So weit ich es richtig verstanden habe, wird morgen vormittag in der SWR-Landesschau darüber informiert, wie kriminalistische DNA-Untersuchungen funktionieren. Der Beitrag wird anlässlich des Mordes an Carolin G. recherchiert. Einen Link konnte ich (noch) nicht finden.

@Kreuzbergerin

Auf den Seiten 127 und 128 findest du Karten mit dem mutmaßlichen Auffindeort, wie er lt. SWR Beitrag kommuniziert wurde und von mir und @valentinus eingezeichnet wurde.

Hier nochmal der Fundort, die Tiefe des kleinen Waldes mit knapp 100 Meter und das Kamera Team des SWR bzw. den Standpunkt. Nach meinem dafürhalten hatte Carolin an diesem Laufpunkt bereits 5,5 km hinter sich (siehe Karte auf Seite 127), war also duchaus schon etwas ausgepowert. Auch sieht man hier sehr gut wie abschüssig und somit vermutlich wirklich so unwegsam, wie von der Kripo berichtet, der kleine Wald ist.

Mutmaßlicher Fundort mit Laufrichtung und Waldtiefe sowie SWR Kamerateam Stand- bzw. Blickpunkt
Original anzeigen (0,9 MB)

Soweit ich es verstanden habe, gibt es zwei Theorien:

1. Carolin wurde in mittelbarer Nähe des späteren Fundortes angegriffen. Hierzu müsste ein motorisierter Täter irgendwo sein Auto abgestellt haben.
2. Carolin wurde schon sehr viel früher auf ihrem Laufweg abgepasst und müsste demnach mit einem Auto zum späteren Ablageort transportiert worden sein.

Gibt es für die eine oder andere Theorie irgendwelche fassbaren Indizien, die sie wahrscheinlicher macht als die andere?

@Hammurapi

Hammurapi schrieb:Gibt es für die eine oder andere Theorie irgendwelche fassbaren Indizien, die sie wahrscheinlicher macht als die andere?

Soweit bekannt, gegenwärtig noch nicht.

Allerdings wären das zwei Theorien zu wenig:

3. Carolin wurde in mittelbarer Nähe des späteren Fundortes angegriffen. Wenn es sich beim Täter um einen Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer handelt, muss kein Auto abgestellt werden.

4. Carolin wurde schon sehr viel früher auf ihrem Laufweg abgepasst. Sie könnte mit List und Tücke ("bitte kommen Sie und helfen mir, da hinten ist ein Kind verunglückt") oder Gewalt (Messer, Schusswaffe) an den späteren Tatort/Ablageort gelockt bzw. gezwungen worden sein. Auch ohne Fahrzeug.

@Hammurapi
Nach meinen Informationen gibt es für jede dieser beiden Theorien jeweils einen Anhaltspunkt:

Für deine Theorie 2 spricht der ziemlich früh in diesem Fall veröffentlichte Fakt, dass das Handy des Opfers sich letztmalig in Ortsnähe eingeloggt hatte.

Für deine Theorie 1 spricht die erst kürzlich veröffentlichte Nachricht, ein Zeuge habe am Mittwoch ausgesagt, sie am Freiburger Weg (in der Nähe des späteren Fundortes) gesehen zu haben. Aufgrund dieser Aussage wurde in dieser Gegend gesucht und die Tote dann auch gefunden.

@Hammurapi
Außerdem kann der Täter aber auch selbst zu Fuß unterwegs gewesen sein, oder mit dem Fahrrad.
Oder ein Stück mit dem Auto gefahren, dann zu Fuß oder mit Fahrrad los.
Die Strecke eignet soch für alle drei Möglichkeiten.

Uns bekannte Indizien gibt es für keine Theorie. Es fehlt ein Schuh, aber den findet man möglicherweise in zehn Jahren in einem Fuchsbau.

Es gibt DNA, aber keine Übereinstimmung mit einem bekannten Fall.

@FF

FF schrieb:Außerdem kann der Täter aber auch selbst zu Fuß unterwegs gewesen sein, oder mit dem Fahrrad.
Oder ein Stück mit dem Auto gefahren, dann zu Fuß oder mit Fahrrad los.
Die Strecke eignet soch für alle drei Möglichkeiten.

Eigentlich müsste die Polizei doch in der Lage sein, aufgrund von Spuren zu bestimmen, von wo aus (ab welcher Stelle des Waldrandes) das Opfer zum Auffindeort transportiert wurde. Vermutlich musste der Täter sie ziehen. Eine geschätzt 60 - 65 kg schwere tote Person (das ist eine Annahme) eine doch längere Strecke zu tragen, dürfte für die meisten von uns unmöglich sein.

@FF
Dass DNA gefunden wurde, die in der Datenbank zu keinem Treffer geführt hat, ist doch im Freiburger Fall so.
Im Fall Carolin G. ist der mir letzte bekannte Stand der, dass noch keine verwertbare DNA gefunden wurde. Habe ich da etwas nicht mitbekommen?

@Spurenwelpe
Eine so schlanke Frau wiegt eher unter 60 Kilo, außer sie wäre sehr groß.
Ein kräftiger Mann könnte sie bwegen, ohne sie schleifen zu müssen ... und wenn, dann wären die Spuren, wenn sie etwas verwischt wurden, nach mehreren Tagen Regen im Wald kaum noch zu sehen.
Eine Spur von dem asphaltierten Weg in den Wald würde auch noch nichts darüber aussagen, wo der Tatort war ... an Ort und Stelle, oder wo anders, mit Transport zu der Fundstelle.
Nicht umsonst wurde das Gebiet tagelang abgesperrt, um Spuren zu finden.

@nephilimfield
Ich habe andauernd mit Menschen zu tun.
Da ist eine Frau, die ist japanischer Abstammung, aber ein europäischer Vater lässt sie so europäisch aussehen, dass die Angabe "asiatische Abstammung" irreführend wäre.
Eine Frau aus der Karibik ist in Bayern aufgewachsen und spricht fließend Bayrisch ... ihre Gene würden sie möglicherweise als Afrikanerin ausweisen, ein Verdacht heutzutage sofort auf Asylbewerber fallen.

Ich hatte den Beitrag von @Hammurapi verlinkt, in dem er ein so entstandenes Fahndungsbild mit dem Foto des Täters postete. Man sieht praktisch keine Ähnlichkeit, außer dass es ein schmales Gesicht ist. Die Haare stimmen nicht (und der Täter hat garantiert keine Dauerwelle).

Wenn der Täter also nicht gerade rothaarig ist, ist die Aussage eben doch mit Vorsicht zu genießen.

@Spurenwelpe

Spurenwelpe schrieb:Eine geschätzt 60 - 65 kg schwere tote Person (das ist eine Annahme) eine doch längere Strecke zu tragen, dürfte für die meisten von uns unmöglich sein.

Da täuschst Du Dich leider. Mit der richtigen Tragetechnik (Feuerwehrgriff, im Judo die Vorstufe zum Wurf Kata guruma) sind da leicht mehrere hundert Meter möglich. Das weiß ich aus Erfahrung, weil wir das bei der Armee mit deutlich schwereren Kameraden trainiert haben.

Für mich macht es keinen Sinn, dass in dem SWR-Video der Fundort gezeigt wird.
Warum sollte die Polizei den benennen und dann auch noch im Fernsehen veröffentlichen lassen?
Das wäre ebenfalls Täterwissen, und der asphaltierte Weg sieht nicht so aus, als ob da tagelang niemand vorbeigekommen wäre.

Ich denke, dass dies ein "mutmaßlicher Fundort" ist.

@Schnappy
Die Polizei muss den Fundort nicht benennen, der war fast 1 Woche lang abgeriegelt, da werden einige Leute es mitbekommen haben, wo es ist, die da vorbei kamen, und es gab auch immer wieder in der Presse Bilder von KTU-Leuten bei der Arbeit vor Ort, also, die Presse hat da schon überall gelauert und wusste dadurch natürlich auch, wo der Fundort ist, nämlich genau da, wo die Polizei bei der Arbeit zu sehen war. Nach Freigabe des Ortes wird es nicht mehr schwer gewesen sein, rauszufinden, wo genau die meisten Arbeitsspuren hinterlassen worden sind, wo z.B. ein Zelt aufgestellt worden ist, um die Spuren darunter zu sichern, da dürfte mit Sicherheit dann auch die relevanteste Stelle des Fundorts gewesen sein.

@Hammurapi
Da könnte man noch weitere Theorien spinnen:
- Carolin wurde am Laufweg vom Täter (Läufer oder Radfahrer) massiv belästigt und ist selbst in den Wald geflüchtet, wo sie vom Täter überwältigt wurde
- wenn Carolin wirklich hangabwärts im Wald gefunden wurde, könnte es auch sein, dass der Täter (selbst Läufer oder Radfahrer) sie beim Vorbeifahren oder-joggen mit Wucht dort hinunterstiess und anschliessend dort überwältigte.
Beides würde auch einen Schuhverlust erklären.
Entweder der wurde später von Tieren verschleppt oder der Täter fand ihn bei seiner Rückkehr vom Wald richtung Weg und nahm ihn mit, um ihn später im nächsten Waldstück wegzuwerfen oder auf einer Mülldeponie zu entsorgen. Dass der Täter den Schuh zB als Trophäe behält, glaube ich persönlich nicht.

Diese kleine Vorderwälchen ist der Auffindeort. Ich werde dort morgen selber, nach Absprache, mal vorbeischauen.

Das Gerücht, dass DNA gefunden, aber niemanden zugeordnet wird, wurde mit dem Fall Maria L. verwechselt.

Zum Thema Leichentransport kann ich auch sagen, dass das ziemlich leicht ist (Gamstragetechnik). Da machsts die Technik mehr als das Gewicht. Interessant wäre, ob man so etwas auf Grund der Spuren vielleicht annehmen kann, dass sie so getragen wurde.

Bei der Gamstragetechnik oder über Schulter wären ja sicherlich Haare an bestimmten Körperteilen des Opfers. Daraus könnte man eine Tragetechnik schliessen.

Demzufolge kann (muss aber nicht) es sich um eine Person handeln, die diesen Griff kennt und schon angewendet hat. Aber es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass ein Laie auf diese Tragetechnik kommt.

So ein Laufschuh wird doch normalerweise fest verzurrt. So einfach löst sich das doch nicht. Während eines Kampfes, möglich. Aber selbst da, ein fest geschnürrter Schuh..löst sich doch nicht so einfach.

Vielleicht war sie gezwungen, den kurz zu lockern bzw zu pausieren aufgrund eines Missgeschick irgendwas? Dann wäre unerwartet der Übergriff gekommen. So ein Schuh hält doch einiges aus. Er kann ihn nat. aus irgendwelchen Gründen selbst mitgenommen haben.

Wäre der Täter zu Fuß gekommen, hätte es ganz schön blöd ausgesehen, mit dem Schuh unter dem Arm bzw unter der Jacke "verbeult" wieder zu flüchten, was dafür spricht, dass er wohl mit dem Auto unterwegs gewesen sein müßte und evtl relativ unbemerkt verschwinden konnte.