Es gibt wohl immer wieder Täter, die von sich aus den Kontakt zu den Ermittlern suchen und sich öffentlich äußern. Oder anders: es kommt vor, dass ein Nachbar, die Ex-Freundin, ein Bekannter des Opfers den Kontakt zur Polizei und den Medien suchen, und die sich dann als Täter herausstellen.
Bei dem Fall Leopold & Loeb, die einen Jungen töteten, war es Leopold, der sich einmischte.
Leopold spoke freely to police and reporters, offering theories to any who would listen.
Wikipedia: Leopold and LoebJodi Arias, die ihren Ex-Freund umbrachte, versuchte zweimal, direkt nachdem die Leiche entdeckt wurde, die Polizei zu kontaktieren, um ihnen ihre Hilfe anzubieten.
Die Mitschnitte der Anrufe während des Prozesses auf
YoutubeBeim Mordfall Rinnelt war es der Nachbar, der, bevor er verhaftet wurde, sich den Medien anbot:
Die nach Informationen hungernden Journalisten bekommen einen fleißigen Helfer. Ein 23jähriger Arztsohn, der bei der Mutter seines Stiefvaters, [...] über den Rinnelts wohnt, bietet sich ihnen als Betreuer an. Die Hilfe wird gerne angenommen. So bekommt man Informationen direkt aus dem abgeschirmten Haus.
http://www.blofelds-krimiwelt.de/Wahre-Verbrechen/1964---Fall-Timo-Rinnelt/1964---fall-timo-rinnelt.htmlDer Mörder von Jamie Lavis machte sich gar zum Fürsprecher der Opfer-Familie, lebte zeitweise bei ihnen.
Doku auf YoutubeDas im Hinterkopf, liest sich der ein oder andere Beitrag hier schon ganz anders...
Und das ist vermutlich auch der Grund, warum die Vorstellung, ein Täter könnte mitlesen oder gar mitdiskutieren, hier immer wieder thematisiert wird: Allein der Gedanke daran fügt dem ganzen hier noch eine zusätzliche, "gruselige" Ebene hinzu.