Daniela aus Obhausen/Querfurt in Sachsen-Anhalt vor 28 Jahren ermordet

@LaDaya
Das mit dem jugendlichen Täter war u.a. auch ich, wobei das für mich nur ein Gedankenspiel war. Ich könnte mir auch sehr gut einen guten Bekannten der Familie oder Nachbarn vorstellen, bei dem sie bereits am Festplatz oder ziemlich am Anfang des Stadtweges eingestiegen ist. Ich favourisiere, dass sie bereits in Obhausen war und dort etwas passiert ist und man hat sie dann auf der Wiese abgelegt, um den Eindruck zu erwecken, dass ihr auf dem Nachhauseweg etwas zugestossen ist.

Dann wären die Schuhe beispielsweise am Tatort verblieben und nicht mit zum Fundort gelangt? Der Täter hat sie dann später entsorgt? Oder sind die Schuhe eine Trophäe, die der Täter bewusst behalten und aufbewahrt hat?

@darkstar69
Ja, z.B. das wäre eine Möglichkeit. Aber das Bahnhäuschen, das irritiert mich noch. Weshalb hat die Polizei dieses als Tatort überhaupt in Betracht gezogen? Gab es dort Spuren, niedergedrücktes Gras? Hat dort jemand Beobachtungen gemacht? Wohnte in diesem Bahnhäuschen noch jemand? Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass das Kind nicht gelaufen ist, dass das Kind von jemanden Bekannten mitgenommen wurde und derjenige mit Daniela entweder einen Abstecher zu diesem Bahnhäuschen machte oder das Kind mit zu sich nach Hause genommen hat.

Ähnlich denke ich auch. Entweder hat der Täter Daniela auf dem Fest getroffen und mitgenommen. Oder eben doch relativ zufällig auf dem Stadtweg getroffen. Aber ich glaube auch eher, dass sie ihn kannte. Das Bahnhäuschen möchte ich fast ausschließen. Wenn es dort sichere Spuren gäbe, wäre es bestimmt gesagt worden. Ich vermute, es ist eher der Verdacht, weil man sonst keinen möglichen Tatort fand. Aber hätte der Täter sie nicht einfach im Häuschen liegen lassen, anstatt sich dem Risiko auszusetzen, mit ihr gesehen zu werden?
Daher favorisiere ich die Varianten, dass er entweder mit ihr zu sich nach Hause ging und sie später unerkannt ablegte oder er sie ganz in der Nähe des Fundortes tötete und sie dann nur noch etwas weiter abseits ablegte. Jedenfalls glaube ich an kurze Wege.

Wie viel Aufruhr gab es denn nach der Vermisstenmeldung in Obhausen, bei der Familie und am Stadtweg? Konnte man da mit einer Leiche durch den Ort fahren/laufen? Wenn der Tatort beispielsweise in einem der Häuser im nahen Umfeld war, konnte man dann nachts ungesehen zur Wiese gelangen?

Mir ist nicht bekannt, weshalb die Polizei den Fundort als Tatort so konsequent ausschließt. Habe ich da was überlesen?

@darkstar69

darkstar69 schrieb:Mir ist nicht bekannt, weshalb die Polizei den Fundort als Tatort so konsequent ausschließt. Habe ich da was überlesen?

In irgendeinem Zeitungsbericht wurde dies erwähnt, aber bei Xy erwähnte man dieses Bahnhäuschen nicht mehr.

darkstar69 schrieb:Aber hätte der Täter sie nicht einfach im Häuschen liegen lassen, anstatt sich dem Risiko auszusetzen, mit ihr gesehen zu werden?

Eben, das wäre ja viel einfacher gewesen. Es sei denn, sie konnte ihm dort entkommen und er rannte ihr durchs hohe Gras hinterher und erwürgte sie dort.

Möglicher Serienmörder in Ostdeutschland

Diese Fälle werden wohl nicht gemeint gewesen sein?

Bei 2 dieser Fälle haben auch Kleidungsstücke gefehlt.

Der Fundort liegt von drei möglischen Anfahrtswegen ungefähr gleichweit entfernt. Von Süden her gab es damals noch einen weiteren Weg der direkt aus Querfurt nach Obhausen (via Grosse Mühle bis Hallesche Strasse) führte. Dieser Weg ist heute durch die B180 unterbrochen und eine Sackgasse.

Original anzeigen (0,3 MB)

@solverson
Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass sie in einem Auto sass und glaubte, nach Hause gebracht zu werden. Der Täter hielt dann voraussichtlich irgendwo an und es kam zu sex. Handlungen, jedoch zu keiner Vergewaltigung. Vielleicht konnte sie ihm entfliehen und wurde eingeholt. Deshalb blieben die Schuhe zurück. Deine aufgezeichnete Skizze spricht dafür.

@Robin76
Vielleicht konnte sie den Täter noch verletzten haben z.b. durch Treten, so dass er am Mund oder aus der Nase geblutet hatte. Woher dann auch das Blut stammen würde. Das sie dachte sie sei auf dem Nachhauseweg und in einem Fahrzeug mitgenommen wurde halte ich auch für immer wahrscheinlicher.

Die Leiche wurde am Abend des darauffolgenden Tages (ein Sonntag) von der Polizei gefunden, also nach einer Dauer von über 24 Stunden, seitdem sie von ihrer Freundin das letzte Mal am Vortag um 17 Uhr gesehen wurde. Von diesen 24+ Stunden werden gerade mal 5 Stunden Dunkelheit gewesen sein und 7 Stunden ohne dass die Polizei aktiv war.

@solverson
Entweder lag sie schon die ganze Zeit im hohen Gras und man hatte sie nur noch nicht gefunden oder ihr Mörder legte sie dort ab, als die Polizei ihre Suchmaßnahmen einstellte. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mitgenommen wurde, dass ihr diese Mitfahrgelegenheit sogar schon auf dem Fest während der Abwesenheit ihrer Freundin angeboten worden war. Da sie zu diesem Zeitpunkt unbedingt heimwollte, dürfte sie die Gelegenheit beim Schopf gepackt haben. Die kannte ihren Täter, ganz sicher.

@Robin76
Der alte Klassiker ist ja, das ein Kindermörder/schänder mit einer Tüte Süssigkeiten daherkommt. Vielleicht wurde sie auch mit etwas oder durch etwas weggelockt. Meine Tochter rennt auch jedem Clown bei irgendwelchen Festen hinterher.

Ich bin jetzt mal ketzerisch, wieso hatte es eigentlich die befreundete Familie nicht interessiert ob Daniela gut zu Hause angekommen war? Macht man sich da nicht Gedanken als enge Bekannte, Freunde, Nachbarn usw.? Zumal Daniela bereits auf dem Fest verschwunden gewesen sein soll.

@Robin76

Robin76 schrieb:In irgendeinem Zeitungsbericht wurde dies erwähnt, aber bei Xy erwähnte man dieses Bahnhäuschen nicht mehr.

Danke. Wie ist denn das mit dem Fundort? Steht irgendwo geschrieben oder wurde irgendwo gesagt, weshalb dieser nicht der Tatort sein kann?

Weshalb geht xy denn davon aus, dass sie alleine zurück gelaufen ist und dort ihren Mörder traf? Haben wir dazu Info? Ich kenne keine.

@ solverson: Bestimmt haben sich die Nachbarn gewundert. Aber ich an deren Stelle hätte vermutlich gedacht, dass die Eltern das Mädchen ja auch allein dort gelassen haben und somit wohl auch einverstanden gewesen sind mit dem alleinigen Rückweg.
Ich wundere mich hier in der Nachbarschaft auch oft, dass teilweise Fünfjährige allein durch die Gegend streifen und bei allen möglichen Leuten klingeln. Aber ich bin ja nicht deren Mutter. Also greife ich da auch nicht ein. Klar, wenn ein Notfall wäre, natürlich. Aber ein Notfall war ja hier nicht erkennbar.

Also ich denke mal, dass das die andere Familie sich nicht darum gekümmert hat, weil sie sich nicht verantwortlich fühlte. Schließlich hatten sie Daniela auch nicht mit aufs Fest gebracht. Demzufolge waren sie auch nicht für sie verantwortlich. Anscheinend ist diese Familie ja auch erst um die Zeit (20.00 Uhr) heimgekommen, als Frau Gabert die große Schwester rüberschickte.

Vielleicht hatte die Freundin auch schon eine Andeutung gemacht, dass man erst viel später heimfahre und deshalb hat Daniela nicht auf sie gewartet.
@Glucke2

Glucke2 schrieb:Ich wundere mich hier in der Nachbarschaft auch oft, dass teilweise Fünfjährige allein durch die Gegend streifen und bei allen

Aber das waren 1988 auch andere Zeiten. Wir sind als Kinder auch durch Wiesen und Wälder gestreift. Da hat sich niemand etwas dabei gedacht. Außerdem sind wir mit dem Fahrrad 5 km weiter an einen Badeweiher gefahren, notfalls auch alleine.

@Robin76: Ja, damals waren die Leute unbesorgter. Zu Unrecht! Früher gab es mehr Verbrechen an Kindern als heute, habe ich mal gelesen. Kinder waren leichter abzugreifen, da sie viel mehr allein unterwegs waren. Ich schau mal, ob ich die Statistik noch finde.

@Glucke2
Es war auch so, dass einfach die Medien auch noch nicht so zur Verfügung standen und man eigentlich mehr oder weniger nur von Fällen in der Umgebung erfahren hat.

http://www.mz-web.de/merseburg/verbrechen-bei-obhausen-wer-toetete-daniela--3330222

Ich stelle mal nochmals den Zeitungsbericht ein, aus dem hervorgeht, dass der Fundort voraussichtlich nicht der Tatort ist und in dem das Bahnhäuschen erwähnt wird.

Dieser Teil steht allerdings erst auf der 2. Seite und wurde deshalb vielleicht von manchen Usern überlesen.

http://m.spiegel.de/panorama/a-299266.html

Demnach gab es Anfang der 70er Jahre noch 16-18 Sexualmorde pro Jahr an Kindern, 1999 bis 2004 jährlich jeweils nur noch 4!