Daniela aus Obhausen/Querfurt in Sachsen-Anhalt vor 28 Jahren ermordet

@wolfpac79

Michel Obenauff (6)
Eickendorf. Am 19. August 1990 wird Michel Obenauff aus Eickendorf (Salzlandkreis) von seiner Mutter vermisst gemeldet. Drei Jahre später, am 3. August 1993, wird seine skelettierte Leiche in einem lange Zeit ungenutzten Kartoffelkeller des Dorfs gefunden. Die Schuhe fehlen. Die genaue Todesursache kann nicht mehr festgestellt werden.

Da der Junge in einem lange Zeit unbenutzten Kartoffelkeller des Dorfes gefunden wurde, gehe ich davon aus, dass der Täter sich dort genau ausgekannt hat. Nicht auszuschließen wäre natürlich, dass der Junge beim Spielen irgendwie dort hineingeraten war und nicht mehr herausgekommen ist.
Parallelen zu diesem Fall: 1988 - 1990, Alter: 9 - Alter: 6, Schuhe fehlen.

Aber ich glaube irgendwie nicht daran, dass diese Fälle zusammenhängen, da bei dem Jungen die Todesursache nicht mal ermittelt werden konnte.

Ich habe auch nach dem Mörder von Halle gesucht, bin aber nur auf den Kreuzworträtselmörder gestossen, der hier heute schon erwähnt wurde. Voraussichtlich ist dieser jedoch schon verstorben.

Ich denke mal, dass diesem Tipp mit dem 3-fachen Kindermörder nachgegangen wird und wir vielleicht bald mehr wissen.

Ein Massengentest kommt natürlich zu teuer. Deshalb greift man zu diesem eigentlich immer erst, wenn gar nichts mehr geht.

@Robin76
Nur weil die Todesursache nicht ermittelt werden konnte, können die Fälle trotzdem in einem Zusammenhang stehen. Kann mir nicht vorstellen, dass der Täter von Daniela nur einmal zugeschlagen hat und dann nie wieder. Nicht bei dem ganzen Sperma und der Spucke auf dem T-Shirt. So Einer hat seine kranken Bedürfnisse, die regelmässig befriedigt werden müssen.

...eine andere sache ist das mit dem nachhauseweg von daniela.

hierzu zuallererst mal die frage in die runde, ob jemand weiß, wo genau in querfurt sich der rummelplatz befand?

nun, beim vermutlichen nachhauseweg setze ich in querfurt am "Obhäuserweg", ecke (verlängerung) "Am Schachtberg" an:

von hier bis zur bahnstrecke, die von querfurt nach nemsdorf-göhrendorf führt, sind es rund 840 meter.

dieser streckenteil führt übrigens entlang des gewerbegebietes "obhäuser Weg", falls es dieses damals überhaupt schon gab.

wenn von einem "bahnhäuschen" als möglichem tatort die rede war, dann müßte sich dieses doch eigentlich an der stelle befinden, wo der obhäuserweg die bahnlinie kreuzt, oder?

jedenfalls, von der bahnlinie bis zur (bundesstraße?) "180" sind es weitere 230 meter- der obhäuserweg scheint diese straße zu unterqueren (und geht fließend in den "stadtweg" über, wie er von obhausener seite aus heißt).

gab es die (bundesstraße) "180" damals überhaupt schon?

in jedem falle sind es von der (heutigen?) "180" nochmals rund 800 meter bis zum späteren fundort.


also, mir fällt es schwer, zu glauben, daß ein einzelner zu fuß die tat im "bahnhäuschen" begangen, und als dann daniela zum späteren fundort verbracht haben soll!

eine andere möglichkeit wäre natürlich, daß daniela unterwegs in/auf ein fahrzeug gestiegen ist.

hier wäre eine frage, ob autofahrer aus obhausen diese strecke auch, und zwar als schleichweg, nutzten?

zu überlegen wäre dann natürlich auch, warum daniela ausgerechnet am orte ihres späteren auffindens abgelegt wurde?


mfg: domlau

@domlau

@Robin76

Robin76 schrieb:Ein Massengentest kommt natürlich zu teuer. Deshalb greift man zu diesem eigentlich immer erst, wenn gar nichts mehr geht.

...ich bin mir sicher: hätte es zum damaligen zeitpunkt die möglichkeiten von heute gegeben- er wäre durchgeführt worden!


@solverson

danke! der festplatz müßte dann also neben (bzw. unmittelbar gegenüber) dem sportplatz gewesen sein- in einer seitenstraße, unweit vom "obhäuser weg".


mfg: domlau

@domlau
Google Earth geht für diese Region vom Zeitstrahl her, leider nur bis in das Jahr 2000 zurück. Die Aufnahmen sind nicht so scharf wie von heute aber ein Bahnhäuschen müsste dennoch erkennbar sein.

...die frage ist doch, wie die ermittler überhaupt auf dieses "bahnhäuschen" als möglichen tatort kommen?

ich sehe da im moment nur zwei (strenggenommen drei) möglichkeiten:

entweder durch spuren in diesem "bahnhäuschen", oder aber durch fährtenhunde, die vom fundort zum "bahnhäuschen" liefen (oder beides).

soweit bekannt, scheint offenbar niemand mehr daniela ab dem festplatz gesehen zu haben.


mfg: domlau

@domlau
Das habe ich mich auch gefragt. Es käme evtl. noch als weitere Möglichkeit hinzu, dass das Bahnhäuschen evtl. der einzige mögliche Ort in der Nähe war, wo man ungesehen gewesen wäre und man es deshalb als möglichen Tatort in Erwägung zog. Wenn man dort eindeutige Spuren von Daniela gefunden hätte, bräuchte man es ja nicht mehr als Tatort mutmaßen, dann wäre es sicher, dass es ein Tatort ist.

@Comtesse
@domlau
Oder der Ort, an dem sich ein Täter auch verstecken und abwarten konnte bis ein passendes Opfer den Weg kreuzt. Obwohl ich mir eigentlich nicht so sicher bin, dass alles geplant war. Ich denke eher, die Gelegenheit hat die Tat ausgelöst.

@Robin76
Richtig, auch das eine Möglichkeit. Weiß jemand, wo auf der obigen Übersichtskarte das Bahnhäuschen in etwa ist? Musste Daniela daran vorbeigehen, hätte sie also jemand einfach auf dem Weg dort abfangen und dort hineinzerren können, oder ist es eher weiter weg, was ein Hinlocken wahrscheinlicher macht? Weiß das jemand?

Das Bild ist von Google Earth 2000, damals gab es die Strasse 108 noch nicht. Das Haus im roten Dreieck ist direkt am Stadtweg und liegt in der Nähe der Gleise. Könnte sich daher um das besagte Bahnhäuschen handeln.
Original anzeigen (0,3 MB)

@solverson
Das macht aber irgendwie keinen Sinn, das Mädchen dann bis zu diesem Fundort zu schleppen. Das wäre doch an so einem Tag sehr riskant gewesen.

Kommt niemand aus der Nähe, der noch genau weiß, wo dieses Bahnhäuschen stand. Ich habe heute schon was von einem Abzweighäuschen gefunden, aber wie ich auch suche, ich finde es nicht mehr.

Fraglich ist, ob das Bahnhäuschen nur als Tatort für den sexuellen Übergriff in Frage kommt oder sie da auch getötet worden sein soll. Wenn das auf dem Bild das Bahnhäuschen sein sollte, dann würde das bedeuten, dass der Täter Daniela noch fast bis zu ihrem Elternhaus gebracht hat. Das macht für mich keinen Sinn, wenn Daniela da schon tot war, wohl aber, wenn sie noch lebte und der Täter ihr vorgaukelte, dass er sie nach Hause bringt. Evtl. wollte er das sogar, merkte dann aber unterwegs, dass das Kind nach dem vorher Erlebten zu aufgelöst ist und ihn Zuhause wahrscheinlich verraten würde. Daher entschloss er sich dann evtl. unterwegs, sie zu töten, damit sie ihn nicht verraten kann. In dem Fall wäre ein Täter aus dem Umfeld der Kleinen wahrscheinlich, jemand, den man kannte, der vielleicht dachte, er kommt damit durch und dass Daniela ihn schon nicht verraten wird, jemand, dem sie evtl. sogar vertraut hat und den sie mochte. Und dann musste er aber feststellen, dass er hiermit zu weit gegangen war und das nicht mehr geheim bleiben würde. Könnte mir jemanden vorstellen, der damals selbst noch nicht volljährig war, ein Jugendlicher. Geplant war die Tat wohl nicht, der Abgreifort ist nicht gerade ideal, da dort viele unterwegs waren an dem Tag, und der Täter hatte scheinbar keine Waffe dabei.

@Comtesse
Weiß jemand, wo auf der obigen Übersichtskarte das Bahnhäuschen in etwa ist?

MMn stand es entweder einmal auf dem rot markierten Kreis und wurde zwischenzeitlich abgerissen oder es ist das Häuschen auf roten Dreieck was @solverson gerade ebenfalls in der Übersichtskarte markiert hat. Die blaue Linie markiert die früher abzweigende Bahnlinie.
In jedem Fall sind es mindestens 1000 Meter bis zum Fundort.


Original anzeigen (0,7 MB)

Ich kennen Querfurt und Obhausen vom Durchfahren bzw. Mittelalterfesten auf der Burg seit mehren Jahrzehnten. Ich kann nur aufgrund des googlemap Bildes von solverson sagen, dass 300m östlich des Fundortes ein Hundesportplatz liegt. Keine Ahnung, ob das damit zu tun hat. Aber ich wollte es halt mal loswerden.

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=d1f26c-1475777774.jpg

Wie bettet man denn hier Bilder ein?

@HerculePoirot
Danke für die Info. 1000m Entfernung - da würde ich annehmen, der Täter kannte das Kind, lockte es zu diesem Häuschen, vielleicht nach dem Motto "Komm, ich zeig dir mal was Tolles", sie ging mit, in dem Häuschen kam es zu einer sexuellen Handlung, in deren Folge das Blut-Sperma-Speichel-Gemisch auf dem T-Shirt von Daniela landete. Danach versuchte der Täter das Kind zu beruhigen und versprach ihr, dass er sie jetzt heim bringt, wenn sie ihn nicht verrät. Sie versprach es, aber auf dem Heimweg wurde ihm klar, dass sie sich nicht so schnell wieder beruhigen würde, er war zu weit gegangen, sie weinte, war geschockt, evtl. auch leicht verletzt irgendwo (das Blut), nicht schwer, aber doch so, dass wahrscheinlich war, dass es Zuhause auffallen würde und sie gefragt werden würde, was sie da gemacht hat. Auf den 1000 m wurde ihm klar, dass er sie nicht heim lassen kann, und daher tötete er sie.

Für mich wäre dann ein Täter wahrscheinlich, der im gleichen Dorf wohnte und den die Familie kennt, jemand, dem sie auch vertraut hätte, ein 6-8 Jahre älterer Junge z.B., jemand, dem man das niemals zugetraut hätte, jemand, der vielleicht auch ganz eifrig mitgesucht hat damals. Nur die Schuhe passen nicht ins Bild - wo hätte ein solcher Täter dann die Schuhe lassen können? Wurde er evtl. gedeckt von jemandem? Was wenn er echt noch selbst kein Erwachsener sondern nur ein Heranwachsender war, und die Mutter würde die Schuhe der Kleinen in seinem Zimmer finden? Würde sie ihren Sohn verraten? Oder nicht eher die Schuhe verschwinden lassen, ganz tief unten in der Mülltonne versenken und weg damit?

WENN das so war, ist wahrscheinlich, dass sie den Täter auch auf dem Rummel getroffen hat. Die Freundin müsste sich versuchen zurückzuerinnern, ob dort irgendwer war, auf den das zutrifft, der Daniela überredet haben könnte, sich mit ihm zusammen auf den Heimweg zu machen.

@Comtesse
Das hört sich sehr nachvollziehbar an. So ein Teenager, der vielleicht etwas zu viel Bier getrunken hat und sich anbietet, mit ihr zusammen heim zulaufen oder aber er trifft sie erst unterwegs. Das könnte hinkommen. Er hat selbst noch keine großen sexuellen Erfahrungen und würde die Kleine zum Oralverkehr zwingen. Danach wird ihm erst bewusst, was er gemacht hat. Aber weshalb die Schuhe? Ich denke, dass sie diese irgendwo verloren hat. Ganz ehrlich, wenn ich mir das so überlege, denke ich dass man einen heranwachsenden Sohn decken würde und alles dafür tun würde, dass ihm niemand auf die Schliche kommt. Aber sein Verhalten müsste sich geändert haben, vielleicht sogar so, dass es aufgefallen wäre. Man müsste also schauen, dass er aus dem Umfeld verschwindet. Arbeitstelle auswärts, Internat oder die ganze Familie umziehen.

@Comtesse
Laut Polizei, gab es keine Anzeichen von sexuellem Missbrauch, trotz der Speichel-Sperma-Blut-Mischspuren auf dem T-Shirt.

@solverson
Wie will man sexuellen Missbrauch im Mund feststellen, wenn das Opfer danach noch weiter lebte, schluckte, atmete, sich evtl. den Mund mit dem Shirt abwischte? Dass keine Spuren mehr zu finden waren, heißt nicht, dass kein Missbrauch stattgefunden hat. Sperma kommt nicht ohne sexuelle Handlungen aufs Shirt, und zusammen mit Speichel und Blut ergibt sich dann eine logisches Szenario. Es wird schon was Heftigeres gewesen sein als "nur" z.B. Onanie, dafür muss man kein Kind umbringen. Für mich ist das Sperma schon ein Anzeichen für sexuellen Missbrauch, wenn es auch zu keiner nachweisbaren Vergewaltigung kam.

@Robin76
Auch denkbar, klar, Schuhe verloren, und jemand fand sie, nahm sie mit, erfuhr später vielleicht von dem Mord und traute sich dann nicht, den Schuhfund zu melden aus Angst, selbst in Verdacht zu geraten.