@d.fense @Rick_Blaine Ich hatte mir auch schon Gedanken darueber gemacht, wieso ein Tourist sich dort aufhalten koennte. Andy hat vor einiger Zeit mal geschrieben, das sei so, als sei jemand in Frankfurt am Flughafen angekommen, und wuerde dann in Moerfelden Waldorf tot gefunden.
Bleiben wir mal bei diesem Beispiel. Wieso sollte jemand nach Moerfelden Waldorf fahren, wo es doch in Frankfurt Innenstadt interessantere Dinge zu sehen gab? Mir sind da spontan vier Moeglichkeiten eingefallen:
- er kannte dort jemanden
- in der Innenstadt waren alle Hotels ausgebucht, wegen der Messe, und dort gab es eine guenstige Pension
- er ist in den falschen Zug gestiegen
- es gibt etwas sehr interessantes in Moerfelden Waldorf, was aber nicht allgemein bekannt ist.
Wenn man jetzt zu dem Toten in der Wueste zurueckkommt, dann koennten einige dieser Annahmen auch hier zutreffen. Er koennte sich verfranst haben, oder er wollte zu einem billigen Hotel, und lief den Arroyo entlang, weil es kuerzer war. Vielleicht war er dort mit jemandem verabredet, fuer eine Party, oder zu irgendwelchen technischen Unterfangen, wie d.fense sie gerade beschrieben hat.
Ich persoenlich frage mich mehr und mehr, ob er dort vielleicht in Gesellschaft war. Da koennte dann etwas schief gelaufen sein, und der "Freund" koennte sich einfach aus dem Staub gemacht haben.
Oder er wollte wirklich etwas technisches durchfuehren, alleine, seien es Luftbilder oder seismische Aufzeichnungen.
Wenn man dort wohnt, kommt einem die Gegend wahrscheinlich langweilig vor, und wenn man sich die Bestandsaufnahme der Stadtverwaltung durchliest, die ich gerade verlinkt habe, dann kommt es einem wirklich so vor, als koennte man damit vielleicht gerade mal die oertliche Grundschule begeistern.
Aber wenn man noch nie einen Arroyo gesehen hat, dann ist vielliecht auch der interessant. Ein Bekannter von mir kommt aus einer Gegend, in der es keine Baeume gibt. Er konnte sich ganz normale deutsche Baeume immer wieder ansehen, er fand sie ganz einfach nur faszinierend.
Wenn man sich den Toten ansieht, und sich die Beschreibung seiner Habseligkeiten durchliest, dann wird schon klar, dass er die letzte Nacht irgendwo zivilisiert verbracht hat, und auch ansonsten ein gewisses kultiviertes Niveau hatte. Immerhin hatte er noch die Erdkundezeitschriften dabei. ich glaube, er hatte einen Grund, dorthinzugehen, und er hatte wahrscheinlcih mit seinen technischen Spielereien zu tun.
Ich habe uebrigens noch mal verstaerkt darueber nachgedacht, wieviel man damals wohl Eltern/Freunden/Professoren ueber Reiseabsichten erzaehlt haette. Eigentlich alle, die ich kenne, haben schon mal bei Forschungsreisen einen Abstecher eingeschoben. Der wissenschaftliche Betreuer wuesste was erforscht werden sollte, aber nicht die Details ueber das Datum, den Flug, den Transport vor Ort usw., es sei denn, es sei etwas vereinbart worden mit einem dortigen Institut, welches kostenlose Arbeitskraft gegen einen Uebernachtung auf einem Sofa tauschen wollte oder so aehnlich. In der Mehrzahl der Faelle wurde aber alles flexibel gehandhabt.
Was die privaten Kontakte anging, da kenne ich nur zwei diametral unterschiedliche Gruppen, die Mama Kinder, die uebrigens auch noch bis weit ins Erwachsenenalter den Absprung nicht schafften und der Mutter weiterhin die Waesche zum waschen und buegeln vorbeibringen, und die Unabhaengigen, die so grob bescheid gesagt haben, wo und wann sie wegfahren, aber keine Details.
Heute ist das anders, da gibt es viele, die einfach alles auf sozialen Medien kundtun, mehrmals pro Tag.