"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder
07.08.2016 um 10:14
Hallo zusammen !
Allgemein haben Fälle die sich zu WK-Zeiten und in den Nachkriegswirren abspielten eine Gemeinsamkeit. Die Kriminaltechnik steckte in den Kinderschuhen, Vorschriften wurden nicht immer pinibel beachtet, mögliche Tatorte nicht ausreichend dokumentiert usw. Von daher fehlen stichhaltige Indizien, die Lösungsansätze ziemlich erschweren.
Im hier vorliegenden Fall gibt es immerhin ein paar Dinge, die man heranziehen kann.
- Die Mutter hört gegen 1 Uhr ein Objekt das auf das Hausdach schlägt und dann (hinunter)rollt. Für sie allerdings kein Grund aufzustehen und nachzusehen, ob alles mit den Kindern im Dachgeschoss i.O. ist, von wo das Geräusch offensichtlich kam. Das Geräusch wird als laut beschrieben und ist zweifellos gerade an einem Weihnachtsabend ziemlich ungewöhnlich.
Ich kann mir nur vorstellen, dass entweder diese Aussage nicht den tatsächlichen Ereignissen entspricht oder die Mutter nächtliche Geräusche gewohnt war. (Waschbären, schlafwandelnde Kinder o.ä.)
- Als die Sodders den Brand bemerken, versuchen sie nicht das Haus von oben nach unten -also in Fluchtrichtung- zu evakuieren. In solch einer Ausnahmesituation kann das passieren. Allerdings wird der Brand zu diesem Zeitpunkt noch nicht als flammendes Inferno beschrieben. Vielmehr als Enstehungsbrand. Natürlich brennen Holzhäuser recht schnell und es bleibt nicht viel Zeit. Doch die Aussagen der Familie nach dem Feuer legen nah, dass niemand auf den Dachboden eilte, als noch die Möglichkeit bestand. Ungewöhnlich, da eine Rettung aus dem Dachgeschoss von außen äußerst schwierig ist und die Überlebenschancen oben am Niedrigsten. Da von den oben schlafenden Kindern aufgrund des Alters nicht angenommen werden kann, dass sie sich selbst retten können, ein ziemlich merkwürdiges Verhalten.
Ich persönlich kann mir das Verhalten nicht ganz erklären. Panik ? Schock ? Das Treppenhaus stand kurz nach dem Ausbruch des Feuers -so wie ich es verstanden habe- noch nicht in Flammen. Eltern gerade von kleinen Kindern würden doch immer versuchen, diese als Erste zu retten. Doch sie rufen nur, erhalten angeblich aber keine Antwort. Auch ungewöhnlich. Das kann nur bedeuten, dass entweder das Treppenhaus/der Dachboden schon so verraucht war, dass eine Rettung unmöglich und die Kinder bereits bewusstlos waren oder das diese Aussage bzw. das Verhalten fragwürdig ist/sind bzw. nicht stimmig ist/sind.
- Der Vater sucht vor dem Haus nach seiner Leiter. Diese ist nicht am normalen Lagerort.
Wenn der Vater selbst und seine Familie bestreiten, die Leiter verbracht zu haben, würde das für eine Beteiligung Dritter sprechen. Ob und wenn ja was der mysteriöse Garagenräuber damit zu tun bleiben könnte, bleibt jedoch ungeklärt und wird nicht angesprochen. (Siehe auch weiter unten)
-Die Trucks springen angeblich nicht an.
Dieser Umstand wurde anscheinend nie genauer überprüft. Schon sehr verwunderlich. In besonders kalten Winternächten sinkt die Temperatur in Teilen der USA schonmal in den deutlich zweistelligen Minusbereich. Bei solchen Temperaturen frieren Spritleitungen/Kraftstoff schonmal ein, Batterien versagen. Die Familie flüchtet jedoch ohne warme Winterkleidung -mehr od. weniger- im Pyjama auf die Straße. Dort harren sie mindestens 45 Min. längstens ein paar Stunden aus. Wäre es wirklich so kalt gewesen, hätten sie eine schwere Unterkühlung erlitten. Davon ist nirgendwo die Rede. Zwar wissen wir, dass in Tonnen vorhandenes Wasser fest eingefroren war, doch es hätte weit niedrigere Temperaturen gebraucht, Motoren versagen zu lassen. Somit komme ich erneut zu dem Schluss, dass die Fahrzeuge entweder manipuliert wurden oder aber die Aussage so nicht ganz stimmig ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Trucks wohl nie auf Manipulation untersucht wurden. Kaum nachvollziehbar, wenn man aus Opfersicht durch diesen Umstand möglicherweise 5 Kinder verloren hat.
- Der unbekannte Garagendieb
Es wird von einem Mann berichtet, der ausgerechnet im Zeitraum um den Ausbruch des Feuers ausgerechnet auf dem Grundstück der Sodders Teile eines nicht näher beschriebenen Flaschenzuges geklaut haben soll. Ferner soll er zuvor in über 4 Meter Höhe geklettert und die Telefonleitung durchtrennt haben, die er für die Stromleitung hielt. Eine absolut unglaubhafte Geschichte. Dieser Mann wird angeblich nie offiziell aktenkundig ! Obwohl er dringend der Brandstiftung tatverdächtig sein müßte. Er klaut ausgerechnet zum fraglichen Zeitpunkt Gegenstände von Sodders Grundstück. Zufall ?? Er durchtrennt zuvor eine Leitung, die er fälschlicherweise für eine Stromleitung hält. Warum ? Das hat absolut keinen Sinn. Zumal man Strom- und Telefonleitung schon am Querschnitt und Beschaffenheit unterscheiden können müßte. Und das freikletternt in über 4 Metern Höhe, in weihnachtlicher Winternacht, irgendwo in der Prärie, wo selbst bei einem Notruf die Polizei längere Zeit braucht, den Tatort zu erreichen und keine Alarmanlage vorhanden ist ? Das alles nur um einen schnöden Flaschenzug zu klauen ??? Völlig sinnfrei. Und dann wird er nichtmal aktenkundig erfasst. Das ist völlig unrealistisch.
- Fehlende Leichenteile
Das die Leichen nie gefunden wurden, spricht ebenfalls nicht für die offizielle Version. Wie hier im Thread mehrfach angesprochen wurde, reichen selbst unter Idealbedingungen über 1000 C° nicht aus, Zähne zu vernichten. Hier werden -wenn- nur kurz solch hohe Temperaturen erreicht worden sein. Dafür spricht auch das Vorhandensein wesentlich hitzeempfindlicherer Gegenstände in der Ruine, die auf dem Dachboden waren. Noch unrealistischer ist, dass sie Überreste von allen 5 (!) Kindern fehlen. Schon durch den Einsturz hätte es mutmaßlich welche gegeben, da die Leichen wahrscheinlich über eine größere Fläche verteilt worden wären. Kurzum: Es hätte in erheblichem Umfang Leichenteile gegeben. Entweder wurde hier heftig geschlampt und nicht gesucht oder die Kinder waren tatsächlich nicht dort. Anders ist dieser Umstand mMn nicht zu erklären.
- Vernichtung des Brand-/Tatortes
Ich kann nachvollziehen, dass bei einem so heftigen Verlust von gleich 5 Kindern der Schmerz für die Eltern extrem sein muß und dehalb der Anblick des Hauses nach ein paar Tagen unerträglich wurde. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, deshalb alle Spuren/möglichen Beweise zu vernichten, welche zur Ermittlung der Ursache führen könnten. Die Klärung Frage nach dem "Warum?" ist doch bei all dem verursachten Leid für alle Hinterbliebenen elementar ! Vor allem dann, wenn seitens jener Hinterbliebenen ein entsprechender Argwohn besteht, es könnte sich um ein Verbrechen handeln. Das die Familie dabei gegen die ausdrückliche Anweisung der Behörden handelte, ist zudem unverständlich. Hier drängt sich tatsächlich der Verdacht auf, dass Spuren/Hinweise/Indizien/Tatsachen für immer vernichtet werden sollten. Falls nicht, kann es sich eigentlich nur um eine psychologische Kurzschlussreaktion gehandelt haben, die ein Ventil für den hohen Leidensdruck der Betroffenen darstellte.
- Zusendung des angeblichen Fotos von Louis Sodder
Besonders interessant ist der Zeitpunkt. Wie kommt es, dass erst 22 Jahre später eine Person das Bedürfnis verspürt einen Hinweis auf den vermissten Mann zu geben ? Oder war er es selbst ? Alles sehr fraglich. Aus anderen Fällen weiß man, dass immer mal wieder Hinweise aufkommen, die sich als falsch erweisen. Oft liegt das an Personen, die "glauben" etwas zu wissen, was in Wirklichkeit jedoch falsch ist. Ist es die Ähnlichkeit der abgebildeten Person auf dem Foto zum Vermissten, die jemanden zur Zusendung veranlasste ? Die Zeugin, der sich der angebliche Louis Sodder nach zurviel Kaltgetränk gegenüber offenbart haben soll, lag ja angeblich auch falsch. Ob der "falsche" Louis jemals einen DNA-Test machte ? Sollte er noch leben -wovon ich ausgehe-, könnte er ja mal darüber nachdenken. Das würde für endgültige Sicherheit sorgen. Mit der "Botschaft" auf der Rückseite kann ein Außenstehender wohl nichts anfangen. Möglicherweise war sie auch garnicht für die Sodders bestimmt. Wer weiß schon, woher das Foto stammt ? Es wurde ja nicht zwangsläufig zum Zwecke der Information für die Sodders extra angefertigt. Der Text war also möglicherweise in Teilen schon längst vorhanden, als es zum Versand kam und der Name z.B. wurde später hinzugefügt ?? Man weiß es nicht.
- Fazit
Ich bin auf jeden Fall geneigt anzunehmen, dass sich im Falle des Überlebens der Kinder inzwischen neue Hinweise ergeben hätten. 1945 liegt lang zurück. Die Eltern sind zwischenzeitlich verstorben, Enkelkinder mutmaßlich auch heute noch vorhanden. In alten Papieren, Erbstücken usw. dürften Hinweise vorgelegen haben. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass sich in all den Jahren eines der verschollenen Kinder irgendwem offenbarte. Bei 5(!) Personen, ist die Wahrscheinlichkeit schon recht hoch, dass irgendjemand -ggf. auch aus dem Umfeld- mal eine Verlautbarung macht. Sollten die Kinder überlebt haben, hätte es Organisatoren, Tatbeteiligte, Pfelegefamilien oder Bedienstete einer Wohneinrichtung geben müssen, die irgendwann ihr Schweigen brechen und/oder auf Hinweise/Beweise gestoßen wären. Das bei so vielen beteiligten Personen bis heute nichts greifbares vorhanden ist, halte ich für äußerst bemerkenswert. Aus diesem Grund komme ich persönlich -in Auswertung aller öffentlich vorhandenen Informationen- zu der Annahme, dass die Kinder nicht lange überlebt haben. Entweder wurden sie durch das Feuer getötet oder zu einem anderen Ort verbracht und dann getötet. Gerade heute, in diesen vernetzten Zeiten hätte es sonst irgendwann sicher mal einen neueren Hinweis gegeben.