Bergheim: Drei Tote im Schwimmbad

@Frau.N.Zimmer

Da hast du schon recht, aber die Schwimmringe hätten wahrscheinlich auch nicht geholfen, da keiner da war, der sie ihnen hätte zuwerfen können.
Mich würde mal interessieren, ob es da Vorschriften gibt bzgl des Betreibens eines Schwimmbades - gibt es da keine Aufsichtspflicht?
Wenn da jeder aus der Wohnanlage mit Zugangskarte Zutritt hat, dann können ja auch unbeaufsichtigte Kinder offensichtlich einfach da rein marschieren?

@E_M

Ja, wenn alle drei gleichzeitig ins tiefe Wasser gesprungen wären, hätte kein Ring was genutzt, da bist Du richtig. Aber, Fußgängerampeln werden auch nicht abgeschafft weil es Leute gibt die bei "Rot" gehen.
Sonst ist doch in Deutschland auch jeder Pups geregelt. Ich z.B. habe mal wegen einer fehlenden "Rettungsdecke" im Verbandkasten bezahlt. Oder früher mal weil kein funktionierender Feuerlöscher vor der Feuerschutztür zum Heizraum in unserem Einfamilienhaus hing. Als würde ein Mini-Feuerlöscher was ausrichten wenn es im Heizraum mit 3000l Heizöl brennt.

Sind das denn Flüchtlinge? Ich las, es sind Rumänen, bin aber aufgrund der vielen Familienmitglieder vor Ort (es war von 70 Personen die Rede) davon ausgegangen, dass sie schon länger hier sind. Wäre jetzt natürlich interessant zu wissen, ob sie noch nicht lang da lebten und das Schwimmbad das erste Mal nutzten.

Ein für Kinder geeignetes Becken ist es eh nicht ohne Bereich, in dem man stehen kann. In solche reinen Schwimmerbecken geht man ja wirklich nur, um sich sportlich zu betätigen. Meine Kinder sind inzwischen gute Schwimmer, trotzdem würde ich sie nicht in ein Becken lassen, in den sie nirgendwo stehen können, ohne dass zwei Erwachsene dabei sind, die ggf. jemanden wieder rausholen können, der nicht mehr kann (allein kann ich nur einem Kind helfen).

@Comtesse

Ist doch eigentlich wurscht, ob sie Flüchtlinge waren oder nicht. Ich hatte den Artikel nur angeführt, weil es wohl so selten nicht vorkommt, dass sich Nichtschwimmer vor lauter Übermut in tiefes Wasser stürzen und dabei verunglücken.

Wenn sie wirklich nicht schwimmen konnten, dann hat sie ihr Leichtsinn tragischer Weise das Leben gekostet.

Ziganische Menschen (Roma bedanken sich, wenn man sie mit anderen Ziganern in einen Topf wirft) sind dafür bekannt, dass die meisten von ihnen nicht schwimmen können.

Es gibt jedes Jahr überall eine ganze Reihe von tragischen Todesfällen, bei denen Kinder und Jugendliche dieser Herkunft unter Umständen ertrinken, die auf den ersten Blick unverständlich erscheinen.

Die Frage ist, ob die drei offiziell überhaupt ins Schwimmbad durften.

Die Frage ist auch, wieso man so schnell, ohne definitive Erkenntnisse, bekannt gab, dass es sich um einen "Stromschlag" gehandelt habe.

planetzero schrieb:Roma bedanken sich, wenn man sie mit anderen Ziganern in einen Topf wirft)

Roma oder Rumänen?@planetzero

Der WDR sprach von "Rumänen", bzw. der Polizeisprecher nannte sie so. Da ist es egal, ob sie Sinti oder Roma oder sonstwas sind. Sie stammen aus Rumänien. Es gibt auch leider immer mehr deutsche Kinder, die nicht schwimmen können. Man sollte meinen, dass jedes Elternteil darauf bedacht ist, dies seinem Kind schnell beizubringen. Aber die Realität sieht anders aus.

Mich wundert auch die schnelle die Aussage, es wäre womöglich ein Stromschlag. Evtl. war dies einfach übereilt dahin geplappert, um die Presse erst einmal ruhig zu stellen.

Es handelte sich ganz offensichtlich um Angehörige einer Roma-Großfamilie.

"Rumänen" und "Serben" sind in Deutschland die offiziellen Euphemismen für Ziganer, wenn sie in irgendeinem Zusammenhang öffentlich in Erscheinung treten.

Die Ziganer selber sehen sich übrigens keiner Nationalität angehörig, denn sie sind Ziganer. Sie definieren sich über die Zugehörigkeit zu ihrem Clan. Das Konzept von Nationalitäten ist ihnen fremd.

Wer sich aus einer realitätsnahen Perspektive und ohne Ressentiments mit dem kulturellen und sozialen Phänomen der Zigeuner (so möchten die meisten übrigens selber genannt werden!) beschäftigen möchte, dem sei das Buch von Rolf Bauerdick wärmstens empfohlen:

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/rolf-bauerdick-zigeuner-begegnungen-mit-einem-ungeliebten-volk-a-893638.html

@Frau.N.Zimmer

Die Rettungsstangen sind auf einigen Fotos in der Presse zu sehen und liegen auf den Bildern neben dem Becken.

Zutritt zu dem Schwimmbad hat nicht jeder, sondern es gibt eine Zugangskontrolle über NFC-Karten. Wenn Eltern ihren Kindern diese Karten in die Hand geben, sind sie auch für Sicherheit und Aufsicht verantwortlich.

Sonnenklaus

@Sonnenklaus

Sonnenklaus schrieb:Wenn Eltern ihren Kindern diese Karten in die Hand geben, sind sie auch für Sicherheit und Aufsicht verantwortlich.

Das wissen wir aber nicht. Vielleicht haben sie die Karte auch einfach genommen...

Mich würde interessieren, ob bei drei Personen jeder eine eigene Karte vorweisen muss oder ob eine Person die Karte hat und dann die anderen Personen mit ins Schwimmbad nehmen konnte.

Der eine Jugendliche war ja so alt, dass er in der elterlichen Wohnung mit Sicherheit Zugriff zu der Schwimmkarte hatte. Dann wäre eben die Frage, ob die beiden anderen Kinder ihre eigenen Karten hatten oder mitgenommen wurden. Das ändert natürlich nichts an dem furchtbaren Ausgang. Aber es interessiert mich.

Mir ist unklar, wie der Zugang zum Schwimmbad überhaupt geregelt war. Es handelte sich ja offensichtlich (zumindest zum Teil) um Sozialwohnungen, deren Belegung hochfrequent wechselte und bei denen niemand, weder Hausverwaltung noch Behörden) jemals wusste, wer sich gerade in welcher Wohnung befindet. Eines der Opfer war ja auch "zu Besuch" da.

Bei diesen Menschen ist es üblich, quer durchs Land zu reisen und mal hier und dann mal da oft wochenlang zu wohnen. Manche sind weder bei Behörden gemeldet noch überhaupt irgendwo registriert.

Da wohnen in einer 4 Zimmerwohnung, wofür 4 Personen gemeldet sind, mal eben 10 Personen.

Da ist es schwer, den Überblick zu haben, wer nun überhaupt eine Schwimmkarte besitzt. Vielleicht pro Wohnung eine?
Ich kenne zwar viele Sozialwohnungen inkl Bewohner. Aber da gehört kein Schwimmbad zu.

@E_M
Danke. Unsere Beiträge haben sich überschnitten. Somit hat jede Wohnung einen Chip und der junge Erwachsene wird seine jüngeren Cousins (oder was es war) mit hinein genommen haben.

Ich kenne mich mit Eigentumswohnungen nicht gut aus, man kann nur ergoogeln, dass viele Wohnungen aus diesem Wohnpark via Zwangsversteigerung angeboten werden. In den Anzeigen werden soweit ich gesehen habe immer nur "Beispielbilder" gezeigt, das heißt für mich, dass die echten Fotos der Wohnungen wahrscheinlich nicht besonders attraktiv sind. Dennoch erscheint mir das Hausgeld von 443 Euro monatlich sehr hoch, oder ist das ein normaler Wert?

@E_M

E_M schrieb: Dennoch erscheint mir das Hausgeld von 443 Euro monatlich sehr hoch, oder ist das ein normaler Wert?

Wenn Heizung und Warmwasserabschläge dabei sind, kann das schon hinkommen. Vllt. gibt es noch ne Reinigungskraft für die Treppenhäüser und einen Aufzug?
Bei meiner Kollegin, sie wohnt in so einer Anlage in der die Eigentümer meist selbst drin wohnen, hat man sich gegen diie Nutzung, eines weitaus kleineren Schwimmbeckens entschieden, weil der Unterhalt so teuer ist. Damals ( schon Jahre her) waren das schon an die 100 Euro pro Monat, alleine für das Schwimmbad, wie sie sagte.

@Sonnenklaus

Sonnenklaus schrieb:Die Rettungsstangen sind auf einigen Fotos in der Presse zu sehen und liegen auf den Bildern neben dem Becken.

Stangen habe ich schon gesehen. Nur, ich sehe keine Befestigungsmöglichkeit dafür an den Wänden, da würden sie nämlich, mit einem Hinweis wofür die Stangen gebraucht werden, hingehören. So dachte ich, die Stangen dienten zur Bergung der Verstorbenen und wurden evtl. mitgebracht. Aber, wenn Du sagst da waren welche, nehme ich das an.

Das Hausgeld orientiert sich an der Größe der Wohnung. Es enthält eigentlich nur Betriebskosten der Anlage und Rückstellungen für Renovierungen. Der eigene Wasser-, Heizungs- und Stromverbrauch wird separat abgerechnet. Daher sollte man auch genau nachrechnen, wenn man eine Eigentumswohnung kaufen möchte. Nebenbei: Als Eigentümer bezahlt man nicht nur das eigene Hausgeld, sondern man bezahlt auch die Kosten für die insolventen Eigentümer aus den Zwangsversteigerungen.

Mit der Karte für das Schwimmbad verhält es sich genauso, wie mit dem Autoschlüssel. Da müssen die Eltern ebenfalls aufpassen, daß keiner eine Spritztour unternimmt. Ertrinken kann man auch beim Baden im Baggerloch oder im Fluß. Es gehört zu den Aufgaben der Eltern den Kindern die Gefahren des Wassers zu zeigen und ihnen z.B. Schwimmen, Verkehrsregeln oder Selbstverantwortung beizubringen.

Sonnenklaus

@ Sonnenklaus

Ich denke die Mietkosten für die betroffenen Bewohner werden vom Sozialamt subventioniert. Dass dann eine Schwimmbadnutzung dabei ist...nun ja.

Bergheim-Ahe ist zu erheblichen Teilen als sozial "schwierig" bekannt.