Den Fall finde ich sehr interessant. Ich habe mir den Filmfall in Aktenzeichen mehrmals angekuckt und habe mir auch die Podcasts angehört, die nicht nur die Ereignisse schildern, die zu dem mysteriösen Verschwinden der beiden Jungen führen, sondern auch Informationen zu den Hintergründen der beiden Familien bieten:
https://kurier.at/podcasts/dunkle-spuren/fahrt-in-die-finsternis-der-fall-baumgartner-und-leitner/400543358Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich nicht die 121 Seiten bis jetzt sorgfältig gelesen habe. Dazu fehlt mir einfach die Zeit. Es ist daher möglich, oder sogar wahrscheinlich, dass ich Sachen vorbringe, die bereits ausführlich besprochen worden sind. Aber trotzdem: Was ich an diesem Fall so merkwürdig finde, ist die Tatsache, dass, was Max und Andreas wahrscheinlich in der Nacht vom 11. auf den 12. September 2015 gemacht haben, so ganz und gar nicht zu ihnen passt.
Sie werden sowohl im Film in AZ als auch in den Podcasts als brave, ein wenig unschuldige Jungen dargestellt, die trotz ihrer 26 Jahre noch nicht viel Lebenserfahrung haben. Man nennt sie „bescheidene Jungs, die in ihrer kleinen Welt im nördlichen Mühlviertel glücklich waren“. So sehen sie auch aus und so benehmen sie sich auch, obwohl ich sie nicht persönlich gekannt habe und man sich immer täuschen kann.
Andreas ist ein Muttersöhnchen, der ohne die Unterstützung seiner liebevollen Mutter, die ihn überall hinfährt und ihm Taschengeld gibt, nicht zu einer selbständigen Existenz fähig scheint. Er hat keinen Führerschein, weil er zu nervös für die Prüfung wäre. Max hängt auch besonders an seiner Familie, weil er sich in dem Haus seiner Eltern eine eigene Wohnung eingerichtet hat.
Und solche Knaben, die den ganzen Abend brav zu Hause bei Max mit zwei Freunden mit Kartenspielen verbracht haben, entscheiden sich mitten in der Nacht besoffen in ein Auto zu steigen, in ein Rotlichtmilieu in einem fremden Land zu fahren, von dem es ihnen bekannt gewesen sein muss, dass da viele Gefahren lauerten, um dort Drogen zu kaufen (Crystal Meth) und Sex mit vietnamesischen Huren zu haben? Das ist doch absolut nicht nachvollziehbar. Und dann noch was: Dumm waren sie auf keinen Fall und Drogen und bezahlter Sex kosten bekanntlich (viel) Geld. Und gerade in jener Nacht lassen sie die Brieftasche zu Hause und fahren ohne Geld nach Tschechien? Nur so ein paar Gedanken.....