Ich habe längst nicht alles gelesen, sondern bisher nur die erste Seite überflogen, also nicht gleich lynchen falls mein Beitrag damit unsinnig ist.
Solche Aktionen sind in dem Alter zwischen 2-4 gar nicht selten - sie enden glücklicherweise nur selten so tragisch:
Meine Tochter war 2,5 als sie sich entschloss morgens um 5 einen Spaziergang zu machen.
Die Haustür und auch die Flurtür waren nachts abgeschlossen.
Wir wohnten in einem reihenendhaus in dem man vom Eingang direkt in den Garten gehen konnte. Somit war auch die Terrassentür immer verschlossen und der Schlüssel hierfür lag auf dem etwa 1,70m hoch hängendem Fernseher.
Eines morgens kam ich ins Wohnzimmer, nachdem meine Tochter mich geweckt hatte und wunderte mich darüber dass die Terrassentür zwar geschlossen aber nicht verschlossen war.
Da aber sonst alles unauffällig war, hakte ich es ab mit dem Gedanken vergessen zu haben die tür zu verschließen.
Wir fuhren bald darauf los weil wir den Tag an der Nordsee verbringen wollten. Es war Sommer und sollte sehr heiß werden.
Abends wieder zuhause ... Klingelte es an der Tür.
Eine "Nachbarin" von der gegenüberliegenden Straßenseite. Man kannte sich bloß vom sehen auf den täglichen Hunderunden.
Die Dame ist etwas älter und eigensinnig weswegen der Kontakt sich höchstens auf ein Hallo beschränkte. Manchmal ignorierte sie einen aber auch gänzlich.
Die Dame erzählte dass sie unsere Tochter heute morgen um 5 auf ihrer ersten Runde mit den Hunden auf dem Weg zum Spielplatz (etwa 500m vom Haus entfernt) aufgegriffen hätte. Lediglich in tshirt und Windel. Sie brachte sie zurück und wartete bis sie die Terrassentür wieder geschlossen hatte.
Jaaaaaaaa..... Wie jeder jetzt haben auch wir gefragt warum in aller Welt sie nicht geklingelt und das Kind bei uns angegeben hat, es hätte ja auch sonst was sein können.
Wie gesagt, die Dame ist etwas sonderbar und hatte darauf keine Antwort.
Unsere Tochter ist also mit 2,5 Jahren morgens aufgestanden, hat ihren Kinderstuhl zum Sideboard geschoben über dem der Fernseher hing, ist auf das Sideboard geklettert, hat sich den Schlüssel für die Terrassentür geholt, ist spazieren gegangen (als wir sie am nächsten Tag darauf Ansprachen, erklärte sie dass sie Brombeeren pflücken wollte welche auf dem Spielplatz wachsen.. Ein paar Tage vorher war ich dort mit ihr und habe dies mit ihr gemacht. Das schien sie so beeindruckt zu haben dass sie es dringend wiederholen wollte und nicht warten konnte bis ich Zeit hatte) und hat auch den Schlüssel wieder zurück gelegt als sie zurück gebracht wurde.
Ja, die Dame hätte uns definitiv wecken müssen. Keine Frage. Ich bin aber bloß dankbar dass sie so früh unterwegs war und wenigstens so geistreich gehandelt hat dass sie unsere Tochter zurückbringt. Ich habe mir tausende Male ausgemalt was alles hätte passieren und wer sie anstelle ihrer hätte aufgreifen können.
Ich bin eine, manchmal auch zu sehr, übervorsichtige Mutter und hätte nie geglaubt dass uns sowas passieren könnte ... Aber man wird eines besseren belerht.
Als unsere Tochter den Spaziergang antrat, war es bereits hell und warm. Ich schließe aber nicht aus dass ein Kind diesen alters sowas auch bei Dunkelheit und Kälte tun könnte.
Und ich weiß nicht ob meine Tochter damals vom Spielplatz wieder hätte zurückgefunden da er zwar einfach zu erreichen ist aber um auf das Gelände zu kommen, man einige Schlaufen laufen muss.
Zudem wundert mich dass meine Tochter den Weg über die Hauptstraße gewählt hat, da wir immer den Weg über die kleinen Nebenstraßen gegangen sind da der Hund dort besser frei laufen konnte.
Zum Glück hat sie sich dafür entschieden !