Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

@EDGARallanPOE
Was wohl die Diskussion um Zeugen, zumindest in diesem Fall, Gottseidank überflüssig macht.

Generell sieht es, nach dem, was er aussagt, und meinen laienhaften juristischen Kenntnissen nicht rosig aus für den Kerl. Die Tatsache, dass er vorsätzlich gehandelt hat, dass ihn die Gruppe und der Lärm genervt hat. Das kann der beste Anwalt jetzt nicht mehr weg diskutieren. Das Motiv scheint logisch.

edit: Die Tatsache, dass er sich danach nicht gemeldet hat.

Jetzt wo man weiß, dass er 3 mal absichtlich auf die Gruppe feuerte muss man froh sein, dass es keine weiteren Opfer gibt.

heftig, mit Absicht hat glaube ich niemand gerechnet.
was geht nur in manchen Köpfen vor sich???

Könnte mir vorstellen, dass da Alkohol im Spiel war. Heftige Sache, wer macht sowas? Unglaublich.

TV hat zunächst bewusst falsche Angaben gemacht bei einer ersten Verhörung bei der er noch Zeuge und kein TV war. Erst anhand anderer Zeugenaussagen, wurde seine Falschaussage erkannt

TV habe am Ende erleichtert gewirkt als man ihn überführt hatte (Aussage Polizei)

Sich an Silvester wegen Ruhestörung aufregen?
Unglaublich!

Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
Zeigt mal wieder, dass man noch so viel spekulieren kann und es doch manchmal anders kommt, als alle dachten.

Robin76 schrieb am 7.1.

Es hiess, dass in dieser nacht relativ lange geballert wurde. Das könnte allerdings jemanden, der nicht gefeiert hat und endlich seine ruhe wollte in rage gebracht haben und er könnte in einem anflug von zorn geschossen haben. Nicht um jemanden zu treffen, sondern einfach um seinen zorn luft zu machen. Vielleicht ist die kugel irgendwo abgeprallt und hat das mädchen tödlich verletzt.


Gut gedacht! So war es dann ja wohl auch...

Wie die Staatsanwaltschaft Bamberg am Mittag mitteilte, hat der Tatverdächtige die Schüsse eingeräumt. "Focus Online" berichtet, dass Untersuchungshaft angeordnet wurde; die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord wegen niedriger Beweggründe vor.

Offenbar hatte sich der 53-jährige Mann in der Silvesternacht gestört gefühlt. Deshalb soll er auf seinem Grundstück um sich geschossen haben.

die vergangene Silvesternacht hat viel zu viele kranke Typen gesehen :(
dieser ist einer davon

Der ganze Fall ist einfach nur unfassbar und unglaublich traurig.
Man kann es sich nur mit aufgestautem Hass auf die Welt und die Menschheit an sich und einer Person, die keine Kontrolle mehr über sich hat und auch nicht mehr haben will, erklären.
Ganz schlimm :(

Das ist einfach nur unfassbar.

Nach den vorliegenden Informationen dürfte fahrlässige Tötung aber wenigstens auszuschließen sein. Wenn der Täter wirklich bewusst in eine Menschengruppe geschossen hat, dann nahm er damit den Tod eines Menschen wohl billigend in Kauf und handelte damit bedingt vorsätzlich. Kann genauso gut aber auch als versuchter Totschlag in Tateinheit mit Körperverletzung mit Todesfolge zu werten sein, da Janina ja erst im Krankenhaus ihrer schweren Verletzung erlegen ist. Auf das Strafmaß dürfte dies jedoch keinen wesentlichen Unterschied machen.

@Wolters

Wolters schrieb:Ob ein Anwalt ihn sowas sagen lässt? Kann ich mir nicht vorstellen.

Nein, das klingt ganz und gar nicht nach Anwalt.
Ehrlich gesagt (ich weiß gar nicht, ob ich das sagen darf), aber ich glaube ihm sogar, dass es keine direkte Tötungsabsicht war, eher ein sich-überhaupt- nicht-mehr-im-Griff-haben, blinde Aggressionsexplosion.

Wobei ich natürlich zugeben muss, wenn man extra die Waffe holt, ist da noch eine gewisse Zeitspanne, in der das Gewissen einen nochmal erinnern könnte: das ist eine Waffe; und er hat ja letztlich sogar mehrmals gefeuert.

Da er, wie man aus seinen Äußerungen schliessen kann, sich eben keinen Anwalt genommen und keine "entlastendere" Version zurechtfrisiert hat, glaube ich ihm, was er dazu angeblich gesagt hat.


Es ist ein Kind gestorben. Das ist unfassbar traurig und ungerecht. Und er muss so oder so zur Verantwortung gezogen werden.
Letztlich zeigt es auch, wie kaputt viele Menschen drauf sind und was das auslösen kann.

Nachtrag: Irgendwo stand die Aussage, dass er nicht nur 1mal geschossen hätte. (Wobei man doch nichts weiter gefunden hat, oder?) Jedenfalls müsste man natürlich auch noch sehen, ob das wirklich so gewesen ist oder ob journalistisch was hinzugefügt wurde.

Sillyrama schrieb:Ehrlich gesagt (ich weiß gar nicht, ob ich das sagen darf), aber ich glaube ihm sogar, dass es keine direkte Tötungsabsicht war, eher ein sich-überhaupt- nicht-mehr-im-Griff-haben, blinde Aggressionsexplosion.

So sehe ich das auch. Das Fass seines Lebens ist an dem Abend explodiert und er hat die Kontrolle verloren.

Ich würde sagen, kein Unfall, kein Mord, sondern Tötung im Affekt, sofern er bei seiner Aussage bleibt.

@Sillyrama

Eine gute Zusammenfassung dieses Falls. Mehr braucht man gar nicht zu sagen.

Ich wiederhole mich gern: Es gibt keine Tötung im Affekt und wenn es die gäbe, so läge sie hier mangels Affekt nicht vor. Vom Entschluss, zu schießen, bis zur Abgabe der Schüsse im Garten ist genügend Zeit vergangen, um zur Vernunft zu kommen.

@Sillyrama
Bei der Pressekonferenz wurde gesagt dass er 3 oder 4 mal schoss. Wenn ich mich richtig erinnere beruht das auf seiner eigenen Aussage, aber da bin ich mir nicht mehr so ganz sicher.

@AveMaria

"Tötung im Affekt" gibt es nur umgangssprachlich. Im Gesetz gibt es § 213 StGB, den minder schweren Fall des Totschlags. Die Voraussetzungen für dessen Anwendung liegen im vorliegenden Fall aber noch nicht einmal ansatzweise vor. Hinzu kommt, dass hier zwei Mordmerkmale - Heimtücke und niedrige Beweggründe - im Raum stehen. Und bei Mord greift § 213 StGB eh nicht.

Motivation:
psychische Ausnahmesituation durch Trennung in der Familie
Feuerte in eine Gruppe weil er sich über die Böllerei der Kinder aufregte.
53 jähriger Sportschütze..wohnt 8 meter vom Tatort entfernt..Justizangestellter

Er gesteht.

Quelle:
Brisant ARD

@gräfinzahl

Richtig. Die juristischen Fragen in diesem Fall sind ganz andere, und die Hauptfrage wird die nach dem Eventualvorsatz. Eine Rolle spielen auch seine psychische Verfassung, sein Alkoholpegel zur Tatzeit und so weiter. Eine möglichst gute technische Rekonstruktion der Gegebenheiten bei der Schussabgabe wird sehr wichtig.