Die Aussage der Bürgermeisterin deckt sich genau mit meiner Vermutung, die ich weiter vorne erläutert habe. Sie hat etwas gesehen, was sie nicht sehen sollte und das ist ihr zum Verhängnis geworden.
Die Bürgermeisterin, die ja deutlich besser wie wir hier orts- und personenkundig ist, verweist somit das schwarze Auto und ein heimliches Treffen ebenfalls ins Reich der Fabel. Damit schenkt auch sie der Aussage von H.Winter keinen Glauben.
http://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/vermisstenfall-priborn-hinweise-nach-aktenzeichen-xy-id15360631.html (Archiv-Version vom 18.11.2016)Bei einem heimlichen Treffen hätten sich im Haus oder auf dem Computer noch Hinweise auf Links zu Kontaktbörsen finden lassen. Oder es wäre irgendwo eine Telefonnummer oder eine Rechnung für eine Kontaktanzeige in einer Zeitung gefunden worden. Aber da war nichts, es wurde im Haus alles durchsucht. Sie ist wie immer am Dorfrand im Wald spazieren gegangen und hatte keine Wertsachen dabei, nur Handy und Schlüssel. Und wenn nichts geheim zu halten ist und es z.B. nur zu einem geplanten Weihnachtsmarktbesuch mit Bekannten gehen würde, läßt sich eine 67-jährige im Winter am Haus abholen und nimmt dann insbesondere auch Ihre Geldbörse mit, dann schaltet man auch nicht gleich das Handy ab.
Nur H.Winter verhält sich so, wie jemand, der mit der Tat zu tun hat und die Polizei auf eine falsche Fährte führen will. Er gibt vor 1 Woche lang nichts vom Verschwinden der Frau Wiese mitbekommen zu haben.
Einige hier meinen ja, daß das auch in einem so kleinen Dorf möglich sein soll. Also dann nehmen wir doch mal an, es wäre so gewesen. Dann findet er aber eine Vorladung bei der Kripo in Neubrandenburg zu erscheinen. Wer würde jetzt nicht zum Telefon greifen und dort anrufen, was das für ein Unsinn sein soll. Warum soll man bei der Kripo erscheinen, wenn man nichts zu verbergen hat? Am anderen Ende der Leitung würde er dann erklärt bekommen, daß man seine Aussage wegen dem Vermisstenfall Gerda Wiese zu Protokoll nehmen muß, der ja auch schon seit einer Woche in den Zeitungen steht.
Aber Nein, er geht dort hin und gibt vor, jetzt erst vom Verschwinden der Gerda Wiese gehört zu haben:"Ne, echt?". Und dann kommt er nach einigem Nachdenken darauf, daß sie in ein Auto gestiegen ist, so als wäre es das normalste auf der Welt, daß seine ex-Lehrerin am abgelegenen Waldrand an einer Landesstraße in ein Auto steigt. Wenn ich einen Bekannten im Wald treffen und ein kurzes Gespräch führen würde und sehe den kurz später in ein Auto steigen, würde ich mir darüber sofort Gedanken machen. Diese wären bei der Vernehmung präsent und würde mich dann anders äußern: "Was die Frau Wiese ist vermißt? Das gibt's doch nicht! Ich habe mich noch gewundet, daß die am Waldrand auf einmal in ein Auto gestiegen ist."
Unter dem Strich bleibt für mich Herr Winter der Hauptverdächtige und ich gehe dabei mit der Vermutung der Bürgermeisterin konform.